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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Katholische Religionslehre 6

KR6 Lernbereich 1: Im Takt der Zeit – seinen Rhythmus finden  (ca. 10 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • reflektieren die persönliche Zeitgestaltung, entdecken strukturierende Rituale und formulieren Kriterien für einen sinnvollen Umgang mit der Zeit und mit Medien.
  • tauschen sich im Wissen um wesentliche Elemente eines Festes über ihre Erfahrungen mit Feiern als Gemeinschaftserlebnisse aus und erkennen auf diese Weise deren Bedeutung für ihr Leben.
  • verstehen das Kirchenjahr in seiner Bedeutung sowie Struktur und erschließen dabei die biblischen Bezüge einzelner Feste.
  • erläutern den Sinn von Bräuchen zu ausgewählten Festzeiten und gestalten zugehörige Symbole auf vielfältige Weise.
  • erklären die Bedeutung des Sonntags als Tag der Ruhe sowie christlichen Höhepunkt der Woche, an dem die Gemeinde in Erinnerung an Ostern Eucharistie feiert, und bedenken auf diesem Hintergrund eigene Formen der Sonntagsgestaltung.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • objektiv messbare Zeit – subjektiv erlebte Zeit; Bewertung der persönlichen Zeiteinteilung; Chancen und Gefahren im Umgang mit Medien; „Alles hat seine Zeit“ (Koh 3,1-8)
  • Feste und Feiern als Räume zwischenmenschlicher Begegnung; Anlässe und Erfahrungen; Formen, Elemente und Rituale
  • Kirchenjahr und seine Feste, z. B. Advent und Weihnachten, Fastenzeit und Ostern, Pfingsten; Heiligenfeste; heilsgeschichtliche Bezüge zum Leben und Handeln Jesu Christi
  • alte und neue Bräuche, z. B. Adventskalender; E-Cards-Glückwünsche; Symbole, z. B. Adventskranz, Osterkerze
  • christliche Bedeutung des Sonntags; Formen der Sonntagsgestaltung
  • Eucharistiefeier: Aufbau und Bedeutung der Hl. Messe

KR6 Lernbereich 2: „Ich will mitten unter euch wohnen!“ – Gott nahe sein (ca. 10 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • stellen zentrale heilige Orte anderer Religionen als Ausdruck menschlicher Sehnsucht nach dem Göttlichen dar und erkennen, dass Menschen zu allen Zeiten und überall dieses Bedürfnis spüren.
  • erklären am Beispiel des Volkes Israels, dass sichtbare Orte der Gegenwart Gottes notwendig sind, obwohl Gott allgegenwärtig ist.
  • verstehen, dass Christen Gott in Jesus Christus begegnen, und zeigen Möglichkeiten auf, wie Menschen ihn erfahren können.
  • beschreiben biblische Erinnerungsorte als Möglichkeit, den Glauben sinnlich zu erfahren, und erläutern deren Bedeutung für das Christentum.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • heilige Orte anderer Religionen, z. B. Mekka, Orte der Kumbh Mela, Varanasi, Fuji, heilige Orte der Antike wie Delphi
  • Orte der Präsenz Gottes (Lev 26,11-13), z. B. Bundeslade (z. B. Ex 25,10-21), Tempel (z. B. 1 Kön 8,27-30; Ps 84), Jerusalem (Jes 60,1-22); Kultkritik (Jer 7,1-11); Allgegenwart Gottes (Ex 3,14)
  • Menschwerdung Gottes (Lk 2,1-20), z. B. Verklärung (Lk 9,28-36), Jesus und die Samariterin (Joh 4,19-26)
  • Möglichkeiten der Christusbegegnung, z. B. in Gebet und Sakramenten (z. B. Eucharistie, Firmung), im Kirchenraum (z. B. Tabernakel, ewiges Licht), in der Nächstenliebe (Mt 25,34-40), z. B. Elisabeth von Thüringen, Christophorus
  • Erinnerungsorte: Heiliges Land, z. B. Grabeskirche, See Genezareth; Rom, z. B. Petrus- und Paulusgrab

KR6 Lernbereich 3: Mitten im Leben – Glaubensgestalten des Alten Testaments  (ca. 12 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen den biblischen David als Sieger und Sünder wahr, erläutern die Größe und Grenzen eines von Gott Gesalbten und diskutieren über den richtigen Umgang mit Macht.
  • beschreiben am Beispiel des Propheten Jona die Schwierigkeit, den Ruf Gottes anzunehmen und sich mutig darauf einzulassen; sie versetzen sich in die Lage Jonas, verstehen sein Ausweichverhalten und vergleichen es mit eigenen Handlungsmustern.
  • zeigen anhand der Tobit-Erzählung, dass Gott dem Menschen Begleiter sein will, von ihm aber auch gerechtes und barmherziges Handeln erwartet.
  • verstehen und deuten biblische Texte als Zeugnisse, die in spezifisch religiöser Sprache (z. B. Metaphorik, Weisheit) Grundsätzliches über den Menschen aussagen wollen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • biblischer David: Salbung (1 Sam 16,1-13), David gegen Goliat (1 Sam 17,1-50), z. B. David und Batseba (2 Sam 11), David, Saul und Jonathan (1 Sam 18-19), David und Nathan (2 Sam 12,1-25)
  • Jona: Gottes Auftrag und Jonas Flucht (Jona 1), Umkehr und Buße der „ungläubigen“ Niniviten (Jona 3), Jonas engstirniges Denken und Gottes umfassende Barmherzigkeit (Jona 4)
  • Tobit: Familiengeschichte mit „happy end“ (ggf. als Ganzschrift); Gerechtigkeit und barmherzige Hilfe als Eckpfeiler eines gottgefälligen Lebens (z. B. Tob 1,16-18; 4,1-11; 12,7b-9); Bedeutung von Schutzengeln (Tob 5-6)

KR6 Lernbereich 4: Gottes Geist bewegt – Von der Jesusbewegung zur Kirche (ca. 12 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • deuten Tod, Auferstehung und Geistsendung als Ursprungsereignisse der Kirche und beschreiben deren Auswirkungen auf das Leben und Wirken der ersten Christengemeinden.
  • erkennen anhand der Erzählungen von der Urkirche, wie „Begeisterte“ durch ihr Bekenntnis zum Auferstandenen andere Menschen begeistern, durch die Verkündigung der Botschaft des Evangeliums andere überzeugen und ermutigen, sich ihnen anzuschließen.
  • verstehen Paulus als Menschen, den die Begegnung mit Christus radikal verändert hat, und stellen sein missionarisches Wirken in Grundzügen dar.
  • stellen exemplarisch die historischen Etappen des Christentums von der verfolgten Religion zur Staatsreligion dar.
  • erklären anhand ausgewählter Stationen der Missionierung Europas, welche Bedeutung das Mönchtum für die Ausbreitung des Christentums hatte und welche kulturellen Leistungen es hervorbrachte.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Ausgangspunkte der Kirche: Kreuzestod und Auferstehung Jesu Christi (Lk 24,13-35); Geistsendung und Pfingstpredigt des Petrus (Apg 2,1-36); ggf. Verweis auf das Firmsakrament
  • Leben und Wirken der jungen Gemeinden (Apg 2,43-47; 4,32-37)
  • Paulus und sein Berufungserlebnis (z. B. Apg 9,1-22; Gal 1,10-24), Wirkungsstätten, Missionsreisen, Beweggründe
  • „Apostelkonzil“ (Apg 15,1-35): die Streitfrage des Paulus, die besondere Stellung des Petrus, der neue Weg
  • Weg zur Weltreligion: Ausbreitung und Verfolgung, Konstantinische Wende, Christentum als Staatsreligion
  • Benedikt, Klostergründungen, Kulturleistungen der Mönche und Nonnen
  • Missionierung Bayerns am Beispiel der Bistumspatrone

KR6 Lernbereich 5: Judentum – Gott lieben mit ganzem Herzen (ca. 12 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • benennen Spuren jüdischen Denkens und Lebens in ihrer (näheren) Umgebung und nehmen dadurch die Präsenz des Judentums in unserer Kultur wahr.
  • stellen jüdische Feste und Bräuche im Lebens- und Jahreskreis dar und entdecken in der Vielfalt der jüdischen Feiern den frommen Ausdruck gelebten Glaubens an den einen Gott.
  • erläutern die Ausstattung und die Bedeutung der Synagoge für das jüdische Gemeindeleben und stellen die besondere Bedeutung der Tora für den jüdischen Glauben dar.
  • formulieren anhand alttestamentlicher Texte zentrale Aussagen des jüdischen Glaubens, zeigen Respekt vor der Eigenart der jüdischen Glaubenshaltung und -zeugnisse und erläutern jüdische Wurzeln des Christentums.
  • zeigen anhand markanter Ereignisse aus der jüdischen Geschichte (v. a. Shoa im Nationalsozialismus) die Notwendigkeit von Erinnerung und Dialog mit dem Judentum auf und treten für Religionsfreiheit ein.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Spuren jüdischen Lebens, z. B. gebräuchliche Worte in der deutschen Sprache jiddischen Ursprungs, Klezmermusik, Gedenktafeln/Stolpersteine, Gemeindeleben, Synagoge oder Friedhof vor Ort, koschere Speiseangebote
  • Feste im Leben und Jahreskreis der Juden, z. B. Schabbat, Pessach, Bar/Bat Mizwa; Elemente jüdischer Frömmigkeit, z. B. Tallit, Tefillin, Menora, Mesusa, Kippa
  • Ausstattungsmerkmale einer Synagoge; zentrale Bedeutung der Tora
  • das Alte Testament als gemeinsames Bekenntnis von Juden und Christen zu dem einen Gott (Dtn 6,4-9; Lev 19,18; z. B. Dtn 11,13-21; Ps 1)
  • antijüdisches Denken und Handeln in Geschichte und Gegenwart: konkrete Lebensgeschichten verfolgter Juden (z. B. Anne Frank) sowie mutiger Christen (z. B. Bernhard Lichtenberg); ggf. Projekt: Toleranz gegenüber Andersgläubigen