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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Politik und Gesellschaft 10

PuG10 Lernbereich 1: Methoden und Arbeitstechniken
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Die Schülerinnen und Schüler wenden grundlegende Methoden und Arbeitstechniken des Faches Politik und Gesellschaft bei der Umsetzung der Lernbereiche PuG 10.2 bis PuG 10.4 an.

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nutzen das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland und ggf. die Verfassung des Freistaates Bayern, um einfache verfassungsrechtliche Fragestellungen eigenständig zu beantworten.
  • erkennen anhand geeigneter Kriterien den Unterschied zwischen Information und Meinung, indem sie aktuelle journalistische Darstellungsformen (z. B. Reportagen, Kommentare, Nachrichten, Radiobeiträge) für ihre eigene Urteilsfindung heranziehen.
  • entnehmen selbständig Informationen aus verschiedenen Medien, interpretieren, bewerten und vergleichen diese anhand geeigneter Kriterien und schätzen dabei die Seriosität der Quellen ein. Sie strukturieren ihr Wissen (z. B. in Schaubildern, Flussdiagrammen) und präsentieren ihre Ergebnisse.
  • interpretieren künstlerische Darstellungen zu politischen Themen (z. B. Karikaturen, Satirebeiträge, Lieder), indem sie u. a. den Adressatenbezug, die Intention des Autors und die Wirkung auf den Betrachter/Zuhörer untersuchen und ihre Ergebnisse begründet darlegen.
  • begreifen den Konflikt als Merkmal einer Demokratie, indem sie im Klassenverband und ggf. mit Experten diskutieren bzw. debattieren. Dabei lernen sie ihre eigene Meinung begründet vorzutragen und vor anderen zu vertreten.
  • dokumentieren ihre Meinung zu politischen Fragestellungen in schriftlicher Form (z. B. Wandzeitung, Leserbrief, Forenbeitrag), um am gesellschaftlichen Willensbildungsprozess teilzunehmen.
  • nehmen Orte politischer Entscheidungsfindung (z. B. Gemeinde-/Stadtrat, Landtag, Bundestag) als Orte ihrer eigenen Interessensvertretung wahr, indem sie z. B. eine Erkundung mit vorbereiten, durchführen und die Ergebnisse zielgerichtet auswerten. Sie werden dabei zu eigener Partizipation angeregt.
  • nutzen ihre Erfahrungen aus der Teilnahme an Simulationen (z. B. Planspiel Landtag), um politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Prozesse nachzuvollziehen und zu beurteilen (z. B. Kompromissfindung, Rollenzwänge, Prinzip von Ursache und Wirkung) sowie ggf. alternative Lösungsmodelle zu entwickeln.
  • sind in der Lage, sich durch szenische Spiele in eine fremde Rolle hineinzuversetzen und diese überzeugend darzustellen (z. B. Oppositionsführer, Gewerkschaftsvertreter, Asylbewerber), um die Beweggründe und das Handeln von Mitmenschen konkret zu erfahren und nachzuvollziehen.

PuG10 Lernbereich 2: Politische Mitwirkungsmöglichkeiten (ca. 14 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nutzen ihre Kenntnisse über politische Mitwirkungsmöglichkeiten (politische Parteien, aber z. B. auch Bürgerinitiativen, soziale Netzwerke), um deren Chancen und Grenzen zu beurteilen und um die Einsicht in die Notwendigkeit einer aktiven Teilnahme am politischen Prozess zu erhöhen.
  • schätzen Rolle, Einflussmöglichkeiten und Wertigkeit der Medien in der Demokratie ein, indem sie verschiedene Medien (z. B. Printmedien, Rundfunk, Internet) anhand vorgegebener Kriterien untersuchen.
  • beurteilen Chancen und Probleme der direkten Demokratie, indem sie wesentliche plebiszitäre Elemente in der Bayerischen Verfassung untersuchen.
  • nutzen ihr Wissen über organisierte Interessenvertretungen (z. B. Gewerkschaften, Industrieverbände), um deren Möglichkeiten zur Durchsetzung ihrer Interessen beurteilen zu können. Dabei lernen sie Meinungsvielfalt als ein wichtiges Merkmal einer Demokratie wertzuschätzen.
  • bewerten das bundesdeutsche Wahlsystem auf der Basis grundsätzlicher Kenntnisse zu den Kennzeichen und Funktionen demokratischer Wahlen.
  • leiten anhand eines aktuellen Beispiels aus der Europapolitik die Folgen von Regelungen der Europäischen Union (z. B. rechtliche Verordnungen) für ihr eigenes Leben ab und erkennen dabei die Rolle der EU als supranationaler Gesetzgeber.
  • informieren sich anhand aktueller Beispiele über die wechselseitigen Beziehungen zwischen Individuum und globalisierter Welt (z. B. Lebens-/Arbeitsbedingungen in sog. Billiglohnländern, individuelles Kaufverhalten), um ihr eigenes wirtschaftliches Handeln sowie dessen Bedingungen und Folgen zu hinterfragen, zu bewerten und ggf. zu ändern.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Mitwirkungsmöglichkeiten (insbesondere politische Parteien, aber z. B. auch Verbände, Bürgerinitiativen, Medien)
  • Rolle der Medien (u. a. Massenmedien): Funktion, Zielsetzung und Art der Berichterstattung
  • plebiszitäre Elemente im politischen System Bayerns (z. B. Volksbegehren, Volksentscheid)
  • organisierte Interessenvertretung: Funktion, Einflussmöglichkeit, aktuelle Entwicklung
  • Wahlen in Deutschland (Bundestagswahl; ggf. Landtagswahlen, z. B. besondere Einflussmöglichkeiten des Wählers bei Wahlen in Bayern)
  • Einfluss der von der EU getroffenen Entscheidungen auf das individuelle Leben (aktuelles Beispiel)
  • wechselseitiges Verhältnis zwischen Individuum und globalisierter Welt (z. B. Arbeitsplatzverlagerung aufgrund von Kaufentscheidungen und Produktionsbedingungen)

PuG10 Lernbereich 3: Politische Strukturen (ca. 14 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erkennen den Wesenskern der Grundrechte, indem sie an konkreten Fallbeispielen mögliche Zielkonflikte zwischen Grund- und Menschenrechten herausarbeiten (z. B. Freiheit versus Sicherheit). Dabei begreifen sie die essenzielle Bedeutung von Grund- und Menschenrechten für das friedliche Zusammenleben in der Gesellschaft und die freie Entfaltung der Persönlichkeit des Individuums und handeln entsprechend dieser Erkenntnis.
  • nutzen ihre Kenntnisse, die sie in der Auseinandersetzung mit dem Rechts- und Sozialstaatsprinzip der Bundesrepublik Deutschland erworben haben (z. B. Gewaltenteilung, Chancengleichheit), um deren Bedeutung sowie die Herausforderungen, die die Umsetzung dieser Prinzipien für die Demokratie mit sich bringen, zu diskutieren und zu beurteilen.
  • leiten zentrale Kennzeichen einer parlamentarischen Demokratie (z. B. Gewaltenverschränkung, Rolle der Opposition) aus aktuellen politischen Beispielen ab und beurteilen deren Funktion. Dabei erkennen sie die Notwendigkeit, Machtmissbrauch zu verhindern.
  • nutzen ihr Wissen zu den am politischen Prozess beteiligten Verfassungsorganen (Aufbau und Aufgaben), um deren Zusammenwirken an aktuellen Beispielen nachzuvollziehen, kritisch zu hinterfragen und zu beurteilen.
  • bewerten an einem konkreten Beispiel das vielfältige Zusammenwirken von Bund und Ländern bei politischen Entscheidungen (z. B. bei der Gesetzgebung), um Chancen und Grenzen des Föderalismus einschätzen zu können.
  • erfassen anhand aktueller Problemstellungen die sich für den Rechts- und Sozialstaat ergebenden Herausforderungen (z. B. demografische Entwicklung, Extremismus). Sie diskutieren die Zielkonflikte und leiten aus den Ergebnissen mögliche Rückschlüsse für staatliches und privates Handeln ab.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Grundgesetz, Grund- und Menschenrechte
  • Bundesrepublik Deutschland – ein freiheitlicher demokratischer und sozialer Rechtsstaat (u. a. Schutz des Verfassungskerns Art. 79 Abs. 3 GG und Art. 20 GG, Möglichkeiten der wehrhaften Demokratie)
  • Kennzeichen und Funktionsweise des parlamentarischen Regierungssystems (u. a. Gewaltenteilung und Gewaltenverschränkung)
  • Überblick über Aufbau, Aufgaben und Zusammenwirken der Verfassungsorgane auf Bundes-/Landesebene, Föderalismus
  • Herausforderungen für den Rechts- und Sozialstaat (z. B. demografischer Wandel, Migration, Extremismus)

PuG10 Lernbereich 4: Politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Handlungsfelder (ca. 20 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • wenden grundlegende ökonomische Modelle (z. B. Konjunkturzyklus) auf die aktuelle wirtschaftliche Lage an, um politische Entscheidungen nachzuvollziehen und kritisch zu hinterfragen.
  • beurteilen differenziert anhand der Kriterien „Effizienz“ und „Legitimität“ politische Eingriffe (z. B. Steuererhöhungen, Umweltschutzmaßnahmen) und deren Motive, um sich der Folgen für unterschiedliche Gruppen (z. B. Arbeitgeber, Arbeitnehmer, junge Generation) bewusst zu werden.
  • erkennen Zielkonflikte in der Sozialen Marktwirtschaft, die durch politisches und wirtschaftliches Handeln entstehen (z. B. Umweltschutz vs. Wirtschaftswachstum) und diskutieren mögliche Handlungsalternativen. Dabei vergegenwärtigen sie sich die ethische Dimension dieses Handelns.
  • nutzen ihre Kenntnisse über unterschiedliche Determinanten von Lebensqualität (z. B. Sicherheit), um zu überprüfen, inwiefern und inwieweit sich staatliche Maßnahmen (z. B. zur Steuerung der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung) positiv oder negativ auf die eigene Lebensqualität und die der Gesellschaft insgesamt auswirken.
  • bewerten außenpolitische Entscheidungen auf der Basis der Zielsetzungen des Grundgesetzes. Dabei analysieren sie die aktuelle Rolle Deutschlands (z. B. anhand der Einbindung in eine internationale Organisation) in der Staatengemeinschaft weltweit.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Grundbegriffe/Modelle der Volkswirtschaftslehre (u. a. BIP, Wirtschaftswachstum, Konjunkturzyklus, antizyklische Fiskalpolitik, Staatsverschuldung, Leitzins)
  • wirtschaftspolitische Eingriffe: Ursachen, Probleme und Chancen (z. B. Eingriffe im Bereich des Umweltschutzes, der sozialen Sicherung, der Genderthematik)
  • Spannungsfeld nationale Wirtschaftspolitik in einer globalisierten Welt (z. B. Produktionsbedingungen, Menschenrechte, Waffenlieferungen)
  • Determinanten von Lebensqualität (z. B. Wohlstand, saubere Umwelt, Gerechtigkeit, Sicherheit)
  • Friedenssicherung als politisches Ziel (z. B. Deutschlands Rolle in internationalen Organisationen, wesentliche Zielsetzungen deutscher Außenpolitik)