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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Latein 10 (1./2. Fremdsprache)

L10 1.1 Rede und Brief - Kommunikation in der Antike
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • übersetzen Originaltexte zum Thema des Lernbereichs aus
    Cicero, Prozessreden (Rhetorik) und
    Plinius d. J., Briefe (Briefliteratur) sowie
    ggf. als Ergänzung Briefe späterer Epochen
    in angemessenes Deutsch.
  • arbeiten Gliederung, Gedankenführung und zentrale Aussagen von Originaltexten aus Rhetorik und Briefliteratur unter Berücksichtigung von Gattung und Zeitbezug heraus und belegen ihre Ergebnisse am lateinischen Text.
  • erkennen sprachliche und stilistische Gestaltungsmerkmale von Originaltexten aus Rhetorik und Briefliteratur, weisen die Verwendung rhetorischer Stilmittel nach und erklären die Funktion der Stilisierungen für die Aussage des jeweiligen Textes.
  • ordnen Vertreter von Rhetorik und Briefliteratur, deren Werke sowie die darin beschriebenen wichtigsten Ereignisse in einen historischen, sozial- und literaturgeschichtlichen Überblick ein.
  • erläutern römische Wertbegriffe insbesondere im Zusammenhang mit der Darstellung von Personen und menschlichen Verhaltensweisen in Ciceros Prozessreden und in Plinius’ Briefen.
  • erkennen bei der Lektüre von Texten aus Rhetorik und Briefliteratur soziale und ethische Problemstellungen, die ihnen aus ihrem eigenen Erfahrungshorizont bekannt sein können, und erörtern Prinzipien menschlicher Kommunikation.
  • vergleichen Rezeptionsdokumente u. a. aus der Literatur und der Kunst mit den in Originaltexten aus Rhetorik und Briefliteratur vorgestellten Persönlichkeiten und Stoffen.
  • arbeiten bei der Lektüre von Texten aus Ciceros Prozessreden gattungstypische Elemente antiker Reden heraus, ordnen sie – ggf. mithilfe ausgewählter theoretischer Texte zur Rhetorik – in das rhetorische System der Antike ein und beschreiben die Abläufe bei der Abfassung einer antiken Rede.
  • tragen Originaltexte aus einer Prozessrede Ciceros verständnisgeleitet vor.
  • erfassen anhand der Lektüre einer Auswahl aus Ciceros Prozessreden sowie ggf. anhand von antiken und modernen Texten zur Rhetorik den hohen Entwicklungsstand der antiken Redekunst, deren Stellenwert im öffentlichen Leben der Römer und ihren nachhaltigen Einfluss auf die Rhetorik Europas.
  • vergleichen Originaltexte aus Ciceros Prozessreden nach Inhalt, Aufbau, Darstellungsweise und Zielsetzung mit ausgewählten Reden des 20. und 21. Jahrhunderts und erörtern Möglichkeiten der Beeinflussung durch sprachliche Mittel sowie damit verbundene Gefahren von Manipulation.
  • arbeiten bei der Lektüre von Texten aus Plinius-Briefen gattungstypische Elemente antiker Briefe heraus.
  • beschreiben ausgehend von der Lektüre von Plinius-Briefen in Grundzügen politische und soziale Verhältnisse in der Kaiserzeit.
  • stellen aus Plinius-Briefen Positionen von Menschen der Antike zu Themen ihrer Zeit zusammen und erörtern die Textaussagen vor dem Hintergrund eigener Werthaltungen.
  • vergleichen Plinius-Briefe mit schriftlichen Kommunikationsformen des 20./21. Jahrhunderts, v. a. in einer zunehmend von Digitalisierung geprägten Welt.
  • belegen ggf. an lateinischen Briefen nachantiker Epochen (z. B. aus dem Mittelalter und der Renaissance) Kontinuität und Wandel der Gattung Brief.

L10 1.2 Liebe und Leidenschaft
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Kompetenzerwartungen und Inhalte

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • übersetzen Originaltexte zum Thema des Lernbereichs aus
    Catull, Carmina und
    Ovid, Ars amatoria
    in angemessenes Deutsch.
  • arbeiten Gliederung, Gedankenführung und zentrale Aussagen von Originaltexten aus Catulls Carmina und Ovids Ars amatoria heraus.
  • erkennen sprachliche, stilistische und dichterische Gestaltungsmerkmale in Originaltexten aus Catulls Carmina und Ovids Ars amatoria und erklären das Zusammenspiel von Textform und -inhalt.
  • analysieren auf der Grundlage gefestigter Kenntnisse in Metrik und Prosodie selbständig lateinische Verse (elegisches Distichon, ggf. weitere Versmaße) und beschreiben in Grundzügen die Bedeutung des Versbaus für die Textaussage.
  • tragen lateinische Verse in korrekter Prosodie und Metrik verständnisgeleitet vor.
  • vergleichen verschiedene Übersetzungen eines kurzen Originaltextes aus Catulls Carmina und/oder Ovids Ars amatoria nach vorgegebenen Kriterien (u. a. äußere Form, Wortwahl, Satzbau) untereinander und mit dem Original.
  • untersuchen bei Catulls Carmina und Ovids Ars amatoria die jeweilige Gattungszugehörigkeit und belegen ihre Beobachtungen am Originaltext.
  • ordnen Catull und Ovid sowie deren Werke in einen historischen, sozial- und literaturgeschichtlichen Zusammenhang ein und erfassen die Bedeutung griechischer Vorbilder (u. a. Sappho, Kallimachos) für die römische Dichtung.
  • untersuchen die Verwendung römischer Wertbegriffe in Catulls Carmina und Ovids Ars amatoria.
  • erkennen bei der Lektüre von Texten aus Catulls Carmina und Ovids Ars amatoria menschliche Verhaltensweisen und typische Situationen, die ihnen auch aus ihrer eigenen Lebenswelt bekannt sein können, und erörtern verschiedene Aspekte zwischenmenschlicher Beziehungen.
  • erfassen an Rezeptionsdokumenten die Wirkungsmacht der Dichtung von Catull und Ovid (Ars amatoria).
  • erfassen in der Liebesdichtung Catulls poetische Ausdrucksformen leidenschaftlichen Erlebens und nehmen zu verschiedenen Verhaltensweisen in einer Partnerschaft Stellung.
  • erfassen in Ovids Ars amatoria den spielerischen Umgang mit der Gattung Lehrgedicht und nehmen zum Rollenverständnis in Liebesbeziehungen Stellung.

L10 1.3 Rom und Europa
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Kompetenzerwartungen und Inhalte

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • übersetzen Originaltexte zum Thema des Lernbereichs u. a. aus einem oder mehreren der folgenden nachantiken Autoren bzw. Werke, nämlich
    Einhard, Vita Karoli Magni;
    Jacobus de Voragine, Legenda aurea;
    Piccolomini, De duobus amantibus historia (Euryalus et Lucretia);
    Carmina Burana mit Vagantenlyrik;
    geeignete lokalhistorische Texte und Inschriften,
    in angemessenes Deutsch.
  • arbeiten Gliederung, Gedankenführung und zentrale Aussagen von nachantiken Originaltexten zum Themenbereich „Rom und Europa“ heraus.
  • erkennen sprachliche, stilistische und ggf. dichterische Gestaltungsmerkmale nachantiker Originaltexte zum Themenbereich „Rom und Europa“ und erklären das Zusammenspiel von Textform und -inhalt.
  • belegen an nachantiken Texten Kontinuität und Wandel im Fortleben antiker Formen, Stoffe und Motive und weisen exemplarisch den Einfluss der griechisch-römischen Antike auf die europäische Kulturgeschichte nach.

L10 2.1 Wortschatz
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Kompetenzerwartungen und Inhalte

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • geben in systematischer Ergänzung ihres mithilfe der Techniken der Wortschatzarbeit gefestigten und nach wortkundlichen Prinzipien strukturierten Grundwortschatzes zu neu erworbenen Wörtern und Wendungen eines spezifischen Lektürevokabulars sowie zu weiteren Wörtern des Kulturwortschatzes die deutschen Bedeutungen an.
  • erschließen auch mithilfe des Wörterbuchs selbständig die kontextspezifische Bedeutung von (mehrdeutigen) Wörtern.
  • erläutern weitere lateinische Wendungen in ihrer wörtlichen und übertragenen Bedeutung und übersetzen sie in angemessenes Deutsch.

L10 2.2 Formen- und Satzlehre
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Kompetenzerwartungen und Inhalte

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • arbeiten aufbauend auf ihren bisherigen Grammatikkenntnissen, die sie durch systematische Wiederholung sichern und vertiefen, aus den Originaltexten lektüretypische Besonderheiten des Sprachgebrauchs in Laut-, Formen- und Satzlehre heraus und erläutern den Befund.
  • ordnen lektürerelevante Sprachphänomene auch in selbständiger Verwendung einer Grammatik in das grammatikalische Gesamtsystem ein.
  • analysieren die Struktur komplexer Sätze und längerer Satzperioden auch in anspruchsvolleren Originaltexten.
  • vergleichen den lateinischen und deutschen Sprachgebrauch, übersetzen im Bewusstsein der Unterschiede dieser beiden Sprachen komplexe Strukturen in angemessenes Deutsch und begründen ihre Entscheidungen.

L10 Lernbereich 3: Methodik
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Kompetenzerwartungen und Inhalte

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • wenden ihre sprachlichen Kompetenzen bei der Analyse syntaktischer Strukturen selbständig in neuen Zusammenhängen an, sodass sie Originaltexte zunehmend sicher lesen, verstehen und übersetzen.
  • nutzen selbständig bei der Arbeit mit Texten (z. B. zur Lösung von Übersetzungsproblemen) ein lateinisch-deutsches Schulwörterbuch und eine Grammatik.
  • vergleichen eigene und fremde Übersetzungen literarischer Originaltexte untereinander und mit dem Original im Bewusstsein der Unterschiede von Ausgangs- und Zielsprache und nehmen zu den Befunden kritisch Stellung.
  • erfassen Inhalte von Originaltexten u. a. durch kursorisches Lesen.
  • nutzen zweisprachige Ausgaben und Übersetzungen u. a. zur Herstellung größerer inhaltlicher Zusammenhänge.
  • wenden Methoden zur Erschließung und Auswertung literarischer Werke zunehmend selbständig an.
  • interpretieren Originaltexte u. a. durch altersgemäße Methoden der produktiven oder kreativen Rezeption, ggf. unter Nutzung geeigneter digitaler Medien.
  • ordnen und sichern ihre Wissensbestände im Zuge der Wiederholung ihrer Grundkenntnisse systematisch unter Nutzung geeigneter Hilfsmittel (u. a. Wortkunde, Grammatik) selbständig und eigenverantwortlich.
  • wählen für die Erschließung neuer Lerninhalte gezielt themenbezogene Informationen aus, nutzen dabei geeignete Arbeitsmittel und wenden Medien sachgerecht an.
  • nutzen zum Bewältigen auch fächerübergreifender Aufgabenstellungen selbständig verschiedene, auch digitale Fachmedien und Möglichkeiten der Informationsbeschaffung und überprüfen die Rechercheergebnisse kritisch.
  • wenden erlernte Präsentationstechniken (z. B. Visualisierung unter Nutzung geeigneter digitaler Medien) auch unter Einsatz ihrer rhetorischen Kenntnisse adressatenbezogen, fachadäquat und überzeugend an.
  • organisieren und gestalten ggf. Projekte zur Antike, z. B. einen themenbezogenen Studientag.