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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Evangelische Religionslehre 7

ER7 Lernbereich 1: Glaube findet Sprache (ca. 12 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beschreiben Symbole für den Heiligen Geist in der Pfingstgeschichte und deuten diese.
  • beziehen Aussagen des 3. Artikels des Apostolischen Glaubensbekenntnisses auf Glaubensfragen und geben diesen im Wortlaut wieder.
  • unterscheiden das Bekenntnis von anderen Sprachformen und erproben eigene Formulierungen.
  • beschreiben an Beispielen die Gestaltung von Kirchenräumen und den Wandel von Baustilen und zeigen, wie Glaube in Kunst und Architektur ausgedrückt wird.
  • geben Auskunft über wichtige Elemente des Gottesdienstes und tauschen sich über Erfahrungen mit unterschiedlichen Möglichkeiten der Gottesdienstgestaltung aus.
  • erschließen Psalmen und Gebete als Sprachformen des Glaubens und geben das Vaterunser im Wortlaut wieder; sie gehen eigenständig mit Formulierungen von Gebeten um.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Symbole aus Apg 2 (Feuerzungen und Sturm) und ihre Bedeutung, z. B. Eröffnung neuer Sprach- und Lebensräume, Pfingsten als Beginn einer Bewegung, die Grenzen zwischen Menschen überwindet
  • Memoriertext: 3. Artikel des Apostolischen Glaubensbekenntnisses
  • Bedeutung einzelner Aussagen des 3. Glaubensartikels in Bezug zu eigenen Fragen des Glaubens
  • die drei Artikel des Apostolischen Glaubensbekenntnisses als ein grundlegendes Bekenntnis des christlichen Gottesglaubens und seine Funktion, z. B. als gemeinschaftsstiftender Glaubenstext, inhaltliche Orientierungshilfe und Richtschnur, Reibungsfläche für die persönliche Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben
  • Gestaltung von Kirchen in unterschiedlichen Epochen, z. B. Romanik, Gotik, Renaissance, Barock, Moderne; Werke der bildenden Kunst als Ausdrucksformen des Glaubens
  • wichtige Elemente des Gottesdienstes, z. B. Gebete, Predigt, Sakramente, Symbole, alte und neue Musik
  • Psalmen und Gebete als Sprachformen, um z. B. Lob, Dank und Klage sowie Wünsche für sich und andere vor Gott zu bringen
  • das Vaterunser als grundlegendes Gebet
  • Memoriertext: Vaterunser

ER7 Lernbereich 2: Kirche hat Geschichte (ca. 12 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • ordnen die Pfingstgeschichte in ihren biblischen Kontext ein und geben über die Bedeutung des Pfingstereignisses für die Entwicklung des christlichen Glaubens Auskunft.
  • beschreiben Leben und Wirken des Paulus in Grundzügen und erklären seine Rolle bei der Entwicklung des christlichen Glaubens.
  • stellen wichtige Etappen von der Entstehung des Urchristentums bis zur Konstantinischen Wende dar und deuten diese als Weichenstellungen auf dem Weg der Kirche, die Auswirkungen bis heute haben.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Pfingsten im biblischen Kontext zwischen Auferstehung und dem Entstehen der ersten Gemeinden, hierzu Apg 2, ggf. Bezug zum Turmbau zu Babel
  • Pfingsten als „Geburtsstunde der Kirche“
  • ausgewählte Aspekte aus Leben und theologischem Wirken des Paulus anhand von Berichten in der Apostelgeschichte und Beispielen aus den Briefen
  • wichtige Etappen als Weichenstellung: Leben und Konflikte in den ersten Gemeinden, Ausbreitung des Christentums, Christenverfolgung, Konstantinische Wende

ER7 Lernbereich 3: Islam (ca. 12 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • identifizieren Spuren islamischer Religion und Kultur in ihrem Umfeld und ggf. in Medien oder bei Reisen, beschreiben diese Spuren und setzen sie in Bezug zum islamischen Glauben.
  • erläutern Grundzüge des islamischen Glaubens und den Einfluss von islamischem Glauben auf die Lebensführung.
  • geben einen Überblick über die Anfänge des Islam und die gegenwärtige Ausbreitung.
  • nehmen wahr, dass es „den“ Islam nicht gibt und beschreiben seine Vielgestaltigkeit in Auswahl.
  • erläutern ein kontroverses Gesprächsthema und verhalten sich in Begegnung und Gespräch mit Muslimen respektvoll.
  • entdecken in der Begegnung mit dem Islam eigene kulturelle Prägungen und Glaubensvorstellungen und bringen Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede zwischen christlichem und islamischem Glauben angemessen zum Ausdruck.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Spuren islamischer Religion und Kultur, z. B. in Alltagserfahrungen mit Menschen islamischer Glaubenszugehörigkeit, bei Gebäuden (insbesondere Moscheen), in Nachrichten, Filmen, Musik
  • Grundzüge islamischen Glaubens: Gottesverständnis des Islam; die Fünf Säulen, ihre Glaubensbedeutung und ihre Bedeutung im Alltag; Offenbarung des Koran, Schriftverständnis
  • Anfänge des Islam: Mohammed in Mekka und Medina, Kampf gegen Polytheismus, Mohammed als Prophet und politischer Führer
  • gegenwärtige Ausbreitung im Überblick, z. B. Länder mit überwiegend muslimischer Bevölkerung, Verbreitung des Islam in Europa
  • Vielgestaltigkeit des Islam, z. B. unterschiedliche Glaubenspraxis, islamische Richtungen wie Sunnismus, Schiismus, Alevitentum; ggf. fundamentalistische Strömungen
  • kontroverses Gesprächsthema, z. B. Frage des Kopftuchtragens, Geschlechterrollen, politische Dimension des Islam
  • christliche Glaubensvorstellungen in Auseinandersetzung mit muslimischen, z. B. Bedeutung Jesu, Verständnis von Offenbarung, Schriftverständnis, Bedeutung Abrahams
  • ein Beispiel guten Miteinanders der Religionen, z. B. in der Schule

ER7 Lernbereich 4: Ich und meine Wünsche (ca. 10 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • formulieren eigene Wünsche, Träume, Sehnsüchte und diskutieren über Möglichkeiten und Grenzen ihrer Erfüllbarkeit.
  • nehmen wahr, in welchem Verhältnis Medien einerseits und Wünsche und Träume von Jugendlichen andererseits stehen, und beziehen kritisch Stellung dazu.
  • erörtern positive und negative Wirkungen von Vorbildern und Idolen.
  • beschreiben an einem Beispiel Ursachen, Symptome und Folgen von Sucht bzw. Abhängigkeit sowie mögliche Auswege und stellen Bezüge her zur Thematik von Wünschen und Träumen.
  • entdecken Impulse des Glaubens für einen lebensdienlichen Umgang mit Wünschen und Träumen und bringen sie ins Gespräch mit anderen ein.
  • erläutern biblische und nichtbiblische Visionen von einer besseren Welt und setzen diese in Beziehung zu eigenen Zukunfts- und Hoffnungsbildern.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Wünsche, Träume, Sehnsüchte, z. B. in ihrer realitätsübersteigenden und wirklichkeitsverändernden Kraft; dazu Beispiele und Erfahrungen
  • Verhältnis von Medien und Wunschträumen Jugendlicher: Ausdruck von Wünschen und Träumen in der medialen Welt, z. B. virtuelle Selbstinszenierung; Einfluss von Medien, z. B. Erzeugung von Bedürfnissen durch Schönheitsideale, Werbung o. Ä.
  • positive Wirkungen von Vorbildern und Idolen, z. B. Hilfe beim Entwickeln einer eigenen Persönlichkeit und beim Formulieren von Lebenszielen; negative Wirkungen, z. B. Leistungsdruck, unrealistische Ziele, Personenkult
  • Sucht bzw. Abhängigkeit, z. B. in Bezug auf Essen, Drogen, digitale Medien
  • Auswege, z. B. durch Hilfs- und Unterstützungsangebote wie Online-Seelsorge, Telefonseelsorge, Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen
  • christliche Impulse für einen lebensdienlichen Umgang mit Wünschen und Träumen, z. B. Angenommensein, Vertrauen und Hoffnung, Kreativität des Menschen, das 1. Gebot in seiner kritischen Funktion, die Möglichkeit, Wünsche im Gebet vor Gott zu bringen
  • Visionen als Entwürfe einer besseren Welt, z. B. in der Literatur oder im Film; dazu biblische Texte wie Jes 11, Mi 4, Offb 21; ggf. Gestaltung eigener Visionen in Wort oder Bild
  • eine Vision, die die Geschichte beeinflusst hat, z. B. Martin Luther King, Nelson Mandela, Friedensgebete in der DDR

ER7 Lernbereich 5: Nächstenliebe und diakonisches Handeln der Kirche (ca. 10 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • reflektieren eigene Erfahrungen von Hilfsbedürftigkeit sowie von Möglichkeiten und Grenzen des Helfens.
  • erklären die zentrale Bedeutung von Nächstenliebe für den christlichen Glauben anhand biblischer Überlieferungen und stellen Bezüge zu eigenen Erfahrungen mit Helfen und Sich-helfen-Lassen her.
  • beschreiben an Beispielen aus Geschichte und Gegenwart die Umsetzung des Gedankens der Nächstenliebe im diakonischen Handeln der Kirche.
  • nehmen Hilfsbedürftigkeit im näheren gesellschaftlichen Umfeld wahr und erörtern Handlungsmöglichkeiten im Horizont von Nächstenliebe.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Erfahrungen von Hilfsbedürftigkeit, z. B. in Familie, Freundeskreis, Schule
  • Möglichkeiten und Grenzen des Helfens, z. B. angesichts von Voraussetzungen, Begabungen, Gefühlen; dazu auch Schwierigkeiten wie Verpflichtung, Abhängigkeit, eigene Schwäche
  • zentrale Bedeutung von Nächstenliebe: Nächstenliebe als Konsequenz und Ausdruck von Gottesliebe, biblische Überlieferungen wie Lev 19,18, Lk 10,25-27, Mt 25,31-46
  • Nächstenliebe im diakonischen Handeln der Kirche in Geschichte und Gegenwart: Anfänge der Diakonie als Institution (z. B. Johann Hinrich Wichern, Wilhelm Löhe, Friedrich von Bodelschwingh), ein ausgewähltes diakonisches Arbeitsfeld, z. B. im lokalen Umfeld
  • Handlungsmöglichkeiten an einem Beispiel; ggf. ein Projekt diakonischen Lernens an einem außerschulischen Lernort