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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Evangelische Religionslehre 6

ER6 Lernbereich 1: In Beziehung (ca. 12 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen wahr, dass Menschen in Beziehungen leben, in denen sie Nähe und Vertrauen sowie Spannungen und Konflikte erfahren, und tauschen sich über eigene Erfahrungen aus.
  • beschreiben und reflektieren das Zusammenleben in der Familie als einen Ort, der ihnen vorgegeben ist und auf vielfältige Weise gestaltet werden kann; sie skizzieren dabei eigene Gestaltungsspielräume.
  • erläutern an Beispielssituationen Merkmale von Freundschaft und reflektieren die Bedeutung von Freundschaft im Leben.
  • beschreiben typische Rollen und Prozesse in Gruppen und die in ihnen wirkenden Regeln; sie unterscheiden positive und problematische Prozesse an konkreten Beispielen und leiten eigene Handlungsmöglichkeiten ab.
  • zeigen Möglichkeiten des Umgangs mit Konflikten auf und legen anhand konkreter Beispiele dar, welche davon in der jeweiligen Situation sinnvoll sein können.
  • identifizieren in biblischen Geschichten typische menschliche Konflikte und Schwierigkeiten des Zusammenlebens, deuten diese vor dem Hintergrund von Gottes Begleitung und Bejahung und stellen Bezüge zu Konfliktsituationen in ihrem Umfeld her.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Erfahrungen in Beziehungen, z. B. Nähe, Unterstützung, Fürsorge, Auseinandersetzung, Distanz und Eigenständigkeit
  • Herausforderungen des Familienlebens, z. B. Möglichkeiten der Entscheidungsfindung, Umgang mit Regeln, Ausbalancieren von Anpassung und Selbständigkeit
  • Zusammenleben in der Familie, auch angesichts verschiedener Familienformen, z. B. Kern-, Patchwork-, Eineltern- oder Mehrgenerationenfamilie
  • Merkmale von Freundschaften und ihre Bedeutung, Freundschaft als selbstgewählte enge Beziehungsform mit besonderen Spielräumen; ggf. auch unabhängig von örtlicher Nähe, etwa im digitalen Bereich
  • typische Prozesse und Mechanismen in Gruppen im Zusammenhang mit Rollenerwartungen und ‑mustern, z. B. Anführer, Außenseiter, Spaßmacher, Mitläufer
  • Umgang mit Konflikten, z. B. Konfrontation, Aushalten, Rückzug, Vermeidung, Möglichkeiten des Perspektivenwechsels und der Empathie, Mediation durch Streitschlichter
  • Gottes Zuwendung unabhängig vom Gelingen von Beziehungen in den Familien- und Verwandtschaftsgeschichten der Bibel oder einem Gleichnis bzw. gleichnishaften Handlungen Jesu

ER6 Lernbereich 2: Zwischen Galiläa und Jerusalem (ca. 8 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beschreiben die Lebensbedingungen in dem Land, in dem Jesus lebte, und wenden ihre Kenntnisse bei der Auseinandersetzung mit Leben und Botschaft Jesu an.
  • erklären wichtige Elemente des jüdischen Glaubens, um Jesus im Kontext des Judentums seiner Zeit zu verstehen.
  • nehmen wahr, dass das Judentum bis heute eine lebendige Religion ist, und zeigen dies an einem Beispiel auf.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • geographische, politische und soziale Lebensbedingungen und Verhältnisse zur Zeit Jesu
  • im Überblick: verschiedene Gruppen des Judentums zur Zeit Jesu und ihre Überzeugungen
  • wichtige Elemente jüdischen Glaubens und Lebens: Hoffnung auf Gottes neue Welt und den Messias, Tora, Sabbat, Pessach
  • ein Beispiel für jüdisches Leben heute, z. B. Umgang mit Glaubenstraditionen, jüdisches Gemeindeleben, ein Fest

ER6 Lernbereich 3: „Mitten unter euch“ – Jesu Botschaft und Leben (ca. 16 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erläutern den Charakter der Evangelien als historisch bedingte Glaubenszeugnisse und berücksichtigen dies bei der Deutung von Texten aus den Evangelien.
  • identifizieren die Botschaft vom anbrechenden Reich Gottes als Mitte der Verkündigung Jesu, deuten Gleichnisse und Wundererzählungen als dessen Vergegenwärtigung und beziehen die Reich-Gottes-Botschaft auf jüdische Hoffnungen.
  • beschreiben differenziert und ausgewogen an Beispielen die unterschiedlichen Reaktionen, die Jesus bei Menschen seiner Zeit hervorruft.
  • geben über die Erzählungen von Passion und Ostern im Überblick Auskunft und zeigen, wie diese mit Jesu Botschaft vom Reich Gottes zusammenhängen.
  • geben den 2. Artikel des Apostolischen Glaubensbekenntnisses im Wortlaut wieder, deuten bekenntnishafte Aussagen sowie künstlerische oder musikalische Gestaltungen des Glaubens an Jesus Christus und drücken ihre Sicht auf Jesus Christus in selbstgewählter Form aus.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Evangelien als Glaubenszeugnisse, etwa am Beispiel der Weihnachtsgeschichten
  • Jesu Botschaft vom anbrechenden Reich Gottes anhand von ausgewählten Gleichnissen und Wundergeschichten
  • unterschiedliche Reaktionen auf Jesus von Seiten der religiösen Gruppierungen, der römischen Staatsmacht, der Jünger und Jüngerinnen
  • Zusammenhang von Passion und Ostern mit Jesu Botschaft vom Reich Gottes, z. B. Jesu Leiden und Sterben als Konsequenz seiner Botschaft vom Reich Gottes, Auferstehung als Durchsetzung der (gewaltlosen) Liebe Gottes, als Bestätigung der Botschaft Jesu und seines Vertrauens auf Gott
  • Memoriertext: 2. Artikel des Apostolischen Glaubensbekenntnisses
  • bekenntnishafte Aussagen: Jesus, der Christus; ggf. ein weiterer Hoheitstitel; Glaubensaussagen, z. B. in Gebeten, Liedern, Kunst, Musik

ER6 Lernbereich 4: Feste und Auszeiten (ca. 10 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • zeigen Unterschiede und Gemeinsamkeiten verschiedener Formen des Feierns auf und deuten Feste als wichtiges Element des Menschseins.
  • erläutern, wie durch Festtage dem Lauf des Lebens eine Struktur gegeben wird und wie sich darin Momente der Wiederholung und Veränderung zeigen.
  • erklären den Aufbau des Kirchenjahrs und verorten die christlichen Hauptfeste im Kirchenjahr.
  • setzen christliche Feste in Bezug zum 2. Artikel des Apostolischen Glaubensbekenntnisses und identifizieren in ihnen wichtige Grundaussagen des Glaubens.
  • erproben eigene Gestaltungsmöglichkeiten beim Feiern von christlichen Festen und im Umgang mit christlichen Symbolen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Unterschiede und Gemeinsamkeiten anhand von Kriterien wie familiär/öffentlich, einmalig/wiederkehrend, ausgelassen/andächtig, christlich/aus einer anderen Religion, religiös/weltlich
  • Deutung von Festen, z. B. als Zeit der Freude, als bewusste Pause, als Unterbrechung des Alltags, als Abstandnehmen
  • Strukturierung des Lebens durch wiederkehrende Festtage (z. B. Geburtstag, Weihnachten, Silvester) und einmalige Feste (z. B. Taufe, Einschulung, Konfirmation)
  • Aufbau des Kirchenjahrs: wichtige christliche Feste des Kirchenjahrs in Weihnachtsfestkreis, Osterfestkreis, Trinitatiszeit; dazu ggf. liturgische Farben und Symbole
  • Feste des Kirchenjahrs in Bezug zum Apostolischen Glaubensbekenntnis, insbesondere Weihnachten, Ostern und Himmelfahrt
  • Gestaltungsmöglichkeiten von christlichen Festen, z.  B. in Gottesdienst oder Andacht, ggf. im Rahmen der Religionsgruppe oder der Schule

ER6 Lernbereich 5: Anders – fremd – verschieden (ca. 10 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • tauschen sich mit anderen über Situationen aus, in denen sie sich fremd fühlen bzw. als „anders“ wahrgenommen werden; sie stellen Bezüge zu Situationen her, in denen sie andere als fremd und anders erleben.
  • beschreiben Verschiedenheit und Differenz als Grundgegebenheit des Menschseins und verdeutlichen dies an einem Beispiel.
  • identifizieren an Beispielen aus ihrem Alltag, aus Medien oder Literatur Vorurteile in der Gesellschaft und erläutern Ursachen und Folgen von Vorurteilen.
  • beschreiben unterschiedliche Reaktionen auf Anderssein und Fremdheit im privaten und öffentlichen Umfeld und nehmen dazu kritisch Stellung.
  • erläutern biblische Impulse zur Wahrnehmung von Verschiedenheit und zum Umgang mit Fremden und Fremdem und entwickeln daraus Kriterien für einen lebensförderlichen Umgang mit Verschiedenheit.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Situationen des Fremdseins und damit zusammenhängende Gefühle wie Unsicherheit, Angst, Faszination, Aggression
  • Verschiedenheit als Bedrohung und als Bereicherung
  • Differenzen als Barrieren zwischen Menschen, z. B. aufgrund von körperlicher oder geistiger Behinderung, Sprache, Kultur, sozialer Schicht
  • Ursachen von Vorurteilen in Auswahl, z. B. als lebensnotwendige Vereinfachung, als erlernte Gewohnheit, als Zeichen von Unsicherheit
  • Reaktionen auf Anderssein und Fremdheit: je ein Beispiel für gelungenes Miteinander und für Ausgrenzung bzw. Diskriminierung im näheren oder weiteren Umfeld
  • Biblische Impulse zur Wahrnehmung von Verschiedenheit und zum Umgang mit Fremden und Fremdem, z. B. Gottebenbildlichkeit, Fremdlingschaft in Ägypten oder im Exil, Nächstenliebe, Jesu Zuwendung zu behinderten und ausgegrenzten Menschen
  • Kriterien wie Interesse, Sachkenntnis, Respekt, Empathie, Balance zwischen Distanz und Nähe, Parteinahme, kompetente Hilfe