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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Katholische Religionslehre 13

gültig ab Schuljahr 2019/20

KR13 Lernbereich 1: Gestiftet und gelebt – die Sendung der Kirche (ca. 10 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erschließen und erläutern das Selbstverständnis der Kirche und setzen dies mit ihren eigenen Vorstellungen und Erfahrungen in Beziehung.
  • zeigen den Zusammenhang zwischen Ekklesiologie und deren konkreter Umsetzung auf und verstehen, wie die Kirche die Herausforderungen der jeweiligen Zeit erkannt und Wege gefunden hat, um ihren Auftrag zu erfüllen.
  • analysieren die Realisierung der Grundvollzüge der Kirche in der heutigen Zeit und identifizieren Möglichkeiten der Beteiligung am Aufbau der Kirche.
  • klären das Verhältnis von Staat und Kirche in verschiedenen Kontexten und erörtern Handlungsfelder, in denen Kirche öffentlich und politisch in Erscheinung tritt.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Aussagen und Bilder von Kirche, z. B. aus der Bibel wie 1 Kor 12,12-31a; Joh 13,1-15; Eph 5,21-26; aus Konzilstexten wie Lumen gentium 1-2; Gaudium et spes 1; Aussagen des Credo zur Kirche; aus Kunst und sakraler Musik
  • Gestaltwerdung einer theologischen Idee von Welt und Kirche in der jeweiligen Zeit, z. B. Sakralbauten; Entwicklung des Mönchtums; Priester- und Laienverständnis
  • Grundvollzüge der Kirche: Koinonia, Diakonia, Leiturgia, Martyria
  • Verhältnis von Staat und Kirche in Geschichte und Gegenwart
  • Handlungsfelder der Kirche in der pluralen Gesellschaft, z. B. Religionsunterricht; Übernahme von Staatsleistungen, z. B. Caritas, Misereor; Mitwirkung am politischen und gesellschaftlichen Diskurs, z. B. bei ethischen Fragen

KR13 Lernbereich 2: Fragen und Antworten – der Mensch und die Sinnsuche (ca. 10 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • identifizieren Situationen, in denen sich die Frage nach dem Sinn des Daseins stellt, und entdecken, dass die Sinnfrage zum Menschen gehört.
  • vergleichen unterschiedliche Antworten auf die Sinnfrage in Geschichte und Gegenwart mit der christlichen Position und skizzieren deren Tragfähigkeit für ein gelingendes Leben.
  • untersuchen und reflektieren an den Naturwissenschaften orientierte Positionen zur menschlichen Sinnfrage und erörtern deren Bedeutung und Grenzen.
  • erläutern Argumente der philosophischen Religionskritik und des modernen Atheismus und bewerten ihre Plausibilität.
  • erschließen die existentielle Bedeutung der Theodizee-Frage, prüfen die Tragfähigkeit verschiedener Antworten und erkennen die Notwendigkeit einer diesbezüglichen persönlichen Klärung.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Lebenssituationen, in denen die eigene Existenz infrage gestellt wird und die eine Antwort einfordern (Kontingenzerfahrungen)
  • Philosophische Sinnkonstruktionen in Geschichte und Gegenwart, z. B. in Mythos, Weltreligionen und philosophischen Konzepten wie Empirismus, Positivismus, Determinismus; Physikalismus
  • Positionen der philosophischen Religionskritik (z. B. Feuerbach, Marx, Nietzsche, Freud) und des Atheismus im 20./21. Jahrhundert (z. B. Camus, Sartre, Harris, Dawkins)
  • christliche Antwort auf die Sinnfrage (Geschöpflichkeit, Freiheit, Erlösung, Eschatologie)
  • Theodizee-Frage als Radikalisierung der Gottesfrage; biblisch-christliche Position (Hiob, Auferstehungshoffnung) und Antworten in Philosophie (z. B. Zynismus, Existenzialismus), Kunst und Weltreligionen
  • Christinnen und Christen, die mit der Theodizee-Frage ringen.

KR13 Lernbereich 3: Gemeinschaft und Gerechtigkeit – christliche Perspektiven für die Gesellschaft (ca. 10 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • identifizieren die Grundideen und -perspektiven unterschiedlicher Gesellschaftsmodelle und stellen die sich daraus ableitenden Mechanismen des gesellschaftlichen und interpersonalen Zusammenlebens dar.
  • untersuchen biblische Modelle der Gestaltung von Gesellschaft und analysieren deren Folgen für die Strukturen einer Gesellschaft.
  • diskutieren auf der Grundlage des christlichen Menschenbilds und der Prinzipien der christlichen Sozialethik Kriterien, um Gesellschaftsmodelle zu beurteilen.
  • planen und entwerfen Elemente eines gerechten Gesellschaftsmodells.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Gesellschaftsmodelle (z. B. Risiko-, Wissens-, Konsum-, Erlebnis-, Cybergesellschaft) und ihre Folgen für politische, wirtschaftliche, kulturelle und individuelle Entscheidungen (z. B. Prinzip Verantwortung); gesellschaftliche Utopien (z. B. materialistische und mechanizistische Utopien); Dystopien; religiös-fundamentalistische und politisch-extremistische Gesellschaftsmodelle
  • biblische Texte und ihre Konsequenzen für die Gestaltung der Gesellschaft (z. B. atl. Sabbatjahr); Schalom-Gedanke; ntl. Feier des ersten Tages der Woche; Gal 3,28; Dtn 5,13 f.
  • Prinzipien der christlichen Sozialethik (Gemeinwohl, Subsidiarität, Solidarität, Personalität, Nachhaltigkeit); christliches Menschenbild (Person, Gerechtigkeit)
  • Modelle christlicher Gemeinschaftsgestaltung (z. B. Basisgemeinden, Gemeinschaft Sant'Egidio); ethisches und nachhaltiges Wirtschaften; zeitgenössische klösterliche Gemeinschaften; Jesuitenstaat in Paraguay; Befreiungstheologie