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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Sozialpraktische Grundbildung 11 (SWG)

Hinweis: In der Wissenschaftswoche erarbeiten die Schülerinnen und Schüler im zeitlichen Umfang einer Woche fachspezifische Zugänge zu einem fächerübergreifenden Rahmenthema, insbesondere in Vorbereitung auf das Wissenschaftspropädeutische Seminar.

SpG11 Lernbereich 1: Mit Herausforderungen der Digitalisierung verantwortungsvoll umgehen  (ca. 10 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • setzen sich mit den Auswirkungen der Digitalisierung und der Nutzung digitaler Medien auseinander, um politisch-gesellschaftliche Folgen und Konsequenzen für die eigene Mediennutzung zu diskutieren.
  • stellen Wirkungen der Digitalisierung auf den Alltag des Einzelnen zusammen und entwerfen auf Basis geeigneter Materialien eine Infografik, um mögliche politische, gesellschaftliche und kulturelle Folgen der Digitalisierung zu visualisieren.
  • diskutieren potenzielle Gefahren bei der Nutzung digitaler Medien und erwägen mögliche Schutzmaßnahmen auch bezüglich des eigenen Mediennutzungsverhaltens.
  • setzen sich (ggf. im Rahmen einer Einladung einer Expertin bzw. eines Experten aus Wirtschaft oder Forschung) mit dem Verhältnis von Mensch und Maschine in der modernen Welt auseinander, um so politisch-gesellschaftliche Konsequenzen der technologischen Weiterentwicklung zu reflektieren.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Digitalisierung (z. B. Social Media, Smart Home, Suchmaschinen) und ihre Folgen
  • Gefahren bei der Nutzung digitaler Medien (z. B. Urheberrechtsverletzungen, Preisgabe personenbezogener Daten) und mögliche individuelle und politische Schutzmaßnahmen
  • Konsequenzen eines neuen Verhältnisses von Mensch und Maschine (z. B. in den Bereichen Robotik und künstliche Intelligenz), u. a. für das Menschenbild

SpG11 Lernbereich 2: Zukunft prognostizieren und für die Zukunft forschen  (ca. 10 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • setzen sich mit dem wissenschaftsübergreifenden Zusammenwirken in der Zukunftsforschung auseinander, um Chancen und Herausforderungen einer nachhaltigen Zukunftspolitik zu diskutieren.
  • erschließen an Beispielen zentrale Methoden und Verfahren von Zukunftsforschung, um deren grundsätzliche Relevanz für Politik und Gesellschaft zu erkennen und wissenschaftsübergreifendes Zusammenwirken nachzuvollziehen.
  • diskutieren grundsätzliche Chancen und Herausforderungen einer nachhaltigen Zukunftspolitik mit Blick auf nachfolgende Generationen und beurteilen dabei auch unterschiedliche Verfahren der Bürgerbeteiligung.
  • wenden die Zukunftswerkstatt als Methode der politischen Problemlösung für eine konkrete politisch-gesellschaftliche Herausforderung (ggf. aus dem regionalen Bereich) an.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Methoden und Verfahren von Zukunftsforschung
  • Notwendigkeit wissenschaftsübergreifenden Zusammenwirkens
  • Chancen und Herausforderungen einer nachhaltigen Zukunftspolitik, insb. Beurteilung von Verfahren der Bürgerbeteiligung bei der Entscheidungsfindung oder bei der Durchführung
  • Zukunftswerkstatt als politisches Problemlösungsverfahren

SpG11 Lernbereich 3: Alter und Pflege als individuelle und zugleich gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen  (ca. 12 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erkennen vor dem Hintergrund der Beschäftigung mit Altersbildern den Prozess des Alterns als Herausforderung für den Einzelnen und die Gesellschaft.
  • verstehen ausgehend von ihrem Wissen über demografische Entwicklungen die Gestaltung des Alters als individuelle und gesamtgesellschaftliche Aufgabe von zunehmender Wichtigkeit.
  • erfassen die Relativität des Altersbegriffs, indem sie verschiedene Bereiche der Altersmerkmale differenzieren, und setzen sich mit positiven und negativen Altersbildern auseinander.
  • vergleichen (ggf. im Rahmen einer Erkundung) unterschiedliche Konzeptionen der Altenarbeit bzw. der Pflegearbeit mit Bezug auf institutionelle Gegebenheiten und individuelle Situationen.
  • diskutieren auch auf der Basis ihrer Erfahrungen mit sozialer Arbeit den Nutzen mentaler und materieller Vorbereitungen auf das Alter, um so das Altern als lebenslange soziale und individuelle Herausforderung und als Lernprozess zu begreifen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Altersbilder, z. B. in der Werbung, Altersbegriff und Altersmerkmale
  • ausgewählte Konzeptionen der Alten- und Pflegearbeit
  • Altern als Herausforderung für den Einzelnen und für die Gesellschaft

SpG11 Lernbereich 4: Gesundheitsförderung als politisch-soziale Aufgabe verstehen  (ca. 11 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • setzen sich mit medizinischen Trends und staatlicher Gesundheitsförderung auseinander, um das Spannungsverhältnis zwischen Eigenverantwortung und staatlicher Fürsorge zu reflektieren.
  • vergleichen Definitionen von Gesundheit mit eigenen Vorstellungen und erkennen, wie sich gesellschaftliche und medizinische Trends auf den Gesundheitsbegriff und die Lebensweise auswirken, z. B. Smart Food, Plastische Chirurgie, Fitness-Apps.
  • leiten aus geschlechts-, alters- und schichtspezifischen Unterschieden im Bereich Gesundheit Herausforderungen in der medizinischen Versorgung ab und informieren sich über Problemlösungsansätze, um so einen Überblick über staatliche Möglichkeiten der Gesundheitsförderung zu gewinnen.
  • reflektieren den Umgang mit Gesundheitsdaten (z. B. Gesundheits-Apps, Zellatlas, digitale Sprechstunde), um sich der Chancen, aber auch der Probleme der digitalen Datennutzung in diesem Bereich bewusst zu werden.
  • diskutieren an einem Beispiel das Spannungsverhältnis von staatlichen Vorschriften und individueller Verantwortlichkeit, z. B. Pandemiebekämpfung, Impfpflicht.
  • informieren sich über Gesundheitsförderung vor Ort und untersuchen im Kontakt zu einer sozialen Einrichtung, zum Gesundheitsamt, zu einer Selbsthilfegruppe o. Ä. Handlungsfelder und Handlungsstrategien, um ggf. im Rahmen einer Podiumsdiskussion Möglichkeiten der Gesundheitsförderung zu beurteilen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Definitionen von Gesundheit
  • Lösungsansätze für geschlechts-, alters- und schichtspezifische Herausforderungen im Bereich Gesundheit
  • Möglichkeiten und Grenzen staatlicher Gesundheitsförderung, z. B. Nudging, Vorsorgeanreize für gesunde Lebensweise, Zuckersteuer; Eigenverantwortung des Einzelnen
  • Chancen und Probleme der Nutzung von Gesundheitsdaten
  • Akteure und Angebote der Gesundheitsförderung vor Ort, z. B. in Schulen und Kindertagesstätten, im sozialen Wohnumfeld, am Arbeitsplatz, in der ärztlichen Versorgung

SpG11 Lernbereich 5: Stadt- und Dorfentwicklung als politisch-soziale Aufgabe verstehen  (ca. 11 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erkennen Städte und Gemeinden als Sozialräume, um die nachhaltige Gestaltung durch Staat und Gesellschaft in der Stadt- und Dorfentwicklung wertzuschätzen.
  • erschließen ausgehend von persönlichen Erfahrungen bzw. statistischen Daten die Notwendigkeit von Steuerung kommunaler Entwicklung und verstehen Städte und Gemeinden als Sozialräume.
  • stellen Instrumente der politischen Steuerung und der gesellschaftlichen Einflussnahme bezüglich der Kommunalentwicklung zusammen, um am Beispiel einer ausgewählten Methode (z. B. kommunales Nachhaltigkeitsmanagement, Planungsforen, Quartiersmanagement) Chancen und Herausforderungen der Bürgerbeteiligung an Stadt- bzw. Dorfentwicklungsprozessen zu erörtern.
  • untersuchen Zielsetzungen für Infrastrukturentwicklungen (u. a. urbane Resilienz) und diskutieren Spannungsfelder, indem sie gesellschaftliche Entwicklungen in Bezug zu Anforderungen an die moderne Stadt- und Dorfplanung setzen.
  • analysieren Konzepte und Herausforderungen nachhaltiger Stadt- bzw. Dorfentwicklung vor Ort und entwickeln im Kontakt zu Planungsgremien bzw. städtischen oder gemeindlichen Entscheidungsträgern ggf. Weiterentwicklungsvorschläge, z. B. durch Auswertung von Umfragen, bei Expertengesprächen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Instrumente der politischen Steuerung und der gesellschaftlichen Einflussnahme auf die Entwicklung des ländlichen und des urbanen Raums, z. B. Bauleitplanung, sozialer Wohnungsbau, Bürgerbegehren
  • Chancen und Herausforderungen von Bürgerbeteiligung bei der Kommunalentwicklung
  • Zielsetzungen ausgewählter Stadt- und Dorfentwicklungskonzepte und deren Spannungsfelder, z. B. Vermeidung von Ghettoisierung vs. Geborgenheit in Gemeinschaften, Offenheit für Neues vs. Erhalt von Gewohntem bzw. Bestehendem, Einsparung an Wohnraum vs. Platzbedürfnisse, umweltpolitische Strategien
  • Strategien nachhaltiger Stadt- und Dorfentwicklung