Lehrplan PLUS

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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Englisch

1.1 Aufgaben des Faches
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Im Englischunterricht der Grundschule entfalten die Schülerinnen und Schüler ein erstes Gespür für die englische Sprache und entwickeln eine grundlegende kommunikative Handlungsfähigkeit. Sie erhalten gezielte Einblicke in die englischsprachige Welt und setzen sich mit Lebensweisen anderer Kulturen auseinander. Die Kinder lernen, kulturelle Gemeinsamkeiten und Verschiedenheiten bewusst wahrzunehmen und Fremdes als selbstverständlichen Bestandteil ihrer eigenen Welt zu betrachten und wertzuschätzen. Sie werden dazu angeregt, anderssprachige Kulturen tolerant mit der eigenen zu vergleichen und mit einer multikulturellen Wirklichkeit ohne Berührungsängste und Vorurteile umzugehen. Sie entdecken einzelne Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dem Englischen und dem Deutschen sowie anderen Erstsprachen, setzen sich damit auseinander und denken über die eigenen Sprachen und die fremde Sprache nach. Dadurch erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre Sprachbewusstheit (language awareness) und eröffnen sich einen reflektierten Zugang für lebenslanges Fremdsprachenlernen.

1.2 Lernsituationen
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Grundschulgemäßer Englischunterricht gestaltet anschaulich konkrete Lernsituationen und greift die kindliche Aufgeschlossenheit für Geschichten, Lieder, Reime, Tänze und Spiele unter fremdsprachlichen Aspekten auf. Sprachliche und methodische Rituale strukturieren den Unterricht. Die Themengebiete gehen auf die Interessen der Kinder ein und berücksichtigen deren Lebens- und Erfahrungswelt. Der Einsatz authentischer Materialien trägt dazu bei, die altersgemäße Neugier zu wecken und zu erhalten.

1.3 Lernen durch Sprachhandeln
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Die Schülerinnen und Schüler erhalten zahlreiche Gelegenheiten, sich in die fremde Sprache einzuhören. Die Lehrkraft spricht deutlich und verständlich. Durch Stimmführung, Mimik, Gestik, Körpersprache und den Einsatz von Gegenständen unterstützt sie die Kinder dabei, einem weitgehend englischsprachigen Unterricht zu folgen und sich aktiv daran zu beteiligen. Mithilfe audiovisueller Medien zu authentischen altersgerechten Materialien präsentiert die Lehrkraft weitere Sprachvorbilder und schafft damit die Voraussetzung für eine richtige Aussprache und Intonation. Die Schülerinnen und Schüler prägen sich beim wiederholten Hören intuitiv und imitativ typische Laute und Lautverbindungen ein und erfassen einfache Satzmuster. Diese erproben, erweitern und festigen sie in Kommunikationssituationen passend zu den Themengebieten. Die Kinder orientieren sich an Sprachbeispielen, leisten aber auch den Transfer auf die persönliche Situation durch einfache individuelle Formulierungen.

1.4 Individuelle Sprachzugänge
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Der Englischunterricht in der Grundschule geht auf die außerschulischen Erfahrungen der Kinder mit der Fremdsprache Englisch ein und greift im Sinne eines vergleichenden Lernens auf bereits vorhandene Sprachen innerhalb der heterogenen Lerngruppe zurück. Dabei berücksichtigt der Unterricht die verschiedenen Sprachbiografien und Lernerfahrungen und ermöglicht individuelle Sprachzugänge. Der Englischunterricht bietet Lernsituationen und Übungen in vielfältigen Kontexten sowie auf das Alter der Schülerinnen und Schüler abgestimmte handlungsorientierte, spielerische Sprachanwendungen, um einen begabungsgerechten Kompetenzaufbau aller Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten. Abgestimmte Medien und Lernangebote eröffnen auch Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf einen angemessenen Zugang zur Fremdsprache. Die Differenzierung erfolgt mittels individualisierender Maßnahmen in kooperativen Lernformen.

1.5 Begleitung individueller Lernprozesse
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Die Feststellung des individuellen Lernstandes, die möglichst viele der Kompetenzbereiche einbezieht, stellt ein unerlässliches Mittel für den gezielten Spracherwerb dar. Jedes Kind erhält regelmäßig Rückmeldung, die den individuellen Lernprozess beratend würdigt und korrigierend begleitet. Dadurch wird sein Vertrauen in die eigenen sprachlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten gestärkt und die Entwicklung seiner Selbsteinschätzungsfähigkeit unterstützt. Im Mittelpunkt stehen der Mitteilungsaspekt und die sprachliche Korrektheit. Ein sensibler Umgang mit Fehlern erhält die Sprach- und Mitteilungsfreude der Lernenden. Auf die Erteilung von Noten wird im Englischunterricht der Grundschule verzichtet. Der Lernfortschritt wird in Beobachtungsbögen festgehalten. In Dokumentationsmappen sammeln die Schülerinnen und Schüler individuell bedeutsame Arbeitsergebnisse aus den verschiedenen Lernbereichen.

1.6 Integrativer Englischunterricht
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Kompetenzorientierter Englischunterricht bereitet die Schülerinnen und Schüler auf reale Begegnungssituationen mit Englisch sprechenden Personen vor. Der Unterricht in den Jahrgangsstufen 3 und 4 aktiviert daher in wiederkehrender Weise ein grundlegendes Repertoire an Redemitteln, um sicherzustellen, dass sich die Kinder altersgemäß mit den ihnen zur Verfügung stehenden sprachlichen Mitteln verständigen können. Dabei werden im Sinne eines integrativen Unterrichts alle Lernbereiche miteinander verknüpft und anwendungsbezogen genutzt.

1.7 Weiteres Sprachenlernen
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Der Unterricht im Fach Englisch in der Grundschule trägt zu einer positiven Einstellung zum lebensbegleitenden Sprachenlernen bei, fördert den individuellen Ausbau von Sprachwissen und Sprachkönnen und garantiert eine verlässliche Basis für das Weiterlernen in Jahrgangsstufe 5.

2.1 Kompetenzstrukturmodell
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Kompetenzstrukturmodell "Moderne Fremdsprachen"

Das Kompetenzstrukturmodell für Englisch in der Grundschule orientiert sich an den Bildungsstandards für die erste Fremdsprache für den Hauptschulabschluss (2004) und den Bildungsstandards für die erste Fremdsprache für den Mittleren Schulabschluss (2003) und ist schulartübergreifend abgestimmt. Es zeigt die anwendungsbezogene Ausrichtung des Fremdsprachenunterrichts und umfasst sowohl Fertigkeiten und Einstellungen als auch grundlegendes Wissen.

Die systematische Entwicklung von Kompetenzen, die erfolgreiches kommunikatives Handeln in fremdsprachlichen Situationen gewährleisten, findet in den Bereichen Kommunikative, Interkulturelle und Methodische Kompetenzen statt. Alle drei Kompetenzbereiche des Faches sind miteinander vernetzt. Sie können je nach Schwerpunktsetzung im Unterricht unterschiedlich gewichtet werden.

Kommunikative Kompetenzen
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Zu den kommunikativen Kompetenzen gehören kommunikative Fertigkeiten und die Verfügung über sprachliche Mittel.

Kommunikative Fertigkeiten
Für eine erfolgreiche Kommunikation sind kommunikative Fertigkeiten notwendig. Im Englischunterricht der Grundschule stehen vor allem die mündlichen Fertigkeitsbereiche Hör- und Hörsehverstehen und Sprechen im Vordergrund. Die Schülerinnen und Schüler erwerben diese Fertigkeiten in der praktischen Anwendung. Darüber hinaus setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit kindgemäßen Texten auseinander und werden dazu befähigt, diesen wesentliche Inhalte zu entnehmen und sie als Muster für kleine persönliche Schreiben zu nutzen.

Verfügen über sprachliche Mittel
Das Verfügen über sprachliche Mittel bildet die Basis für die mündliche und schriftliche Verständigung in der Fremdsprache. Die sprachlichen Mittel werden in der Verschränkung mit den kommunikativen Fertigkeiten erworben. Im Englischunterricht der Grundschule erwerben die Schülerinnen und Schüler einen verlässlichen Mindestwortschatz, der verständlich ausgesprochen und intoniert wird. In einem kommunikativ ausgerichteten Unterricht entdecken sie sprachliche Phänomene, die sich situativ aus dem Unterricht ergeben. Dabei werden die Schülerinnen und Schüler mit einfachen grundlegenden Gesetzmäßigkeiten der englischen Sprache vertraut, ohne diese systematisch bearbeiten zu müssen. Die Kinder achten auf fehlerfreies Abschreiben, wenn sie kurze altersgemäße Texte mithilfe von Vorlagen verändern oder ergänzen bzw. Analogtexte erstellen.

Interkulturelle Kompetenzen
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Auf der Grundlage eines durch exemplarische Themen und Inhalte erworbenen soziokulturellen Orientierungswissens entwickeln die Schülerinnen und Schüler im Fach Englisch interkulturelle Kompetenzen. Um den Kindern den Zugang zur englischsprachigen Welt zu erleichtern, beschäftigen sie sich überwiegend mit Gegebenheiten aus dem Lebensumfeld ihrer Altersgruppe in der englischsprachigen Welt. Sie hören und lesen Geschichten in der Fremdsprache und gewinnen Einblicke in ausgewählte Feste. Diese werden durch deutschsprachige Ergänzungen in einem weitgehend englischsprachigen Unterricht thematisiert.

Methodische Kompetenzen
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Methodische Kompetenzen umfassen Strategien für den Ausbau der Sprachkenntnisse und für die Herausbildung von Sprachlernkompetenz als Grundlage für den Erwerb weiterer Sprachen, z. B. Techniken des Wortschatzerwerbs. In der Grundschule nutzen die Schülerinnen und Schüler altersgemäße Lernhilfen und Medien bewusst für die Erschließung unbekannter Wörter und zur Festigung erworbener Kenntnisse.

3 Aufbau des Fachlehrplans im Fach Englisch
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Im Lehrplan Englisch entsprechen die Lernbereiche den Kompetenzbereichen des Kompetenzstrukturmodells.

Relevante Sprachhandlungen, dazu gehörende Redemittel sowie ein minimaler Themenwortschatz sind bei den einzelnen Themengebieten angesiedelt. Die Zuordnung zu den einzelnen Themengebieten ist exemplarisch, d. h. die Sprachhandlungen, Redemittel und Wörter können auch in den anderen Themengebieten aufgegriffen und angewandt werden.

Die Themengebiete beziehen sich gleichermaßen auf alle Kompetenzbereiche und sind nicht zwingend nacheinander zu bearbeiten. Sie werden über zwei Jahre stets neu eingebunden und dabei auf unterschiedliche Weise sowie abhängig von der jeweiligen Schwerpunktsetzung im Unterricht aktiviert.

4 Zusammenarbeit mit anderen Fächern
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Der Englischunterricht ermöglicht vielfältige Verbindungen zu anderen Fächern, indem er dort behandelte Themen und Inhalte berücksichtigt. Ebenso können interkulturelle Elemente aus dem Englischunterricht in fächerverbindende Unterrichtseinheiten oder Projekte einfließen. Mehrsprachige Schülerinnen und Schüler werden durch einen sprachsensiblen Unterricht beim erfolgreichen Kompetenzerwerb im Fach Englisch unterstützt.

5 Beitrag des Faches Englisch zu den übergreifenden Bildungs- und Erziehungszielen
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Das Fach Englisch leistet Beiträge zu vielen der schulart- und fächerübergreifenden Bildungs- und Erziehungsziele. Folgende sind dabei besonders zu nennen:

Sprachliche Bildung
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Der situativ und partnerbezogen angemessene mündliche und schriftliche Sprachgebrauch der englischen Sprache unterstützt und erweitert die Sprachliche Bildung der Schülerinnen und Schüler.

Interkulturelle Bildung
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Die Schülerinnen und Schüler setzen sich bewusst mit kulturellen Unterschieden auseinander und lernen, Fremdes wertschätzend und respektvoll wahrzunehmen. Der Englischunterricht stellt gezielt Erfahrungsfelder bereit, die eine Klischeebildung und stereotype Vorstellungen auflösen oder verhindern.

Medienbildung/Digitale Bildung
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Durch den gezielten Gebrauch auch medialer Hilfsmittel, um Wissen zu erwerben und nachhaltig zu sichern, gewinnen die Schülerinnen und Schüler Vertrauen im selbständigen Umgang mit Medien.

Soziales Lernen
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Der rücksichtsvolle Umgang miteinander bei der Zusammenarbeit in englischsprachigen Kommunikationssituationen unterstützt das Soziale Lernen der Schülerinnen und Schüler.

Werteerziehung
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Das selbständige und verantwortliche Handeln im Unterricht leistet einen Beitrag zur Werteerziehung der Schülerinnen und Schüler.