Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- erfassen u. a. anhand eigener Erfahrungen die Bedeutung einer geregelten Arbeit für den Einzelnen und die Gesellschaft. Dabei werden sie sich der Relevanz der Bedürfnisbefriedigung durch Arbeit bewusst.
- entnehmen unterschiedlichen Quellen (z. B. Statistik, Fallbeispiel) selbständig Informationen über Motive zur Berufswahl sowie zum Abgleich von Berufswunsch und -wirklichkeit und werden so zum Nachdenken über ihr eigenes Wahlverhalten (u. a. geschlechtsspezifisches Rollenverhalten) angeregt.
- analysieren z. B. anhand von Fallbeispielen, Schaubildern oder Karikaturen die sozialen Beziehungen am Arbeitsplatz, um die verschiedenen Führungsstile und deren Auswirkungen auf das Betriebsklima zu bewerten.
- recherchieren u. a. in digitalen Medien unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten des Arbeitsalltags (z. B. Arbeitszeitmodelle) und beurteilen die Auswirkungen auf deren Vereinbarkeit mit Partnerschaft und Familienplanung, um daraus Rückschlüsse für die eigene Berufswahl und Lebensplanung zu ziehen.
- untersuchen Regelungen aus ihrem Erfahrungsbereich (u. a. Ausbildungs- und Arbeitsvertrag) sowie die rechtlichen Grundlagen von Ausbildung und Berufstätigkeit aus dem Berufsbildungsgesetz. Dabei diskutieren sie den Zusammenhang von Rechten und Pflichten und die Relevanz für ihr eigenes Leben.
- untersuchen ausgewählte Fallbeispiele zum Arbeitsschutz (z. B. Schwerbehinderten-, Mutter-, Jugendarbeits- und Kündigungsschutz), um die besondere Schutzwürdigkeit bestimmter Personengruppen und von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern allgemein zu erschließen. So begreifen sie, dass gesetzliche Regelungen in sozialen Beziehungen individuelle und strukturelle Benachteiligungen abmildern können.
- setzen ihre an aktuellen Beispielen von Tarifverhandlungen gewonnenen Kenntnisse über das Zustandekommen und die Bedeutung von Tarifverträgen und Arbeitskampfmaßnahmen ein, um das System der Tarifpartnerschaft im Zusammenhang mit den unterschiedlichen Interessen der Beteiligten zu beurteilen.
- ziehen ausgewählte Quellen (z. B. Statistiken) heran, um den Strukturwandel der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes in Zeiten der Globalisierung und Digitalisierung in seinen Ursachen, Auswirkungen und Entwicklungstendenzen nach ausgewählten Kriterien (z. B. Arbeitsbedingungen, neue Berufe) kritisch zu bewerten.
- erkennen vor dem Hintergrund des Wandels in der Arbeitswelt die Notwendigkeit von lebenslangem Lernen und setzen sich z. B. mittels aktueller Fort- und Weiterbildungsangebote mit dessen Besonderheiten und Problemen auseinander, um so die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu reflektieren.
- erarbeiten aus geeigneten Quellen (u. a. SGB II) persönliche, politische und wirtschaftliche Maßnahmen zur Überwindung der Arbeitslosigkeit, um verschiedene Möglichkeiten der Hilfe bei Arbeitslosigkeit zu erschließen und zu diskutieren und sich so der Vorzüge und Grenzen unseres Sozialstaates und ihrer eigenen Rolle bewusst zu werden.
- wenden die Grundlegenden Begriffe Arbeit, Flexibilität, Globalisierung und Sozialkompetenzen an, um u. a. Inhalte zu diesen fachspezifischen Themen im sozialwissenschaftlichen Kontext sachgerecht zu verorten und sozial verantwortlich zu handeln.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- Bedeutung der Arbeit: Berufstätigkeit bzw. Erwerbsarbeit, Haus- und Familienarbeit, Ehrenamt
- Berufswahl als Entscheidungsprozess: freie Berufswahl (Art. 12 GG), Motive, Qualifikation, Anforderungen, Berufswunsch und ‑wirklichkeit
- Soziale Beziehungen am Arbeitsplatz und ihre Auswirkungen: Betriebsklima, Führungsstile, Spannungen bzw. Belastungen und Konflikte (z. B. Mobbing)
- Arbeits- und Tarifrecht: Ausbildungs- und Arbeitsvertrag, Humanisierung und Arbeitsschutz, betriebliche Mitbestimmung
- Wandel in der Arbeitswelt: Strukturwandel der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes, Globalisierung und Digitalisierung, Änderung der beruflichen Anforderungsprofile und Qualifikationsanforderungen, lebenslanges Lernen
- Arbeitslosigkeit: Arten, Ursachen, Auswirkungen, Gegenmaßnahmen (SGB II)