Lehrplan PLUS

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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Physik 13 (grundlegendes Anforderungsniveau, Astrophysik)

gültig ab Schuljahr 2025/26

Ph13 Bildungsstandards, Lehrplanalternativen und Anforderungsniveaus
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Bildungsstandards

Die Inhalte und Kompetenzerwartungen der Jahrgangsstufen 12 und 13 basieren auf den Bildungsstandards für die Allgemeine Hochschulreife (i. d. F. vom 18.06.2020). Die Kompetenzerwartungen verknüpfen die nach den Bildungsstandards am Ende der Qualifikationsphase von den Schülerinnen und Schülern erwarteten allgemeinen Kompetenzen mit Inhalten, die besonders gut zu deren Entwicklung geeignet sind. Für eine fundierte Ausprägung der Kompetenzen nutzen die Schülerinnen und Schüler sie aber auch anhand anderer Inhalte regelmäßig. Einige der in den Bildungsstandards genannten Inhalte wurden bereits in vorhergehenden Jahrgangsstufen, insbesondere in der Jahrgangsstufe 11, behandelt. Auch sie sind für die Abiturprüfung relevant.

Während die Schülerinnen und Schüler im Unterricht der Jahrgangsstufen 7 bis 11 einen Überblick über wichtige Teilgebiete und Konzepte der Physik erworben haben, vertiefen und erweitern sie in der Qualifikationsphase ihre Kompetenzen. Sie beschreiben naturwissenschaftliche Konzepte, Theorien und Verfahren und wählen diese zur Bearbeitung von innerfachlichen und anwendungsbezogenen Fragestellungen gezielt aus. Experimente, Theorien und Modellvorstellungen verknüpfen sie zur Bearbeitung von zunehmend komplexer werdenden, in reale Kontexte eingebetteten Fragestellungen. Anknüpfungspunkte zu Alltagsanwendungen, insbesondere in der Technik, durchziehen den gesamten Unterricht der Qualifikationsphase. Sie werden regelmäßig aufgegriffen, um die Bedeutung der Physik für den Alltag der Schülerinnen und Schüler sowie ihren Beitrag zu den übergreifenden Bildungs- und Erziehungszielen deutlich werden zu lassen.

Zur Gewinnung physikalischer Erkenntnisse arbeiten die Schülerinnen und Schüler auch mit abstrakteren Modellen und beschreiben Vorgänge und Zusammenhänge mathematisch. Sie durchlaufen den Zyklus der Erkenntnisgewinnung von der Bildung von Hypothesen über die Charakterisierung und zielgerichtete Auswahl von Modellen und Verfahren sowie die Planung von Experimenten bis hin zur Interpretation und Reflexion der Ergebnisse und der Prozesse, durch die sie gewonnen wurden. Bei der Auswertung experimenteller Daten unterscheiden sie zwischen Messunsicherheiten und Messabweichungen und schätzen Unsicherheiten sowie die daraus resultierenden Einflüsse auf ihre Ergebnisse geeignet ab. So werden ihnen zentrale Wesenszüge sowie Möglichkeiten und Grenzen der physikalischen Vorgehensweise und die Bedeutung der Physik für das Verständnis vieler Alltagsphänomene und technischer Anwendungen deutlich.

Die Schülerinnen und Schüler entwickeln so eine breite naturwissenschaftliche Allgemeinbildung, die vor allem auf der zielgerichteten Verwendung fundamentaler Prinzipien, mathematischer Modellierungen und zeitgemäßer physikalischer Modelle beruht. Sie erwerben ein modernes Weltbild, in das diese Prinzipien und Modelle sinnvoll eingebettet sind und mithilfe dessen sie sich argumentativ an Diskussionen und Entscheidungsfindungsprozessen in gesellschaftlich relevanten Kontexten beteiligen. Dabei nutzen sie strukturierte Bewertungsverfahren und beziehen auch außerfachliche Aspekte mit ein. Sie reflektieren Entscheidungsprozesse sowie ihre Folgen.

Die Schülerinnen und Schüler erschließen sich selbständig Erkenntnisse auch zu komplexeren physikalischen Inhalten. Sie bereiten Ergebnisse adressatengerecht auf, präsentieren und diskutieren sie. Dabei gehen sie sicher mit der Fachsprache sowie fachtypischen Darstellungen und Argumentationsstrukturen um.

In Vorbereitung auf ein lebenslanges Lernen zählen die digitale Bildung und das eigenverantwortliche Arbeiten zu den Grundpfeilern des Unterrichts in den Jahrgangsstufen 12 und 13. Die reflektierte Nutzung digitaler Werkzeuge, unter anderem von Messwerterfassungssystemen, Simulationen und Anwendungen zur Darstellung und Auswertung von Daten, zur Kooperation und Präsentation, ist ein Ziel des Unterrichts. In Fortführung des Lernbereichs Eigenverantwortliches Arbeiten in Jahrgangsstufe 11 erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler auch in den Jahrgangsstufen 12 und 13 ausgewählte Themen selbständig und präsentieren ihre Erkenntnisse. Diese Themen sind in den Inhaltslisten explizit ausgewiesen. In vielen Fällen bietet sich ein arbeitsteiliges Vorgehen an. Dabei stellen die Präsentationen sicher, dass die Inhalte von allen Schülerinnen und Schülern in gleicher Weise aufgenommen werden.

Lehrplanalternative Biophysik

In der Lehrplanalternative Biophysik der Jahrgangsstufe 12 lernen die Schülerinnen und Schüler die Grundlagen eines aktuellen Zweigs der Physik kennen, in dem tiefere Erkenntnisse über die Natur in der Regel nur durch Zusammenarbeit unterschiedlicher Disziplinen zu erreichen sind. Sie erfahren, dass mithilfe physikalischer Modelle und Arbeitsmethoden weitreichende Aussagen über die Funktionsweise biologischer Systeme getroffen werden können. Hierbei steht die Modellbildung im Spannungsfeld zwischen notwendiger Komplexität und ihrer, auch mathematischen, Beherrschbarkeit. Die Kompetenzerwartungen und Inhalte dieser Lehrplanalternative sind so ausgewählt, dass alle notwendigen Voraussetzungen zur Fortsetzung des Physikkurses in der Jahrgangsstufe 13, auch im Rahmen der Lehrplanalternative Astrophysik, geschaffen werden.

Lehrplanalternative Astrophysik

Mit der Lehrplanalternative Astrophysik in der Jahrgangsstufe 13 erwerben die Schülerinnen und Schüler Kompetenzen in einem Themengebiet, welches durch das Zusammenwirken verschiedener Teilbereiche der Physik charakterisiert ist. Angesichts der anders gelagerten Rolle von Experimenten in der Astrophysik bilden Modelle und Theorien die wesentliche Grundlage für den Kompetenzerwerb, ergänzt durch Modellexperimente sowie die direkte Beobachtung von Objekten am Himmel. Um die Anschaulichkeit, die Lebendigkeit und die Aktualität der Astrophysik zu unterstreichen, sollen Beobachtungen, der Besuch einer Sternwarte oder eines Planetariums und wann immer möglich der Bezug auf aktuelle Ereignisse und Forschungsergebnisse in den Unterricht eingebunden werden. Eine charakteristische Methode im Umgang mit Beobachtungsdaten, die mit großen Messunsicherheiten und Streuungen behaftet sind, besteht im Arbeiten mit Abschätzungen und näherungsweisen Zusammenhängen unter der Setzung vereinfachender Annahmen.

Erhöhtes Anforderungsniveau

Im erhöhten Anforderungsniveau sind in der Jahrgangsstufe 12 vier Unterrichtsstunden dafür vorgesehen, in einem geeigneten Themenbereich einen alltagsrelevanten Anwendungsbezug vertieft zu behandeln.

Das erhöhte Anforderungsniveau äußert sich im Bereich der Sachkompetenz darin, dass zu bestimmten Themen mehr Sachverhalte eventuell in höherer Komplexität der verwendeten Modelle detaillierter betrachtet werden. Darüber hinaus nutzen die Schülerinnen und Schüler des erhöhten Anforderungsniveaus auch eine deutlich umfangreichere und tiefere Mathematisierung. Im Bereich der Erkenntnisgewinnungskompetenz wird vermehrt auf einen formalen Umgang mit Messunsicherheiten sowie Messabweichungen und auf die Reflexion über Vor- und Nachteile oder die Aussagekraft verschiedener Mess- und Auswertungsverfahren Wert gelegt. Die Schülerinnen und Schüler besitzen im Bereich der Kommunikationskompetenz ein umfangreicheres Fachvokabular und drücken sich fachlich präziser aus. Sie sind in der Lage, sprachlich und inhaltlich komplexere Fachtexte zu verstehen. Im Bereich der Bewertungskompetenz können sie mehr und komplexere Argumente mit Belegen heranziehen. Auch gelingt es ihnen, eigene Standpunkte differenzierter zu begründen und so besser gegen sachliche Kritik zu verteidigen.

Eine wesentliche Form der Vertiefung im erhöhten Anforderungsniveau stellen zusätzliche Inhalte dar. Die Schülerinnen und Schüler nutzen außerdem vermehrt Analogien sowie fortgeschrittenere Mathematisierungen, unter anderem Differentialgleichungen und Zeigerdarstellungen, zur Beschreibung von Vorgängen und Zusammenhängen und erschließen sich dabei die Mächtigkeit mathematischer Methoden als Mittel der physikalischen Weltbeschreibung.

Der Lernbereich Experimentelles Arbeiten stellt eine besondere inhaltliche Vertiefung dar. Seine Inhalte sind bereits in die Lernbereiche 12.1 bis 12.3 sowie 13.1 bis 13.4 des erhöhten Anforderungsniveaus integriert, die zugehörigen Kompetenzerwartungen sind in den Lernbereichen 12.4 und 13.5 zusammengefasst.

Ph13 Lernbereich 1: Orientierung am Himmel (ca. 6 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • orientieren sich am Nachthimmel mit Unterstützung einer Sternkarte oder geeigneter Software. Sie wählen interessengeleitet einzelne astronomische Objekte für eine Präsentation aus, in der sie Informationen aus geeigneten Fachtexten und z. B. Aufnahmen aus unterschiedlichen Spektralbereichen zusammenfassen. Sie klassifizieren mit bloßem Auge beobachtbare Objekte und treffen unter Berücksichtigung von räumlichen und zeitlichen Aspekten grundlegende Aussagen über deren Sichtbarkeit.
  • beschreiben die verschiedenen Konstellationen von Planeten mithilfe von Zeichnungen, die sie sich aus Simulationen erschließen, und stellen Zusammenhänge mit deren Sichtbarkeit am Nachthimmel her. Am Beispiel der Schleifenbahnen von Planeten reflektieren sie historisch bedeutsame Erweiterungen und Umbrüche bei der modellhaften Beschreibung der Planetenbahnen und deren Auswirkungen auf das Weltbild.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Betrachtung von Sternbildern und astronomischen Objekten, typische astronomische Entfernungen
  • drehbare oder digitale Sternkarte, Deklination und Höhe
  • Schleifenbahnen der Planeten, Konstellationen von Planeten, siderische und synodische Umlaufdauer

Ph13 Lernbereich 2: Das Sonnensystem (ca. 11 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erläutern die Bedeutung der Astronomischen Einheit für die Angabe absoluter Entfernungen im Sonnensystem und erklären unter Zuhilfenahme eines Fachtextes und von Beobachtungsdaten eine Methode, diese grundlegende Längeneinheit der Astrophysik zu ermitteln.
  • nutzen das Gravitationsgesetz sowie grundlegende Kenntnisse über die Ellipse für quantitative Betrachtungen, um u. a. Massen von Objekten im Sonnensystem zu bestimmen. Sie beurteilen die Eignung des Newton’schen Gravitationsgesetzes zur Beschreibung von Planetenbahnen und reflektieren seine Bedeutung für die historische Entwicklung der Physik.
  • klassifizieren sicher die Himmelskörper des Sonnensystems anhand ihrer physikalischen Eigenschaften und ihrer Bahnparameter. Sie recherchieren im Zusammenhang mit vorgegebenen Fragestellungen, z. B. zu Magnetfeldern der Planeten, zielgerichtet geeignete Informationen und wählen für diese Zwecke passende Quellen aus. Die gefundenen Informationen ordnen sie, nutzen sie für weiterführende fachliche Schlussfolgerungen und präsentieren ihre Ergebnisse mit digitalen Medien unter Berücksichtigung formaler und ästhetischer Gestaltungskriterien.
  • leiten aus dem Gravitationsgesetz die Größengleichung der potentiellen Energie einer Masse im Gravitationsfeld und mithilfe des Energiekonzepts die zweite kosmische Geschwindigkeit her. Sie diskutieren miteinander unter Berücksichtigung sowohl physikalischer als auch außerfachlicher Aspekte den Nutzen von Missionen im erdnahen bzw. erdfernen Raum für die Gesellschaft (z. B. hinsichtlich internationaler Zusammenarbeit) und nehmen zu unterschiedlichen Ansichten gegenüber der Raumfahrt einen begründeten Standpunkt ein.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Astronomische Einheit, Gravitationsgesetz
  • Bestimmung der Bahnparameter und Massen von Körpern im Sonnensystem, Hinweis auf die allgemeine Form des 3. Kepler’schen Gesetzes
  • EVA – eigenverantwortliches Arbeiten: Klassifizierung von Planeten; Unterscheidung von Planeten, Monden, Zwergplaneten, Asteroiden, Kometen, Meteoroiden und Meteorite
  • potentielle Energie im Gravitationsfeld; künstliche Satelliten und Raumsonden, Chancen und Risiken der Erforschung und Kolonisierung des Weltraums durch den Menschen

Ph13 Lernbereich 3: Die Sonne (ca. 15 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beschreiben Methoden, um aus erdgebundenen Sonnenbeobachtungen Daten zur Bestimmung ihrer Zustandsgrößen zu gewinnen, und schätzen mithilfe vorgegebener oder selbstständig gewonnener Messdaten diese Größen ab.
  • prüfen verschiedene Hypothesen zur Energieumwandlung in der Sonne auf Plausibilität und schließen auf die Kernfusion im Zentralbereich der Sonne als einzige Möglichkeit. Sie führen quantitative Betrachtungen zu Fusionsprozessen durch, insbesondere zum Proton‑Proton-Zyklus, und beschreiben den Energietransport vom Zentralbereich der Sonne bis zu ihrer Atmosphäre.
  • diskutieren unter Zuhilfenahme selbständig recherchierter Informationen aus Quellen im Internet, die sie hinsichtlich Korrektheit, Fachsprache und Relevanz prüfen, die Bedeutung der Überwachung des Weltraumwetters miteinander. Dabei verwenden sie Zusammenhänge zwischen Änderungen des solaren Magnetfelds, dem Auftreten von Sonnenflecken und Phasen hoher Sonnenaktivität.
  • beschreiben ausgehend von einem quantenphysikalischen Atommodell das Sonnenspektrum, deuten die Fraunhoferlinien als Absorptionslinien und schätzen mithilfe des Stefan‑Boltzmann-Gesetzes und des Wien’schen Verschiebungsgesetzes die Oberflächentemperatur der Sonne ab. Sie reflektieren die Bedeutung eines Sternspektrums als Quelle physikalischer Erkenntnis, indem sie zielgerichtet im Internet recherchieren, für ihre Zwecke passende Quellen aussuchen und geeignete Schwerpunkte in fachlichen Diskussionen setzen.
  • setzen Strahlungsgleichgewichte an, um Temperaturen abzuschätzen, insbesondere die mittlere Oberflächentemperatur von Himmelskörpern unseres Sonnensystems. Sie reflektieren die hierbei getroffenen Annahmen und nehmen die ermittelten Temperaturwerte als Ausgangspunkt, um Lebensbedingungen auf Himmelskörpern in unserem Sonnensystem zu beurteilen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Zustandsgrößen der Sonne: Radius, Masse, Leuchtkraft (auch Solarkonstante), Rotationsdauer, Oberflächentemperatur
  • Energieumwandlung im Inneren der Sonne, Proton‑Proton-Zyklus, Hinweis auf CNO‑Zyklus
  • Aufbau der Sonne, Energietransport in der Sonne, Sonnenflecken, Magnetfeld der Sonne
  • Quantenphysikalisches Atommodell, Emission und Absorption, Energie von Photonen, Spektrum der Sonne, Absorptionslinien
  • Stefan‑Boltzmann-Gesetz, Wien’sches Verschiebungsgesetz
  • Strahlungsgleichgewicht, Oberflächentemperaturen weiterer Körper im Sonnensystem, habitable Zone

Ph13 Lernbereich 4: Sterne (ca. 19 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nutzen die trigonometrische Parallaxe zur Entfernungsbestimmung von Sternen sowie zur Abschätzung ihrer Geschwindigkeiten und diskutieren die Bedeutung dieser Methode für die physikalische Erkenntnisgewinnung.
  • erläutern Zusammenhänge zwischen Spektren, Spektralklassen und Oberflächentemperaturen von Sternen und ziehen Schlussfolgerungen aus den Änderungen von Absorptionslinien, die durch den Dopplereffekt verursacht werden.
  • nutzen ein Hertzsprung‑Russell-Diagramm zur Entfernungsbestimmung, zur Ermittlung verschiedener Zustandsgrößen und zur Beschreibung der zeitlichen Entwicklung von Sternen. Für Hauptreihensterne stellen sie quantitative Betrachtungen zur Beziehung von Masse und Leuchtkraft sowie zur Verweildauer auf der Hauptreihe an. Dabei berücksichtigen sie die jeweiligen Gültigkeitsbereiche und die daraus resultierenden Aussagemöglichkeiten.
  • entnehmen vorgegebenen Sachtexten und Diagrammen Informationen zum Materiekreislauf im Universum. Sie verwenden diese Informationen insbesondere dazu, auf die Masse als entscheidende Zustandsgröße eines Sterns zu schließen, die Argumentation zur Entstehung von schweren Elementen zu beurteilen und unter Berücksichtigung der Anfangsmasse und des Massenverlustes das Endstadium von Sternen zu prognostizieren.
  • nutzen zur Massenbestimmung Beobachtungen bei Zweikörpersystemen im optischen Bereich und bei der Abstrahlung von Gravitationswellen, deren Entstehung sie sich in einer Analogiebetrachtung zu elektromagnetischen Wellen plausibel machen.
  • beschreiben auf Grundlage selbständig recherchierter digitaler Quellen, deren Urheberschaft sie prüfen und in denen sie Zitate kennzeichnen, Methoden zur Suche nach Exoplaneten, vergleichen Lebensbedingungen mit denen auf der Erde und erörtern hypothesengeleitet die Möglichkeiten zur Entstehung und Existenz anderer Lebensformen. Dabei werden sie sich der Verantwortung des Menschen für die Erde als Lebensraum bewusst.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • trigonometrische Parallaxe, Dopplereffekt, Radial‑ und Eigenbewegung
  • scheinbare und absolute Helligkeit, Entfernungsmodul, Leuchtkraft
  • Spektralklasse, Oberflächentemperatur, Sternradius
  • Hertzsprung‑Russell-Diagramm, spektroskopische Entfernungsbestimmung, Überblick über die verschiedenen Entwicklungsstadien und Endzustände von Sternen, Alter von Sternhaufen
  • Materiekreislauf, Sternentstehung
  • Massenbestimmung für Doppelsterne, Masse-Leuchtkraft-Beziehung für Hauptreihensterne
  • Entstehung von Gravitationswellen
  • EVA – Eigenverantwortliches Arbeiten: Exoplaneten

Ph13 Lernbereich 5: Großstrukturen im Weltall (ca. 12 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • vergleichen den Aufbau von Teleskopen für unterschiedliche Spektralbereiche und nutzen Beobachtungsdaten dieser Teleskope, um die Struktur der Milchstraße zu beschreiben.
  • schätzen mithilfe des Gravitationsgesetzes Massen ab, insbesondere die Gesamtmasse der Milchstraße und die Masse des Schwarzen Lochs in ihrem Zentrum. Anhand der Betrachtung von Rotationskurven von Galaxien schließen sie auf die Existenz Dunkler Materie.
  • beschreiben Vorgehensweisen zur Entfernungsbestimmung von Galaxien. Sie wenden diese Verfahren an, vergleichen sie mit anderen Methoden zur astronomischen Entfernungsbestimmung und diskutieren die Verlässlichkeit der Ergebnisse mit Blick auf Messunsicherheiten und die entsprechenden Gültigkeitsgrenzen.
  • beurteilen mithilfe der Galaxienflucht und der kosmischen Hintergrundstrahlung Aussagen zur zeitlichen Entwicklung des Universums im Urknallmodell und schätzen mit der Hubble‑Beziehung das Alter des Universums ab.
  • benennen ungelöste Problemstellungen in der Kosmologie und identifizieren darunter diejenigen, die sich mit physikalischen Methoden bearbeiten lassen. Sie prüfen insbesondere populärwissenschaftliche Texte oder Simulationen zu aktuellen astronomischen Erkenntnissen auf physikalische Korrektheit und beurteilen die Vertrauenswürdigkeit und Relevanz der gegebenen Informationen. Dabei prüfen sie die Urheberschaft, belegen die verwendeten Quellen und kennzeichnen Zitate. Sie präsentieren ihre Ergebnisse und reflektieren Auswirkungen dieser Erkenntnisse auf die mögliche Entwicklung der Menschheit.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Aufbau und Abmessungen der Milchstraße, Abschätzung ihrer Masse
  • Rotationskurven von Galaxien, Dunkle Materie
  • Entfernungsbestimmung von Galaxien mithilfe von Cepheiden und Supernovae
  • kosmische Rotverschiebung, Hubble‑Beziehung
  • Ausblick: Urknallmodell, Expansion des Universums, kosmische Hintergrundstrahlung, Größe und Alter des Universums, Hinweis auf Dunkle Energie