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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Studier- und Arbeitstechniken

1 Selbstverständnis des Faches Studier- und Arbeitstechniken und sein Beitrag zur Bildung
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Das Wahlpflichtfach Studier- und Arbeitstechniken ermöglicht den Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 12 eine vertiefte, längerfristige, mit Pflichtfächern punktuell thematisch verbundene Möglichkeit der Professionalisierung der individuellen Studier- und Arbeitstechniken.

Die Schülerinnen und Schüler erweitern im Fach Studier- und Arbeitstechniken, aufbauend auf ihren bereits in anderen Pflichtfächern erworbenen Kompetenzen, die Arbeits-, Lern- und Präsentiertechniken. Zudem erwerben sie wissenschaftspropädeutische Kompetenzen. Dadurch besitzt das Fach fächerübergreifende Relevanz und leistet einen wichtigen Beitrag für jede künftige Schul-, Studien- und Berufsbiografie.
Das Fach Studier- und Arbeitstechniken fördert bei den Schülerinnen und Schülern die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen und es erleichtert ihnen die Erarbeitung komplexer Inhalte sowie die Vermittlung von Arbeitsergebnissen.
Die Schülerinnen und Schüler erwerben Kompetenzen und Inhalte des Faches, indem sie eine komplexe Aufgabe handlungsorientiert und ganzheitlich lösen.
Sie evaluieren auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse ihr bisheriges Arbeits- und Lernverhalten und vertiefen dadurch ihre Kritikfähigkeit. Durch die Optimierung ihres Arbeits- und Lernverhaltens bewältigen sie die künftigen Anforderungen an Wissenserwerb und ‑verarbeitung in allen anderen Schulfächern, im Studium und in ihrem Beruf erfolgreich.
Als Beitrag zu ihrer Studierfähigkeit festigen sie grundlegende Kompetenzen, um eine wissenschaftliche Arbeit anzufertigen.
Zudem erweitern die Schülerinnen und Schüler durch die kreative Konzeption und wirksame Durchführung ihrer Präsentation ihre Methoden- und Selbstkompetenz.

2.1 Kompetenzstrukturmodell
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Kompetenzstrukturmodell START

Kompetenzstrukturmodelle beschreiben das Anforderungsgefüge und damit den didaktischen Kern eines Faches und stellen die Verbindung zwischen allgemeinen Bildungszielen und fachlichen Unterrichtszielen her. Sie sind deshalb von besonderer Bedeutung für die Strukturierung des Lehrplans sowie für die Planung und Steuerung langfristiger Lernprozesse und kompetenzorientierten Unterrichts.
Das Kompetenzstrukturmodell des Faches Studier- und Arbeitstechniken gliedert sich in zwei Bereiche, welche im Unterricht stets miteinander verknüpft werden. Die fünf Begriffe auf dem Ring  (analysieren, beurteilen, strukturieren, kommunizieren und handeln) beschreiben die prozessbezogenen Kompetenzen. Diese stehen nicht unverbunden nebeneinander, sondern beziehen sich wechselseitig aufeinander und beanspruchen oder steuern einander.
Im Inneren des Rings finden sich die drei Gegenstandsbereiche Lern- und Arbeitsprozesse, wissenschaftliche Quellenarbeit und Präsentation, welche die inhaltliche Grundlage des Faches bilden.

Analysieren
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Wesentliche Grundlage der Erweiterung der Studier- und Arbeitstechniken der Schülerinnen und Schüler ist eine reflektierte Analyse. Sie erfassen die Komplexität einer Aufgabe, indem sie diese in einzelne Untersuchungsbereiche zerlegen und dadurch neue Erkenntnisse für die Weiterarbeit gewinnen.

Beurteilen
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Die Analyseergebnisse dienen den Schülerinnen und Schülern auch dazu, Entscheidungen zur Bewältigung von Lern- und Arbeitssituationen zu bewerten.
Dabei vergleichen sie Alternativen unter wissenschaftlichen Kriterien. Mit zunehmendem Kompetenzaufbau verfeinern sie ihre Urteilsfähigkeit.

Strukturieren
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Die Schülerinnen und Schüler ordnen und klassifizieren Inhalte systematisch und erhalten dadurch einen differenzierten und erweiterten Blick auf ihre Untersuchungsergebnisse. Durch das Denken in Systemen und Modellen vermögen sie ihre Ergebnisse in größere Zusammenhänge einzuordnen.

Kommunizieren
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Die Schülerinnen und Schüler kommunizieren erfolgreich, indem sie zuvor erarbeitete Inhalte mit verbalen und nonverbalen Strategien präsentieren, Medien adressatengerecht und zielführend einsetzen und mit Publikum souverän interagieren.

Handeln
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Im Fach Studier- und Arbeitstechniken werden die Schülerinnen und Schüler selbst tätig, indem sie komplexe Aufgaben ihres gegenwärtigen und künftigen Schul-, Studiums- und Berufsalltags kompetent planen und souverän bewältigen.

2.3 Gegenstandsbereiche
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Die Gegenstandsbereiche des Fachs Studier- und Arbeitstechniken umfassen wissenschaftlich fundierte Konzepte und Inhalte, die den Schülerinnen und Schülern den Prozess des Lernens und Arbeitens, die Prinzipien des wissenschaftlichen Arbeitens und die Qualitätskriterien einer Präsentation besser begreifbar machen.

Lern- und Arbeitsprozesse
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Die Inhalte beziehen sich auf wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse aus der Psychologie zur Optimierung des Lern- und Arbeitsverhaltens sowie der Planungsfähigkeit. Dabei werden sowohl die inneren Voraussetzungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler wie auch die äußeren Bedingungen berücksichtigt.

Wissenschaftliche Quellenarbeit
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Hierbei steht die Grundlagenbildung für ein künftiges Studium im Vordergrund. Die Schülerinnen und Schüler erwerben wesentliche Grundkompetenzen des wissenschaftlichen Arbeitens, um auf diesen progressiv während ihrer weiteren Schul- und Studienzeit aufzubauen. 

Präsentation
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Im Vordergrund stehen hierbei die Gestaltungsregeln eines mediengestützten Vortrags. Die Schülerinnen und Schüler optimieren ihr verbales und nonverbales Auftreten vor einem Publikum.

3 Aufbau des Fachlehrplans im Fach Studier- und Arbeitstechniken
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Der Fachlehrplan Studier- und Arbeitstechniken ist in drei Lernbereiche gegliedert. Darin sind jeweils Kompetenzen in Form konkreter Handlungen formuliert, die die Schülerinnen und Schüler bis zum Ende der Jahrgangsstufe 12 erwerben werden. Zusätzlich werden Inhalte aufgeführt. Diese sind als Konkretisierung zu den zuvor beschriebenen Kompetenzerwartungen zu verstehen. Sie stellen kein von den Schülerinnen und Schüler zu erlernendes Faktenwissen dar, sondern die Schülerinnen und Schüler wenden dieses Wissen stets zur Lösung einer komplexen Aufgabe an.
Die in jedem Lernbereich angegebenen Stunden sind als Zeitrichtwert zu verstehen.

4 Zusammenarbeit mit anderen Fächern
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Der Unterricht im Fach Studier- und Arbeitstechniken ermöglicht vielfältige Verbindungen zu anderen Fächern, insbesondere zu Deutsch (Schreiben, Sprachgebrauch, Sprechen und Zuhören sowie Lesen), Pädagogik/Psychologie (Kommunikation, Lernen, Persönlichkeit und Identität) und Informatik (Visualisierung von Daten). Zudem dient das Fach als Vorbereitung für die Seminararbeit, die in der Jahrgangsstufe 13 zu verfassen ist.

5 Beitrag des Faches Studier- und Arbeitstechniken zu den übergreifenden Bildungs- und Erziehungszielen
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Aus dem Fächerkanon der übergreifenden Bildungs- und Erziehungsziele werden im Fach Studier- und Arbeitstechniken schwerpunktmäßig folgende Ziele gefördert:

Berufliche Orientierung
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Durch die Förderung der Fach-, Sozial-, Selbst- und Methodenkompetenz trägt das Fach Studier- und Arbeitstechniken zur Studierfähigkeit und beruflichen Orientierung bei. Die Schülerinnen und Schüler zeigen für das Berufsleben wichtige Schlüsselqualifikationen und bringen die in allen Fächern für das Arbeitsleben erforderlichen Werthaltungen in den schulischen und später beruflichen Alltag ein.

Medienbildung/Digitale Bildung
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Durch den gezielten Einsatz medialer Hilfsmittel zur Informationsgewinnung und Informationsauswertung sowie zur sach- und adressatengerechten Präsentation von Arbeitsergebnissen werden das selbstgesteuerte und eigenverantwortliche Lernen der Schülerinnen und Schüler gefördert. Sie begegnen Medienangeboten mit kritischer Distanz und nutzen diese verantwortungsbewusst und selbstbestimmt.

Sprachliche Bildung
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Durch vielfältige Situationen und Perspektiven wird die kommunikative Kompetenz gefördert. Die Schülerinnen und Schüler drücken sich im mündlichen und schriftlichen Sprachgebrauch angemessen aus.

Werteerziehung
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In Zielkonfliktsituationen wägen die Schülerinnen und Schüler das Für und Wider der jeweiligen Argumente ab und schulen damit ihre Urteilsfähigkeit. Sie setzen sich reflektierend mit Werten, Normen und Vorbildern auseinander und gelangen so zu sittlich guten Orientierungsmaßstäben für ihr Handeln.