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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Geologie 13

gültig ab Schuljahr 2025/26

Geol13 Lernbereich 1: Geologische Arbeitstechniken für Jahrgangsstufe 13
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Dieser Lernbereich stellt wichtige Kompetenzen dar, die mittels geologischer Arbeitstechniken über das ganze Schuljahr hinweg erworben werden. Die Lernbereiche und Inhalte, in denen sie angewendet werden, sind von der Lehrkraft frei wählbar.

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erstellen einfache Geländeaufnahmen und Kartenskizzen, zeichnen und interpretieren einen Aufschluss, um eine Landschaft in ihren Grundstrukturen zu beschreiben.
  • analysieren und interpretieren geologische Karten, Profile und Schnitte im Hinblick auf die formenden geologischen Prozesse.
  • analysieren und überprüfen modelltheoretische Vorstellungen.
  • recherchieren mittels geologischer Informationssysteme, z. B. über Bodendaten im UmweltAtlasBayern, und werten 3D-Darstellungen aus.
  • führen geologische und bodenkundliche Versuche durch.
  • bestimmen Gesteine ggf. im Gelände oder in einem außerschulischen Labor, z. B. Geozentrum an der Kontinentalen Tiefbohrung in Windischeschenbach (KTB), und wenden dabei geologische Bestimmungstechniken an.
  • wenden übliche geologische Werkzeuge (Lupe, Geologenhammer, Geologischer Kompass) unter Berücksichtigung relevanter Sicherheitsvorschriften sachgerecht an.
  • recherchieren Möglichkeiten zur Gewinnung paläoklimatischer Daten anhand verschiedener Geoarchive.
  • beteiligen sich an Planung, Gestaltung und Durchführung einer mehrtägigen geologischen Exkursion.

Geol13 Lernbereich 2: Das System Erde: Grundlagen der Geologie (ca. 8 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beschreiben das System Erde als Interaktion verschiedener Sphären, um einen Einblick in grundlegende geologische Prozesse und Landschaftsentwicklung zu erhalten.
  • analysieren grundlegende Prozesse der Gesteinsbildung, um die Eigenschaften von Mineralen und Gesteinen zu erläutern.
  • lernen geologische Modelle kennen und bestimmen Gesteine mit einfachen Arbeitsmethoden der Fachdisziplin.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Erdgeschichte und Schalenbau der Erde im Überblick
  • Interaktion von Lithosphäre, Hydrosphäre, Pedosphäre sowie Atmosphäre, z. B. Vulkaneruption
  • Minerale: Strukturen, Entstehungsbedingungen und Systematik der gesteinsbildenden Minerale
  • Kreislauf der Gesteine: Gesteinsarten und deren Entstehung durch endogene und exogene Prozesse

Geol13 Lernbereich 3: Das endogene System: Geologische Prozesse im Erdinneren (ca. 6 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • werten geologische Karten aus und interpretieren geologische Profile.
  • erläutern unter Berücksichtigung ausgewählter geophysikalischer Forschungsmethoden die dynamischen Abläufe im Erdinneren.
  • erklären das Modell der Plattentektonik.
  • begründen die Bedeutung endogener Prozesse für die Ausprägung von Oberflächenformen.
  • grenzen durch endogene Dynamik geprägte Landschaften in Deutschland voneinander ab, um einen Überblick über die geologische Gliederung Deutschlands zu erhalten.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • geophysikalische Forschungsmethoden zur Erfassung von Untergrundstrukturen
  • Plattentektonik: Antriebskräfte, Konvektion; Plattentypen und Prozesse an Plattengrenzen; Vulkanismus, Erdbeben, magmatische und metamorphe Lagerstätten
  • Überblick über die von endogener Dynamik geprägten Landschaften Deutschlands
  • Gebirgsbildung: Entstehung eines Faltengebirges am Beispiel der Alpen

Geol13 Lernbereich 4: Das exogene System: Dynamik an der Erdoberfläche (ca. 4 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • untersuchen dynamische Abläufe und geomorphologische Prozesse an der Erdoberfläche und erkennen so exogene Prozesse als Voraussetzung für Landschaftsentwicklung durch Landschaftsüberformung.
  • führen einfache Experimente zur Verwitterung durch und werten Daten von Bodeninformationssystemen aus.
  • ordnen ausgewählte Verwitterungs-, Abtragungs- und Sedimentationsprozesse unterschiedlichen Räumen zu.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • chemische, physikalische, biologische Verwitterungsprozesse
  • Abtragungs- und Transportprozesse: Rahmenbedingungen, Formen, z. B. Rutschung, Felssturz, Trübestrom
  • Sedimentationsprozesse: Rahmenbedingungen, Ablagerung als Ausdruck des geologischen Prozesses, z. B. Genese von Flussterrassen; Diagenese und Einteilung von Sedimentgesteinen, Bildung sedimentärer Lagerstätten

Geol13 Lernbereich 5: Das System Erde: Geologie und Klima (ca. 6 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • analysieren den Einfluss geologischer Prozesse auf das Klima innerhalb verschiedener Zeitskalen.
  • recherchieren geologische Methoden zur Rekonstruktion von Paläoklimaten.
  • erörtern den Beitrag der Geologie zur Erforschung und Reduzierung der Auswirkungen des rezenten Klimawandels.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Wirkungen geologischer Steuerungsmechanismen der Evolution in unterschiedlichen Erdzeitaltern und auf unterschiedlichen Zeitskalen: Klima und Vulkanismus, Vereisung und Meeresspiegel, orbitale Zyklen (Milankovich-Zyklen) und Plattenbewegung
  • Methoden der Klimarekonstruktion, z. B. Bohrkernanalyse anhand von geeigneten Geoarchiven, Radiokarbonmethode, Pollenanalyse; Beitrag der geologischen Forschung zur Reduzierung der Auswirkungen des rezenten Klimawandels an einem Beispiel, z. B. CO2-Speicherung

Geol13 Lernbereich 6: Landschaftsentwicklung in Bayern an einem ausgewählten Raumbeispiel  (ca. 6 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • analysieren ausgehend von Beispielen aus dem Heimatraum und aufbauend auf ihren bisher erworbenen Kompetenzen Entstehungsprozesse der Landschaftsentwicklung als komplexes Zusammenwirken von endogenen und exogenen Prozessen.
  • erläutern die zeitliche Dimension der Landschaftsentwicklung und beschreiben die Erdgeschichte ihrer Region.
  • vergleichen die Erkenntnisse zur Landschaftsentwicklung Bayerns mit ähnlichen Strukturen in anderen Regionen der Erde.
  • erfassen grundlegende geologische Strukturen durch Beschreibung und Interpretation geologischer Karten, Profile und Schnitte sowie eigener Skizzen.
  • überprüfen modellhafte Darstellungen bei der originalen Begegnung im Gelände.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Bayerische Alpen:
    Entstehung und Landschaftsgeschichte: Auffaltung und glaziale Überprägung
    Gesteine und Lagerung: Kalkstein, Dolomit; Faltung und Überschiebung; Leitfossilien
    Formenschatz und Gliederung: tektonische Formen und glaziale Überformung eines Faltengebirges; Flyschzone, Kalkalpen
    weltweite Vergleiche, z. B. Himalaya, Australische Alpen
  • Bayerisches Alpenvorland:
    Entstehung und Landschaftsgeschichte: tektonische Ursache für die Entstehung des nordalpinen Molassebeckens und eiszeitliche Überprägung; Eisstromnetz und seine Bewegung; Löss
    Gesteine und Lagerung: Molassesedimente und Quartärgesteine; Faltenmolasse
    Formenschatz und Gliederung: glaziale Serie; tertiäres Hügelland; Flussterrassen
    weltweite Vergleiche, z. B. Po-Ebene, Nordische Vereisung
  • Süddeutsches Schichtstufenland:
    Entstehung und Landschaftsgeschichte: Land-Meer-Verteilung; Entwicklung des Oberrheingrabens als Ursache für die Verkippung der Schichten
    Gesteine und Lagerung: marine und terrestrische Sedimente, deren Schichtung und Fossilinhalt; tektonische Verkippung
    Formenschatz und Gliederung: Flächen, Stufen und Rückverlagerung, Zeugenberge; West-Ost-Abfolge; Karst
    weltweite Vergleiche, z. B. Französisches Schichtstufenland, Schichtstufenland in Großbritannien oder den Vereinigten Staaten
  • Ostbayerisches Grundgebirge:
    Entstehung und Landschaftsgeschichte: Gebirgsbildung; Einrumpfung; Bruchtektonik; junger Vulkanismus
    Gesteine und Lagerung: Tiefen- und Ergussgesteine, Metamorphite; Versenkung, Faltung, Steilstellung, Intrusionen
    Formenschatz und Gliederung: glaziale und periglaziale Formen; Verwitterungsformen; Moldanubikum, Saxothuringikum, Egergraben
    weltweite Vergleiche, z. B. Ural, Appalachen

Geol13 Lernbereich 7: Mensch-Umwelt-System im geologischen Umfeld (ca. 6 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erläutern den anthropogenen Einfluss auf die Gestaltung von Landschaften an ausgewählten Beispielen.
  • verorten und bewerten die Eignung von Lagerstätten, geothermischen Tiefenstufen und Grundwasservorkommen hinsichtlich ihrer Nutzungsmöglichkeiten.
  • diskutieren die Nachhaltigkeit von geogenen Rohstoffen im Hinblick auf Bildungszeit und Nutzung.
  • setzen sich für einen nachhaltigen Umgang mit dem System Erde ein.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Lagerstätten, z. B. Ton, Sand, Kies, Natursteine, Erze, Salze, Erdöl, Erdgas, Kohle; Gewinnung, Aspekte ihrer wirtschaftlichen Nutzung, ökologische Herausforderungen, Renaturierung bzw. Rekultivierung an einem Beispiel
  • Geothermie: oberflächennahe und tiefe Form, Grundlagen und Nutzungsmöglichkeiten, Konfliktpotenziale
  • Hydrogeologie: Grundwasserproblematik bezüglich Menge und Qualität, Nachhaltigkeit der Nutzung
  • Baugrund: Eigenschaften des Untergrunds, Gefährdung von Bauwerken, Flächenversiegelung und Flächensparen; Bodenmanagement

Geol13 Lernbereich 8: Geologische Exkursion
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • wenden geologische Arbeitstechniken und theoretisches Wissen unter Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen vor Ort auf unterschiedlichen Maßstabsebenen in der Praxis an.
  • bereiten Teile einer geologischen Exkursion vor, fassen Untersuchungsergebnisse zusammen und präsentieren ihre Ergebnisse.
  • bewerten einen Beispielraum aus geologischer Sicht.
  • erfahren durch die reale Begegnung vor Ort Landschaft als schützenswert und setzen sich für ihren Erhalt auch durch persönliches Engagement ein.
  • erläutern die Verknüpfung von Lithosphäre, Hydrosphäre, Pedosphäre und Atmosphäre als Basis von menschlichem Lebensraum und begreifen grundlegende Kenntnisse darüber als Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Erarbeiten und Konkretisieren von Lehrplaninhalten im Rahmen einer mehrtägigen geologischen Exkursion, z. B. praktische Arbeit an einem Aufschluss; Studium des Reliefs im Heimatraum, Besuch eines Museums, einer Forschungsstätte oder einer Universitätssammlung; Hinweis: Zeitaufwand für Vor- und Nachbereitung der Exkursion ca. 6 Stunden
  • Praxisbezug durch Auswahl eines frei zu wählenden Beispielraumes
  • Beitrag der Geologie zur nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft
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