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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Ethik 11 (zweistufige Wirtschaftsschule)

Eth11 Lernbereich 1: Gewissen und Verantwortung
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen ihr Gewissen in alltäglichen Situationen wahr und denken darüber nach, welchen Stellenwert es für das persönliche Leben hat.
  • unterscheiden verschiedene Schuldbegriffe und setzen sie in einen Zusammenhang mit dem Phänomen des Gewissens.
  • erkennen Möglichkeiten und Grenzen der Schuldbewältigung in unterschiedlichen Lebensbereichen.
  • setzen sich mit unterschiedlichen Deutungen des Gewissens auseinander und zeigen Bereitschaft, mündige und verantwortungsbewusste Gewissensentscheidungen zu treffen.
  • sind sich der Bedeutung der Menschenrechte für die Bildung des Gewissens und für den Schutz vor Gewissensmissbrauch bewusst und nutzen ihr waches Gewissen, um eine friedvolle und freiheitliche Gesellschaft mitzugestalten.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • persönliche Erfahrungen mit dem Gewissen
  • Gebrauch des Wortes Gewissen im Alltag: gutes und schlechtes Gewissen, gewissenhafter und gewissenloser Mensch, Gewissensbisse; Sprichwörter, Zitate
  • bildhafte Vorstellungen von Gewissen, z. B. innere Stimme, Kompass
  • religiöse, rechtliche, moralische Schuld
  • Möglichkeiten der Schuldbewältigung, z. B. Schuldeingeständnis, Sühne, Wiedergutmachung, Versöhnung, Strafe
  • Deutungen des Gewissens im Laufe der Zeit: Gewissen als innerer Gerichtshof bei Paulus (Röm 2,13-15) und Kant, Über-Ich (Freud: Instanzenmodell), autoritäres und humanistisches Gewissen (Erich Fromm)
  • Bedeutung der Menschenrechte als einzige allgemeingültige Grundlage des Gewissens
  • Gewissensmissbrauch, z. B. durch Sozialisationsinstanzen, in totalitären Regimen; Gewissensirrtum, z. B. blinder Gehorsam
  • waches Gewissen (Viktor Frankl), Beispiele früher und heute (z. B. Geschwister Scholl, Pater Maximilian Kolbe); ziviler Ungehorsam
  • Gewissenskonflikte, Dilemmasituationen

Eth11 Lernbereich 2: Angewandte Ethik: Medienethik
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • setzen sich unter Berücksichtigung des Rechts auf Meinungsfreiheit und der Persönlichkeitsrechte mit journalistischer Berichterstattung auseinander.
  • sind sich der Notwendigkeit ethischer Richtlinien im Bereich des Journalismus bewusst und diskutieren die Frage, ob oder wie weit Medien kontrolliert werden sollen.
  • reflektieren auf der Basis von Hintergrundwissen über den Medienbetrieb neue Entwicklungstendenzen in den Medien kritisch und bilden sich eine Meinung.
  • setzen sich kritisch mit ihrer eigenen Mediennutzung auseinander und sind sich möglicher Gefahren bewusst.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Funktionen der Medien: Information (z. B. Vermittlung, Orientierung, Kritik, Wächterfunktion), Unterhaltung, Bildung; Bedingungsfaktoren der Medien, z. B. wirtschaftliche Abhängigkeiten, globale Entwicklungen, unternehmerische Konzentration
  • rechtliche Rahmenbedingungen: Meinungs- und Pressefreiheit, Persönlichkeitsrechte; Konfliktbereiche: Tatsachenbehauptung, Meinungsäußerung, Satire, Ehrverletzung
  • Bedeutung journalistischer Berufskodizes und nationaler Presseräte, Aufgaben der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien und der Landesmedienanstalten, Sinn und Zweck der Kontrolle der Medien, z. B. Internetzensur
  • Fallbeispiel für die Verletzung des Pressekodex
  • neue Tendenzen, z. B. Kommerzialisierung (Bedeutung von Quoten und Marktanteilen, Werbung, z. B. in Form von Pop-ups oder Product Placement), Boulevardisierung der Inhalte, Visualisierungszwang
  • Medienformate aus der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler: Inhalte, Absicht, Wirkung; Gefahren: Sucht, Nachahmungseffekte (z. B. bei gewaltverherrlichenden Computerspielen oder durch falsche Vorbilder), Flucht in virtuelle Welten