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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Sozialwirtschaft und Recht 11 (S)

gültig ab Schuljahr 2017/18

SwR11 Lernbereich 1: Ein soziales Unternehmen strategisch ausrichten (ca. 20 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beurteilen die Besonderheiten des Erstellens sozialer Dienstleistungen im Vergleich zu industriellen Produktionsprozessen, indem sie den betrieblichen Transformationsprozess hinterfragen.
  • analysieren die Geld- und Dienstleistungsströme zwischen einem sozialen Unternehmen, dem Staat und den Dienstleistungsempfängern, um die gegenseitigen Wechselwirkungen zu erkennen.
  • erstellen im Hinblick auf ein Unternehmensleitbild einen Zielkatalog, indem sie geeignete Ziele für ein soziales Unternehmen formulieren, und analysieren, wie diese sich gegenseitig beeinflussen.
  • wählen die geeignete Rechtsform für ein soziales Unternehmen mithilfe bestimmter Kriterien aus und verwenden dazu Gesetzestexte.
  • recherchieren z. B. mithilfe des Internets selbständig Möglichkeiten der Zertifizierung und Qualitätsüberprüfung für soziale Unternehmen durch Dritte, um eine optimale Qualitätsmaßnahme auszuwählen.
  • analysieren die für die Zertifizierung und Qualitätsüberprüfung relevanten Bewertungskriterien, entwickeln auf Grundlage dieser Bewertungskriterien Qualitätsziele für ein Unternehmen und erstellen einen angemessenen Maßnahmenkatalog zur Qualitätssicherung und -förderung. Sie präsentieren die erarbeiteten Ziele und Maßnahmen in einem freien Vortrag anschaulich und überzeugend.
  • reflektieren den Erfolg der Qualitätssicherung (z. B. anhand der Zufriedenheit der Dienstleistungsempfänger), um Verbesserungspotenzial zu ermitteln.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Besonderheiten von Dienstleistungen: fehlende Gegenständlichkeit, Zusammenfall von Erstellung und Absatz, Mitwirkung des Dienstleistungsempfängers, Principal-Agent-Problem
  • Dreiecksverhältnis von Leistungserbringer, Kostenträgern und Leistungsempfänger
  • besondere Ziele sozialer Unternehmen (Bedarfsdeckung und Gemeinwohlorientierung, Kostendeckung, Minimierung von Zuschüssen)
  • je eine Personengesellschaft (z. B. OHG, KG, e.K., GbR), Kapitalgesellschaft (z. B. gGmbH, GmbH, AG), öffentlicher Betrieb mit eigener Rechtspersönlichkeit (z. B. Körperschaften, Anstalten), öffentlicher Betrieb ohne eigene Rechtspersönlichkeit (z. B. Eigenbetriebe, Regiebetriebe)
  • Kriterien: Rechtsgrundlagen, Anforderungen für die Gründung, Rechtsfähigkeit, Organe, Geschäftsführung und Vertretung, Haftung, mögliche Gewinnverteilung
  • Qualitätsmaßnahmen, z. B. Zertifizierung nach DIN EN ISO 9000-Serie, Qualitätsprüfung durch den Sozialleistungsträger, European Foundation of Qualitiy Management (EFQM)

SwR11 Lernbereich 2: Liquide Mittel für ein soziales Unternehmen beschaffen (ca. 22 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • identifizieren Finanzierungsanlässe für ein soziales Unternehmen und führen die kurzfristige Finanzplanung durch, indem sie Zahlungseingänge und Zahlungsausgänge gegenüberstellen, um so den Liquiditätsbedarf zu ermitteln.
  • analysieren die Möglichkeiten zur Deckung des Liquiditätsbedarfs für ein soziales Unternehmen und berücksichtigen dabei sowohl die klassisch betriebswirtschaftlichen Finanzierungsformen als auch Sonderformen der Finanzierung für Sozialunternehmen sowie Zuschüsse der öffentlichen Kostenträger und Leistungsentgelte der Sozialleistungsträger. Auf Grundlage ihrer Analyse entscheiden sie sich für die optimale Finanzierung.
  • reflektieren die Notwendigkeit der öffentlichen Finanzierung von sozialen Unternehmen durch den Staat und die Sozialleistungsträger, um die besondere Rolle, die die öffentliche Hand bei der Finanzierung übernimmt, wertzuschätzen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Aufgaben der kurzfristigen Finanzplanung anhand Finanzplan oder Haushaltsplan oder Wirtschaftsplan
  • Eigen-, Fremd-, Innen-, Außenfinanzierung
  • besondere Finanzierungsmöglichkeiten, z. B. Leistungserträge durch Selbstzahler, Fundraising, Sponsoring, Fördermittel von Stiftungen

SwR11 Lernbereich 3: Den Erfolg eines sozialen Unternehmens analysieren (ca. 22 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • berechnen mithilfe von betrieblichen Unterlagen und unter Einsatz eines Tabellenkalkulationsprogramms die anfallenden Kosten und ordnen diese verschiedenen Kostenarten zu. So entwickeln sie ein Bewusstsein für die große Bedeutung der Personalkosten in einem sozialen Unternehmen.
  • untersuchen die Kosten im Hinblick auf die Veränderungen bei Beschäftigungsschwankungen, teilen sie in fixe und variable Kostenarten auf, um so den vorhandenen Handlungsspielraum bei Beschäftigungsänderungen einzuschätzen.
  • berechnen die Leistungen eines sozialen Unternehmens, diskutieren die Probleme der Leistungsmessung und entwickeln mögliche Lösungsansätze.
  • ermitteln mithilfe der Kosten und der Leistungen den Erfolg eines sozialen Unternehmens und stellen die Erfolgssituation auch mithilfe einer geeigneten Software grafisch dar.
  • beurteilen den Erfolg eines sozialen Unternehmens mithilfe von Kennzahlen und berücksichtigen dabei den sozialen Mehrwert, der geschaffen wird.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Kostenarten: Personalkosten, Sachkosten, Investitionskosten
  • Abgrenzung pagatorischer und wertmäßiger Kosten in einem sozialen Unternehmen
  • Löhne, Gehälter, Personalzusatzkosten, Personalverwaltungskosten
  • Berechnung unterschiedlicher Erfolgssituationen
  • grafische Darstellung von Gesamtkosten und Gesamtleistungen
  • Kennzahlen: Produktivität, Wirtschaftlichkeit, Eigenkapitalerhalt