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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Ethik 9

Eth9 Lernbereich 1: Fernöstliche Religionen (ca. 12 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • verstehen wesentliche Glaubensinhalte von Hinduismus und Buddhismus, zeigen Respekt vor Hindus und Buddhisten bei der Erfüllung ihrer religiösen Aufgaben, insbesondere der Meditation, und achten deren religiöse Überzeugungen.
  • vergleichen das gemeinsame ethische Fundament der Abrahamsreligionen mit der Ethik von Hinduismus und Buddhismus.
  • machen sich eine Vorstellung vom Gerechten und Guten. Sie überprüfen dafür auch ethische Gedanken aus Hinduismus und Buddhismus und stellen einen Bezug zum eigenen Leben her.
  • unterscheiden zwischen Offenbarung und Mystik in den Weltreligionen.
  • erkennen den Einfluss des Hinduismus auf das Alltagsleben in Indien.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Grundgedanken des Hinduismus: Schleier der Maya, Samsara, Atman, Brahman, Moksha, Dharma, Karma, Kastenwesen, die drei Wege zu Moksha
  • der Buddhismus als Reformbewegung des Hinduismus; die Vier Edlen Wahrheiten, der Mittlere Weg, der Achtfache Pfad
  • das gemeinsame ethische Fundament der Abrahamsreligionen im Vergleich mit der Ethik von Hinduismus und Buddhismus
  • Offenbarung und Mystik, Gebet und Meditation in den Weltreligionen
  • Auswirkungen der Grundgedanken des Hinduismus auf das tägliche Leben in Indien

Eth9 Lernbereich 2: Gewissen und Verantwortung (ca. 12 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen ihr Gewissen offen wahr.
  • berücksichtigen für einen reflektierten Umgang mit ihrem Gewissen, dass ihr Gewissen von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden kann. Dabei ziehen sie wesentliche Erklärungsmodelle zur Bildung des Gewissens heran.
  • nehmen Gewissenserfahrungen zum Anlass, erfolgte Handlungen zu reflektieren und ggf. neu zu beurteilen.
  • analysieren den Zusammenhang zwischen Absicht und Mittel im Hinblick auf die jeweiligen Umstände und Folgen einer Handlung und ihre Verantwortung.
  • werden sich ihrer Verantwortung gegenüber sich selbst, anderen und der Gesellschaft deutlich bewusst.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Erfahrungen mit dem Gewissen im eigenen Leben
  • Deutung und Entstehung des Gewissens: Innerer Gerichtshof (I. Kant), lex aeterna und Vernunft (Thomas von Aquin), Über-Ich und Ich-Ideal (S. Freud), Sozialisation
  • Abwehr des Gewissens, z. B. Rationalisierung, Sublimation, Verdrängung, Leugnung
  • Gewissenskonflikte vor Entscheidungen und Gewissensbisse nach erfolgten Handlungen; ein schülernahes moralisches Dilemma aus der Lebenswirklichkeit
  • Absicht, Mittel, Umstände und Folgen einer Handlung
  • Begriff und Dimensionen der Verantwortung

Eth9 Lernbereich 3: Friedensethik (ca. 22 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erkennen, dass Filme und Computerspiele oft kein realistisches Bild von tatsächlichem Kriegsgeschehen abgeben, damit sie die Konsequenzen von kriegerischen Auseinandersetzungen besser einschätzen können.
  • wenden zur gewaltfreien Lösung von Konflikten Techniken der „Gewaltfreien Kommunikation“, der Deeskalation und der Metakommunikation an, erkennen ggf. Auslöser für ihre Wut und übernehmen für sie die Verantwortung.
  • sind bereit, Bedingungen und Voraussetzungen für Frieden auf der Ebene des Einzelnen und in der Gruppe zu schaffen, mitzutragen und sich dafür einzusetzen.
  • bewerten die Vorstellungen zum gerechten Krieg und zum Pazifismus, um eine eigene, reflektierte Haltung zu aktuellen Konflikten in der Welt zu entwickeln.
  • erkennen Möglichkeiten und Grenzen eines Engagements für den Frieden.
  • erkennen und beurteilen den ethischen Gehalt von Karikaturen zu Krieg und Frieden.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Krieg in Filmen und Computerspielen, Heldentum, Ruhm; Erfahrungsberichte von Betroffenen in realen Kriegen
  • gewaltfreie Kommunikation nach M. B. Rosenberg und Metakommunikation
  • Ursachen und Wahrnehmung aggressiver Verhaltensweisen, verbale Deeskalation
  • unerfüllte Bedürfnisse als Auslöser von Wut (M. B. Rosenberg); der Empfänger von Nachrichten (F. Schulz von Thun), u. a. seine Mitverantwortung für die eigene Wut
  • philosophische Ansätze der Friedensethik: die Frage nach dem gerechten Krieg (z. B. Bellum-iustum-Theorie und deren Instrumentalisierung), Pazifismus, z. B. M. Gandhi, M. L. King
  • Möglichkeiten und Grenzen von Konfliktprävention, -schlichtung und -nachsorge
  • ein konkretes, aktuelles Beispiel für eine kriegerische Auseinandersetzung: Ursprünge und Bedingungen des Konflikts, Lage der Menschen, Sicht der Betroffenen, Optionen für eine friedliche Lösung, ggf. moderne Formen der Kriegsführung
  • Karikaturen zu Krieg und Frieden: Mittel der Darstellung und Intention, ggf. auch manipulative Elemente

Eth9 Lernbereich 4: Arbeitsethik (ca. 10 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beurteilen den Stellenwert von Arbeit im menschlichen Leben, insbesondere auch im Hinblick auf ihren eigenen Lebensentwurf.
  • ordnen das Leistungsprinzip in reflektierter Weise in ihre Vorstellung von einem guten Leben ein, u. a. indem sie die Leistungsorientierung ihrer Sozialisationsinstanzen reflektieren (z. B. Eltern, Schule, Freunde, Rollenvorbilder), und finden eine Balance zwischen Arbeit und anderen Bereichen des Lebens.
  • bewerten Arbeitsbedingungen in der modernen westlichen Welt, u. a. nach den Kriterien Gesundheit, Gerechtigkeit, Gleichberechtigung der Geschlechter.
  • nehmen im Hinblick auf ihre berufliche Orientierung Feedback bzgl. ihrer persönlichen Stärken und Schwächen aus unterschiedlichen Quellen wahr, bewerten dessen Plausibilität und ziehen ggf. angemessene Konsequenzen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • der Stellenwert von Arbeit: Status, Selbstwert, persönliche Entwicklung, Sinn
  • Wert und Grenzen des Leistungsprinzips: Vorstellungen und Erwartungen der Sozialisationsinstanzen, gesellschaftliche Funktion, Freude und Mühe, „Work-Life- Balance“
  • Arbeitsbedingungen in der modernen westlichen Arbeitswelt: Gesundheit, Gerechtigkeit (z. B. hinsichtlich der Löhne), Gleichberechtigung der Geschlechter
  • Umgang mit Feedback zu eigenen Stärken und Schwächen: Quellen von Feedback im Alltag, Feedbackregeln, Vergleich von Selbstbild und Fremdbild, mögliche Konsequenzen für die berufliche Orientierung