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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Ethik R8

Eth8 Entwicklungsbezgene Kompetenzen
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Die aufgeführten Kompetenzen beschreiben das Ergebnis eines fünfjährigen Lernprozesses. Die Auswahl der angestrebten Kompetenzen trifft die Lehrkraft in pädagogischer Verantwortung auf der Basis der ermittelten Lernausgangslage sowie des individuellen Förderbedarfs der einzelnen Schülerin bzw. des einzelnen Schülers. Die Kompetenzen werden anhand der Inhalte aus den Lernbereichen im Unterricht angebahnt.

Eth8 Motorik und Wahrnehmung
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • setzen ihre individuelle hörtechnische Versorgung situationsangemessen ein, um ihre Wahrnehmungsfähigkeit über den auditiven Kanal optimal auszuschöpfen.
  • überbrücken oder mindern Sprachverständnisprobleme, indem sie zusätzlich verfügbare Informationsquellen gezielt suchen, deren Hinweise aufnehmen und ausgleichend nutzen.
  • nutzen ihre affektive und visuelle Wahrnehmung, um empathisch auf Gesprächsteilnehmer zu reagieren.

Eth8 Denken und Lernstrategien
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nutzen ritualisierte Abläufe, um Orientierungssicherheit während des Unterrichtsverlaufes zu erlangen.
  • schätzen ihre aktive Teilhabe am beruflichen, gesellschaftlichen und politischen Leben realistisch und für die eigene Person angemessen und bereichernd ein, indem sie ihre individuellen, auch audiogen bedingten, Stärken, Neigungen und Beeinträchtigungen mit Personen ihres Vertrauens diskutieren.
  • reflektieren ihre persönliche Lebenssituation unter dem Aspekt ihrer Hörschädigung und den damit verbundenen Konsequenzen sowie Möglichkeiten und Handlungsspielräumen, um damit ihre Persönlichkeit weiter auszubilden.
  • optimieren ihre persönliche Haltung und ihre Handlungsweise im Leben, indem sie Veränderungen festhalten, die sich im Bereich der Technik, der Geschichte und des sozialen privaten sowie beruflichen Miteinanders unter dem Gesichtspunkt eines Lebens mit Hörbehinderung in der Rückschau ergeben haben.

Eth8 Kommunikation und Sprache
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • kommunizieren mithilfe ihres jeweiligen Hauptkommunikationsmittels.
  • setzen gezielt die ihnen bekannten und an die räumlichen und situationsbedingten Gegebenheiten angepassten hörtaktischen und kommunikationsstrategischen Maßnahmen ein.
  • fordern die Berücksichtigung ihrer individuellen Bedürfnisse in kooperativen Phasen und gehen ihrerseits kommunikationsunterstützend auf ihre Mitschülerinnen und Mitschüler ein.
  • verwenden aktiv grundlegende und fachbezogene Begriffe aus den Gegenstandsbereichen Menschsein, Zusammenleben, Religion und Kultur, die moderne Welt in Schrift-, Laut- und ggf. Gebärdensprache und gebrauchen Methoden der Wortinhaltserarbeitung sicher.
  • bringen geeignete, im Deutsch- oder DGS-Unterricht erlernte Sprachstrukturen im Fach Ethik sowohl lautsprachlich, ggf. mit lautsprachbegleitenden Gebärden, als auch schrift- oder gebärdensprachlich zur Anwendung.
  • setzen gezielt Visualisierungsmaßnahmen ein, um zu einer gelingenden Kommunikation beizutragen.
  • formulieren Fragen und Rückmeldungen in eigenen Worten für andere verständlich, indem sie sich bei Bedarf an Satzstartern und ‑mustern orientieren.
  • äußern sich bei Analyse, Deutung und Reflexion einer Thematik weitgehend frei in Satzstruktur und Wortwahl.
  • bringen ihre Gedanken, Empfindungen und Gefühle auch über Vergleiche, sprachliche und nichtsprachliche Bilder sowie auf nichtsprachlichem, freiem Wege zum Ausdruck, z. B. im Rahmen kreativ-künstlerischer und theatralischer Aktivitäten. Sie erkennen dabei das praktische Tun und Kunst als eine lebenslange Chance, sich unabhängig von ihrem individuellen Sprachentwicklungsstand der Umwelt mitzuteilen.

Eth8 Emotionen und soziales Handeln
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen während kooperativer Phasen die Bedürfnisse anderer wahr und berücksichtigen diese.
  • erleben sich in Situationen, welche nicht ausschließlich durch sprachlichen, sondern beispielsweise durch kreativen Ausdruck auf unterschiedliche Weise geprägt sind, selbstwirksam.
  • erläutern positive wie negative Auswirkungen ihrer Hörschädigung, reflektieren diese im Zusammenhang mit ihrem Leben und ihrem Entwicklungsprozess und tauschen sich mit Mitschülern darüber aus. Sie geben sich gegenseitig Rückmeldung und lassen sich ggf. Unterstützung zuteilwerden, um ihr eigenes soziales Lernen, den Aufbau und die Pflege ihres Selbstwertgefühles und -bewusstseins sowie ihr Zugehörigkeitsgefühl zu einer Gruppe voranzutreiben.
  • verleihen Emotionen, inneren Bildern und persönlichen Gefühlen sowie der individuellen Haltung über vielfältige, auch künstlerische Gestaltungssituationen vor allem auf sprachfreier Ebene Ausdruck, indem sie nach ihren Möglichkeiten individuell bedeutsame Aussagen treffen und dadurch an Mitteilungskraft und Selbstsicherheit gewinnen.
  • reflektieren die Aussagen anderer, erkennen das Potenzial der Unterschiedlichkeit und Vielfalt im Leben und in den Lebenswegen und äußern ihre gebildete Meinung dazu in situationsgerechter und sozial angemessener Form.

Eth8 Lernbereich 1: Glück
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erkennen vor dem Hintergrund eigener Lebenserfahrungen verschiedene Quellen individuellen Glücks und entwickeln in Auseinandersetzung mit verschiedenen Bedeutungen von Glück eine eigene Vorstellung vom persönlichen Glück.
  • erkennen, dass sie altersbedingt immer mehr für ihr persönliches Glück verantwortlich sind, und verfügen über Strategien, ihr persönliches Glück zu finden und bei fehlenden Glückserlebnissen oder Frustration durchzuhalten.
  • beziehen im Widerstreit unterschiedlicher Glücksvorstellungen begründet Stellung.
  • nehmen sich selbst als Adressatin bzw. Adressaten vielfältiger Glücksversprechungen wahr und überprüfen sie.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Quellen des Glücks (z. B. Liebe, Partnerschaft, Vertrauen, Freundschaft, Gemeinschaft, Gesundheit, Dank für eine Hilfeleistung, Lob, Hobbys, schulischer Erfolg, sportliche Leistung, Karriere); Unterscheidung von materiellen und immateriellen Glücksquellen
  • zwei Bedeutungen von Glück: luck (glücklicher Zufall) und happiness (Glückseligkeit)
  • mögliche Glücksstrategien: Stärkung des Selbstvertrauens (z. B. durch Überwindung von Ängsten, Verzicht auf Vergleiche mit anderen), Vergegenwärtigung kleiner Glücksmomente; eigener Glücksratgeber oder Antiglücksratgeber
  • unterschiedliche Glücksvorstellungen (z. B. Erfahrungsberichte oder Erhebungen)
  • Glücksversprechungen (z. B. Drogen, virtuelle Realität, Werbung)

Eth8 Lernbereich 2: Das eigene Leben gestalten
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen bewusst wahr, was ihnen an der Gestaltung ihrer Lebenswelt (z. B. ihrer Freizeit, ihres Tagesablaufs oder Konsums) wichtig ist, und erkennen die Präferenzen und Werte, die sie dabei leiten.
  • nutzen bewusst und eigenverantwortlich Möglichkeiten der Selbstverwirklichung in den verschiedenen Phasen ihres täglichen Lebens (z. B. in Freizeit und Schule).
  • akzeptieren Normen als Bedingungen eines gelingenden Miteinanders und reflektieren Möglichkeiten und Chancen ihrer zunehmenden Selbständigkeit.
  • übernehmen im Rahmen ihrer Rechte und Pflichten als Jugendliche Verantwortung für sich selbst.
  • hinterfragen Autoritäten auf Basis eigener Wertvorstellungen, um Machtmissbrauch zu begegnen.
  • berücksichtigen bei ihrer beruflichen Orientierung ihre Präferenzen und Werte sowie individuelle Möglichkeiten und Grenzen (z. B. Stärken und Schwächen).

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • persönlicher Lebensplanentwurf, persönliche Werte und Präferenzen
  • Möglichkeiten der Selbstverwirklichung in der Schule (z. B. durch Selbstwirksamkeit, Anregung, Leistungsmotivation) und in der Freizeit (z. B. durch Ausgleich, Freiraum, Kreativität)
  • Begriff Norm; Rechte und Pflichten im Jugendalter: Jugendschutzgesetz, Strafmündigkeit
  • Begriff Autorität
  • mögliche Konflikte mit Autoritäten (z. B. mit Lehrkräften oder Ausbildenden); ggf. Hierarchie der wichtigsten Autoritäten im eigenen Leben
  • gute und negative Seiten von Autorität (z. B. in der Familie, im Alltag, in der Schule)
  • Machtmissbrauch durch falsche Autoritäten (z. B. in extremistischen Gruppierungen)
  • eigene Präferenzen und Werte, die die Berufswahl beeinflussen
  • individuelle Möglichkeiten und Grenzen der beruflichen Orientierung (z. B. persönliche, finanzielle, kulturelle, örtliche)

Eth8 Lernbereich 3: Mit Konsumgütern verantwortungsvoll umgehen
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beschreiben die wesentlichen Zusammenhänge bei Produktion, Transport und Entsorgung typischer Konsumgüter und beurteilen in altersgemäßer Weise die sozialen und ökologischen Folgen, die ihre Entscheidungen für alltagstypische Konsumgüter hat.
  • treffen bewusst Konsumentscheidungen unter Berücksichtigung der Bedeutung von Solidarität und Mitverantwortung in der „Einen Welt“.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • typische Konsumgüter (z. B. Handy oder Alltagskleidung): Rohstoffgewinnung sowie Produktion (Arbeitsbedingungen, Naturbelastung), Transportweg (CO2-Belastung, z. B. Arbeitsbedingungen in Häfen und auf Schiffen) und Entsorgung
  • ökologische und soziale Standards am Beispiel einer Produktionskette
  • Einsatz von Siegeln für ökologische oder soziale Standards zur Orientierung kritischer Konsumentinnen und Konsumenten
  • Fair Trade, Eine-Welt-Läden

Eth8 Lernbereich 4: Liebe und Partnerschaft
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • unterscheiden die Gefühle Sympathie, Verliebtsein und Liebe voneinander, um den besonderen Wert einer auf Vertrauen und Liebe aufgebauten Partnerschaft einzuschätzen.
  • formulieren in angemessener und wertschätzender Sprache ihre Erwartungen an Liebe, Partnerschaft und Sexualität.
  • machen sich die Bedeutung von Gleichberechtigung und freier Selbstentfaltung in einer Partnerschaft bewusst.
  • setzen sich auseinander mit Sexualität als wertvollem Bestandteil in der Partnerschaft (z. B. als Ausdruck von Liebe), die einen achtungs- und verantwortungsvollen Umgang verlangt.
  • achten die persönliche Würde im Zusammenhang mit der Sexualität und werten die Darstellung der Sexualität in der Öffentlichkeit und den Medien kritisch.
  • sind sich der Möglichkeit von sexueller Belästigung und Übergriffen in Tat und Wort bewusst und begegnen ihnen wachsam.
  • reflektieren sexuelle Orientierung im Spannungsfeld von sozialer Umwelt und persönlicher Freiheit und lassen Diversität zu.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Sympathie, Verliebtsein, Liebe; Freundschaft und Partnerschaft
  • Wert von Liebe und Partnerschaft: Bindung, Verantwortung, gegenseitiger Respekt
  • Erwartungen an Partnerschaft und die Partnerin oder den Partner; Umgang mit enttäuschten Erwartungen
  • Gleichberechtigung von Frau und Mann: Art. 3,2 GG; Gleichwertigkeit der Partner
  • Sexualität als Ausdruck von Liebe, verantwortungsvoller Umgang mit eigenen Gefühlen und den Gefühlen anderer, Berücksichtigung von Gesundheit und Verhütung
  • Sexualität in den Medien und der Öffentlichkeit: Kommerzialisierung, klischeehafte Darstellungen, Pornografie, Schönheitsideal
  • Straftaten: sexuelle Belästigung, Übergriff, Beleidigung; Gefahren bei Kontakten im Internet
  • persönliche und soziale Aspekte sexueller Identität