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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Katholische Religionslehre M9

KR9 Lernbereich 1: Christliches Menschenbild – Verantwortung übernehmen für mein Handeln
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erläutern das biblisch-christliche Menschenbild als Grundlage für die Achtung der Würde jedes Menschen mit seinen Stärken und Schwächen.
  • setzen sich differenziert mit menschlichen Grenzsituationen auseinander und werden sich dadurch eines würdevollen Umgangs mit sich selbst und anderen bewusst.
  • diskutieren aktuelle Fallbeispiele und begründen, dass Freiheit ihre Grenze hat und der Mensch nicht alles darf, was er kann.
  • sehen Werte und Normen als richtungsweisende Entscheidungshilfen und übernehmen Verantwortung für das eigene Leben und das Zusammenleben mit anderen.
  • stellen anhand historischer und aktueller Beispiele die Bedeutung von Gewissensentscheidungen dar und reflektieren den entsprechenden Entwicklungsprozess.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Geschöpflichkeit und Ebenbildlichkeit als Basis der Menschenwürde
  • „Die Würde des Menschen ist unantastbar!“ – Menschenrechte als Voraussetzung für gelingendes menschliches Zusammenleben
  • Menschenrechtsverletzungen in unserer Gesellschaft
  • Entwicklung und Begründung von Handlungsoptionen in ethischen Entscheidungsprozessen (z. B. Cybermobbing, Konfliktsituationen)
  • Grenzen menschlichen Handelns: Abtreibung, Sterbehilfe, bioethische Fragen
  • Fall- und Dilemmageschichten – Möglichkeiten und Folgen ethischen Handelns auf der Grundlage christlicher Ethik
  • dem Gewissen folgen – Lernen an fremden Biografien (z. B. Thomas Morus, Franz Jägerstätter, Dietrich Bonhoeffer, Alfred Delp, Geschwister Scholl); ggf. aktuelle Lebenszeugnisse
  • Christsein in der DDR (z. B. Firmung statt Jugendweihe)
  • Eintreten für Menschenrechte (z. B. Amnesty International, MISSIO, terres des hommes)

KR9 Lernbereich 2: An Grenzen stoßen – Gott begleitet über Leid und Tod hinaus
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erkennen in der Reflexion eigener und der Erfahrungen anderer, dass Menschen im Alltag immer wieder an existenzielle Grenzen stoßen und unterschiedlich damit umgehen.
  • stellen die Frage nach Gott und dem Leid, setzen sich argumentativ mit unterschiedlichen Antwortversuchen auseinander, bewerten diese und formulieren eigene Antworten.
  • zeigen an exemplarischen Begegnungen Jesu das Heilshandeln Gottes auf, das darauf ausgerichtet ist, Leid und Tod zu überwinden.
  • deuten den Leidensweg Jesu als einen Weg, den er aus Liebe zu den Menschen gegangen ist.
  • erspüren die Zuversicht der Jüngerinnen und Jünger, die in der Auferweckung Jesu Christi begründet ist und seinen Weg und seine Botschaft von Gott bestätigt, und drücken diese individuell auf kreative Weise aus.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Grenzerfahrungen – „kleine Tode“ im Alltag (z. B. Ablehnung, Trennungen, Versagen, Scheitern)
  • Interpretation und Deutung von Krisen als Chancen
  • Antwortversuche zur Theodizeefrage: Warum lässt Gott Leid zu?
  • mit Leid umgehen – unterschiedliche Wege
  • Auseinandersetzung mit Leid und Tod in der Begegnung mit Jesus (z. B. Mt 8,1-4 (Aussätziger); Lk 7,11-17 (Jüngling von Nain))
  • Sakrament der Krankensalbung als Stärkung und Trost
  • biblische Zeugnisse: Klagepsalmen, Jesu letzte Worte am Kreuz: Mk 15,33-37 und Ps 22
  • freies Sprechen mit Gott: Klage und Bitte
  • Kreuzweg- und Leidensdarstellungen und Auferstehungszeugnisse in den Evangelien (z. B. Joh 20,11-18 (Maria von Magdala begegnet dem Auferstandenen); Lk 24,13-35 (Emmausjünger))
  • Bekenntnisformeln (z. B. 1 Kor 15,3-5.13-14 – Auferstehungsglaube; Offb 21,1-5a (Trostworte))
  • eigene Hoffnungsbilder und Hoffnungstexte – kreative Ausdrucksformen

KR9 Lernbereich 3: Jesus – der Christus der Verkündigung
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • stellen ihr Wissen dar über Jesus von Nazaret als Jude seiner Zeit in Palästina.
  • vollziehen anhand exemplarischer biblischer Glaubensaussagen nach, dass die ersten Christinnen und Christen in der Person Jesu den Messias erkennen und verehren.
  • erläutern anhand exemplarischer biblischer Texte, dass der Auferstehungsglaube aus nachösterlichen Begegnungen mit dem Auferstandenen erwächst.
  • deuten die Auferweckung Jesu Christi als ein Geschehen, das von Gott ausgeht und in dem Leben und Botschaft Jesu Bestätigung und Anerkennung finden.
  • interpretieren unterschiedliche Christusdarstellungen und stellen Zusammenhänge zwischen biblischer Botschaft und deren Ausdeutung sowie der Künstlerin bzw. dem Künstler und der Entstehungszeit her.
  • bringen ihr eigenes Christusbild kreativ zum Ausdruck und präsentieren es.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Jesus aus historischer Sicht (z. B. ein besonderer Mensch, Prophet, Vorbild)
  • Hoffnung, die Gewissheit wird: Jesus lebt, er ist der Messias: Joh 20,24-29 (Jesus und Thomas); Phil 2,6-11 (Christushymnus) oder Röm 10,9 (Christusbekenntnis), Hoheitstitel
  • Auferweckung Jesu Christi durch Gott als Bestätigung seines Auftretens und seiner Botschaft (z. B. Apg 2,22-24.36 (Pfingstpredigt))
  • mit dem Verstand nachvollziehen: Jesus von Nazaret – mit den Augen des Glaubens an den dreieinigen Gott sehen: Jesus, der Christus und Sohn Gottes
  • Christusbilder als Spiegel der Zeit
  • mein Bild von Jesus, dem Christus (z. B. gallery walk der Schülerarbeiten)

KR9 Lernbereich 4: Verantwortung übernehmen – Kirche in der einen Welt
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erschließen in biblischen Texten den Auftrag Jesu, sich für den Nächsten und eine gerechte Welt einzusetzen.
  • stellen ehrenamtliches und soziales Engagement von Menschen dar und erschließen in diesem Zusammenhang, was Christinnen und Christen motiviert, sich für andere einzusetzen.
  • zeigen an konkreten Beispielen auf, welche caritativen Aufgaben die Kirche aus ihrem Selbstverständnis heraus innerhalb der Gesellschaft erfüllt.
  • stellen dar, welche Initiativen es in ihrem Lebensumfeld im caritativen Bereich gibt und reflektieren Möglichkeiten eigenen Engagements.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Auftrag Jesu (z. B. Lk 10,25-37 (Barmherziger Samariter), Mt 25,34b-40 (Weltgericht))
  • individuelles ehrenamtliches Engagement
  • Dienste der Kirche: caritativer Auftrag, Grundzüge der katholischen Soziallehre, Einrichtungen (z. B. Caritas, Kolping, Jugendverbände, Bahnhofsmission, Wärmestube)
  • Eine-Welt-Aktionen und fairer Handel (z. B. Weltladen, Aktionen in der Pfarrgemeinde und in der Schule)
  • Missionswerke der katholischen Kirche, Aufgaben und Beispielprojekte (z. B. Sternsinger, Misereor)

KR9 Lernbereich 5: Engagement für Gerechtigkeit – aufgerufen zum prophetischen Handeln
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen Situationen des Unrechts und der Ungerechtigkeit in unserer Welt wahr und benennen die Gründe dafür.
  • erkennen in der Auseinandersetzung mit alttestamentlichen Propheten gesellschaftliche Ungerechtigkeiten als Anlass für prophetisches Auftreten und erläutern deren Botschaft für eine gerechtere Welt.
  • zeigen an konkreten Beispielen auf, wo prophetische Menschen heute für mehr Gerechtigkeit ihre Stimme erheben.
  • erspüren und reflektieren die eigene Verantwortung, sich als Christ in der Welt für Gerechtigkeit einzusetzen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • eigene Vorstellungen von Gerechtigkeit im Kontrast zu Unrechtssituationen auf der Welt (z. B. Kinderarbeit, ungleiche Lern- und Ausbildungschancen für Jugendliche, fehlende Gleichberechtigung von Frau und Mann, Schere zwischen Arm und Reich)
  • biblische Propheten reden ins Gewissen (z. B. Amos (Sozialkritik), Micha (Gesellschaftskritik), Jeremia (Ruf zur Umkehr))
  • prophetisch handelnde Frauen und Männer in Geschichte und Gegenwart (z. B. Rigoberta Menchu (Menschenrechte), Dom Helder Camara (Befreiungstheologie), Oscar Romero (soziale Gerechtigkeit), Martin Luther King (soziale Unterdrückung und Rassismus), Carlos Belo (Unabhängigkeit), Malala Yousafzai (Kinderrechte), Papst Franziskus (Kirche in der Welt))
  • prophetisch-christliches Handeln heute (z. B. Zivilcourage)