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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Sozialwirtschaft und Recht 13 (S)

gültig ab Schuljahr 2019/20

SwR13 Lernbereich 1: Junge Menschen in besonderen Lebensumständen beraten (ca. 30 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • analysieren das Problem eines Hilfesuchenden und definieren den Handlungsbedarf, um die geeignete Beratungsstelle zu finden.
  • wählen passende Leistungen aus dem Bereich der Kinder- und Jugendhilfe aus, um eine optimale Unterstützung junger Menschen zu gewährleisten.
  • sind dem Hilfesuchenden bei der Einleitung von Verwaltungsverfahren behilflich und unterstützen ihn dabei, einen Verwaltungsakt in seinem Sinne zu erwirken.
  • beschreiben die Folgen gesetzwidrigen Handelns für Erwachsene und Jugendliche und ziehen auch Rückschlüsse für ihr eigenes Handeln.
  • informieren einen Hilfesuchenden umfassend und verständlich über den Ablauf eines Strafprozesses, z. B. durch Besuch eines Gerichtsverfahrens.
  • beurteilen die Zielsetzungen des Strafrechts kritisch, um im Spannungsverhältnis zwischen Sühne, Abschreckung und Resozialisierung einen begründeten Standpunkt zu entwickeln.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Träger, Aufgaben und Leistungen der Jugendhilfe; erzieherische Hilfen; Kinderschutz (§ 8a, § 8b SGB VIII)
  • Verwaltungsakt (Grundsätze, Bekanntgabe, Form und Begründung) am Beispiel der Hilfen zur Erziehung, (§ 27 ff. SGB VIII)
  • Tatbestand, Rechtswidrigkeit, Schuld
  • Rechtsfolgen von Straftaten (Geld- und Freiheitsstrafen, Jugendarrest, Jugendgefängnis, Sozialstunden, Täter-Opfer-Ausgleich)
  • Ablauf, Verfahrensgrundsätze und Rechtsmittel

SwR13 Lernbereich 2: Als Staatsbürger agieren (ca. 27 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • charakterisieren mithilfe des Grundgesetzes die rechtlichen Grundlagen der Sozialen Marktwirtschaft, begründen die Notwendigkeit staatlicher Wirtschafts- und Sozialpolitik und gelangen so zu einer Wertschätzung der gesellschaftlichen Ordnung der Bundesrepublik Deutschland.
  • analysieren mithilfe des Grundgesetzes, der Verfassung des Freistaates Bayern und des Stabilitätsgesetzes die Ziele staatlicher Wirtschaftspolitik, um sich selbstbewusst als engagierte Staatsbürgerin und engagierter Staatsbürger zu positionieren.
  • beurteilen mithilfe ausgewählter Indikatoren und unter Zuhilfen von z. B. Statistiken die Erreichung der Ziele in Deutschland und in Europa, um so den Einsatz wirtschaftspolitischer Maßnahmen zu diskutieren.
  • analysieren die Voraussetzungen für das Wohlergehen von Gesellschaften mithilfe des Better Life Index, werden sich so der Bedingungen ihres eigenen Lebensglücks bewusst und vertreten ihre Vorstellungen im Austausch mit anderen.
  • werten Konjunkturverläufe aus und ziehen aus der konjunkturellen Entwicklung Konsequenzen für persönliche Entscheidungen, z. B. Gehaltsforderungen.
  • beurteilen die Auswirkungen von Geldwertschwankungen auf die Volkswirtschaft, bewerten die Wirkungsweise der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank und passen ihr persönliches Konsum- und Sparverhalten an. Zur Informationsgewinnung ziehen sie regelmäßig Print- und Onlinemedien heran.
  • vergleichen die Arbeitslosenquote im Zeitablauf, evaluieren ausgewählte Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und ziehen so Konsequenzen für ihre politische Meinungsbildung.
  • identifizieren die zukünftigen Herausforderungen für die Sozialpolitik und setzen sich aktiv für die Weiterentwicklung des Systems der sozialen Sicherung in Deutschland und in Europa ein.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • gesetzliche Grundlagen, z. B. Art. 2 Abs. I, Art. 9 Abs. III, Art. 11, Art. 12, Art. 14, Art. 15, Art. 20, Art. 28 GG
  • wirtschaftspolitische Ziele (stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum, Stabilität des Preisniveaus, außenwirtschaftliches Gleichgewicht, hoher Beschäftigungsstand, gerechte Einkommens- und Vermögensverteilung, Erhalt einer lebenswerten Umwelt)
  • Indikatoren zur Messung der Zielerreichung: Wachstumsrate des realen Bruttoinlandsprodukts, Verbraucherpreisindex, Anteil des Außenbeitrags am nominalen Bruttoinlandsprodukt, Arbeitslosenquote, Armutsquote
  • Instrumente angebotsorientierter Wirtschaftspolitik, z. B. Senken der Staatsquote, Verringerung der Unternehmensbesteuerung
  • Instrumente nachfrageorientierter Wirtschaftspolitik, z. B. Anpassen der Staatsausgaben, Anpassen von Investitionen
  • Ursachen und Wirkungen von Inflation und Deflation
  • Arbeitsmarktpolitik: Arbeitsmarktausgleichspolitik (z. B. Arbeitsvermittlung), Arbeitsmarktordnungspolitik (z. B. Mindestlohn), Beschäftigungspolitik, z. B. Strukturpolitik
  • zukünftige Herausforderungen, z. B. demografischer Wandel, Globalisierung, stärkere Förderung benachteiligter Gruppen
  • Instrumente europäischer Sozialpolitik, z. B. europäischer Sozialfonds, offene Methode der Koordinierung, sozialer Dialog

SwR13 Lernbereich 3: Als Marktteilnehmer agieren (ca. 27 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • analysieren einen vollkommenen polypolistischen Markt, z. B. eine Börse, hinsichtlich der Gebote für Kauf- und Verkaufsorders für ein marktfähiges Gut unter Berücksichtigung der Handlungsmotive und Handlungsmöglichkeiten.
  • ermitteln mithilfe des Markt-Preis-Modells den Marktpreis, beurteilen das Marktergebnis und wertschätzen so die marktwirtschaftliche Ordnung als Voraussetzung für Wohlstand und Freiheit.
  • evaluieren die Lage der Marktteilnehmer, die vom Marktgeschehen ausgeschlossen werden, und diskutieren die Grenzen der Koordination durch Märkte.
  • analysieren staatliche Eingriffe in das Markt-Preissystem und beurteilen die Auswirkungen der Eingriffe für die betroffenen Marktteilnehmer.
  • untersuchen die Besonderheiten des Sozialmarkts, würdigen kritisch Möglichkeiten und Grenzen staatlicher Interventionen am Sozialmarkt, analysieren die dort bestehenden Marktbeziehungen und setzen sich aktiv für freiwilliges soziales Engagement ein.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Handlungsmotive: Nutzenmaximierung, Gewinnmaximierung, ökonomisches Prinzip
  • Modellbildung: Nachfragefunktion, Angebotsfunktion, Konsumentenrente, Produzentenrente (jeweils mit grafischer Darstellung), Funktionen des Marktpreises
  • marktkonforme Eingriffe, z. B. Steuern, Subventionen, Transferleistungen
  • nichtmarktkonforme Eingriffe, z. B. Mindestpreise, Höchstpreise
  • Besonderheiten des Sozialmarkts: öffentliche und meritorische Güter
  • Formen staatlicher Intervention, z. B. Konsumzwang, öffentliches Angebot, administrierte Preise