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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Katholische Religionslehre 7

KR7 Lernbereich 1: Auf dem Weg zu mir selbst – Herausforderungen im Jugendalter (ca. 10 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • reflektieren die Bedeutung der mit der Pubertät verbundenen Veränderungen für ihre eigene Persönlichkeitsentwicklung.
  • analysieren ihre eigene Rolle in ihrem familiären und sozialen Umfeld und setzen sich damit auseinander.
  • sehen in der Bestimmung des Menschen zur Gottebenbildlichkeit eine positive Herausforderung, ihre Persönlichkeit anzunehmen, das eigene Leben zu gestalten und sich der damit verbundenen zunehmenden gesellschaftlichen Verantwortung bewusst zu werden.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Veränderungen, die mit der Pubertät einhergehen, v. a. psychische und mentale Reifungsprozesse; Beispiele für die Bereitschaft und den Mut, zu eigenen Stärken und Schwächen zu stehen, sowie für die Fähigkeit zu Empathie und Perspektivenübernahme
  • Identitätsfindung als Herausforderung: Konflikte in der Lebenswelt der Jugendlichen ( z. B. in Elternhaus, Schule und Freundeskreis) und mögliche Lösungsstrategien (z. B. Rollenspiele, Streitschlichterprogramme)
  • Bedeutung der Gottebenbildlichkeit des Menschen (vgl. Gen 1,26-27) für die eigene Persönlichkeitsentwicklung, insbesondere Stärkung des Selbstwertgefühls und Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Maßstäben (z. B. Aussehen, Besitzstand, äußerer Erfolg)
  • Freiheit und Vielfalt in der persönlichen Lebensgestaltung als Ausdruck einer vom Geist gewirkten inneren Stärke; Angebote zur religiösen Orientierung (z. B. ausgewählte spirituelle Texte und einfache Meditationsformen); Vorbilder aus dem näheren Umfeld (z. B. local heroes) oder der kirchlichen Tradition (z. B. Johannes Bosco, Maria Ward)

KR7 Lernbereich 2: Im Sichtbaren wird Unsichtbares gegenwärtig – Symbole und Sakramente (ca. 12 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erklären Eigenart und Bedeutung von Zeichen und Symbolen und untersuchen an ausgewählten Beispielen, in welchen Zusammenhängen christliche Symbole in ihrer Lebenswelt präsent und relevant sind.
  • zeigen auf, inwiefern christlich geprägte Symbole aus Tradition und Gegenwart auf einen spezifischen Weltzugang verweisen.
  • verstehen die Sakramente der Kirche in ihrem inneren Zusammenhang als Vergegenwärtigung der Heilszusage Gottes an die Menschen.
  • erläutern das Sakrament der Eucharistie und dessen Symbolsprache.
  • legen das Sakrament der Firmung* als Vollendung der Aufnahme in die Kirche und als Bestärkung für ihren Glauben aus.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Unterscheidung von Zeichen und Symbolen und ihre Bedeutung in eigenen Lebenswelten und in der Öffentlichkeit, z. B. Kleidung, Sprache, Accessoires
  • christliche Zeichen und Symbole in Tradition und heutiger Kultur als Ausdruck von Glaubensüberzeugungen, z. B. Fisch, Kreuz, Kirchenbau, Formen der Volksfrömmigkeit, Gruß- und Segensformeln
  • Jesus Christus als Ur- und die Kirche als Grundsakrament; die sieben Sakramente als wirksame Zeichen der Zuwendung Gottes und der Gemeinschaft mit Christus in unterschiedlichen Lebenssituationen; ggf. Bedeutung der Sakramentalien
  • Aufbau der Messfeier; liturgische Gemeinschaft mit Christus in der Gemeinschaft der Glaubenden, Vergegenwärtigung des österlichen Geheimnisses in der Eucharistie als Mitte christlichen Glaubens
  • Firmung* als eines der drei Initiationssakramente: theologische Bedeutung und liturgischer Ablauf (Erneuerung des Taufversprechens, feierliches Gebet, Symbolhandlungen)
    *Behandlung des Themas entsprechend der Feier der Firmung (vgl. Fachprofil, 1. Selbstverständnis)

KR7 Lernbereich 3: Das Markusevangelium – verheißungsvolle Botschaft vom Reich Gottes (ca. 12 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erschließen vor dem Hintergrund eigener Lebenserfahrungen Grundaussagen des Markusevangeliums.
  • stellen Bezüge zwischen dem Entstehungskontext und der Konzeption des Markusevangeliums her.
  • skizzieren die Entstehung der synoptischen Evangelien und zeigen die spezifischen Anliegen des Markusevangeliums auf.
  • setzen sich mit Interpretationsansätzen des Evangeliums vom Reich Gottes auseinander und erschließen zentrale Aussagen für ihr Leben.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • theologische Schwerpunkte bei der Lektüre des Markusevangeliums als Ganzschrift: Frohbotschaft von Jesus Christus, dem Sohn Gottes, Anbrechen des Reiches Gottes als Geschenk und Aufgabe, Verkündigung des endzeitlichen Heils, ein Gleichnis aus Mk 4
  • lebensweltliche Bezugspunkte zur biblischen Reich-Gottes-Botschaft, z. B. Versöhnung, Frieden, Gemeinschaft, Zukunft
  • zeitgeschichtliche Bezüge des Markusevangeliums: Abgrenzung vom römischen Kaiserkult, Hoffnungen und Ängste zur Zeit der Abfassung; Strukturierung anhand des Weges Jesu nach Jerusalem
  • antike Gattung Evangelium, Entstehung der Evangelien und synoptische Frage (Zwei-Quellen-Theorie)
  • rezeptionsgeschichtliche und eigene Deutungsansätze vom Reich Gottes, z. B. anhand von digitalen Medien, Filmen, Literatur, Musik, Kunst; Handlungsimpulse; ggf. Projekt

KR7 Lernbereich 4: Kirche zwischen Macht und Spiritualität: christliche Grundüberzeugungen und gesellschaftliche Lebensweisen im Mittelalter (ca. 10 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • belegen an Beispielen aus der Geschichte des eigenen (Erz-)Bistums, welche Auswirkung die Christianisierung auf Kultur und Gesellschaft hatte.
  • differenzieren verschiedene Formen der Übernahme des Glaubens in der Geschichte, um die Bedeutung einer individuellen Glaubensentscheidung zu würdigen.
  • nehmen asketische und monastische Lebensformen als Möglichkeit wahr, die spirituelle und kulturprägende Kraft des Evangeliums zur Entfaltung zu bringen.
  • deuten religiöse Zeugnisse des Mittelalters als kulturgeschichtlich geprägte Ausdrucksformen des Glaubens.
  • analysieren ambivalente Entwicklungen in der mittelalterlichen Kirche und erörtern, wie die Kirche ihrer Sendung in Gegenwart und Zukunft gerecht werden kann.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Auszüge aus der eigenen Bistumsgeschichte, Bistumspatrone, Bedeutung des Bonifatius; kulturelle Zeugnisse der Christianisierung in der näheren Umgebung
  • individuelles Katechumenat in der Spätantike, Erscheinungsform der frühmittelalterlichen Stammestaufe; Säuglingstaufe
  • frühe Formen des Mönchtums (z. B. Antonius); Benedikt als prägende Gestalt; Klosterleben im Mittelalter und in der Gegenwart
  • Ausdrucksformen mittelalterlicher Frömmigkeit, z. B. Kirchenbau, Reliquien, Pilgern; ggf. Zeugnisse vor Ort
  • problematische Entwicklungen der mittelalterlichen Kirche, z. B. Ketzerverfolgung, Kreuzzüge, in der Auseinandersetzung zwischen weltlicher und geistlicher Macht; eine Reformbewegung (z. B. Bettelorden) und eine Gestalt der Erneuerung (z. B. Franz von Assisi, Katharina von Siena); spirituelle Erneuerung und diakonisches Engagement heute

KR7 Lernbereich 5: Muslimen begegnen – Glaube, Geschichte und Kulturen des Islam (ca. 12 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen die Vielfalt muslimisch geprägter Lebenspraxis und deren Verortung in unterschiedlichen Traditionen wahr.
  • vollziehen den Stellenwert der Überlieferung über Muhammad und dessen Bedeutung für Muslime nach.
  • beschreiben in Grundzügen die Entwicklung unterschiedlicher muslimischer Glaubensrichtungen und deren Verbreitung.
  • erkennen Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Glauben von Muslimen und Christen.
  • erläutern wichtige Voraussetzungen und Kriterien für ein friedliches Miteinander zwischen Muslimen und Christen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • muslimische Lebenspraxis, z. B. Feste und geprägte Zeiten: Prägung durch Koran und Überlieferung, aber unterschiedlicher Umgang, z. B. mit Speise- und Kleidungsvorschriften, den Fünf Säulen, in verschiedenen Kulturen (z. B. arabische Länder, Türkei, Ostasien) bzw. Schulen des Islam
  • ausgewählte Stellen aus der Überlieferung zu Leben und Wirken Muhammads; seine Rolle als religiöser und politischer Führer
  • Grundzüge der geschichtlichen Entfaltung des Islam mit der Aufspaltung in Sunna und Schia, ggf. weitere Glaubensrichtungen
  • Islam und Christentum im Vergleich: Gemeinsamkeiten und Unterschiede, insbesondere im Gottesverständnis (Trinität), in der Deutung Jesu, im Verständnis der Heiligen Schriften (Offenbarungsverständnis); ggf. weitere Aspekte, z. B. Moschee und Kirche
  • Ausbildung einer christlich begründeten Toleranz, Impulse aus der Erklärung „Nostra Aetate“ des Zweiten Vatikanischen Konzils; Auseinandersetzung mit Dialoghemmnissen, z. B. fundamentalistische Haltungen; aktuelle Dialoginitiativen