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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Ethik 8

Eth8 Lernbereich 1: Sinnsuche (ca. 15 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erkennen eine Vielfalt von Möglichkeiten, Sinn für ihr Leben zu finden, und beurteilen diese mit Blick auf ihre eigenen Einstellungen und Bedürfnisse. Dabei erkennen sie auch deren Beitrag zur Prävention von z. B. Sucht, Depression und Suizid.
  • berücksichtigen bei der Sinnsuche moralische Maßstäbe, z. B. im Hinblick auf die Frage, ob sie sich selbst oder anderen Schaden zufügen.
  • erkennen Merkmale, Erscheinungsformen und mögliche Gefahren von sog. Sekten, Psychogruppen und neureligiösen Bewegungen. Sie erfassen Gründe für die Faszination von Esoterik, Okkultismus und Spiritismus, sind sich aber auch deren Risiken bewusst.
  • versetzen sich in Mitglieder von Gruppen hinein und erkennen gruppendynamische Prozesse. Sie können sich diesen Prozessen auch widersetzen.
  • sehen in Grenzsituationen sowohl eine Herausforderung als auch Möglichkeiten der persönlichen Weiterentwicklung.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Sinn durch Selbsttranszendenz: Liebe, Dienst an der Gesellschaft, z. B. Kreativität, Betrachtung von Schönem, religiöse Erfahrungen, Naturerfahrung
  • Sinnfindung als Beitrag zur Prävention von z. B. Sucht, Depression, Suizid
  • Stellenwert von Spaß und Freude im Leben, u. a. in der Gruppe, wesentliche gruppendynamische Prozesse; ein Gedankenexperiment, z. B. „Erlebnismaschine“ nach R. Nozick
  • Sinnfrage in Ausnahmesituationen, z. B. Krankheiten und Unfälle, Scheitern, Tod
  • Merkmale und Erscheinungsformen von sog. Sekten, Psychogruppen und neureligiösen Bewegungen, Indoktrination und Autorität, u. a. Erfahrungsberichte von Aussteigern

Eth8 Lernbereich 2: Soziales Engagement (ca. 8 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • verstehen soziales Engagement als eine Voraussetzung für eine humane Gesellschaft.
  • erkennen die Attraktivität sozialen Engagements (z. B. indem sie ihre Selbstwirksamkeit erfahren) und finden Möglichkeiten, sich persönlich einzubringen, insbesondere in der Schule.
  • würdigen ehrenamtliches Engagement und Vorbilder im Einsatz für andere.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Engagement in Schule, Nachbarschaft und Familie, z. B. SMV, Streitschlichter, unentgeltliche Nachhilfe für Bekannte, Babysitten, Hilfe im Alltag alter Menschen, Versorgung bzw. Betreuung Behinderter und chronisch Kranker, Herausforderungen in kinderreichen Familien; Notwendigkeit der Unterstützung von Helfern
  • Engagement vor Ort, z. B. Helfer bei Vereinsaktivitäten, Hilfs- und Rettungsorganisationen, Wohlfahrtsorganisationen; Attraktivität für junge Menschen und Nutzen für die lokale Gemeinschaft
  • globales Engagement: Chancen und Schwierigkeiten, insbesondere von Non-Profit-Organisationen
  • ehrenamtliches Engagement; Vorbilder im Einsatz für andere

Eth8 Lernbereich 3: Liebe, Freundschaft, Sexualität (ca. 15 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • reflektieren die graduellen Unterschiede zwischen Bekanntschaft, Freundschaft und Partnerschaft sowie Verliebtheit und Liebe und berücksichtigen sie in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen.
  • nehmen ihre zwischenmenschlichen Beziehungen differenziert wahr und versetzen sich in das Erleben anderer, insbesondere im Bereich von Freundschaft und Liebe.
  • gehen im Bereich von Freundschaft und Liebe sowohl mit eigenen Gefühlen als auch mit den Gefühlen ihrer Mitmenschen verantwortungsbewusst um, insbesondere auch mit enttäuschten Erwartungen.
  • beurteilen Kontaktmöglichkeiten im Internet und Darstellungen von Freundschaft, Liebe und Sexualität in den Medien. Dabei machen sie sich bewusst, dass im Internet auftretende Identitäten fiktiv sein können.
  • nehmen ihre eigenen Erwartungen und die Erwartungen anderer an sie differenziert wahr. Sie beurteilen sie im Hinblick auf ihre Legitimität, Einlösbarkeit und ihr eigenes Selbstbild, auch im Hinblick auf Geschlechterrollen, u. a. in filmischen Darstellungen.
  • reflektieren Sexualität als menschliches Grundbedürfnis und die Vielfalt an Emotionen, die damit verbunden sind.
  • respektieren unterschiedliche sexuelle Orientierungen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Merkmale und Bedeutung von Freundschaft, u. a. Aristoteles: die drei Arten der Freundschaft
  • Merkmale und Bedeutung von Liebe und Partnerschaft: Verliebtheit und Liebe, Bindung und Verantwortung, partnerschaftliche Lebensformen heute, u. a. Erich Fromm: Die Kunst des Liebens
  • gegenseitige Erwartungen in Freundschaft und Partnerschaft: Einlösbarkeit und Legitimität, Umgang mit Enttäuschungen
  • Darstellung von Liebe und Sexualität in den Medien (z. B. Schönheitsideal, Perfektionismus), Kontaktmöglichkeiten im Internet
  • Sexualität als menschliches Grundbedürfnis und Ausdruck erfüllter Liebe, der Stellenwert von Sexualität in einer zunehmend sexualisierten Konsumgesellschaft
  • Geschlechterrollen in Freundschaft und Partnerschaft
  • eigene Gefühle und die Gefühle anderer in Zusammenhang mit Freundschaft, Liebe und Sexualität
  • Arten von sexueller Orientierung

Eth8 Lernbereich 4: Umwelt- und Tierethik (ca. 18 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erkennen einfache Mittel, die in Bildern und Dokumentarfilmen zur Umweltethik eingesetzt werden, um bei ihnen Gefühle und Handlungsimpulse auszulösen, und beurteilen diese moralisch.
  • berücksichtigen in ihrem Urteil zum Umgang des Menschen mit der Natur wesentliche Begründungsansätze für den Umweltschutz, insbesondere auch das Konzept der Nachhaltigkeit.
  • wenden eine Methode der Fallanalyse an, um Zusammenhänge zwischen modernen Lebensgewohnheiten und Umweltproblemen wahrzunehmen, und berücksichtigen diese in ihrem Alltagshandeln.
  • berücksichtigen in ihrem Urteil zum Umgang des Menschen mit Tieren grundlegende Gedanken zu Unterschieden und Gemeinsamkeiten von Mensch und Tier, insbesondere zum moralischen Status von Tieren.
  • nehmen Folgen ihres Konsumverhaltens für die Lebensbedingungen von Tieren wahr.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • einfache Mittel in Bildern und Dokumentarfilmen zum Auslösen von Gefühlen und Handlungsimpulsen
  • wesentliche Begründungsansätze für den Umweltschutz, Konzept der Nachhaltigkeit
  • eine Methode der Fallanalyse
  • Zusammenhänge zwischen modernen Lebensgewohnheiten und Umweltproblemen (regional und global), z. B. Plastikgebrauch, Ernährungsweisen, Energieverbrauch
  • umweltbewusstes Verhalten im Alltag, altersgerechte Möglichkeiten des aktiven Natur-, Umwelt- und Tierschutzes
  • Kriterien für den moralischen Status von Mensch und Tier: Vernunftbegabtheit, Empfindungsfähigkeit, z. B. Sprachbegabung, Bewusstsein, u. a. aktuelle Aussagen aus der empirischen Forschung; P. Singer: „Speziesismus“
  • Problembereiche im Umgang mit Tieren, z. B. Tiere als Nahrungsmittel, Tierversuche, Haustierhaltung und Massentierhaltung