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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Geschichte 12 (erhöhtes Anforderungsniveau)

gültig ab Schuljahr 2024/25

G12 1 Auf dem Weg zu gesellschaftlicher und politischer Partizipation vom Ende des 18. Jh. bis zur Weimarer Republik (ca. 56 Std.)
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Dieses Halbjahr fokussiert für die deutsche Demokratie- und Gesellschaftsgeschichte bedeutsame Zeiträume: Die Entwicklung der bürgerlichen Gesellschaft und ihres politischen Selbstverständnisses wird vor dem Hintergrund der Französischen Revolution und im Kontext der europäischen Revolution von 1848/49 behandelt. Anschließend steht das Spannungsverhältnis zwischen traditionellen und fortschrittlichen Kräften im Deutschen Kaiserreich und in der Weimarer Republik im Mittelpunkt der Betrachtung. Das Vertiefungsmodul nimmt beispielhaft den Weg von Jüdinnen und Juden zu gesellschaftlicher und politischer Partizipation vom Ende des 18. Jh. bis zur Weimarer Republik in den Blick.

G12 1.1 Die Herausbildung einer bürgerlichen Gesellschaft (ca. 22 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erkennen die Bedeutung der Revolution von 1848/49 auf dem Weg zur Herausbildung einer bürgerlichen Gesellschaft und eines demokratischen Verfassungsstaates in Deutschland. Dabei setzen sie sich auch mit dem grundlegenden Einfluss der Französischen Revolution auf die gesellschaftliche und politische Modernisierung in Europa auseinander. Sie wenden ihre Einsichten bei der Orientierung in Geschichte und Gegenwart an, um die historische Errungenschaft von Grundrechten und politischen Mitbestimmungsmöglichkeiten wertzuschätzen.
  • erklären politische und gesellschaftliche Prozesse der Zeit zwischen 1789 und den 1860er-Jahren multikausal, indem sie kurz- und langfristige Ursachen und Folgen berücksichtigen. Dabei formulieren sie differenzierte und problembewusste Argumentationen, die eine weitgehend selbständige Auseinandersetzung mit historischen Themen zeigen. Sie nutzen eine breite Vielfalt auch umfangreicherer komplexer Quellen und Darstellungen, u. a. in digitaler Form.
  • untersuchen zentrale Aspekte der Französischen Revolution von 1789 und deren kontroverse Wahrnehmung durch die Zeitgenossen, um die Bedeutung der Revolution für die Entstehung einer bürgerlichen Gesellschaft differenziert zu beurteilen.
  • beurteilen die Wirkung der Französischen Revolution auf Modernisierungsprozesse in Deutschland am Beispiel Preußens und Bayerns.
  • charakterisieren die ambivalente Entwicklung von Rückzug ins Privatleben einerseits und zunehmendem Engagement in politischen Interessengruppen zur Durchsetzung von Freiheitsrechten, Partizipation und nationaler Einigung andererseits als Folgen der restaurativen Entwicklung im Deutschen Bund.
  • bewerten aus zeitgenössischer wie gegenwärtiger Perspektive die revolutionären Ereignisse von 1848/49 im Deutschen Bund im Hinblick auf ihre Bedeutung für die Ausbildung eines pluralistischen Demokratieverständnisses.
  • vergleichen National- und Freiheitsbewegungen in verschiedenen Regionen Europas während der Revolution von 1848/49 miteinander, um strukturelle Gemeinsamkeiten und die europäische Dimension des Revolutionsjahrs 1848/49 zu erfassen.
  • wenden zentrale Daten und Begriffe sicher und reflektiert an und verknüpfen sie mit neuen Kontexten. Einen besonderen Stellenwert haben dabei folgende bereits bekannte Grundlegende Daten und Begriffe: 17./18. Jh. Absolutismus in Europa, 1789 Beginn der Französischen Revolution, 1806 Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, 1806 Gründung des Königreichs Bayern, 1815 Wiener Kongress, 1832 Hambacher Fest, 1848/49 Revolution in Deutschland, Absolutismus, Adel, Bürger, Bürgertum, Demokratie, Deutscher Bund, Gewaltenteilung, Kaiser, König, konstitutionelle Monarchie, Liberalismus, Menschenrechte, Napoleon, Nation, Nationalismus, Parlament, Republik, Stände, Verfassung, Volkssouveränität.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • Ursachen der Französischen Revolution im Überblick: u. a. Krise des sozioökonomischen Systems im Ancien Régime, aufklärerisches Denken, Reformunfähigkeit der Monarchie
  • Überwindung der Ständegesellschaft in der Anfangsphase der Revolution und Grenzen der sozialen Neuordnung im revolutionären Prozess: u. a. Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte, Möglichkeiten politischer Partizipation des Einzelnen im Verfassungsstaat, politische Radikalisierung in der Zeit der Terreur, Wahrnehmung der Revolution durch die Zeitgenossen
  • „Revolution von oben“ als Reaktion auf die Französische Revolution und die Herrschaft Napoleons in Deutschland
  • zentrale Entwicklungen, Ereignisse und politische Positionen im Vormärz ab dem Hambacher Fest 1832: Beispiele für gesellschaftlichen Rückzug bzw. politisches Engagement verschiedener sozialer Gruppen in einer sich entwickelnden politischen Öffentlichkeit vor 1848, wesentliche wirtschaftliche, soziale und politische Voraussetzungen der Revolution 1848/49
  • Revolution 1848/49 im Deutschen Bund: Märzereignisse in Preußen und Bayern im Überblick, Paulskirchenparlament und Ringen um eine Verfassung
  • 1848/49 als europäisches Revolutionsjahr: Februarrevolution in Frankreich, polnischer Aufstand, revolutionäre Erhebungen in italienischen Fürstentümern
  • Bilanz der Revolution unter Berücksichtigung ihrer langfristigen Wirkungen: Schwächung der revolutionären Kräfte und Wiedererstarken der Monarchien in Europa; zunehmende Bedeutung von Vereinen sowie einer kritischen Publizistik; Bedeutung der Revolution 1848/49 für die Herausbildung eines demokratischen Verfassungsstaates in Deutschland

G12 1.2 Prozesse gesellschaftlicher und politischer Modernisierung im Deutschen Kaiserreich und in der Weimarer Republik (ca. 26 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erkennen, wie sich die politische Partizipation der Bürgerinnen und Bürger im Deutschen Kaiserreich und in der Weimarer Republik entwickelte und welche gesellschaftlichen Veränderungen hierfür grundlegend waren. Dabei setzen sie sich mit dem Wechselspiel aus Beharrungskräften und Modernisierungsprozessen auseinander und nutzen ihre historischen Erkenntnisse, um eigene gesellschaftliche und politische Mitgestaltungsmöglichkeiten wertzuschätzen und wahrzunehmen.
  • erklären politische und gesellschaftliche Prozesse der Zeit zwischen 1871 und 1929 multikausal, indem sie kurz- und langfristige Ursachen und Folgen berücksichtigen. Dabei formulieren sie differenzierte und problembewusste Argumentationen, die eine weitgehend selbständige Auseinandersetzung mit historischen Themen zeigen. Sie nutzen eine breite Vielfalt auch umfangreicherer komplexer Quellen und Darstellungen, u. a. in digitaler Form und unter Berücksichtigung regionalgeschichtlicher Beispiele.
  • erfassen die Entstehung des Begriffs Moderne und reflektieren dessen Gebrauch in zeitgenössischer und gegenwärtiger Perspektive.
  • erfassen die sich weiter ausdifferenzierende Gesellschaft des Deutschen Kaiserreichs und beurteilen die Einflussmöglichkeiten verschiedener gesellschaftlicher Gruppen auf den politischen Entscheidungsprozess.
  • bewerten die Leistung sozialstaatlicher Maßnahmen im Deutschen Kaiserreich und der Weimarer Republik hinsichtlich ihrer systemstabilisierenden Funktion.
  • erfassen die im Ringen um eine neue politische Ordnung im Zuge der Novemberrevolution 1918 wirksamen Kräfte und beurteilen die daraus erwachsenden Prägungen der Weimarer Republik.
  • diskutieren, inwieweit die Weimarer Reichsverfassung Aspekte gesellschaftlicher und politischer Modernisierung seit dem 19. Jh. aufgreift.
  • beurteilen die Infragestellung tradierter Geschlechterrollen seit der Französischen Revolution bis in die Zeit der Weimarer Republik.
  • setzen sich mit den ambivalenten Reaktionen auf Modernisierungsprozesse zwischen 1871 und den 1920er-Jahren auseinander, indem sie z. B. die Kultur des Kaiserreichs und der Weimarer Republik im Spannungsfeld zwischen Innovation, Beharrung und Politisierung untersuchen.
  • wenden zentrale Daten und Begriffe sicher und reflektiert an und verknüpfen sie mit neuen Kontexten. Einen besonderen Stellenwert haben dabei folgende bereits bekannte Grundlegende Daten und Begriffe: 1871 Deutsche Reichsgründung, 1914 – 1918 Erster Weltkrieg, 1918 Novemberrevolution, 1923 Krisenjahr der Weimarer Republik, 1929 Beginn der Weltwirtschaftskrise, Adel, Antisemitismus, Bismarck, Bürger, Bürgertum, Demokratie, Deutsches Kaiserreich, Gewaltenteilung, Industrialisierung, Judentum, Kommunismus, Menschenrechte, Nation, Nationalismus, Parlament, Reichstag, Soziale Frage, Sozialgesetzgebung, Sozialismus, Verfassung, Vertrag von Versailles, Volkssouveränität, Weimarer Republik, Weimarer Reichsverfassung.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • Begriff der Moderne, Modernisierungstheorien (z. B. Karl Marx, Max Weber), Anwendung in der Geschichtswissenschaft (z. B. Hans-Ulrich Wehler)
  • veränderte ökonomische und gesellschaftliche Bedeutung des Bürgertums, Rolle des Adels im Deutschen Kaiserreich
  • politisches System des Deutschen Kaiserreichs: Verfassung; Einfluss von Parteien und Verbänden als Ausdruck der sich weiter ausdifferenzierenden Gesellschaft
  • veränderte Lebensbedingungen in der Industriegesellschaft: Soziale Frage, Arbeiterbewegung; Sozialgesetzgebung zur Bewältigung des Modernisierungsdrucks und Ausbau des Sozialstaats in der Weimarer Republik; Urbanisierung
  • gesellschaftliche und politische Polarisierung im Zuge der Novemberrevolution 1918, u. a. Spaltung der Arbeiterschaft, Rolle der „alten Eliten“, Bedrohung der Demokratie durch extremistische Kräfte
  • Errungenschaften und strukturelle Defizite der Weimarer Reichsverfassung; Fragmentierung der Parteienlandschaft
  • Aspekte gesellschaftlicher Modernisierung und Veränderung: Großstädte als Orte moderner Lebenserfahrungen, Jugendbewegung, Infragestellung tradierter Geschlechterrollen und Frauenbewegung, Medien und Massenkultur
  • ambivalente Reaktionen auf Modernisierungsprozesse: u. a. die Moderne und die Kritik an ihr in der Kultur des Deutschen Kaiserreichs und der Weimarer Republik

G12 1.3 Vertiefungsmodul: Jüdisches Leben zwischen Emanzipation und Ausgrenzung von der Zeit der Aufklärung bis ins 20. Jh. (ca. 8 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erfassen, wie sich die Situation von Jüdinnen und Juden im Spannungsfeld zwischen zunehmender politisch-rechtlicher Gleichberechtigung, eingeschränkter gesellschaftlicher Akzeptanz und antisemitischer Ausgrenzung seit dem 18. Jh. bis in die Zeit der Weimarer Republik entwickelte. Sie erkennen die Bedeutung des demokratischen Rechtsstaats für die Entfaltung des Individuums in einer pluralistischen Gesellschaft.
  • erklären politische und gesellschaftliche Prozesse der jüdischen Geschichte vom 18. bis zum 20. Jh. multikausal, indem sie deren kurz- und langfristige Ursachen und Folgen berücksichtigen. Dabei formulieren sie differenzierte und problembewusste Argumentationen, die eine weitgehend selbständige Auseinandersetzung mit historischen Themen zeigen. Sie nutzen eine breite Vielfalt auch umfangreicherer komplexer Quellen und Darstellungen, u. a. in digitaler Form und unter Berücksichtigung regionalgeschichtlicher Beispiele.
  • vergleichen auch unter Einbeziehung jüdischer Selbstzeugnisse Möglichkeiten und Grenzen der gesellschaftlichen und rechtlich-politischen Emanzipation von Jüdinnen und Juden auf dem Gebiet des heutigen Bayern und in verschiedenen europäischen Ländern seit dem 18. Jh.
  • charakterisieren die Situation von jüdischen Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland seit 1871 zwischen zunehmender rechtlicher Gleichberechtigung und anwachsendem Antisemitismus in der Gesellschaft als Beispiel eines ungleichmäßigen Modernisierungsprozesses in der Zeit des 19. und beginnenden 20. Jh. Dabei berücksichtigen sie auch unterschiedliche Ausprägungen des jüdischen Selbstverständnisses.
  • erfassen den Beitrag von Jüdinnen und Juden zu Modernisierungsprozessen im Deutschen Kaiserreich und in der Weimarer Republik.
  • wenden zentrale Daten und Begriffe sicher und reflektiert an und verknüpfen sie mit neuen Kontexten. Einen besonderen Stellenwert haben dabei folgende bereits bekannte Grundlegende Daten und Begriffe: 1789 Beginn der Französischen Revolution, 1806 Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, 1848/49 Revolution in Deutschland, 1871 Deutsche Reichsgründung, 1914 – 1918 Erster Weltkrieg, 1918 Novemberrevolution, 1923 Krisenjahr der Weimarer Republik, 1929 Beginn der Weltwirtschaftskrise, Antisemitismus, Aufklärung, Bismarck, Bürger, Bürgertum, Deutsches Kaiserreich, Ghetto, Industrialisierung, Judentum, Menschenrechte, Migration, Napoleon, Parlament, Reichstag, Weimarer Republik, Weimarer Reichsverfassung.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • Überblick über die Situation der Jüdinnen und Juden im 18. und beginnenden 19. Jh. auf dem Gebiet des heutigen Bayern: Landjudentum in Franken und Schwaben, Folgen des bayerischen Judenedikts aus dem Jahr 1813, Auswirkungen der jüdischen Aufklärung „Haskala“
  • Stellung der jüdischen Bürgerinnen und Bürger in verschiedenen europäischen Ländern seit der Französischen Revolution, z. B. Frankreich, Österreich-Ungarn, Russland
  • Stellung der jüdischen Bürgerinnen und Bürger im Deutschen Kaiserreich und in der Weimarer Republik, ausgewählte biografische Beispiele der Bedeutung von Jüdinnen und Juden für die kulturelle, wissenschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung, Organisation in Vereinen und Verbänden, u. a. Central-Verein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens, Reaktionen auf Ausgrenzung

G12 2 Deutschland zwischen Demokratie und Diktatur (ca. 56 Std.)
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In diesem Halbjahr stehen Herausforderungen und Gefährdungen für die Entwicklung der Demokratie im Deutschland des 20. und beginnenden 21. Jh. im Mittelpunkt. Zunächst untersuchen die Schülerinnen und Schüler Prozesse, die zur Zerstörung der Weimarer Demokratie führten, und setzen sich dann mit der NS-Diktatur und dem Zweiten Weltkrieg als Vernichtungskrieg auseinander. Anschließend werden die unterschiedlichen Wert- und Ordnungsvorstellungen der beiden deutschen Nachkriegsstaaten analysiert sowie zentrale Herausforderungen des wiedervereinigten Deutschlands bis zum Jahr 2013 beurteilt. Das Vertiefungsmodul nimmt die öffentliche Erinnerung in der Bundesrepublik Deutschland und der DDR zu zentralen Aspekten der deutschen Demokratiegeschichte in den Blick, um Rückschlüsse auf das unterschiedliche Selbstverständnis der beiden Staaten zu ziehen.

G12 2.1 Scheitern der Weimarer Republik – NS-Diktatur und Völkermord (ca. 21 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erkennen, dass mit der Errichtung des nationalsozialistischen Staates die demokratischen Errungenschaften der Weimarer Republik durch eine menschenverachtende Ideologie zerstört wurden, und setzen sich mit den Folgen der NS-Diktatur auseinander. Sie nutzen ihre Erkenntnisse, um den zentralen Stellenwert der Menschenrechte wertzuschätzen.
  • erklären politische und gesellschaftliche Prozesse der Zeit zwischen 1930 und 1945 multikausal, indem sie kurz- und langfristige Ursachen und Folgen berücksichtigen. Dabei formulieren sie differenzierte und problembewusste Argumentationen, die eine weitgehend selbständige Auseinandersetzung mit historischen Themen zeigen. Sie nutzen eine breite Vielfalt auch umfangreicherer komplexer Quellen und Darstellungen, u. a. in digitaler Form.
  • erfassen den stufenweisen Abbau von Demokratie und Menschenrechten in der Endphase der Weimarer Republik und den Aufbau des NS-Staates.
  • diskutieren die Gründe des Scheiterns der Weimarer Republik und setzen sich mit verschiedenen Forschungsansätzen auseinander.
  • erfassen die NS-Ideologie vor dem Hintergrund ihrer historischen und ideengeschichtlichen Wurzeln sowie die Organisation des NS-Staates und die Selbstdarstellung des Nationalsozialismus, um die Ursachen für seinen Erfolg in der deutschen Bevölkerung zu erörtern.
  • beurteilen den Umgang der NS-Diktatur mit Andersdenkenden und diskutieren Möglichkeiten und Grenzen, Widerstand zu leisten.
  • untersuchen anhand der Entrechtung, Verfolgung und Ermordung von Sinti und Roma, von Menschen mit Behinderung sowie weiteren Opfergruppen die Folgen der NS-Ideologie.
  • charakterisieren den Zweiten Weltkrieg, um seine Dimension als Weltanschauungs- und totaler Krieg zu erfassen.
  • erkennen die Systematik der Entrechtung, Ausgrenzung und Verfolgung der Jüdinnen und Juden und die Dimension des Völkermords an den europäischen Jüdinnen und Juden im Kontext des Vernichtungskriegs.
  • setzen sich differenziert mit der Frage auseinander, inwieweit die nichtjüdische Bevölkerung die Entrechtung, Verfolgung und Ermordung der Jüdinnen und Juden sowie anderer Bevölkerungsgruppen wahrnahm und sich an ihr beteiligte.
  • wenden zentrale Daten und Begriffe sicher und reflektiert an und verknüpfen sie mit neuen Kontexten. Einen besonderen Stellenwert haben dabei folgende bereits bekannte Grundlegende Daten und Begriffe: 1929 Beginn der Weltwirtschaftskrise, 30. Januar 1933 Hitler Reichskanzler, 9. November 1938 Novemberpogrome, 1939 – 1945 Zweiter Weltkrieg, 20. Juli 1944 Attentat auf Hitler, 8./9. Mai 1945 bedingungslose Kapitulation Deutschlands, Antisemitismus, „Ermächtigungsgesetz“, „Gleichschaltung“, Holocaust bzw. Shoa, Konzentrations- und Vernichtungslager, Nationalsozialismus, „Nürnberger Gesetze“, „Volksgemeinschaft“, Weimarer Reichsverfassung, Weimarer Republik.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • Krise und Zerstörung der Weimarer Demokratie: Präsidialkabinette, Aufbau und Struktur des NS-Staats
  • Entstehung des Faschismus im Kontext der Moderne und des Ersten Weltkriegs, nationalsozialistische Weltanschauung, v. a. „Volksgemeinschaft“, Antisemitismus, und inszenierte Lebenswirklichkeiten im totalitären Staat, u. a. Propaganda, Führerkult
  • Möglichkeiten des Widerstands im NS-Staat
  • Entrechtung, Verfolgung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung und weiterer Opfergruppen, u. a. „Euthanasie“-Programme
  • Zweiter Weltkrieg als totaler Krieg und Vernichtungskrieg
  • Holocaust bzw. Shoa
  • Völkermord an den Sinti und Roma
  • Frage nach Wahrnehmung der Entrechtung, Verfolgung und Ermordung der Jüdinnen und Juden sowie anderer Opfergruppen und Beteiligung an ihr seitens der nichtjüdischen Bevölkerung

G12 2.2 Die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik  (ca. 13 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erkennen bei der Auseinandersetzung mit zentralen Problemstellungen der deutsch-deutschen Geschichte die kontroversen Wert- und Ordnungsvorstellungen, die den beiden Staaten zugrunde lagen. Sie nutzen ihre Erkenntnisse für ihre Orientierung in Geschichte und Gegenwart, um die Auswirkungen der weltanschaulichen Orientierung von Staaten auf die Lebenswelt ihrer Bürgerinnen und Bürger zu beschreiben.
  • erklären politische und gesellschaftliche Prozesse der Zeit zwischen 1949 und 1990 multikausal, indem sie kurz- und langfristige Ursachen und Folgen berücksichtigen. Dabei formulieren sie differenzierte und problembewusste Argumentationen, die eine weitgehend selbständige Auseinandersetzung mit historischen Themen zeigen. Sie nutzen eine breite Vielfalt auch umfangreicherer komplexer Quellen und Darstellungen, u. a. in digitaler Form.
  • erfassen vergleichend zentrale Aspekte der Gründung beider deutscher Staaten sowie deren Selbstverständnis und überprüfen das jeweilige Verhältnis zur Verfassungswirklichkeit, um den repressiven Charakter der DDR sowie den freiheitlich-demokratischen Charakter der Bundesrepublik Deutschland zu erkennen.
  • vergleichen die wirtschaftliche Entwicklung der beiden deutschen Staaten und untersuchen die Auswirkungen auf die Lebensverhältnisse ihrer Einwohnerinnen und Einwohner. Sie nutzen ihre Erkenntnisse, um den Zusammenhang von wirtschaftlicher Prosperität und Systemakzeptanz zu beurteilen.
  • vergleichen und bewerten den Umgang mit gesellschaftlich-politischem Protest der Bundesrepublik Deutschland als Demokratie und der DDR als Einparteiendiktatur an je einem Beispiel.
  • beurteilen die Bedeutung der Bürgerrechtsbewegung für die friedliche Revolution in der DDR und den Prozess der Wiedervereinigung.
  • setzen sich mit der Verfassungsdiskussion zur Deutschen Einheit auseinander.
  • wenden zentrale Daten und Begriffe sicher und reflektiert an und verknüpfen sie mit neuen Kontexten. Einen besonderen Stellenwert haben dabei folgende bereits bekannte Grundlegende Daten und Begriffe: 1949 Gründung der beiden deutschen Staaten, 17. Juni 1953 Aufstand gegen das DDR-Regime, ab 1989/90 Umbruch im Ostblock, 9. November 1989 Öffnung der innerdeutschen Grenze, 3. Oktober 1990 „Tag der Deutschen Einheit“, Adenauer, Deutsche Frage, „Gastarbeiter“, Grundgesetz, Kalter Krieg, Mauerbau, NATO, Planwirtschaft, Reformen der sozial-liberalen Koalition, Soziale Marktwirtschaft, „Staatssicherheit“, Westintegration, UNO, „68er-Bewegung“.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • Gründung der beiden deutschen Staaten im Kontext des Kalten Kriegs; Verfassung und Verfassungswirklichkeit
  • Zusammenhang von Wirtschaftsordnung, Lebensverhältnissen und Systemakzeptanz in der Bundesrepublik Deutschland und in der DDR
  • Umgang mit Protest in West und Ost am Beispiel der Friedens- und Umweltbewegung
  • ausgewählte Aspekte der deutschen Wiedervereinigung, u. a. innerstaatliche Voraussetzungen, Rolle der Bürgerrechtsbewegung, Bedeutung des Grundgesetzes im Prozess der Wiedervereinigung

G12 2.3 Die Bundesrepublik Deutschland zwischen 1990 und 2013 (ca. 11 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erkennen bei der Auseinandersetzung mit zentralen Herausforderungen für die Bundesrepublik Deutschland am Ende des 20. und am Anfang des 21. Jh. Motive, Prozesse und Folgen politischer Entscheidungen. Sie nutzen ihre Erkenntnisse für ihre Orientierung in Geschichte und Gegenwart, um zu begreifen, dass für Veränderungen demokratischer Konsens notwendig ist.
  • erklären politische und gesellschaftliche Prozesse der Zeit zwischen 1990 und 2013 multikausal, indem sie kurz- und langfristige Ursachen und Folgen berücksichtigen. Dabei formulieren sie differenzierte und problembewusste Argumentationen, die eine weitgehend selbständige Auseinandersetzung mit historischen Themen zeigen. Sie nutzen eine breite Vielfalt auch umfangreicherer komplexer Quellen und Darstellungen, u. a. in digitaler Form.
  • beurteilen die gesellschaftlichen und politischen Reaktionen auf zentrale Herausforderungen der Zeit zwischen 1990 und 2013.
  • setzen sich an zwei Beispielen mit der veränderten außenpolitischen Rolle der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1990 und 2013 auseinander.
  • wenden zentrale Daten und Begriffe sicher und reflektiert an und verknüpfen sie mit neuen Kontexten. Einen besonderen Stellenwert haben dabei folgende bereits bekannte Grundlegende Daten und Begriffe: ab 1989/90 Umbruch im Ostblock, 3. Oktober 1990 „Tag der Deutschen Einheit“, 1992 Gründung der Europäischen Union, 11. September 2001 Anschlag auf das World Trade Center in New York, europäische Integration, Globalisierung, Grundgesetz, Kalter Krieg, NATO, Osterweiterung der EU, Terrorismus, UNO.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • innenpolitische Herausforderungen: Aufarbeitung der SED-Diktatur, soziale und ökonomische Folgen der Wiedervereinigung, Agenda 2010, Atomausstieg, Extremismus und Terrorismus als Gefährdung für die Demokratie (rechtsterroristische Gewaltakte in den 1990er- und 2000er-Jahren, Umgang mit der Bedrohung durch den islamistischen Terrorismus)
  • Rolle Deutschlands in internationalen Konflikten (z. B. Kosovo-Krieg, ISAF-Einsatz in Afghanistan, Irak-Krieg)

G12 2.4 Vertiefungsmodul: Deutsche Demokratiegeschichte in der öffentlichen Erinnerung der Bundesrepublik Deutschland und der DDR (ca. 11 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erkennen bei der Auseinandersetzung mit zentralen Ereignissen der deutschen Demokratiegeschichte, inwiefern der öffentliche Umgang mit Vergangenheit Rückschlüsse auf das Selbstverständnis der Bundesrepublik Deutschland und der DDR ermöglicht. Sie nutzen ihre Erkenntnisse für ihre Orientierung in Geschichte und Gegenwart, um Errungenschaften der Demokratie wertzuschätzen und sich aktiv für ihre Erhaltung und Weiterentwicklung einzusetzen.
  • erklären Formen und Ziele des nationalen kollektiven Erinnerns anhand repräsentativer demokratiegeschichtlicher Ereignisse zwischen 1848 und 1990 multikausal, indem sie Ursachen und Folgen berücksichtigen. Dabei formulieren sie differenzierte und problembewusste Argumentationen, die eine weitgehend selbständige Auseinandersetzung mit Erinnerungskultur und Geschichtspolitik zeigen. Sie nutzen eine breite Vielfalt auch umfangreicherer komplexer Quellen und Darstellungen, u. a. in digitaler Form.
  • vergleichen die Erinnerung an die Revolutionen von 1848/49 und 1918 sowie an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus in der Bundesrepublik und der DDR, wobei sie sich u. a. mit dem Gedenken an ausgewählte Persönlichkeiten auseinandersetzen.
  • untersuchen die Interpretation von Vergangenheit im Umgang mit Nationalfeiertagen und Gedenktagen in der Bundesrepublik Deutschland.
  • wenden zentrale Daten und Begriffe sicher und reflektiert an und verknüpfen sie mit neuen Kontexten. Einen besonderen Stellenwert haben dabei folgende bereits bekannte Grundlegende Daten und Begriffe: 1848/49 Revolution in Deutschland, 1918 Novemberrevolution, 30. Januar 1933 Hitler Reichskanzler, 9. November 1938 Novemberpogrome, 1939 – 1945 Zweiter Weltkrieg, 20. Juli 1944 Attentat auf Hitler, 8./9. Mai 1945 bedingungslose Kapitulation Deutschlands, 1949 Gründung der beiden deutschen Staaten, 17. Juni 1953 Aufstand gegen das DDR-Regime, ab 1989/90 Umbruch im Ostblock, 9. November 1989 Öffnung der innerdeutschen Grenze, 3. Oktober 1990 „Tag der Deutschen Einheit“, Antisemitismus, Bürger, Demokratie, Deutsche Frage, „Ermächtigungsgesetz“, „Gleichschaltung“, Grundgesetz, Holocaust bzw. Shoa, Kalter Krieg, Konzentrations- und Vernichtungslager, Mauerbau, Menschenrechte, Nation, Nationalsozialismus, Parlament, Planwirtschaft, „Staatssicherheit“, Soziale Marktwirtschaft, Verfassung, „Volksgemeinschaft“, Weimarer Reichsverfassung, Weimarer Republik.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • geschichtswissenschaftliches Konzept der Erinnerungsorte; Erinnerungskultur und Geschichtspolitik: Begriffe, Akteure und Interessen
  • Formen und Zielsetzungen der öffentlichen Erinnerung an die Revolution von 1848/49, die Novemberrevolution 1918 sowie den Widerstand gegen den Nationalsozialismus in der DDR und der Bundesrepublik Deutschland, auch anhand ausgewählter biografischer Beispiele
  • geschichtspolitische Dimension von Nationalfeiertagen und Gedenktagen: 8./9. Mai 1945, 17. Juni 1953, 3. Oktober 1990