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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Katholische Religionslehre 6

KR6 Lernbereich 1: Staunen und Nachdenken über Gottes Welt (ca. 10 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • reflektieren konkrete Erfahrungen (z. B. von Glück und Leid) aus ihrer Erfahrungswelt und belegen an Beispielen, dass menschliches Staunen, Suchen und Fragen einen Zugang zu Gott eröffnen kann.
  • formulieren grundlegende Fragen nach dem Ursprung und Sinn ihres eigenen Lebens und der Welt und vergleichen verschiedene Antwortmöglichkeiten aus Geschichte und Gegenwart.
  • stellen dar, auf welche Weise ihnen bekannte Grundaussagen des christlichen Glaubens eine Sinnperspektive für die eigene Lebensgestaltung aufzeigen, und setzen dazu Antworten anderer Kulturen und Weltanschauungen zur Frage nach dem Ursprung und Sinn des eigenen Lebens und der Welt in Beziehung.
  • überdenken und diskutieren mögliche Standpunkte zur Frage nach dem Ursprung und Sinn von Leben und Welt sowie nach Gott und entwickeln eigene Antwortversuche.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • persönliche und medial vermittelte Erfahrungen aus der eigenen Lebenswelt (z. B. Situationen von Glück und Leid im Alltag, Phänomene der Natur) als Ausgangspunkt des Staunens und menschlichen Fragens
  • Antwortversuche auf die Frage nach dem Ursprung der Welt und dem Sinn menschlichen Lebens aus der Erfahrungswelt der Schülerinnen und Schüler, z. B. in Jugendliteratur, Filmen oder digitalen Spielen
  • erste Zugänge zu weiteren Antworten auf die „großen Fragen“ aus der kulturgeschichtlichen Überlieferung, z. B. in der Weltsicht der Römer und Germanen, ggf. auch in anderen Kulturen oder gegenwärtigen Weltanschauungen
  • Grundzüge der christlichen Sinnantwort, z. B. liebende Zuwendung Gottes zu den Menschen, Impulse zu einem verantwortungsvollen Umgang des Menschen mit der Schöpfung, Auferstehungshoffnung
  • Theologisieren mit Kindern: eigene Antwortversuche zur Frage nach dem Ursprung und Sinn des Lebens in Auseinandersetzung mit der christlichen Glaubensüberlieferung

KR6 Lernbereich 2: Zwischen Scheitern und Gelingen – Exemplarische Erfahrungen im Alten Testament (ca. 12 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erzählen selbständig biblische Geschichten von Scheitern und Gelingen vor dem Anspruch Gottes und zeigen auf, inwiefern in diesen Erzählungen Gottes Treue und Barmherzigkeit gegenüber den Menschen sichtbar wird.
  • ordnen alttestamentliche Leitfiguren in deren biblischen Kontext ein.
  • vergleichen biblische Erfahrungen mit konkreten Problemsituationen ihres eigenen Lebens.
  • bringen vor dem Hintergrund ausgewählter biblischer Geschichten Handlungsalternativen zum Ausdruck.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • exemplarische Erfahrungen mit Gottes Treue in biblischen Erzählungen, z. B. Rivalität und Gewalt (Kain und Abel), Betrug und Bewährung (Jakob und Esau), Neid und Vergebung (Josef und seine Brüder), Ermutigung und Beistand (z. B. Sara, Mose, Rut), Erfolg und Fall (Saul, David, Salomo)
  • wesentliche Glaubenserfahrungen in der Geschichte des Volkes Israel im Überblick: Zeit der Erzväter, Exodus, Königszeit, Exil; Gottes Treue und Barmherzigkeit
  • Scheitern und Gelingen im Alltag: Situationen aus der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler (z. B. Konkurrenzkampf, Gewaltmechanismen); Anknüpfung an ausgewählte biblische Zeugnisse

KR6 Lernbereich 3: Jesus Christus – Hoffnung in Leid und Tod (ca. 12 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • setzen sich mit Leiderfahrungen in ihrer Lebenswelt und möglichen Umgangsweisen mit Leid differenziert auseinander.
  • beschreiben auf der Grundlage von biblischen Texten in Grundzügen, wie sich Jesus von Nazaret den Leidenden zuwendet, erschließen die Osterbotschaft als Sieg über Leid und Tod und übertragen diese Hoffnung der Auferstehung auf das Leben der Menschen.
  • vollziehen nach, wie die Geschehnisse von Tod und Auferstehung Jesu Christi im Osterfestkreis zum Ausdruck kommen.
  • zeigen auf, wie die Auferstehung Relevanz für die Lebensgestaltung gewinnen kann.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • persönliche oder medial vermittelte Leiderfahrungen, z. B. Krankheit, Tod, Schuld
  • Jesu Option für die Armen, Schwachen und Ausgestoßenen: Krankenheilungen, Sündenvergebung, neues Leben und Heil durch Jesu Wirken, z. B. Mk 7,31-37; Mt 20,29-34; Lk 7,36-50; Lk 18,15-17; Lk 13,10-17
  • Kreuzigung, Tod und Auferstehung Jesu Christi; Sieg über Leid und Tod; christliche Botschaft der Hoffnung
  • Liturgie, Riten und Symbole des Osterfestkreises (Fastenzeit, Karwoche und Osterfest) als Ausdruck christlicher Hoffnung auf Vollendung; meditative und kreative Zugänge zum Ostergeheimnis
  • Lebensgestaltung im Licht der Auferstehung: z. B. Emmaus-Erzählung, Heilige und christliche Vorbilder

KR6 Lernbereich 4: Christliches Gemeindeleben: die Begeisterung des Anfangs (ca. 12 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beschreiben die Bedeutung des Pfingstereignisses für das christliche Gemeindeleben.
  • erläutern die anfängliche Begeisterung und das Ringen der christlichen Gemeinden mit den auftretenden Problemen in Fragen des Glaubens und der Lebenspraxis.
  • stellen dar, inwiefern die weitere Ausbreitung des frühen Christentums durch das Leben überzeugender Christen und ordnende Strukturen ermöglicht wurde.
  • stellen die Auseinandersetzung der christlichen Gemeinden mit dem heidnischen Umfeld unter wechselnden politischen Verhältnissen im Imperium Romanum dar.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Pfingstereignis (Apg 2,1-13) und Pfingstpredigt des Petrus (Apg  2,14-36): geistgewirkter Ursprung der Kirche als Gemeinschaft der von Jesus Christus Begeisterten; Verweis auf das Sakrament der Firmung
  • neue Lebenspraxis aus der Kraft der Botschaft Jesu Christi (Apg 2,43-47; 4,32-37); Petrus als Leitfigur; Paulus: Berufungserlebnis (Apg 9,1-22; Gal 1,10-24)
  • frühes Christentum im Spannungsfeld zwischen Judentum und griechisch-römischer Religiosität; das sog. Apostelkonzil (Apg 15,1-35): Diskussion um die Heidenmission, Frage des Verpflichtungscharakters des jüdischen Gesetzes; Missionstätigkeit des Paulus in Grundzügen
  • auf dem Weg zur Weltreligion: Faszination, aber auch Abwehr und Verfolgung christlichen Lebens; Wende unter Kaiser Konstantin: christliches Leben vom heidnisch zum zunehmend christlich geprägten Imperium Romanum
  • Feier der Gegenwart des Geistes: Christi Himmelfahrt und Pfingstfest als Abschluss des Osterfestkreises

KR6 Lernbereich 5: Vielfalt der Kulturen und Lebenswelten – Solidarität im Namen Gottes (ca. 10 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen die unterschiedlichen Lebensumstände von Kindern in ihrem jeweiligen kulturellen und religiösen Umfeld wahr.
  • erkennen und begründen aus einer christlichen Grundhaltung heraus die Notwendigkeit von Verantwortung, Gerechtigkeit und Solidarität, um jedem Menschen die gleichen Grundrechte zu garantieren und Lebenschancen zu ermöglichen.
  • bewerten aus der christlichen Perspektive die Lebensbedingungen von Kindern im Wissen um deren soziale, kulturelle und wirtschaftliche Voraussetzungen.
  • reflektieren ihren eigenen Lebensstil und erkunden Möglichkeiten, wie sie sich solidarisch mit Menschen verhalten können, die unter ungerechten Lebensbedingungen leiden.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Vielfältigkeit der Lebensbedingungen von Mädchen und Jungen in religiös unterschiedlich geprägten Ländern und Regionen
  • Konsumgewohnheiten und Lebensstile; Benachteiligung und Ausbeutung von Kindern in Deutschland (z. B. Armut, Vernachlässigung) und weltweit (z. B. Straßenkinder, Kindersklaven, Kindersoldaten); kulturell bedingte Stellung der Geschlechter und Gesellschaftsgruppen
  • Nächstenliebe (z. B. Ps 146,7-9, Mk 12,28-34, Mt 5,43-48) und ihre Konkretisierung in der Förderung der Grundrechte und Lebenschancen (z. B. Bildung, freie Entfaltung der Persönlichkeit) am Beispiel eines kirchlichen Hilfswerkes
  • Beispiele für solidarisches und verantwortungsvolles Handeln, z. B. in Familie, Freundeskreis, Nachbarschaft, Schule und Kirche