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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Politik und Gesellschaft 10 (SWG)

PuG10 Lernbereich 1: Werte leben im demokratischen Staat (ca. 14 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • reflektieren auf methodisch einprägsame Weise (z. B. Inselspiel) und durch die Auseinandersetzung mit einer Staatstheorie (z. B. Thomas Hobbes, Leviathan) die Notwendigkeit von Regeln als Voraussetzung für das friedliche Zusammenleben von Menschen in einem Staat.
  • erkennen an einem historischen Beispiel (z. B. Absolutismus oder Nationalsozialismus) die Bedeutung demokratischer Werte, um den Stellenwert der Grundrechte für den Einzelnen und die Gesellschaft nachzuvollziehen.
  • ermitteln aus den Grundrechten die Menschenwürde als die durchgängige Zielsetzung und begreifen die Achtung der Würde des Menschen mithilfe aktueller Beispiele (z. B. Umgang mit konträren Meinungen in sozialen Netzwerken) als Grundlage der freiheitlichen Demokratie.
  • analysieren das Spannungsverhältnis von Grundrechten am Beispiel von Alltagssituationen (z. B. Meinungsfreiheit) und wägen, z. B. in Form einer Diskussion, die zugrunde liegenden Grundrechte ab, um Möglichkeiten und Grenzen der Durchsetzung eigener Interessen zu begreifen.
  • erschließen die besondere Stellung und das Zusammenwirken der Art. 1, Art. 20 und Art. 79 Abs. 3 GG, um deren Schutzfunktion für Grundrechte und deren Bedeutung für die Stabilität der Demokratie zu erfassen.
  • reflektieren die mediale Auseinandersetzung mit zentralen Grundrechten, z. B. in politischen Karikaturen, um in der gesellschaftlichen Debatte Stellung beziehen zu können.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Kennzeichen und Funktionen eines Staates
  • Menschenwürde als Grundlage der freiheitlichen Demokratie (Art. 1 GG), Menschen- und Bürgerrechte (Art. 2–19 GG) als Wertebasis des Zusammenlebens
  • Spannungsverhältnis zwischen ausgewählten Grundrechten
  • Schutz des unveränderlichen Verfassungskerns (Art. 79 Abs. 3 GG) als Teil der wehrhaften Demokratie, Bundesrepublik Deutschland als demokratischer und sozialer Rechtsstaat (Art. 20 GG)

PuG10 Lernbereich 2: Politische Verantwortung übernehmen für sich und andere (ca. 16 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • analysieren Möglichkeiten politischer Mitwirkung (z. B. Bürgerinitiativen, neue Medien) und beurteilen deren Chancen und Grenzen, um den Wert des Prinzips der Volkssouveränität und einer aktiven Teilnahme für eine funktionierende Demokratie zu erfassen und ggf. selbst Engagement zu zeigen.
  • verstehen mithilfe aktueller Beispiele aus den Bereichen der organisierten Interessenvertretung und der Massenmedien die Meinungs- und Interessenvielfalt als wesentliches Kennzeichen einer pluralistischen Demokratie.
  • erkennen die Wirkung von Filterblasen (z. B. durch das persönliche Umfeld oder die Mediennutzung) auf die eigene politische Willensbildung und entwickeln Wege, um ein differenziertes Urteil zu politischen Fragen bilden und äußern zu können.
  • untersuchen Inhalte und Ziele ausgewählter Interessengruppen (z. B. Verbände, NGOs), um mögliche Spannungen zwischen konkurrierenden Interessen zu erkennen und mit Blick auf das Gemeinwohl einzuordnen.
  • vergleichen die besondere Funktion und Rolle von politischen Parteien im demokratischen System mit anderen organisierten Interessengruppen, um deren Möglichkeiten der Interessendurchsetzung einschätzen zu können.
  • erfassen die Funktionen der Parteien im politischen System sowie Struktur und aktuelle Entwicklungen des Parteienspektrums, um sich politisch zu orientieren und die veränderten Rahmenbedingungen für die Arbeit von Parteien in einer in vielfacher Hinsicht medial geprägten Welt zu erkennen.
  • erfassen anhand der Funktionen demokratischer Wahlen die zentrale Bedeutung der Wahlteilnahme für die Demokratie, um Bereitschaft zu verantwortungsvoller politischer Partizipation zu entwickeln.
  • erschließen Grundsätze und System der Bundestagswahl und diskutieren es hinsichtlich verschiedener Kriterien, z. B. Gerechtigkeit, Effizienz, Legitimität.
  • nutzen ihre erworbenen Kenntnisse, um die Übernahme politischer Verantwortung einzuüben, z. B. in Form eines Beitrags im Jugendportal des Bundestags, einer Wahlsimulation oder ggf. im Rahmen der Schule oder der Gemeinde.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Mitwirkungsmöglichkeiten, z. B. Bürgerinitiativen, Verbände, Medien
  • Grundsätze einer pluralistischen Gesellschaft: Gruppen- und Interessenvielfalt, Einzelinteresse und Gemeinwohl
  • Möglichkeiten und Wege differenzierter Urteils- und Meinungsbildung
  • organisierte Interessenvertretung: Funktionen, Einflussmöglichkeiten
  • Aufgaben von politischen Parteien, Struktur und aktuelle Entwicklungen des Parteienspektrums
  • Volkssouveränität, demokratische Wahlen: Kennzeichen und Funktionen, Wahlsystem der Bundesrepublik Deutschland
  • zentrale Bedeutung von Wahlen

PuG10 Lernbereich 3: Das Zusammenwirken der politischen Institutionen in Deutschland verstehen (ca. 16 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beschreiben, z. B. auf der Basis einer Stationenarbeit, wesentliche Aufgaben und Funktionen der Verfassungsorgane und weisen zentrale Kennzeichen (u. a. Gewaltenteilung, Gewaltenverschränkung, Rolle des Parlaments) des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland nach, um daran Grundzüge einer parlamentarischen Demokratie zu erkennen.
  • diskutieren an einem aktuellen Beispiel Interessen und Zielsetzungen der am politischen Prozess auf Bundesebene beteiligten Akteure, wenden den Politikzyklus an und erkennen dadurch vielfältige gegenseitige Beeinflussungen.
  • untersuchen Stellung und Handlungsspielraum des Bundeskanzlers, um dessen Gestaltungsmöglichkeiten und Abhängigkeiten (z. B. verfassungsrechtliche Vorgaben, Medien, Koalitionspartner) nachzuvollziehen.
  • reflektieren ausgehend von einer Analyse von Art. 38 GG und ggf. einer Befragung einer Abgeordneten bzw. eines Abgeordneten die Stellung eines Mitglieds des Deutschen Bundestags, um die Arbeitsweise des Parlaments in einer komplexen Gesellschaft zu verstehen.
  • erarbeiten, z. B. auf Basis eines Planspiels, wesentliche Schritte des Gesetzgebungsverfahrens und bewerten, inwieweit durch die beteiligten Akteure (z. B. Verfassungsorgane, Medien, Interessenverbände) Einfluss genommen wird.
  • recherchieren mithilfe geeigneter Materialien, wie sich die Problemlösungsfähigkeit der Demokratie an aktuellen politischen bzw. gesellschaftlichen Herausforderungen beweist.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Aufbau, Aufgaben und Zusammenwirken der Verfassungsorgane auf Bundesebene
  • zentrale Kennzeichen der parlamentarischen Demokratie
  • Akteure des politischen Prozesses: Interessen, Zielsetzungen, Wechselwirkungen; Politikzyklus
  • Handlungsspielraum und Stellung des Bundeskanzlers
  • Arbeitsweise des Bundestags und Stellung der Abgeordneten (Art. 38 GG)
  • Grundzüge des Gesetzgebungsverfahrens auf Bundesebene
  • Problemlösungsfähigkeit der parlamentarischen Demokratie

PuG10 Lernbereich 4: Grundzüge der internationalen Zusammenarbeit erfassen (ca. 10 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • ermitteln u. a. mithilfe des Grundgesetzes Ziele des außenpolitischen Engagements Deutschlands und beurteilen an einem aktuellen Beispiel deren Umsetzung.
  • gewinnen, z. B. im Rahmen einer Internetrecherche, einen Überblick über die Einbindung der Bundesrepublik Deutschland in internationale Organisationen, um Bereiche internationaler staatlicher Zusammenarbeit zu identifizieren und vor dem Hintergrund der außenpolitischen Ziele zu gewichten.
  • vollziehen deutsche Außenpolitik an einem aktuellen Beispiel nach, um Chancen und Grenzen der deutschen Politik im Bereich multinationaler Zusammenarbeit zu diskutieren.
  • werten die mediale Darstellung eines aktuellen außenpolitischen Themas aus, um die Bandbreite der gesellschaftlichen Debatte zu erfassen und ein eigenes Urteil zu entwickeln.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • verfassungsrechtliche Grundlagen und Ziele deutscher Außenpolitik
  • Bundesrepublik Deutschland als Akteur in der internationalen Politik: Einbindung in internationale staatliche Organisationen in verschiedenen Bereichen
  • internationale Kooperation: Chancen und Grenzen