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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Latein 9 (1./2. Fremdsprache)

L9 1.1 Übergangslektüre (am Beginn der Jgst. 9)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • übersetzen (ggf. adaptierte) Originaltexte in einer Auswahl aus einem oder mehreren der folgenden Autoren bzw. Werke zu folgenden Themenbereichen in angemessenes Deutsch:
    • Fabelhaftes, Fiktionales, Spannendes: Phaedrus, Fabeln; Hygin, Fabulae; Gellius, Noctes Atticae; Gesta Romanorum; Historia Apollonii regis Tyri; Amerigo Vespucci, Mundus novus; weitere geeignete Prosatexte von der Antike bis zur Neuzeit;
    • Das Buch der Bücher: Vulgata, z. B. Joseph und seine Brüder, biblische Gleichnisse.
  • arbeiten die Gliederung von Texten der Übergangslektüre heraus, paraphrasieren deren Inhalt und weisen unter Anleitung Bezüge zwischen Textform und Inhalt nach.
  • benennen rhetorische Stilmittel, weisen deren Verwendung in Texten der Übergangslektüre nach und beschreiben ihre Funktion im Bezug zum Inhalt.
  • ordnen die gelesenen Autoren bzw. Werke der Übergangslektüre und deren Inhalte in einen literaturgeschichtlichen und ggf. historischen Zusammenhang ein.
  • nehmen zu inhaltlichen Fragen und Problemen Stellung, die sich aus der Beschäftigung mit den Texten der Übergangslektüre ergeben, auch vor dem Hintergrund ihrer eigenen Lebenswirklichkeit.

L9 1.2 Macht und Politik
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Kompetenzerwartungen und Inhalte

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • übersetzen Originaltexte zum Thema des Lernbereichs aus
    Nepos, De viris illustribus (Biografie) und
    Caesar, De bello Gallico (Commentarius) sowie
    Texte über Caesar, z. B. von Velleius Paterculus; aus Sueton, Vita Caesaris
    in angemessenes Deutsch.
  • arbeiten Gliederung, Gedankenführung und zentrale Aussagen von Originaltexten aus Biografie und Commentarius heraus.
  • erkennen sprachliche und stilistische Gestaltungsmerkmale von Originaltexten aus Biografie und Commentarius und erklären unter Anleitung das Zusammenspiel von Textform und -inhalt.
  • ordnen Vertreter der Gattungen Biografie und Commentarius, deren Werke sowie die darin beschriebenen wichtigsten Ereignisse in einen historischen und literaturgeschichtlichen Zusammenhang ein.
  • erläutern im Zusammenhang mit der Darstellung von Leben und Werk herausragender historischer Persönlichkeiten römische Wertbegriffe.
  • erkennen bei der Lektüre von Originaltexten aus Biografie und Commentarius Grundmuster menschlichen Verhaltens, die ihnen auch aus ihrer eigenen Lebenswelt bekannt sein können, und erörtern verschiedene Aspekte der Handlungsweise historisch bedeutsamer Persönlichkeiten.
  • erkennen in Rezeptionsdokumenten die in den Originaltexten aus Biografie und Commentarius vorgestellten Persönlichkeiten und Stoffe wieder und analysieren die unterschiedlichen Darstellungsarten und -absichten.
  • arbeiten aus einer Biografie des Cornelius Nepos die römische Sicht auf Politiker oder Heeresführer anderer Völker heraus und beschreiben deren Machterwerb und Machtverlust.
  • erfassen bei der Lektüre einer Biografie des Cornelius Nepos gattungstypische Elemente antiker Darstellung bedeutender historischer Persönlichkeiten.
  • vergleichen antike und moderne Lebensbeschreibungen.
  • arbeiten aus Caesars De bello Gallico besondere Merkmale einer propagandistisch-manipulativen Rechtfertigungsschrift heraus.
  • erfassen die Fragwürdigkeit von Caesars Vorgehen in Gallien, nehmen zum Verhältnis von Macht und Recht aus heutiger Sicht Stellung und erörtern die Problematik römischer Eroberungspolitik und Expansionsbestrebungen.
  • vergleichen die Selbstdarstellung Caesars mit Darstellungen seiner Person in weiteren antiken Texten (z. B. von Velleius Paterculus, Sueton) oder modernen Abhandlungen.
  • erkennen die Bedeutung der Ausdehnung des Imperium Romanum für die Entwicklung des europäischen Kulturraums.

L9 1.3 Spott mit spitzer Feder
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Kompetenzerwartungen und Inhalte

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • übersetzen Originaltexte zum Thema des Lernbereichs in einer Auswahl aus Martials Epigrammen in angemessenes Deutsch.
  • arbeiten Gliederung, Gedankenführung und zentrale Aussagen von Originaltexten aus Martials Epigrammen heraus.
  • erkennen sprachliche, stilistische und dichterische Gestaltungsmerkmale in Originaltexten aus Martials Epigrammen und erklären unter Anleitung das Zusammenspiel von Textform und -inhalt.
  • analysieren auf der Basis von Grundbegriffen der Metrik und Prosodie und eines Überblicks über die wichtigsten Versfüße lateinische Verse (elegisches Distichon, ggf. weitere Versmaße).
  • tragen lateinische Verse in korrekter Prosodie und Metrik verständnisgeleitet vor.
  • vergleichen verschiedene Übersetzungen eines kurzen Originaltextes aus Martials Epigrammen nach vorgegebenen Kriterien (u. a. äußere Form, Wortwahl, Satzbau) untereinander und mit dem Original.
  • weisen Originaltexte von Martial ihrer Gattung (Epigramm) zu und belegen ihre Entscheidung am Text.
  • ordnen Martial als Vertreter der Gattung Epigramm sowie sein Werk in einen historischen, sozial- und literaturgeschichtlichen Zusammenhang ein.
  • untersuchen in den Epigrammen Martials den Umgang mit römischen Wertvorstellungen.
  • erfassen in den Epigrammen Martials den dichterisch-satirischen Umgang mit menschlichen Schwächen und nehmen zu Möglichkeiten und Grenzen von Spott in der Kunst Stellung.
  • erkennen bei der Lektüre von Texten aus Martials Epigrammen menschliche Verhaltensweisen und typische Situationen, die ihnen auch aus ihrer eigenen Lebenswelt bekannt sein können, und vergleichen Martials epigrammatischen Spott mit aktuellen Formen öffentlicher Herabsetzung anderer Personen (z. B. Cybermobbing).
  • erfassen an Rezeptionsdokumenten die Wirkungsmacht von Martials Dichtung.

L9 2.1 Wortschatz
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Kompetenzerwartungen und Inhalte

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • geben in Ergänzung zu ihrem Grundwortschatz, den sie durch stete Umwälzung und systematische Wiederholung nach wortkundlichen Prinzipien sichern, zu neu erworbenen Wörtern und Wendungen eines lektürebegleitenden Wortschatzes sowie zu weiteren Wörtern des Kulturwortschatzes die deutschen Bedeutungen an.
  • wählen mithilfe des Wörterbuchs die kontextspezifische Bedeutung von (mehrdeutigen) Wörtern aus.
  • erschließen aufbauend auf ihren Kenntnissen im Wortschatz und in der Wortbildungslehre sowie unter Berücksichtigung des Kontextes und lektüretypischer Besonderheiten die Bedeutung unbekannter Wörter.

L9 2.2 Formen- und Satzlehre
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Kompetenzerwartungen und Inhalte

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • geben in Ergänzung zu ihrem Grundwissen in Formen- und Satzlehre, das sie durch systematische Wiederholung sichern und vertiefen, zu weiteren lektürerelevanten Sprachphänomenen die Fachbegriffe an (u. a. historisches Präsens, oratio obliqua).
  • erkennen lektürerelevante Besonderheiten in Laut-, Formen- und Satzlehre:
    • Tempora: historisches Präsens;
    • Modi: u. a. Konjunktiv in der oratio obliqua;
    • satzwertige Konstruktion: AcI in der oratio obliqua.
  • ordnen lektürerelevante Sprachphänomene auch unter zielgerichteter Nutzung einer Grammatik in das grammatikalische Gesamtsystem ein.
  • erkennen, benennen und untersuchen zunehmend sicher auch komplexe syntaktische Zusammenhänge und Strukturen in Originaltexten.
  • erkennen und beschreiben weitere Unterschiede zwischen lateinischem und deutschem Sprachgebrauch.
  • übersetzen literarische Texte im Bewusstsein der Besonderheiten des Sprachgebrauchs (u. a. im Satzbau) in angemessenes Deutsch.

L9 Lernbereich 3: Methodik
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Kompetenzerwartungen und Inhalte

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • analysieren erst unter Anleitung, dann zunehmend selbständig lektürerelevante sprachliche Einzelphänomene und komplexe Strukturen in Texten der Übergangslektüre und in literarischen Originaltexten.
  • wenden verschiedene Übersetzungsstrategien bei Texten der Übergangslektüre und bei Originaltexten an.
  • erkennen grundlegende Ordnungsprinzipien eines lateinisch-deutschen Schulwörterbuchs (u. a. wörtliche und übertragene Bedeutungen, Junkturen, Kasusrektion) sowie einer Grammatik und nutzen diese Hilsmittel zunehmend selbständig bei der Arbeit mit Texten.
  • vergleichen eigene und fremde Übersetzungen lateinischer Texte untereinander und mit dem Original und nehmen zur eigenen Übersetzungsleistung kritisch Stellung.
  • erfassen Inhalte lateinischer Texte u. a. durch kursorisches Lesen.
  • nutzen zweisprachige Ausgaben und Übersetzungen u. a. zur Herstellung größerer inhaltlicher Zusammenhänge.
  • wenden unter Anleitung Methoden zur Erschließung lateinischer Texte an.
  • interpretieren lateinische Texte u. a. durch altersgemäße Methoden der produktiven oder kreativen Rezeption, ggf. unter Nutzung geeigneter digitaler Medien.
  • ordnen ihre Wissensbestände im Zuge der Wiederholung ihrer Grundkenntnisse systematisch unter Nutzung geeigneter Hilfsmittel (u. a. Wortkunde, Grammatik) und zunehmend eigenverantwortlich.
  • nutzen zum Bewältigen fachbezogener Aufgabenstellungen zielgerichtet verschiedene Möglichkeiten der Informationsbeschaffung (z. B. Internetrecherche, Ausstellungsbesuch).
  • wählen je nach Anforderungssituation geeignete Methoden der Sicherung und Präsentation von Arbeitsergebnissen aus (z. B. Visualisierungstechniken unter Nutzung geeigneter digitaler Medien) und wenden sie sach- und adressatenbezogen an.