Lehrplan PLUS

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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Physik 12 (grundlegendes Anforderungsniveau)

gültig ab Schuljahr 2024/25

Ph12 Bildungsstandards, Lehrplanalternativen und Anforderungsniveaus
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Bildungsstandards

Die Inhalte und Kompetenzerwartungen der Jahrgangsstufen 12 und 13 basieren auf den Bildungsstandards für die Allgemeine Hochschulreife (i. d. F. vom 18.06.2020). Die Kompetenzerwartungen verknüpfen die nach den Bildungsstandards am Ende der Qualifikationsphase von den Schülerinnen und Schülern erwarteten allgemeinen Kompetenzen mit Inhalten, die besonders gut zu deren Entwicklung geeignet sind. Für eine fundierte Ausprägung der Kompetenzen nutzen die Schülerinnen und Schüler sie aber auch anhand anderer Inhalte regelmäßig. Einige der in den Bildungsstandards genannten Inhalte wurden bereits in vorhergehenden Jahrgangsstufen, insbesondere in der Jahrgangsstufe 11, behandelt. Auch sie sind für die Abiturprüfung relevant.

Während die Schülerinnen und Schüler im Unterricht der Jahrgangsstufen 7 bis 11 einen Überblick über wichtige Teilgebiete und Konzepte der Physik erworben haben, vertiefen und erweitern sie in der Qualifikationsphase ihre Kompetenzen. Sie beschreiben naturwissenschaftliche Konzepte, Theorien und Verfahren und wählen diese zur Bearbeitung von innerfachlichen und anwendungsbezogenen Fragestellungen gezielt aus. Experimente, Theorien und Modellvorstellungen verknüpfen sie zur Bearbeitung von zunehmend komplexer werdenden, in reale Kontexte eingebetteten Fragestellungen. Anknüpfungspunkte zu Alltagsanwendungen, insbesondere in der Technik, durchziehen den gesamten Unterricht der Qualifikationsphase. Sie werden regelmäßig aufgegriffen, um die Bedeutung der Physik für den Alltag der Schülerinnen und Schüler sowie ihren Beitrag zu den übergreifenden Bildungs- und Erziehungszielen deutlich werden zu lassen.

Zur Gewinnung physikalischer Erkenntnisse arbeiten die Schülerinnen und Schüler auch mit abstrakteren Modellen und beschreiben Vorgänge und Zusammenhänge mathematisch. Sie durchlaufen den Zyklus der Erkenntnisgewinnung von der Bildung von Hypothesen über die Charakterisierung und zielgerichtete Auswahl von Modellen und Verfahren sowie die Planung von Experimenten bis hin zur Interpretation und Reflexion der Ergebnisse und der Prozesse, durch die sie gewonnen wurden. Bei der Auswertung experimenteller Daten unterscheiden sie zwischen Messunsicherheiten und Messabweichungen und schätzen Unsicherheiten sowie die daraus resultierenden Einflüsse auf ihre Ergebnisse geeignet ab. So werden ihnen zentrale Wesenszüge sowie Möglichkeiten und Grenzen der physikalischen Vorgehensweise und die Bedeutung der Physik für das Verständnis vieler Alltagsphänomene und technischer Anwendungen deutlich.

Die Schülerinnen und Schüler entwickeln so eine breite naturwissenschaftliche Allgemeinbildung, die vor allem auf der zielgerichteten Verwendung fundamentaler Prinzipien, mathematischer Modellierungen und zeitgemäßer physikalischer Modelle beruht. Sie erwerben ein modernes Weltbild, in das diese Prinzipien und Modelle sinnvoll eingebettet sind und mithilfe dessen sie sich argumentativ an Diskussionen und Entscheidungsfindungsprozessen in gesellschaftlich relevanten Kontexten beteiligen. Dabei nutzen sie strukturierte Bewertungsverfahren und beziehen auch außerfachliche Aspekte mit ein. Sie reflektieren Entscheidungsprozesse sowie ihre Folgen.

Die Schülerinnen und Schüler erschließen sich selbständig Erkenntnisse auch zu komplexeren physikalischen Inhalten. Sie bereiten Ergebnisse adressatengerecht auf, präsentieren und diskutieren sie. Dabei gehen sie sicher mit der Fachsprache sowie fachtypischen Darstellungen und Argumentationsstrukturen um.

In Vorbereitung auf ein lebenslanges Lernen zählen die digitale Bildung und das eigenverantwortliche Arbeiten zu den Grundpfeilern des Unterrichts in den Jahrgangsstufen 12 und 13. Die reflektierte Nutzung digitaler Werkzeuge, unter anderem von Messwerterfassungssystemen, Simulationen und Anwendungen zur Darstellung und Auswertung von Daten, zur Kooperation und Präsentation, ist ein Ziel des Unterrichts. In Fortführung des Lernbereichs Eigenverantwortliches Arbeiten in Jahrgangsstufe 11 erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler auch in den Jahrgangsstufen 12 und 13 ausgewählte Themen selbständig und präsentieren ihre Erkenntnisse. Diese Themen sind in den Inhaltslisten explizit ausgewiesen. In vielen Fällen bietet sich ein arbeitsteiliges Vorgehen an. Dabei stellen die Präsentationen sicher, dass die Inhalte von allen Schülerinnen und Schülern in gleicher Weise aufgenommen werden.

Lehrplanalternative Biophysik

In der Lehrplanalternative Biophysik der Jahrgangsstufe 12 lernen die Schülerinnen und Schüler die Grundlagen eines aktuellen Zweigs der Physik kennen, in dem tiefere Erkenntnisse über die Natur in der Regel nur durch Zusammenarbeit unterschiedlicher Disziplinen zu erreichen sind. Sie erfahren, dass mithilfe physikalischer Modelle und Arbeitsmethoden weitreichende Aussagen über die Funktionsweise biologischer Systeme getroffen werden können. Hierbei steht die Modellbildung im Spannungsfeld zwischen notwendiger Komplexität und ihrer, auch mathematischen, Beherrschbarkeit. Die Kompetenzerwartungen und Inhalte dieser Lehrplanalternative sind so ausgewählt, dass alle notwendigen Voraussetzungen zur Fortsetzung des Physikkurses in der Jahrgangsstufe 13, auch im Rahmen der Lehrplanalternative Astrophysik, geschaffen werden.

Lehrplanalternative Astrophysik

Mit der Lehrplanalternative Astrophysik in der Jahrgangsstufe 13 erwerben die Schülerinnen und Schüler Kompetenzen in einem Themengebiet, welches durch das Zusammenwirken verschiedener Teilbereiche der Physik charakterisiert ist. Angesichts der anders gelagerten Rolle von Experimenten in der Astrophysik bilden Modelle und Theorien die wesentliche Grundlage für den Kompetenzerwerb, ergänzt durch Modellexperimente sowie die direkte Beobachtung von Objekten am Himmel. Um die Anschaulichkeit, die Lebendigkeit und die Aktualität der Astrophysik zu unterstreichen, sollen Beobachtungen, der Besuch einer Sternwarte oder eines Planetariums und wann immer möglich der Bezug auf aktuelle Ereignisse und Forschungsergebnisse in den Unterricht eingebunden werden. Eine charakteristische Methode im Umgang mit Beobachtungsdaten, die mit großen Messunsicherheiten und Streuungen behaftet sind, besteht im Arbeiten mit Abschätzungen und näherungsweisen Zusammenhängen unter der Setzung vereinfachender Annahmen.

Erhöhtes Anforderungsniveau

Im erhöhten Anforderungsniveau sind in der Jahrgangsstufe 12 vier Unterrichtsstunden dafür vorgesehen, in einem geeigneten Themenbereich einen alltagsrelevanten Anwendungsbezug vertieft zu behandeln.

Das erhöhte Anforderungsniveau äußert sich im Bereich der Sachkompetenz darin, dass zu bestimmten Themen mehr Sachverhalte eventuell in höherer Komplexität der verwendeten Modelle detaillierter betrachtet werden. Darüber hinaus nutzen die Schülerinnen und Schüler des erhöhten Anforderungsniveaus auch eine deutlich umfangreichere und tiefere Mathematisierung. Im Bereich der Erkenntnisgewinnungskompetenz wird vermehrt auf einen formalen Umgang mit Messunsicherheiten sowie Messabweichungen und auf die Reflexion über Vor- und Nachteile oder die Aussagekraft verschiedener Mess- und Auswertungsverfahren Wert gelegt. Die Schülerinnen und Schüler besitzen im Bereich der Kommunikationskompetenz ein umfangreicheres Fachvokabular und drücken sich fachlich präziser aus. Sie sind in der Lage, sprachlich und inhaltlich komplexere Fachtexte zu verstehen. Im Bereich der Bewertungskompetenz können sie mehr und komplexere Argumente mit Belegen heranziehen. Auch gelingt es ihnen, eigene Standpunkte differenzierter zu begründen und so besser gegen sachliche Kritik zu verteidigen.

Eine wesentliche Form der Vertiefung im erhöhten Anforderungsniveau stellen zusätzliche Inhalte dar. Die Schülerinnen und Schüler nutzen außerdem vermehrt Analogien sowie fortgeschrittenere Mathematisierungen, unter anderem Differentialgleichungen und Zeigerdarstellungen, zur Beschreibung von Vorgängen und Zusammenhängen und erschließen sich dabei die Mächtigkeit mathematischer Methoden als Mittel der physikalischen Weltbeschreibung.

Der Lernbereich Experimentelles Arbeiten stellt eine besondere inhaltliche Vertiefung dar. Seine Inhalte sind bereits in die Lernbereiche 12.1 bis 12.3 sowie 13.1 bis 13.4 des erhöhten Anforderungsniveaus integriert, die zugehörigen Kompetenzerwartungen sind in den Lernbereichen 12.4 und 13.5 zusammengefasst.

Ph12 Lernbereich 1: Statische elektrische und magnetische Felder (ca. 42 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beschreiben und erklären Beobachtungen und experimentelle Ergebnisse mithilfe des Konzepts von elektrischem und magnetischem Feld, auch unter Einsatz von Simulationen. Sie beschreiben die Aussage- und Vorhersagemöglichkeiten der Modellierung von alltagsrelevanten Sachverhalten und beachten die Grenzen der verwendeten Modelle. Sie beziehen Überlegungen im Rahmen des Feldkonzepts zurück auf Alltagssituationen und reflektieren Fragen der Generalisierbarkeit.
  • nutzen bei quantitativen Betrachtungen Größengleichungen für die elektrische Feldstärke, die magnetische Flussdichte sowie die zugehörigen Kräfte.
  • nutzen unter Zuhilfenahme von Pfeildarstellungen das Superpositionsprinzip zur Beschreibung der Überlagerung von Feldern.
  • formulieren Hypothesen zur Abhängigkeit der vom Kondensator gespeicherten Ladung und Energie. Sie diskutieren die Eignung vorgegebener Experimente zur Überprüfung dieser Hypothesen und planen ihre Auswertung. Dabei reflektieren sie die Bedeutung von Experimenten für die physikalische Erkenntnisgewinnung.
  • planen ein Experiment zur Aufnahme des Zeit-Stromstärke-Diagramms bei der Auf- und Entladung eines Kondensators und untersuchen qualitativ Auswirkungen von Veränderungen der Versuchsparameter. Den zeitlichen Verlauf der Stromstärke beim Entladevorgang beschreiben sie quantitativ durch eine Exponentialfunktion. Sie ermitteln unter Zuhilfenahme geeigneter Software die im Kondensator gespeicherte Ladung aus dem Diagramm und benennen Ursachen der Abweichungen vom theoretisch zu erwartenden Wert.
  • beschreiben Analogien zwischen elektrischen, magnetischen und Gravitationsfeldern und nutzen die Analogie zwischen potentieller Energie im elektrischen Feld und Höhenenergie, um das elektrische Potential zu erläutern.
  • entwickeln ein Messverfahren zur Bestimmung des Potentials bei einer vorgegebenen Ladungsverteilung. Den selbständig bestimmten Potentialverlauf vergleichen sie mit dem durch reflektierten Einsatz einer Simulation erhaltenen Verlauf der Äquipotentiallinien. Sie nutzen Software zur Auswertung der experimentellen Daten mittels Regression.
  • beschreiben, insbesondere auch in alltagsrelevanten Kontexten, die Bewegung geladener Teilchen in homogenen elektrischen Längsfeldern sowie auf Kreisbahnen in homogenen Magnetfeldern quantitativ, in elektrischen Querfeldern qualitativ. Hierzu wählen sie selbstständig geeignete Modellierungen und physikalische Konzepte. Im Zusammenhang mit hohen Geschwindigkeiten erläutern sie den beschränkten Gültigkeitsbereich der Newton’schen Mechanik und verwenden den relativistischen Impuls sowie die relativistische Energie. Sie erschließen sich zielgerichtet Informationen aus digitalen Lernumgebungen sowie für ihre Zwecke passenden selbst gewählten Quellen. Ihre Arbeitsergebnisse dokumentieren sie unter Verwendung geeigneter Darstellungsformen und schlüssiger physikalischer Argumentationsketten.
  • erschließen sich physikalische Grundlagen sowie technische Umsetzungen von Hall-Effekt und Hall-Sonde, eines Massenspektrometers sowie eines einfachen Teilchenbeschleunigers. Sie präsentieren ihre Ergebnisse mit ziel- und sachgerechter Schwerpunktsetzung in passender Struktur und unter Verwendung korrekter Fachsprache mithilfe selbst gewählter, auch digitaler Medien unter Berücksichtigung formaler und ästhetischer Gestaltungskriterien. Dabei beachten sie die Urheberschaft, belegen verwendete Quellen und kennzeichnen Zitate.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • elektrische Feldlinien, Feldlinienbilder (u. a. homogenes Feld, Radialfeld einer Punktladung, Dipolfeld), Definition der elektrischen Feldstärke über die Kraft auf eine Probeladung
  • Superposition von Feldern
  • Kapazität, Abhängigkeit der Kapazität eines Plattenkondensators von seinen geometrischen Daten, Dielektrizitätszahl, Energieinhalt des elektrischen Feldes eines Plattenkondensators, technische Anwendungen als Energiespeicher
  • Schülerexperiment: Auf- und Entladevorgang bei einem RC-Glied, Prinzip der Ladungsmessung durch graphische Integration
  • potentielle Energie einer Probeladung im Plattenkondensator, Potential, Spannung als Potentialdifferenz, Zusammenhang zwischen Spannung und elektrischer Feldstärke
  • Spannung als Potentialdifferenz, Schülerexperiment: Eigenschaften von Äquipotentiallinien und Potentialmessungen im elektrischen Feld
  • EVA – eigenverantwortliches Arbeiten: geladene Teilchen in homogenen elektrischen Längs- und Querfeldern, relativistischer Impuls, relativistische Energie, Energie-Impuls-Beziehung
  • Definition der magnetischen Flussdichte; magnetische Flussdichte und Einfluss von Materie auf das Magnetfeld im Innern einer langgestreckten Spule
  • EVA – eigenverantwortliches Arbeiten: Lorentzkraft, Beschreibung der Kreisbahnen geladener Teilchen in homogenen Magnetfeldern
  • EVA – eigenverantwortliches Arbeiten: technische Anwendungen: Geschwindigkeitsfilter, Massenspektrometer, Hall-Effekt und Funktionsprinzip der Hall-Sonde, Teilchenbeschleuniger

Ph12 Lernbereich 2: Elektromagnetische Induktion und Schwingungen (ca. 20 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • identifizieren und entwickeln Fragestellungen zu Induktionsphänomenen sowie Induktionsvorgängen in einer Spule, zu deren Bearbeitung sie das Induktionsgesetz und das Energiekonzept nutzen. Um Abhängigkeiten zwischen Größen darzustellen bzw. Beziehungen herzuleiten und Strukturen in experimentellen Daten zu erklären, kombinieren sie geeignete Größengleichungen und verwenden sachgerechte graphische Darstellungen sowie graphische Integrationen und Ableitungen.
  • erklären die Selbstinduktion in einer Spule beim Ein- und Ausschalten des Stroms mit Fokus auf einer kausal korrekten Argumentationsstruktur. Sie beurteilen Nutzen und Risiken hoher Selbstinduktionsspannungen, auch im Zusammenhang mit technischen Anwendungen. Sie tauschen sich mit anderen konstruktiv über ihre Betrachtungen aus, wobei sie ihre Ergebnisse vertreten, reflektieren und gegebenenfalls korrigieren.
  • erklären die auf Induktion beruhenden Funktionsprinzipien technischer Anwendungen unter Beachtung kausal korrekter Beschreibungen. Dazu nutzen sie digitale Lernumgebungen und selbst recherchierte Quellen, die sie anhand von Suchstrategien begründet auswählen. Letztere prüfen sie auch hinsichtlich ihrer Relevanz für die untersuchten Fragestellungen. Sie veranschaulichen ihre Arbeitsergebnisse unter Verwendung von sach-, ziel- und adressatengerechten Darstellungsformen und reflektieren bei ihren Erklärungen auch die große Bedeutung physikalischer Erkenntnisse für den durch Technik geprägten Alltag.
  • erklären für den Idealfall der freien ungedämpften elektromagnetischen Schwingung das Zusammenwirken von Kondensator und Spule im Schwingkreis in Analogie zum Federpendel. Sie führen mithilfe des Energieerhaltungssatzes auch quantitative Betrachtungen durch und verwenden Diagramme sowie mathematische Funktionen zur Beschreibung der Schwingungen.
  • stellen Hypothesen über Auswirkungen von Veränderungen der Versuchsparameter beim elektromagnetischen Schwingkreis auf. Sie planen experimentelle Vorgehensweisen zur Überprüfung dieser Hypothesen und führen diese Experimente mithilfe eines computergestützten Messwerterfassungssystems angeleitet durch.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Induktion: magnetischer Fluss und Induktionsgesetz, Erzeugung sinusförmiger Wechselspannung
  • EVA – eigenverantwortliches Arbeiten: Selbstinduktion: Ein- und Ausschaltvorgang bei der Spule, Induktivität, Energieinhalt des magnetischen Feldes einer Spule
  • EVA – eigenverantwortliches Arbeiten: Beispiele technischer Anwendungen der Induktion
  • elektromagnetische Schwingungen: periodischer Energieaustausch zwischen Spule und Kondensator beim Schwingkreis, Analogie zwischen mechanischer und elektromagnetischer Schwingung
  • Schülerexperiment: Untersuchung elektromagnetischer Schwingungen mithilfe eines computergestützten Messwerterfassungssystems, Thomson-Gleichung

Ph12 Lernbereich 3: Elektromagnetische Wellen (ca. 22 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beschreiben auf Grundlage von Beobachtungen in Simulationen oder Experimenten die Struktur des elektromagnetischen Feldes im Fernbereich eines Dipols sowie Phänomene bei der Ausbreitung elektromagnetischer Wellen. Sie erkennen die Polarisierbarkeit als Merkmal transversaler Wellen.
  • beziehen bei der Untersuchung der Interferenz von Dipol- und Mikrowellenstrahlung sowie Licht am Doppelspalt theoretische Überlegungen und experimentelle Erkenntnisse aufeinander. Dabei identifizieren sie Licht als sichtbaren Teil des elektromagnetischen Spektrums. Sie erläutern die experimentelle Bestimmung der Wellenlänge am Doppelspalt sowie mithilfe der Erzeugung einer stehenden Welle durch Reflexion.
  • bestimmen selbständig die Wellenlängen verschiedenfarbigen, von Leuchtdioden emittierten Lichts mithilfe eines Gitters. Dabei erläutern sie die Funktion der einzelnen Komponenten des Aufbaus, diskutieren Möglichkeiten der Minimierung von Messunsicherheiten und ermitteln den quantitativen Einfluss der Unsicherheiten auf das Ergebnis.
  • erklären die Entstehung von Röntgenbremsstrahlung durch die Beschleunigung von Elektronen sowie das Bremsspektrum durch Rückgriff auf das Photonenmodell. Sie reflektieren die Folgen einer Entscheidung für den Einsatz von Röntgenstrahlung in der Medizin unter Berücksichtigung des Spektralbereichs von Röntgenstrahlung.
  • reflektieren die Universalität des Konzepts der elektromagnetischen Wellen zur Deutung von Phänomenen im gesamten elektromagnetischen Spektrum.
  • beurteilen am Beispiel elektromagnetischer Wellen im Alltag vorgegebene Argumentationen, z. B. zum Umgang mit Mobiltelefonen, hinsichtlich ihrer Vertrauenswürdigkeit und Relevanz, wobei sie auch die interessengeleitete Setzung und Verbreitung medialer Inhalte erkennen und den Einfluss der Medien auf gesellschaftliche Diskurse zu technischen Anwendungen hinterfragen. Sie reflektieren auf der Grundlage fachlicher Kriterien sowie ihrer Kenntnisse über schlüssige und überzeugende Argumentationen vorgegebene Risikoeinschätzungen hinsichtlich der Güte des durchgeführten Bewertungsprozesses und entwickeln daraus Handlungsoptionen für den Umgang mit den betrachteten Technologien, die sie durch eine Nutzwertanalyse vergleichen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Struktur des elektromagnetischen Wechselfeldes im Fernbereich eines Dipols, Hinweis auf Abstrahlung elektromagnetischer Wellen durch beschleunigte Ladungen
  • Eigenschaften der Dipol- oder Mikrowellenstrahlung: Ausbreitungsgeschwindigkeit, Polarisation, Schwingungsebene, Brechung, Beugung, Reflexion
  • Superposition von Wellen, Interferenz am Doppelspalt, Bedingungen für konstruktive und destruktive Interferenz, stehende Wellen
  • Untersuchung von polychromatischem und insbesondere weißem Licht, Wellenlängenbestimmung von monochromatischem Licht an Doppelspalt und Gitter
  • Schülerexperiment: Bestimmung der Wellenlängen von LEDs mit Licht unterschiedlicher Farbe mithilfe eines Gitters
  • Aufbau der Röntgenröhre, Röntgenbremsspektrum
  • elektromagnetisches Spektrum