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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Textiles Gestalten 7

TG7 Lernbereich 1: Eine textile Fläche gestalten – Sticken (ca. 27 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • wählen einen Stickgrund (z. B. Jeansstoff) sowie die geeignete Nadel und das geeignete Stickgarn aus, um ihr Stickvorhaben fach- und materialgerecht durchführen zu können.
  • erproben selbständig verschiedene Sticharten mithilfe von Vorlagen, erkennen deren Wirkung und ordnen sie in „flächen-, linien- und punktbildende“ Sticharten ein, um die Auswahl für kreative Gestaltungsvarianten am Stickgegenstand zu erhöhen.
  • führen die Arbeitstechnik Sticken in fadengebundener oder freier Form mit gezielt ausgewählten, geeigneten Stichen mit der Hand oder mit der Näh- oder Stickmaschine fach- und materialgerecht durch. Dabei berücksichtigen sie eine entspannte Körperhaltung und gestalten Pausen mit Ausgleichsbewegungen, um eine einseitige Körperhaltung und deren Folgen zu vermeiden.
  • nutzen die dekorative Wirkung von Stickereien, um mit dem Sticken von Borten eine Kantenbetonung sowie mit gestickten Einzelmotiven eine Flächenverzierung oder mit der Flächenstickerei eine Flächenfüllung zu erzielen.
  • wenden stickspezifische Gestaltungsmittel (z. B. Garnarten, Farbe, Wechsel von Art, Größe und Dichte der Stiche) gezielt an, um individuelle, ästhetische Arbeitsergebnisse zu erzielen.
  • informieren sich mithilfe sinnvoller Arbeitsteilung im Team anhand unterschiedlicher Informationsquellen (z. B. Internet, Fachbücher) über mögliche Stickvorhaben und planen selbständig die Gliederung des Arbeitsprozesses für einen ausgewählten Gegenstand. Sie berücksichtigen dabei auch Stickideen aus anderen Kulturen (z. B. Afghanistan), um Akzeptanz und Wertschätzung für fremdländische, handwerkliche Tradition und Kunst derselben anzubahnen.
  • präsentieren ihren Mitschülerinnen und Mitschülern anhand eines individuellen Entstehungsberichts (z. B. Dokumentation) ihre Stickergebnisse, bewerten und beurteilen sie kritisch, achtsam und anerkennend nach festgelegten technischen (z. B. Ausführung der Stiche) und gestalterischen (z. B. Stichkombination) Kriterien.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • kulturhistorischer und interkultureller Hintergrund
  • Material: z. B. alle zählbaren und nicht zählbaren Stoffe, vorgefertigte textile Gegenstände, Papier, Leder, Garne (z. B. Sticktwist, Perlgarn), Wolle, Fäden
  • Technik: Fadengebundenes Sticken und/oder Freies Sticken mit der Hand oder Nähmaschine oder Stickmaschine
  • Fachbegriffe: Stickgrund, Fadenkreuz, Stickrichtung, Stichhöhe, Stichbreite, Stickvorlage, Gebundener Stich, Zierstich, Vernähen
  • technikspezifische Werkzeuge und Geräte: Stumpfe oder spitze Sticknadeln, Stickschere, ggf. Stickrahmen, Bügeleisen, Nähmaschine (ggf. Freihandstickfuß) und/oder Stickmaschine

TG7 Lernbereich 2: Eine textile Fläche gestalten – Applikation (ca. 21 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • wählen geeignete Materialien hinsichtlich Gestaltungseffekt, technischer Verarbeitungsmöglichkeit und gleicher Pflegeeigenschaften aus, um den Trägerstoff und das Applikationsmaterial aufeinander abzustimmen.
  • planen weitgehend selbständig die Durchführung einer Applikationsarbeit, wobei sie die Materialauswahl, den Entwurf und die Art des Applizierens mit dem Ziel berücksichtigen, die technische Umsetzbarkeit und die dekorative Wirkung in Einklang zu bringen.
  • führen die Arbeitstechnik Applikation selbständig sach- und materialgerecht aus und setzen sie zu dekorativen Zwecken (z. B. Laptop-Tasche), zum Ausbessern von Kleidungsstücken (z. B. Ellenbogenschoner) sowie zur bildnerischen Gestaltung (z. B. Kunstobjekt) zielgerichtet ein.
  • setzen bei der Gestaltung das Träger- sowie das Applikationsmaterial mit seiner unterschiedlichen Textur, Form, Farben und Befestigungsstiche (z. B. Schlingstich, Hexenstich) bewusst ein und erkennen dabei die Bedeutung für die gestalterische Gesamtwirkung und für ein individuelles Arbeitsergebnis.
  • verwenden bei der Ausführung der Arbeitstechnik Applikation u. a. bewusst geeignetes Material von gebrauchten Textilien (z. B. Kleidung, Tischdecken, Gardinen), um ökologisch, ökonomisch und somit nachhaltig zu handeln.
  • recherchieren den modischen und kulturhistorischen Hintergrund (z. B. durch Fachbücher, Modemagazine, Internet) der unterschiedlichen Applikationstechniken und vergleichen sie mit derer anderer Kulturkreise (z. B. Cuna-Indianer in Panama), nehmen die Vielseitigkeit der Technik wahr und bahnen dadurch Wertschätzung für die handwerklichen Fähigkeiten anderer Kulturen an.
  • präsentieren selbständig ihre Applikationsarbeiten in Form einer Ausstellung, bewerten ihre Ergebnisse mithilfe eines selbst erstellten, schriftlichen Bewertungsbogens nach technischen sowie nach gestalterischen Aspekten, um zu einer objektiven Beurteilung zu gelangen. Ihre Kritik äußern sie dabei konstruktiv.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • kulturhistorischer und interkultureller Hintergrund
  • Material:
    Trägermaterial: z. B. gewaschene und gebügelte Gewebe, Filz, stabile Strickware, Leder
    Applikationsmaterial: z. B. Stoffe, Fäden, Garne, Schnüre, gehäkelte oder gestrickte Teile, Perlen, Pailletten, Federn, Naturmaterialien, Knöpfe, Vlies, Tüll oder Plastikfolie
  • Techniken: Stoffapplikation oder Garnapplikation oder Schichtenapplikation oder Molatechnik mit der Hand und/oder Nähmaschine ausgeführt
  • Fachbegriffe: Applikation, applizieren, Trägerstoff, Applikationsmaterial, Motiv
  • technikspezifische Werkzeuge und Geräte: Werkzeuge und Hilfsmittel zum Nähen und ggf. zum Sticken, z. B. Nähmaschine, Overlockmaschine, Stickmaschine, Filzmaschine

TG7 Lernbereich 3: Eine textile Fläche verarbeiten – Maschinennähen (ca. 36 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • vergleichen Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Modeerscheinungen und Schönheitsidealen einer ausgewählten Zeit (z. B. 60er-Jahre) mit aktuellen Modetrends hinsichtlich Schnitt-, Muster- und Farbwahl durch die Nutzung unterschiedlicher Informationsquellen (z. B. alte Modemagazine, Internet, Blogs). Sie nehmen dabei wechselnde und wiederkehrende Elemente der Mode wahr.
  • informieren sich mittels unterschiedlicher Medien über die Herkunft, Gewinnung und Verarbeitung textiler Rohstoffe und über die internationale Textilkennzeichnung (z. B. Rohstoffangabe, Pflegesymbole) von Bekleidung, um die gewonnenen Erkenntnisse bei der Gebrauchswerterhaltung zu berücksichtigen.
  • planen im Team unter Zuhilfenahme einer entsprechenden Nähanleitung (z. B. aus einer Modefachzeitschrift) die Teilschritte (z. B. Schnittherstellung, Materialauswahl, Stoffverbrauch) für die Herstellung ihres Kleidungsstücks, um das strukturierte Vorgehen beim Schneidern zu erfassen und somit ein gutes Arbeitsergebnis zu erlangen.
  • nutzen einen käuflichen Fertigschnitt für die Herstellung eines Kleidungsstückes. Sie beschreiben dabei die entsprechenden Schnittteile und Symbole für das Zuschneiden der Stoffteile mit Fachbegriffen und bewerten die Vor- und Nachteile der Nutzung von Fertigschnitten.
  • fertigen ihr Kleidungsstück weitgehend selbständig unter routiniertem Einsatz der Nähmaschine und dem geeigneten Zubehör (z. B. Knopflochfuß, Reißverschlussfuß) an. Sie setzen dabei kleidungsspezifische Teilarbeiten (z. B. Nahttasche nähen, verdeckten Reißverschluss einarbeiten, Bund verstürzen) unter Zuhilfenahme entsprechender Nähanleitungen ein.
  • gestalten ihr Kleidungsstück individuell und kreativ, indem sie erlernte Arbeitstechniken (z. B. Besticken, Applizieren), Schnittwahl, Farbwahl des Stoffes und selbst hergestellte Accessoires (z. B. Brosche) gezielt und bewusst einsetzen, um die eigene Persönlichkeit zu unterstreichen.
  • präsentieren die selbst genähten Kleidungsstücke ihren Mitschülerinnen und Mitschülern (z. B. in Form einer Modenschau mit Moderation) und beurteilen eigene und fremde Ergebnisse nach gemeinsam erarbeiteten Kriterien technischer (z. B. Ausführung, Passform) und gestalterischer Art (z. B. Kreativität). Sie verbalisieren hierzu konstruktive sowie negative Kritik in wertschätzender Art und Weise.
  • vergleichen selbst hergestellte Kleidungsstücke mit gekaufter Kleidung (z. B. Rock) hinsichtlich Verarbeitungsqualität, Individualität, Ökologie und Preis und bahnen somit nachhaltiges Konsumverhalten an.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • kulturhistorischer und interkultureller Hintergrund: Vergleich zweier Modeepochen
  • Material: z. B. gewebte Stoffe, Maschenware, Verbundstoffe, Knöpfe, Bänder, verschiedenes Faden- und Garnmaterial, Reißverschluss, Vlieseline
  • Materialkunde: Herkunft, Gewinnung, Verarbeitung textiler Rohstoffe (mind. sechs), internationale Textilkennzeichnung z. B. Pflegesymbole, Ökolabel
  • Techniken: Markieren, Zuschneiden, Heften, Steppen, Handnähen, Reihen, Verstürzen, Säumen, Bügeln, Knopf annähen, Reißverschluss einnähen, Knopfloch nähen
  • Fachbegriffe: Fertigschnitt, Schnittterminologie (z. B. Ärmel, Besatz), Maß nehmen, Konfektionsgröße, Stoffbruch, Fadenlauf, Umbruch, Webkante, Schnittkante, Nählinie, verschiedene Nutz- und Zierstiche, Overlocknaht
  • Ökologie und Ökonomie: selbsthergestellte und gekaufte Kleidung
  • fachspezifische Werkzeuge und Geräte: Werkzeuge zum Schneidern, Nähmaschine, Bügeleisen, ggf. Overlockmaschine, Coverlockmaschine