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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Kommunikation und Interaktion 13 (GH)

gültig ab Schuljahr 2019/20

KI13 Lernbereich 1: Andere in Arbeitsfeldern des Gesundheitswesens anleiten
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • zeigen in Gesprächen mit anderen Wertschätzung, Verständnis und Empathie und vertreten dabei gleichzeitig ihren professionellen Standpunkt in der fachlichen Diskussion.
  • geben konstruktiv Rückmeldung zum Verhalten eines anderen, wobei sie persönliche Verletzungen vermeiden und Handlungsalternativen aufzeigen.
  • analysieren und reflektieren die unterschiedlichen Bedürfnisse von Kolleginnen und Kollegen und Leitungskräften vor dem Hintergrund formaler und informaler Strukturen in Organisationen des Gesundheitswesens und leiten daraus Erkenntnisse für förderliche Kommunikationsstrukturen in Institutionen ab.
  • nutzen ihre Kenntnisse zu verschiedenen Führungsstrategien, um deren Auswirkungen auf die Motivation der betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzuschätzen.
  • strukturieren Gesprächsrunden und moderieren diese.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • motivierende Gesprächsführung, z. B. nach W. Miller und S. Rollnick: Empathie, Diskrepanz erzeugen, Umgang mit Widerstand, Selbstwirksamkeit stärken
  • Ablauf von Feedback‑Gesprächen
  • Kommunikationsstrukturen (z. B. Stern, Kette, Vollstruktur) und deren Auswirkungen auf das Individuum und die Gruppe
  • Selbstbestimmungstheorie von E. Deci und R. Ryan
  • Dimensionen von Führungsverhalten und Entscheidungsstrukturen, z. B. situatives Führen nach P. Hersey und K. Blanchard
  • Planung und Durchführung von Sitzungen; Moderationstechniken

KI13 Lernbereich 2: Sich mit Vorurteilen auseinandersetzen
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen im privaten und beruflichen Umfeld herrschende Vorurteile bewusst wahr und reflektieren deren Funktion.
  • analysieren Einstellungskomponenten vor dem Hintergrund des Strebens nach Konsistenz, um die Problematik einer Einstellungsänderung zu begründen.
  • reflektieren gesellschaftliche Werte und Normen, um ethisch fragwürdige Einstellungen zu identifizieren und sinnvolle Möglichkeiten zu deren Änderung aufzuzeigen.
  • erläutern Bedingungen, unter denen Vorurteile und Einstellungen von Modellen übernommen werden und wirken Vorurteilen in der Arbeitswelt aktiv entgegen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Vorurteile als besondere Formen von Einstellungen
  • Einstellungskomponenten: affektiv, kognitiv, konativ
  • Einstellungssystem: Gefüge von Einstellungen
  • funktionale Einstellungstheorie nach D. Katz
  • Einstellungsänderung, z. B. Theorie der kognitiven Dissonanz nach L. Festinger, Elaboration‑Likelihood‑Model nach R. Petty und J. T. Cacioppo
  • sozial‑kognitive Lerntheorie nach A. Bandura, insbesondere Aufmerksamkeits‑ und Motivationsprozesse

KI13 Lernbereich 3: Interkulturalität im Berufsalltag des Gesundheitswesens als Bereicherung wahrnehmen
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • analysieren mithilfe eines soziologischen Modells kulturelle Verschiedenheit.
  • wenden Erkenntnisse einer wissenschaftlichen Theorie des subjektiven Erlebens von Wirklichkeit an, um kulturell bedingte Unterschiede in Kommunikation und Interaktion im Berufsalltag des Gesundheitswesens nachvollziehen und berücksichtigen zu können.
  • setzen ihr Wissen um die Möglichkeiten erfolgreicher Kommunikation zwischen Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen und zu gewaltfreier Kommunikation gezielt ein, um kulturell bedingte Konflikte zu vermeiden oder zu lösen.
  • erkennen beim Umgang mit Patienten, Klienten, Angehörigen und Kollegen aus anderen Kulturkreisen die Chancen interkulturellen Lernens, nehmen diese als Bereicherung wahr und nutzen sie, um Kommunikation und Interaktion zu verbessern.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Kulturvergleich, z. B. R. Oerter, S. Moebius, G. Hofstede
  • Konstruktivismus (z. B. J. Piaget, J. Bruner) und die Bedeutung von Sprache, z. B. E. von Glasersfeld
  • gewaltfreie Kommunikation, Konfliktlösung und ‑vermeidung nach M. Rosenberg
  • Interkulturalität und interkulturelles Lernen, z. B. H. Yousefi, A. Kleinman, Y. Schaffler
  • Umsetzungsmethoden im Gesundheitswesen, z. B. Implementierung von kultursensibler Gesundheitsversorgung, interkulturelle Trainingsprogramme