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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Griechisch 11 (3. Fremdsprache)

Hinweis: In der Wissenschaftswoche erarbeiten die Schülerinnen und Schüler im zeitlichen Umfang einer Woche fachspezifische Zugänge zu einem fächerübergreifenden Rahmenthema, insbesondere in Vorbereitung auf das Wissenschaftspropädeutische Seminar.

Gr11 1.1 Der Mensch auf der Suche nach geschichtsbestimmenden Kräften: Herodot, Historien
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Kompetenzerwartungen und Inhalte

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • übersetzen Originaltexte zum Thema des Lernbereichs aus dem Geschichtswerk des Herodot in angemessenes Deutsch.
  • arbeiten Gliederung, Gedankenführung und zentrale Aussagen ausgewählter Passagen der Historien Herodots heraus und ordnen die Texte in den Gesamtzusammenhang des Werkes ein.
  • erkennen sprachliche (u. a. ionischer Dialekt) und stilistische Gestaltungsmerkmale ausgewählter Passagen der Historien Herodots und erklären das Zusammenspiel von Textform (Historiografie) und Inhalt.
  • ordnen den Autor Herodot, sein Werk und Textausschnitte sowie die darin erwähnten wichtigsten Ereignisse in einen historischen, sozial- und literaturgeschichtlichen Zusammenhang ein.
  • erkennen in der Historiografie des Herodot das erste Bemühen um objektive Geschichtsschreibung, arbeiten deren Grundsätze und Merkmale heraus und erfassen die besondere Bedeutung Herodots für die Gattung Historiografie (u. a. ἱστορίη, Autopsie, Quellenbehandlung; pater historiae).
  • erfassen in der Geschichtsschreibung des Herodot die Universalität der Darstellung von Geschichte, welche Einzelpersonen und Völker mit ihrer gesamten Kultur umgreift (u. a. Aufbau des Werkes, Exkurse).
  • erkennen in den Perserkriegen den historischen Hintergrund von Herodots Historien und weisen bei der Lektüre wichtige Unterschiede zwischen griechischer und nicht-griechischer Lebensweise nach.
  • entwickeln das Welt- und Menschenbild Herodots in der Spannung zwischen Göttern bzw. Schicksal und menschlichem Handeln (u. a. Delphisches Orakel, Solon).
  • untersuchen verschiedene Definitionen von Glück (u. a. Solon und Kroisos) und vergleichen sie mit eigenen Vorstellungen von Glück.
  • vergleichen spätere bzw. moderne historische Darstellungen (u. a. griechischer Geschichte) mit den Grundsätzen Herodots und überprüfen ihre Angemessenheit.

Gr11 1.2 Der Mensch auf der Suche nach Identität: Homer, Odyssee
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Kompetenzerwartungen und Inhalte

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • übersetzen Originaltexte zum Thema des Lernbereichs aus der Odyssee Homers in angemessenes Deutsch.
  • arbeiten Gliederung, Gedankenführung und zentrale Aussagen ausgewählter Passagen der Odyssee Homers heraus und ordnen die Texte in den Gesamtzusammenhang des Werkes ein.
  • erkennen sprachliche, stilistische und dichterische Gestaltungsmerkmale ausgewählter Passagen der Odyssee Homers und erklären das Zusammenspiel von Textform (Epos) und Inhalt.
  • analysieren auf der Basis von Grundbegriffen der Metrik (daktylischer Hexameter) und Prosodie griechische Verse und beschreiben in Ansätzen die Bedeutung des Versbaus für die Textaussage.
  • tragen homerische Hexameter in korrekter Prosodie und unter Berücksichtigung der Metrik verständnisgeleitet vor.
  • vergleichen verschiedene Übersetzungen von Originaltexten aus Homers Odyssee nach vorgegebenen Kriterien (u. a. äußere Form, Wortwahl, Satzbau, Wiedergabe stilistischer Merkmale) untereinander und mit dem Original und überprüfen die Angemessenheit der jeweiligen Übersetzung.
  • erkennen die Sprache Homers als literarisches Kunstprodukt (epische Kunstsprache) in der Mischung von griechischen Dialekten (u. a. Ionisch) und in der Verwendung von formelhaften Wendungen sowie von Epitheta ornantia.
  • beschreiben die Entstehungsbedingungen des homerischen Epos (u. a. Gestalt des Sängers, oral poetry; mykenische Kultur, Dunkle Jahrhunderte, Kolonisation).
  • stellen literarische Gestaltungsmittel des Epos (u. a. Proömium, Rahmenkomposition, Rückblende, Durchdringung von göttlicher und menschlicher Ebene) zusammen.
  • geben in einem Überblick wichtige Geschehnisse des Epos wieder und beschreiben so den kunstvollen Gesamtplan der Odyssee.
  • erklären den Zusammenhang zwischen dem mühevollen Streben des Odysseus nach Heimkehr und seiner Suche nach Identität.
  • erfassen das vielschichtige mythische Weltbild der Odyssee und erklären diese frühe Form menschlicher Welt- und Selbstdeutung (u. a. Götter, Schicksal, Theodizee, Schuld, Körper und Seele).
  • erläutern an der Gestalt des Odysseus die Ambivalenz menschlichen Daseins zwischen Handeln und Leiden, Selbstbestimmung und Schicksal, Zuversicht und Zweifel.
  • nehmen Stellung zu den verschiedenen Wegen der Problemlösung durch Odysseus und vergleichen damit eigene Positionen der Problembehandlung und Konfliktlösung.
  • belegen anhand von verschiedenen Rezeptionsdokumenten in Literatur, Kunst und Film Kontinuität und Wandel im Fortleben von Formen, Stoffen und Motiven der Odyssee und weisen exemplarisch den Einfluss der griechischen Antike auf die europäische Kulturgeschichte nach.

Gr11 1.3 Präsenz der griechischen Antike
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Kompetenzerwartungen und Inhalte

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • übersetzen Originaltexte der genannten Autoren aus einer oder mehreren der folgenden Gattungen, nämlich Rede (Lysias), Roman (Longos), Drama (Tragödie, Komödie), medizinische Fachliteratur (Hippokrates), oder Originaltexte zum Thema „Athen – Ursprung der Demokratie“ in angemessenes Deutsch.
  • arbeiten Gliederung, Gedankenführung und zentrale Aussagen der Originaltexte aus Rede (Lysias), Roman (Longos), Drama (Tragödie, Komödie), medizinischer Fachliteratur (Hippokrates) oder zum Thema „Athen – Ursprung der Demokratie“ heraus.
  • erkennen in übersetzten Originaltexten sprachliche und stilistische Gestaltungsmerkmale und erklären das Zusammenspiel von Textform (Rede, Roman, Drama, Fach­texte) und Inhalt.
  • ordnen Autor, Werk und Textausschnitte aus Rede, Roman, Drama, medizinischer Fachliteratur oder zum Thema „Athen – Ursprung der Demokratie“ sowie die dargestellten Inhalte in einen literaturgeschichtlichen und ggf. historischen sowie sozialgeschichtlichen Zusammenhang ein.
  • untersuchen an ausgewählten Rezeptionsdokumenten zu den gewählten Texten aus Rede, Roman, Drama, medizinischer Fachliteratur oder zum Thema „Athen – Ursprung der Demokratie“ Kontinuität und Wandel antiker Gattungen, Themen sowie Problemstellungen und weisen dabei exemplarisch den Einfluss der griechischen Antike auf die europäische Kulturgeschichte nach.
  • erfassen ggf. am Beispiel einer Rede des Lysias die Bedeutung der Rhetorik in der athenischen Demokratie im Spannungsfeld von Recht, Macht und Moral und nehmen Stellung zu den in der Rede angesprochenen Problemen.
  • stellen ggf. bei der Lektüre des Romans Daphnis und Chloe von Longos wesentliche Elemente der Gattung Liebesroman zusammen und diskutieren Fragen zur Beziehung zwischen Mann und Frau.
  • stellen ggf. bei der Lektüre eines Dramas wesentliche Elemente der Gattung Komödie bzw. Tragödie zusammen, beschreiben die Figurenkonstellation sowie den Handlungsverlauf und nehmen Stellung zu den im Drama aufgeworfenen Problemen.
  • arbeiten ggf. aus der medizinischen Fachliteratur antike Positionen zur Ethik in der Medizin (z. B. Eid des Hippokrates), zur Persönlichkeit des Arztes oder zur geistigen Bewältigung des Phänomens Krankheit heraus und vergleichen sie mit modernen Auffassungen.
  • arbeiten ggf. aus Texten zum Thema „Athen – Ursprung der Demokratie“ charakteristische Merkmale der athenischen Demokratie heraus und nehmen u. a. im Vergleich mit Prinzipien einer modernen Demokratie dazu Stellung.

Gr11 2.1 Wortschatz
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Kompetenzerwartungen und Inhalte

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • geben in Ergänzung zu ihrem Grund- und Aufbauwortschatz, den sie durch stete Umwälzung und systematische Wiederholung nach wortkundlichen Prinzipien sichern, zu neu erworbenen Wörtern und Wendungen eines autorenspezifischen und lektürebegleitenden Wortschatzes die deutschen Bedeutungen an.
  • wählen mithilfe des Wörterbuchs die kontextspezifische Bedeutung von (mehrdeutigen) Wörtern aus.
  • erschließen aufbauend auf ihren Kenntnissen im Wortschatz und in der Wortbildungslehre sowie unter Berücksichtigung des Kontextes und lektüretypischer Besonderheiten die Bedeutung unbekannter Wörter.

Gr11 2.2 Formen- und Satzlehre
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Kompetenzerwartungen und Inhalte

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • geben ausgehend von ihren bisher erworbenen Kompetenzen in Formen- und Satzlehre, die sie durch systematische Wiederholung sichern und vertiefen, weitere lektürerelevante Sprachphänomene mit Fachbegriffen (u. a. historisches Präsens, Relativsätze mit Attraktion) an.
  • arbeiten aus den Originaltexten lektürerelevante Besonderheiten in Laut-, Formen- und Satzlehre heraus (u. a. epische Kunstsprache, ionischer Dialekt).
  • ordnen lektürerelevante Sprachphänomene auch unter zielgerichteter Nutzung einer Grammatik in das grammatikalische Gesamtsystem ein.
  • erkennen, benennen und untersuchen komplexe syntaktische Zusammenhänge und Strukturen.
  • vergleichen den griechischen und deutschen Sprachgebrauch, übersetzen im Bewusstsein der Unterschiede dieser beiden Sprachen komplexe Strukturen in angemessenes Deutsch und begründen ihre Entscheidungen.

Gr11 Lernbereich 3: Methodik
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Kompetenzerwartungen und Inhalte

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • analysieren zunehmend selbständig lektürerelevante sprachliche Einzelphänomene und komplexe Strukturen in Originaltexten.
  • wenden verschiedene Übersetzungsstrategien bei Originaltexten an.
  • nutzen selbständig bei der Arbeit mit Texten ein griechisch-deutsches Schulwörterbuch sowie eine Grammatik und verwenden in kritischem Bewusstsein Online-Wörterbücher.
  • vergleichen eigene und fremde Übersetzungen von Originaltexten untereinander und mit dem Original und nehmen zur eigenen Übersetzungsleistung kritisch Stellung.
  • erfassen Inhalte von Originaltexten u. a. durch kursorisches Lesen in gesteigertem Lesetempo.
  • nutzen zweisprachige Ausgaben und Übersetzungen zur Herstellung von inhaltlichen Zusammenhängen.
  • interpretieren Originaltexte u. a. durch verschiedene Methoden der produktiven oder kreativen Rezeption, auch unter Nutzung geeigneter digitaler Medien.
  • wenden Methoden der Erschließung und Auswertung literarischer Werke selbständig an.
  • ordnen ihre Wissensbestände im Zuge der Wiederholung ihrer Grundkenntnisse systematisch unter Nutzung geeigneter Hilfsmittel (u. a. Wortkunde, Grammatik, Lexika, Sachbücher) eigenverantwortlich.
  • nutzen zum Bewältigen fachbezogener Aufgabenstellungen zielgerichtet verschiedene Möglichkeiten der Informationsbeschaffung (u. a. Internetrecherche, nach Möglichkeit auch Ausstellungs- und Museumsbesuche).
  • wählen selbständig je nach Anforderungssituation geeignete Methoden der Sicherung und Präsentation von Arbeitsergebnissen aus (u. a. Visualisierungstechniken unter Nutzung geeigneter digitaler Medien) und wenden sie sach- und adressatenbezogen an.
  • wenden bei der Durchführung eines Projekts, allein oder im Team, sinnvolle Methoden des Projektmanagements an und nutzen geeignete digitale Medien.