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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Katholische Religionslehre 10

KR10 Lernbereich 1: Unantastbar: Recht auf Leben und Menschenwürde (ca. 12 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • begreifen zentrale Fragestellungen aus dem Bereich Lebensrecht und Menschenwürde als Herausforderung für die Gewissensentscheidung des Einzelnen.
  • sind sich der Besonderheit einer im christlichen Menschenbild verankerten Ethik bewusst.
  • vollziehen an ausgewählten Beispielen aus dem Bereich Lebensrecht und Menschenwürde wichtige Argumentationsmuster einer christlichen Ethik nach.
  • nehmen den Anspruch wahr, der sich aus dem christlichen Menschenbild für ihre eigenen Entscheidungsprozesse ergibt, und entwickeln fallbezogene Positionierungen zu ethischen Handlungen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • ausgewählte Konfliktfelder aus dem Bereich Lebensrecht und Menschenwürde, z. B. pränatale Diagnostik, Abtreibung, Sterbehilfe, Todesstrafe
  • Aspekte einer christlichen Ethik: v. a. Liebe (Mt 22,34-40), Gerechtigkeit; Grundformen ethischer Argumentation (v. a. im Hinblick auf Orientierung am Prinzip, am Zweck, am Nutzen bzw. am Ergebnis), der Abwägungsprozess mit Blick auf die konkrete Situation
  • lehramtliche Entscheidungen in Bezug auf die ausgewählten Konfliktfelder: ihr Begründungszusammenhang und ihre Argumentationsstrukturen; ihre Bedeutung für die Gewissensbildung
  • Gewissen als Letztinstanz im Rahmen einer christlich verantworteten Urteilsbildung (Gewissensentscheid) und daraus abgeleitete Handlungsoptionen in behandelten Problemfällen

KR10 Lernbereich 2: Tod und Auferstehung – Die christliche Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod (ca. 10 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen unterschiedliche Formen des Umgangs mit der Sterblichkeit des Menschen wahr und stellen einen Zusammenhang zu damit verbundenen Vorstellungen von Tod und Jenseits her.
  • stellen den christlichen Glauben an die Auferstehung und die darin enthaltenen Vorstellungen von Tod und Weiterleben nach dem Tod dar.
  • setzen die christliche Auferstehungshoffnung zu anderen Vorstellungen in Beziehung.
  • zeigen an Beispielen, welche praktische Relevanz die christliche Auferstehungshoffnung für den Umgang mit dem Tod haben kann.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Formen des Umgangs mit Sterblichkeit: Versuche weiterzuleben, z. B. (digitale) Memorials, Konservierungstechniken; Verdrängung des Todes, z. B. Jugendwahn; Akzeptanz des Todes
  • biblische Auferstehungsbotschaft als Zentrum des christlichen Glaubens am Beispiel einer geeigneten Bibelstelle; christliche Jenseitsvorstellungen (Himmel, Fegefeuer, Hölle), Vergleich mit ihrer Veranschaulichung in Kunst, Film oder Literatur
  • christlicher Auferstehungsglaube im Verhältnis zu anderen Vorstellungen, z. B. personales Weiterleben, Reinkarnation, Auslöschung
  • christlicher Umgang mit Sterben und Tod: Sakrament der Krankensalbung (Jak 5,14f.) und Sterbebegleitung, Requiem und christliches Begräbnis, Gebet für Verstorbene, Trauergespräch; Hospizbewegung

KR10 Lernbereich 3: „Für uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen" – Jesus, der Christus (ca. 12 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • setzen sich mit der Bedeutung und der Form der Feiern von Gründonnerstag bis Ostern auseinander und erkennen deren provozierenden Charakter.
  • verstehen den Glauben an die Auferweckung als Schlüssel zum Verständnis der neutestamentlichen und frühkirchlichen Zeugnisse von Jesus Christus.
  • erläutern die Bedeutung des Todes und der Auferstehung Christi für das Heil der Menschen.
  • stellen unterschiedliche Formen gelebten Glaubens als Wege der Annäherung an Jesus Christus dar.
  • setzen die Jesusrezeption im Judentum und im Islam in Beziehung zum christlichen Zeugnis, um das Unterscheidende zu würdigen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • der Christus des Glaubens: Auferweckung Jesu Christi (Lk 24,1-12; Joh 20,11-18; 1 Kor 15,20-22), Emmaus-Begegnung (Lk 24,13-35), die christologische Botschaft der Wundererzählungen; Selbstanspruch Jesu (z. B. Abba-Anrede, Anspruch der Sündenvergebung, die „neuen Thesen" der Bergpredigt: Mt 5,21-48)
  • Jesus Christus in der Glaubensüberlieferung der Kirche: ein ausgewählter Hoheitstitel (z. B. Menschensohn, Sohn Gottes, Messias/Christus, Kyrios), Streitfragen der frühen Konzilien und die Entstehung des Nizäno-konstantinopolitanischen Glaubensbekenntnisses als gemeinsames Bekenntnis aller Christinnen und Christen
  • unterschiedliche Vorstellungen von Erlösung in Ost- und Westkirche
  • Nachfolge Jesu: Beispiele gelebten Glaubens in der Ost- und Westkirche, z. B. Funktion von Jesusdarstellungen in Bildern und Ikonen (z. B. Ikone als Abglanz des Göttlichen), Verständnis der Liturgie (z. B. Göttliche Liturgie in den Ostkirchen, reformierte Gottesdienstformen, katholische Eucharistiefeier)
  • Jesus im Judentum und im Islam

KR10 Lernbereich 4: Auf der Suche nach Orientierung und Glück: Grundlinien christlich verantworteter Lebensentwürfe (ca. 10 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beschreiben populäre Vorstellungen von Glück und setzen diese zu ihren eigenen Ideen von einem gelingenden Leben in Beziehung.
  • analysieren Grundorientierungen in der Gesellschaft und deren Genese sowie deren Rezeption in Kunst und Literatur.
  • setzen sich kritisch vor dem Hintergrund biblisch-christlicher Sinn- und Weltentwürfe mit der Tragfähigkeit verschiedener Sinnkonzepte auseinander und entwerfen eigene Maximen für gelingendes Leben.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Glücksversprechen in Medien, z. B. in Werbung, TV-Serien, sozialen Medien (z. B. Besitz, Ruhm, Körperkult, Genuss, Selbstoptimierungen); eigene Vorstellungen von Glück; bewusst gesuchte Extremerfahrungen, z. B. im Sport
  • z. B. Hedonismus, Selbstoptimierungskonzepte (z. B. auf Basis fernöstlicher Religiosität oder wirtschaftlicher Überlegungen); Altruismus, Pflichterfüllung, Künstliche Intelligenz und ihre Rezeption in Kunst und Literatur
  • biblisch begründete Leitlinien, z. B. aus Kohelet, für eine am Glauben orientierte Lebensgestaltung (z. B. Gottvertrauen, Heilszuversicht, Nächsten- und Feindesliebe)
  • mögliche Bewertungskriterien für die Tragfähigkeit von Sinnkonzepten

KR10 Lernbereich 5: Fernöstliche Glaubens- und Lebensweisen – Begegnung mit Hinduismus und Buddhismus (ca. 12 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen die Präsenz von Elementen fernöstlicher Religionen und Kulturen in ihrem Umfeld wahr und diskutieren Beweggründe für deren Aufgreifen.
  • erklären die Lehre von Wiedergeburt und Erlösung (Hinduismus, Buddhismus).
  • erfassen verschiedenen Weisen, Hinduismus und Buddhismus zu leben.
  • unterscheiden christliche Erlösungsvorstellungen von hinduistischen und buddhistischen und beschreiben Dialogmöglichkeiten.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Ausdrucksformen fernöstlicher Religionen, z. B. Reiki, Ayur-Veda, Yoga, Buddha- und Götterstatuen; Beweggründe, diese in sein Leben zu integrieren, z. B. Lifestyle, Sinnsuche, Lebensbewältigung
  • Glaube und Lebensweisen im Hinduismus: die Vorstellung von Wiedergeburt, Karma, Dharma, und die Bedeutung der Götter als Antwort auf Erfahrungen mit der Natur; Auswirkungen auf die Lebensführung, z. B. Kastenwesen, Kult und Feste, Stellung der Frau
  • Glaube und Lebensweisen im Buddhismus: die Lehren vom Nicht-Sein, von den „Vier edlen Wahrheiten“ und vom „Achtfachen Pfad“; die Lebensgeschichte des Gautama Siddhartha als legendenhafte Darstellung dieser fundamentalen Lebensüberzeugung; Auswirkungen auf die Lebensführung, z. B. Buddhaverehrung, Mönchsleben, die Rolle des Dalai Lama
  • Vergleichspunkte, z. B. Gottesvorstellung, Menschenbild, Erlösung Zeitvorstellung; Ansatzpunkte für den interreligiösen Dialog, z. B. Friedensarbeit, Verantwortung für die Schöpfung, Toleranz, Grundrechte des Menschen; Nostra aetate