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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Werken und Gestalten 1/1A/2

Die aufgeführten Kompetenzen beschreiben das Ergebnis eines dreijährigen Lernprozesses.

WG Entwicklungsbezogene Kompetenzen
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Die aufgeführten Kompetenzen beschreiben das Ergebnis eines fünfjährigen Lernprozesses. Die Auswahl der angestrebten Kompetenzen trifft die Lehrkraft in pädagogischer Verantwortung auf der Basis der ermittelten Lernausgangslage sowie des individuellen Förderbedarfs der einzelnen Schülerin bzw. des einzelnen Schülers. Die Kompetenzen werden anhand der Inhalte aus den Lernbereichen im Unterricht angebahnt.

WG Motorik und Wahrnehmung
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • setzen ihre individuelle hörtechnische Versorgung ggf. unter Anleitung durch die Lehrkraft situationsangemessen ein, um ihre Wahrnehmungsfähigkeit über den auditiven Kanal optimal auszuschöpfen.
  • gebrauchen je nach Unterrichtsinhalt und ggf. hingewiesen durch die Lehrkraft weitere Rezeptionskanäle, wie den taktilen und den olfaktorischen Sinn, um auf möglichst ganzheitlichem Wege Informationen und Erfahrungen zu sammeln.
  • kompensieren zum Teil die Leistung ihres auditiven Sinnes, indem sie Informationen über Werkstücke, Handlungsanweisungen und Sicherheitsvorschriften vor allem auf optischem Wege sammeln und nachfolgend mit Unterstützung auswerten.
  • begegnen Sprachverständnisproblemen, indem sie zusätzlich verfügbare Informationsquellen zunehmend selbständig zu Rate ziehen, deren Hinweise ggf. angeleitet aufnehmen und ausgleichend nutzen.
  • erkennen Phasen des Gestaltens als Hörpausen und nutzen diese ggf. unterstützt durch die Lehrkraft, um auf diesem Wege eine wichtige Strategie im Umgang mit ihrer Hörschädigung anzuwenden.

WG Denken und Lernstrategien
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • setzen sich unterstützt durch die Lehrkraft handelnd mit ihrer Umwelt, mit Materialien und Techniken auseinander und erweitern auf diese Weise ihre bisher gesammelten Erfahrungen sowie ihr Repertoire an typischen Handlungsabläufen im Fach Werken und Gestalten.
  • nehmen angeleitet über die jeweils angesprochenen Sinne zusätzliche Informationen auf und erlernen auf diesem Wege den Wert einer kompensatorischen Informationsgewinnung.
  • reflektieren, begründen und bewerten nach ihren individuellen Möglichkeiten eigene Werkstücke und die der Mitschüler unter Beachtung vereinbarter Gestaltungskriterien und verwenden dabei weitgehend eigenständig entsprechendes Fachvokabular.
  • nutzen erarbeitete Fachbegriffe im Unterrichtsgespräch und zunehmend in der Kommunikation zu den Mitschülern und erweitern so auf sprachlicher Ebene ihre fachliche und Sozialkompetenz.

WG Kommunikation und Sprache
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • äußern sich mithilfe ihres jeweiligen Hauptkommunikationsmittels in spontanen, ungelenkten und angeleiteten Gesprächssituationen.
  • machen weitgehend selbständig auf die Berücksichtigung ihrer individuellen Bedürfnisse in kooperativen Phasen aufmerksam und gehen ihrerseits förderschwerpunktspezifisch auf ihre Mitschülerinnen und Mitschüler ein, indem sie vereinbarte Gesprächsregeln beachten sowie bereits erarbeitete Kommunikationstaktik unter besonderer Berücksichtigung der Hörtaktik beherzigen.
  • setzen Visualisierungsmaßnahmen ein, um zu einer gelingenden Kommunikation beizutragen.
  • formulieren Hilfestellungen und Rückmeldungen in eigenen Worten für andere verständlich, indem sie Satzstarter und -muster zu Hilfe nehmen.
  • kommunizieren nach ihren Möglichkeiten adressaten-, fach- und themengerecht, indem sie grundlegenden Wortschatz und Fachwortschatz in Schrift-, Laut- und ggf. Gebärdensprache angeleitet erweitern und diesen handlungsorientiert vertiefen und sichern.
  • verwenden erarbeitete und für die Beschreibung von Materialien und Arbeitsschritten typische Satzstrukturen.
  • setzen verbale, nonverbale, schriftsprachliche und anderweitig medial gegebene Anweisungen nach ihren individuellen Möglichkeiten kriterienorientiert um.
  • bestätigen unabhängig von ihrem Sprachentwicklungsstand und ihrer Kommunikationsform ihr Verständnis von Anweisungen und Handlungsabläufen, indem sie diese aktiv handelnd bewerkstelligen. Dabei nutzen sie unterstützend dargebotene Visualisierungsformen, wie z. B. das Tafelbild, Handlungs- und Kriterienkarten.

WG Emotionen und soziales Handeln
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen die Bedürfnisse anderer während kooperativer Phasen ggf. unter Hilfestellung durch die Lehrkraft wahr und berücksichtigen diese, indem sie erlernte Kommunikationsstrategien zur Anwendung bringen.
  • überdenken unter Anleitung ihr Verhalten in Kommunikationssituationen, optimieren dieses ggf. und sammeln auf diese Weise Erkenntnisse zum Handeln im Team und im Austausch mit anderen.
  • bewältigen nach ihren individuellen Möglichkeiten Situationen, welche nicht ausschließlich sprachlich, sondern durch Eigenkreativität, durch das Ausführen konkreter Abläufe und an Techniken und/oder Plänen orientierten Vorgehensweisen geprägt sind, und bauen auf diese Weise Selbstwertgefühl auf.
  • verleihen Emotionen und eigenen Vorstellungen in Gestaltungssituationen vor allem auf sprachfreier Ebene Ausdruck, indem sie gemäß ihren kreativen Möglichkeiten Werkstücke gestalten, und gewinnen durch die Rückmeldung anderer an korrekter Selbsteinschätzung und -sicherheit.
  • betrachten kriterienorientiert Werkstücke von Mitschülerinnen und Mitschülern sowie eigene Werkstücke, reflektieren gelenkt und äußern ihre Meinung dazu in sozial angebrachter Form.

WG Lernbereich 1: Gestaltungselemente und Gestaltungsprinzipien
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • unterscheiden verschiedene Gestaltungselemente und Gestaltungsprinzipien an Objekten aus gestaltetem Alltag und Natur (z. B. Farbe und Anordnung von Blütenblättern), beschreiben die Wirkung auf den Betrachter (z. B. fröhlich, unruhig, bedrohlich) und verwenden dabei Fachbegriffe.
  • entwickeln eigene Gestaltungsideen im Hinblick auf die Funktion der Gestaltung und tauschen sich mithilfe von einfachen Fachbegriffen darüber aus.
  • experimentieren mit Gestaltungselementen und bewerten die Ergebnisse kriteriengeleitet im Hinblick auf ihre Wirkung.
  • erkennen eigene Vorlieben in Bezug auf Gestaltungselemente und bringen diese bei Gestaltungsaufgaben zum Ausdruck.
  • präsentieren ihr Werkstück unter Bezug auf die angewendeten Gestaltungsprinzipien. Dabei beschreiben sie sachlich und selbstkritisch, was aus ihrer Sicht gut bzw. weniger gut gelungen ist und schildern ihre Überlegungen und Erfahrungen beim Gestaltungsprozess.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Gestaltungselemente: Farbe, Form, Struktur und Textur
  • Funktionen der Gestaltung: ästhetische Funktion, symbolische Funktion, nützliche Funktion, imaginative Funktion
  • Fachbegriffe: Grundfarben, Mischfarben, Entwurf, Farbkreis, Farbfamilie, Farbkontraste (z. B. Hell-Dunkel-Kontrast), Größenverhältnis

WG Lernbereich 2: Materialien
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen ausgewählte Materialien mit verschiedenen Sinnen wahr und beschreiben deren spezifische Eigenschaften mit einfachen Fachbegriffen. Sie setzen den Eigenreiz der Materialien bei der Gestaltung und Herstellung von Werkstücken gezielt ein.
  • wählen für die Umsetzung eigener Gestaltungsideen gezielt geeignete Materialien und Arbeitstechniken für ihr Werkstück aus.
  • vollziehen unter Einsatz leicht verständlicher Informationsquellen (z. B. Kinderlexikon) die Herkunft des Materials nach, das für die Herstellung eines Werkstücks verwendet wurde (z. B. Schaf – Wolle).
  • erkennen die Notwendigkeit eines verantwortungsvollen und
    nachhaltigen Umgangs mit Materialien und setzen dies bei der Herstellung von Werkstücken um.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Materialien: Metallfolie, Papier, plastische Stoffe, gefundene natürliche Materialien, textile Materialien
  • Fachbegriffe: Aluminiumfolie, Kupferfolie, Papiere (z. B. Faltpapier, Glanzpapier, Transparentpapier), Laufrichtung, Pappmaché oder Ton, Fäden, Stoffe, Schafwolle, Baumwolle, Stickgarn, Nähgarn, Filz, Rupfen

WG Lernbereich 3: Arbeitstechniken und Arbeitsabläufe
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beschreiben und gliedern den Arbeitsprozess in Vorarbeit, Hauptarbeit und Nacharbeit, um planvoll zu arbeiten.
  • erkennen den Nutzen eines sinnvoll vorbereiteten Arbeitsplatzes und die Notwendigkeit der Einhaltung von Sicherheitsregeln und setzen diese Erkenntnisse um.
  • führen Arbeitstechniken sauber und gewissenhaft aus, um die beabsichtigte Funktion des Werkstückes zu erreichen.
  • beschreiben Arbeitstechniken und Arbeitsprozesse mit einfachen Fachbegriffen, tauschen sich über ihre Erfahrungen aus und setzen die gewonnenen Erkenntnisse bei zukünftigen Aufgaben um.
  • erkennen und benennen ihnen bekannte Arbeitstechniken an Gegenständen aus ihrem Alltag.
  • halten die für die Arbeit vereinbarten Verhaltensregeln ein und gehen bei der Bewertung der Werkstücke respektvoll und wertschätzend miteinander um.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Arbeitstechniken: Trennen, Eindrücken, Reißen, Schneiden, Kleben, Falten, Umformen, Weben, freies Sticken, gebundenes Sticken, Applizieren, Wickeln, Schleife binden, Kordel drehen, Flechten
  • Arbeitsabläufe: Vorarbeit, Hauptarbeit, Nacharbeit, Arbeitsplatz, Arbeitsregeln, Werkzeuge, Fachraumregeln, Verhaltensregeln
  • Fachbegriffe: Arbeitsplatz, Arbeitsschritte, Werkzeuge, Bruchkante, Faltschnitt, Drücken, Formen, Weben, Kettfaden, Schussfaden, Sticken, Arbeitsrichtung, Vorstich, Steppstich

WG Lernbereich 4: Kulturelle Zusammenhänge
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • gestalten ein Werkstück zu einem ausgewählten traditionellen Fest, berichten über die Besonderheiten des Festes und vergleichen dieses mit Festen anderer Länder.
  • beschreiben traditionelle handwerkliche Objekte aus ihrem Alltag und erkennen dadurch den besonderen Wert der eigenen und fremden Kultur.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • traditionelle Objekte: z. B. Laternen, Windlicht, Krippe, Osternest
  • Fachbegriffe: Jahreskreis, Tradition, Lebensraum