Lehrplan PLUS

Direkt zur Hauptnavigation springen, zur Seitennavigation springen, zum Inhalt springen
Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Internationale Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre 12 (IW)

gültig ab Schuljahr 2018/19

IBV12 Lernbereich 1: Jahresabschlussarbeiten durchführen (ca. 52 Std.)
Abschnitt zur PDF-Sammlung hinzufügen

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • berechnen handelsrechtliche Bewertungsmaßstäbe, um die Bewertung vorzubereiten.
  • bewerten ausgewählte Positionen des Anlagevermögens nach HGB und berücksichtigen dabei die Bewertungsgrundsätze des HGB sowie unternehmerische Zielsetzungen.
  • bewerten ausgewählte Positionen des Umlaufvermögens nach HGB und berücksichtigen dabei die Bewertungsgrundsätze des HGB.
  • bewerten Rückstellungen für Altersversorgung und Fremdwährungsverbindlichkeiten als ausgewählte Position des Fremdkapitals.
  • führen die zur Bewertung von Vermögen und Fremdkapital notwendigen Berechnungen und Buchungen durch.
  • ermitteln das Gesamtergebnis (Jahresüberschuss) auch in Staffelform, bestimmen so dessen wesentliche Einflussfaktoren und bereiten die Ergebnisverwendung vor.
  • entwerfen und diskutieren Vorschläge zur Verwendung des Jahresüberschusses bei der Aktiengesellschaft unter Berücksichtigung der gesetzlichen Regelungen des HGB und des AktG. Dabei berücksichtigen sie sowohl die unternehmerischen Interessen als auch Interessen der weiteren relevanten Anspruchsgruppen und sind so bei ihrer Entscheidung um einen fairen Interessenausgleich bemüht.
  • beurteilen die Bestandteile der Rechnungslegung nach HGB und IFRS hinsichtlich des Informationsgehalts für interne und externe Adressaten.
  • bewerten Fremdwährungsforderungen und ‑verbindlichkeiten nach IFRS und stellen die Unterschiede zur Bewertung nach HGB fest.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Anschaffungskosten, Herstellungskosten, beizulegender Wert
  • Bewertung des nicht abnutzbaren Sachanlagevermögens (einschließlich außerplanmäßige Abschreibung und Wertaufholung); Bewertung des abnutzbaren Anlagevermögens (einschließlich lineare Abschreibung und außerplanmäßige Abschreibung; keine Wertaufholung); Bewertung des Finanzanlagevermögens (am Beispiel der Wertpapiere des Anlagevermögens bei vorgegebenen Anschaffungskosten)
  • Bewertung von Forderungen; Bewertung von Fremdwährungsforderungen; Bewertung von Roh‑, Hilfs‑, Betriebsstoffen sowie Fremdbauteilen mithilfe des Durchschnittswertverfahrens
  • vorbereitende Abschlussbuchungen, Abschlussbuchungen
  • Gewinn‑ und Verlustrechnung nach Gesamtkostenverfahren (§ 275 (2) HGB)
  • Ergebnisverwendungsrechnung und Eigenkapitalausweis vor, nach teilweiser und nach vollständiger Ergebnisverwendung
  • Bestandteile des HGB: Bilanz, Gewinn‑ und Verlustrechnung, Anhang und Lagebericht; Bestandteile nach IFRS: Bilanz (statement of financial position), Gesamtergebnisrechnung (statement of comprehensive income), Eigenkapitalveränderungsrechnung (statement of changes in equity), Kapitalflussrechnung (statement of cash flows), Anhang (notes)

IBV12 Lernbereich 2: Finanzierungs- und Investitionsvorgänge analysieren, liquide Mittel beschaffen und Investitionen tätigen (ca. 30 Std.)
Abschnitt zur PDF-Sammlung hinzufügen

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • identifizieren unterschiedliche Investitionsanlässe und die Notwendigkeit von Investitionen für ein Unternehmen in einer globalisierten Welt.
  • diskutieren Finanzierungsmöglichkeiten im Hinblick auf die Erreichung der finanzwirtschaftlichen Ziele der Unternehmung und treffen eine begründete Finanzierungsentscheidung.
  • entscheiden sich für geeignete statische Investitionsrechenverfahren, um anstehende Investitionsalternativen zu beurteilen, wobei sie auch Risikogesichtspunkte und nicht quantifizierbare Einflussgrößen berücksichtigen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Ersatz‑, Rationalisierungs‑ und Erweiterungsinvestition; Auslandsinvestition: Direktinvestition und Portfolioinvestition
  • Finanzierungsarten nach Rechtsstellung der Kapitalgeber und Kapitalherkunft: Beteiligungsfinanzierung (am Beispiel der ordentlichen Kapitalerhöhung einer AG), Kreditfinanzierung (Annuitätendarlehen, Abzahlungsdarlehen, Kontokorrentkredit), offene und stille Selbstfinanzierung, Finanzierung aus Rückstellungen, Finanzierung aus Abschreibung und sonstiger Vermögensumschichtung (kein Lohmann‑Ruchti‑Effekt); finanzwirtschaftliche Ziele: Rentabilität (kein Leverage‑Effekt), Liquidität, Sicherheit, Unabhängigkeit
  • statische Investitionsrechenverfahren: Kostenvergleichs‑, Gewinnvergleichs‑, Rentabilitäts‑ und Amortisationsrechnung; nicht quantifizierbare Einflussgrößen, z. B. ökologische Aspekte, Serviceleistungen des Lieferanten

IBV12 Lernbereich 3: Entscheidungen mithilfe der Teilkostenrechnung vorbereiten und begründet treffen (ca. 32 Std.)
Abschnitt zur PDF-Sammlung hinzufügen

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nutzen zur Vorbereitung betrieblicher Entscheidungen verschiedene Verfahren der Kostenrechnung in Kenntnis ihrer Vor‑ und Nachteile. Sie beurteilen die Auswirkungen getroffener Entscheidungen auf die Kostensituation des Betriebes.
  • berechnen den Deckungsbeitrag für einzelne Produkte und treffen anhand der Berechnungen sowie unternehmensinterner Besonderheiten verantwortungsvolle Entscheidungen über die Sortimentsgestaltung. Sie setzen kurz‑ und langfristige Preisuntergrenzen für Produkte fest, um in Abhängigkeit von Kapazitätsauslastung und Deckungsbeitrag über die Annahme von Zusatzaufträgen zu entscheiden.
  • zerlegen die Kosten in Abhängigkeit von der Beschäftigung, ermitteln die Gewinnschwellenmenge und identifizieren die Einflussgrößen, die diese bestimmen. Dazu berechnen sie die Auswirkungen von Änderungen der Einflussgrößen und differenzieren deren Ursachen.
  • entscheiden verantwortungsvoll anhand quantitativer und qualitativer Kriterien über Eigenfertigung und Fremdbezug von Erzeugnissen und zeigen sich in der konkreten Entscheidungssituation für Kompromisse aufgeschlossen.
  • entscheiden mithilfe der mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung über die Förderung und die Einstellung von Produkten.
  • bestimmen das optimale Produktionsprogramm bei Vorliegen eines Engpasses.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Vergleich Vollkostenrechnung und Teilkostenrechnung
  • Stück‑ und Gesamtdeckungsbeitrag
  • Break‑even‑Analyse (Stück‑ und Gesamtbetrachtung rechnerisch und grafisch) im Einproduktunternehmen
  • quantitative Kriterien: Ermittlung der kritischen Menge (rechnerisch und grafisch); qualitative Kriterien, u. a. Lieferbereitschaft, Qualität
  • mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung
  • Engpass in den Bereichen: Beschaffung, Produktion, Absatz

IBV12 Lernbereich 4: Weitere Ziele der Wirtschaftspolitik analysieren (ca. 26 Std.)
Abschnitt zur PDF-Sammlung hinzufügen

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • analysieren die Arbeitslosenquote eines Staates, beurteilen Maßnahmen zur Sicherung eines hohen Beschäftigungsstands und ziehen Konsequenzen für ihre politische Meinungsbildung.
  • durchdenken die Wirkungsweise ausgewählter geldpolitischer Instrumente mehrperspektivisch und zeigen so ein Bewusstsein dafür, dass eine unabhängig handelnde Zentralbank Garant für die Stabilität des Preisniveaus ist.
  • analysieren Inflation oder Deflation, um deren Auswirkungen auf die Volkswirtschaft abzuschätzen und ihr persönliches Konsum- und Sparverhalten anzupassen.
  • begründen einen fairen Interessensausgleich zwischen den Welthandelspartnern und beurteilen Maßnahmen zur Sicherung des außenwirtschaftlichen Gleichgewichts.
  • beurteilen die Notwendigkeit von fiskalpolitischen Maßnahmen und analysieren deren mögliche Auswirkungen.
  • vergleichen idealtypische Wirtschaftsordnungen mit der sozialen Marktwirtschaft, um diese als Wirtschaftsordnung der Bundesrepublik Deutschland wertzuschätzen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Arten und Ursachen der Arbeitslosigkeit
  • Europäische Zentralbank (Aufgaben, Ziele, Stellung im politischen System), Konvergenzkriterien der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion nach Artikel 140AEUV, Geldpolitik der Zentralbank an den Beispielen der Zinspolitik und der Offenmarktpolitik (keine Tenderverfahren): Wirkung von Erst- und Zweitrundeneffekten
  • Nachfragesoginflation durch Erhöhung einer oder mehrerer Komponenten der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage, Angebotsinflation am Beispiel der Kostendruckinflation, deflatorische Lücke
  • Instrumente der antizyklischen Fiskalpolitik zur Beeinflussung der Nachfrage der privaten Haushalte, der Unternehmen, des Staates und des Auslands
  • Abgrenzung Zentralverwaltungswirtschaft, freie Marktwirtschaft, soziale Marktwirtschaft