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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Ethik M7

Eth7 Lernbereich 1: Sich für andere einsetzen
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • versetzen sich emotional in die Lage anderer Menschen, um deren Bedürfnisse zu erkennen.
  • machen sich eigenes und mögliches gutes Handeln anhand von Beispielsituationen (z. B. Wohltätigkeit oder Unterstützung im Bedürfnisfall) bewusst.
  • sind sich der Möglichkeiten und Grenzen, anderen zu helfen, bewusst, erkennen Situationen, in denen ihre Hilfe benötigt wird, und zeigen Bereitschaft, zu helfen.
  • beurteilen Vorbilder aus Geschichte und Gegenwart hinsichtlich ihres Beitrags zum Guten und der von ihnen vertretenen Werte.
  • tun Gutes im schulischen Umfeld (z. B. als Klassenpatin oder ‑pate) und setzen sich mit den positiven, aber auch möglichen negativen Reaktionen bewusst auseinander.
  • erleben ihr eigenes Leben, u. a. im guten Handeln, als wertvoll.
  • verstehen soziales Engagement als eine Voraussetzung für eine humane Gesellschaft.
  • nehmen Stellung zu moralischen Dilemmata und argumentieren dabei sachangemessen und wertbezogen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Begriff gut: qualitative Einschätzung, Charaktereigenschaft und Handlungsmaxime; Abgrenzung zu böse und schlecht; bewusste Handlung versus unbewusstes Tun; Wert, sozial
  • Möglichkeiten und Grenzen, zu helfen; Situationen, in denen Hilfe benötigt wird
  • Vorbilder in Geschichte (z. B. Hermann Gmeiner), Gesellschaft, Sport oder persönlichem Umfeld (z. B. Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr oder des THW, Betreuerinnen und Betreuer von älteren Menschen); Gründe für deren Bedeutung als Vorbilder
  • eigenes Engagement (z. B. Lernpatenschaften, Pausenordnerinnen und ‑ordner, Streitschlichterinnen und ‑schlichter, Spenden sammeln, Nachbarschaftshilfe)
  • weltweites soziales Engagement von Non-Profit- und Hilfsorganisationen; soziales Engagement der Kirchen; Tätigkeitsfelder, Möglichkeiten der Beteiligung und Unterstützung
  • Begriff Wertekonflikt moralische Dilemmata mit konkurrierenden Werten (z. B. Warenhausdiebstahl: Freundschaft – Ehrlichkeit)

Eth7 2.1 Sich selbst kennen und mit sich selbst klarkommen
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beschreiben eigene Stimmungen und Gefühlslagen in alterstypischen Situationen.
  • regulieren eigene Gefühle in typischen Lebenslagen und kontrollieren mithilfe einfacher Methoden ihre Handlungen.
  • reflektieren die Veränderungen, die in der Pubertät mit ihrem Körper, ihren Interessen und ihren Beziehungen zu wichtigen Bezugspersonen eintreten.
  • stehen zu ihren persönlichen Eigenheiten (z. B. Interessen oder körperlichen Merkmalen) und vertrauen auf eigene Stärken.
  • geben anderen konstruktives Feedback und gehen selbst mit dem Feedback von anderen zu eigenen Handlungen, Worten oder auch ihrer Person angemessen um.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • Veränderungen in der Pubertät: psychisch, körperlich, sozial
  • typische Gefühle (z. B. Ablehnung, Euphorie, Enttäuschung, Unsicherheit)
  • körperliche Anzeichen von Gefühlen (z. B. Mimik, Körpersprache)
  • mögliche Regulationsmethoden (z. B. Atmen und Zählen, Methode des lauten Denkens, Entspannungstechniken)
  • Blick auf eigene Charaktereigenschaften, Stärken und Schwächen; Selbstvertrauen und Selbstbehauptung und deren Grenzen
  • Regeln für konstruktives Feedback

Eth7 2.2 Mit Gleichaltrigen gut zurechtkommen
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen ihre Rolle in der Gleichaltrigengruppe bewusst wahr und nutzen für ihre Identitätsfindung Meinungen, Haltungen und Lebensentwürfe anderer als Orientierungshilfe.
  • zeigen Bereitschaft, selbstbewusst und nach ethischen Kriterien über die Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen zu entscheiden.
  • vertreten in der Gleichaltrigengruppe in strittigen Fragen einen begründeten eigenen Standpunkt und zeigen Bereitschaft zu zivilcouragiertem Handeln.
  • unterscheiden bei alterstypischen Konflikten vordergründige Anlässe und tiefer liegende Motive und entwickeln Lösungen.
  • wenden grundlegende Strategien gewaltfreier Kommunikation im Konflikt unter Gleichaltrigen situativ angemessen an (z. B. im szenischen Spiel).
  • versetzen sich in die Situation von Mobbingopfern. Sie sind sich der Bedeutung der Zuschauer bewusst und tragen zur Beendigung von Mobbingfällen bei.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • Bedeutung der Gleichaltrigengruppe: Wir-Gefühl, Geborgenheit, gemeinsame Freizeitgestaltung außerhalb des Elternhauses, Teilen gleicher Probleme, Annäherung an das andere Geschlecht
  • Entscheidungskriterien für Gruppenzugehörigkeit (z. B. politische Ausrichtung, Gewaltlosigkeit, Stärkung der Identität)
  • mögliche negative Aspekte einer Gruppe (z. B. Gruppendruck, Uniformierung, Ausgrenzung, Verhaltensänderung z. B. durch Alkohol, Drogen)
  • Begriff Zivilcourage, Beispiele für zivilcouragiertes Verhalten
  • vordergründige Anlässe für Konflikte (z. B. Neid, Langeweile, Missverständnisse, Provokation, Aggression, Wut); tiefer liegende Motive (z. B. Wunsch nach Anerkennung, Egoismus, Unzufriedenheit, Gefühl der Benachteiligung)
  • gewaltfreie Kommunikation (M. B. Rosenberg); Begriff Kompromiss; Möglichkeiten, Kompromisse zu schließen
  • Mobbing: Wirkung auf die Betroffenen, Rollenverteilung, Möglichkeiten zur Vermeidung bzw. Beendigung

Eth7 3.1 Den Wert der Natur erkennen
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen ausgehend von den eigenen Alltagserfahrungen bewusst wahr, welche unterschiedlichen Bedeutungen die Natur für den Menschen hat.
  • sind sich der Sonderstellung des Menschen als Natur- und Vernunftwesen bewusst und sehen sich als Teil der Natur.
  • setzen sich mit dem Wert der Natur für den Menschen auseinander und formulieren Gründe für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur.
  • berücksichtigen den Zusammenhang zwischen den Lebensgewohnheiten und Umweltproblemen und nehmen Folgen ihres Konsumverhaltens für die Lebensbedingungen von Tieren wahr.
  • zeigen Bereitschaft für einen verantwortungsvollen und bewahrenden Umgang mit der Natur und tragen in ihrem Schul- und Lebensalltag aktiv zum Schutz von Natur und Umwelt bei.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • persönliche Erfahrungen und eigener Naturbegriff (z. B. Natur als Lebensgrundlage, als Erholungsraum, als ästhetisches Erlebnis)
  • Mensch als Natur- und Vernunftwesen
  • Wert der Natur und Gründe für Naturschutz u. a. ästhetische Bedeutung, Natur als Heimat, Natur als Lebensgrundlage (Basic-Needs-Argument), Natur als Vorbild für Forschung und Technik (z. B. Lotuseffekt), Natur als Quelle angenehmer Empfindungen (Aisthesis-Argument), Empfindungsfähigkeit von Tieren
  • Ziele und Grenzen von Naturschutz
  • Umweltprobleme (z. B. Luftverschmutzung, Waldsterben, Regenwaldabholzung)
  • Problembereiche im Umgang mit Tieren (z. B. Tiere als Nahrungsmittel, Tierversuche, Massentierhaltung); Zerstörung natürlicher Lebensräume
  • konkrete Handlungsmöglichkeiten (z. B. Kauf langlebiger bzw. regional-saisonaler Produkte, Einsparung von Ressourcen, Müllvermeidung)

Eth7 3.2 Mensch und Natur in den Religionen
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • vergleichen die Natur- und Menschenbilder von Judentum, Christentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus und achten die religiösen Überzeugungen der Gläubigen.
  • überprüfen Gedanken aus den Weltreligionen über einen ethisch verantwortlichen Umgang mit der Natur und entwickeln eigene Vorstellungen dazu.
  • nehmen den Einfluss religiöser Naturvorstellungen auf das Alltagsleben wahr und stellen ggf. einen Bezug zum eigenen Leben her.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • religiöse Schöpfungserzählungen und Mythen als Ausdruck menschlicher Selbst- und Weltdeutung
  • Poly- und Monotheismus
  • Hinduismus und Buddhismus: Wiederverkörperung (Reinkarnation) der Seele in Pflanzen und Tieren; Hinduismus: das Göttliche (brahman) in allen Wesen; Judentum, Christentum und Islam: Sonderstellung des Menschen, Verantwortlichkeit für die Schöpfung (z. B. Gen 2,15)
  • Gebot des Nichtverletzens (ahimsa) von Lebendigem in Buddhismus und Hinduismus; Eigenwert der Natur und Schutzverpflichtung im Judentum, Christentum und Islam (z. B. Sabbatjahr, Lev 25,2-4; Achtung der Tiere als Mitgeschöpfe, Dtn 25,4, Ex 20,10, Sure 6)
  • Einfluss religiöser Naturvorstellungen auf das Alltagsleben (z. B. Vegetarismus im Hinduismus und Buddhismus, Speisevorschriften wie halal und koscher, Arbeitsverbot auch für Tiere am Sabbat, Schächten)