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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Katholische Religionslehre 8

KR8 Lernbereich 1: „Wenn er mich doch küsste ...“ – Sexualität als Ausdruck personaler Liebe (ca. 12 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • formulieren Wünsche und Erfahrungen zu den Themen „Mädchen-/Jungesein“ und „Umgang mit dem anderen Geschlecht“, um sich ihrer Individualität bewusst zu werden.
  • nehmen die sich verändernden Beziehungsstrukturen in den Phasen der Liebe in der Spannung von Gelingen und Scheitern wahr, setzen sich mit Konfliktlösungsmodellen auseinander und stellen diese dar.
  • erschließen sowohl biblische als auch kirchliche Aussagen zu Liebe und Sexualität und erläutern deren Grundaussagen: die Bedeutung personaler Liebe und den Geschenkcharakter des innigen Miteinanders.
  • beschreiben den Wert christlich gelebter Sexualität und reflektieren dabei, dass neben der Zeugung neuen Lebens auch die Stiftung von Beziehung Urgrund der Sexualität ist.
  • tauschen sich vor dem Hintergrund des christlichen Menschenbildes über fragwürdige Formen des Umgangs mit Sexualität in unserer Gesellschaft aus und benennen Hilfsangebote.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • persönliche Träume und Wünsche für ein gelingendes (Liebes-)Leben, Selbst- und Fremdbild
  • Stufen zur Liebe, Modelle zur gewaltfreien Kommunikation, z. B. nach Marshall B. Rosenberg, Friedemann Schulz von Thun
  • Sexualität als Sprache der Liebe: „Das Lied der Lieder“ (z. B. Hld 2-4), „Das Hohelied der Liebe“ (1 Kor 13), Mann und Frau in den biblischen Schöpfungserzählungen (z. B. Gen 1,26-27; 2,18.21-25)
  • kirchliche Aussagen zu Liebe und Sexualität, z. B. „Familiaris consortio“, Kath. Erwachsenenkatechismus, YOUCAT, Ausblick auf das kirchliche Eheverständnis
  • christlich gestaltete Sexualität, z. B. Aufbau von Vertrauen, Wahrung von Grenzen und Schutzräumen; Homosexualität im Spannungsfeld von Kirche und Gesellschaft; ggf. sexualpädagogisches Projekt
  • Fehlformen, z. B. Sexualisierung in den Medien, sexueller Missbrauch

KR8 Lernbereich 2: Unfassbar und geheimnisvoll? – Von Gott in Bildern sprechen (ca. 10 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beschreiben in Grundzügen, wie sich Gottesbilder sowohl im Laufe der Persönlichkeitsentwicklung als auch der (Kirchen-)Geschichte wandeln, und erkennen so, dass auch ihr eigenes Bild von Gott dynamisch und unabschließbar ist.
  • erläutern, warum jede Rede und jede Vorstellung von Gott nur analog zu verstehen ist, und begreifen so den Sinn des Bilderverbotes in manchen Religionen.
  • entdecken und beschreiben in der Auseinandersetzung mit alt- und neutestamentlichen Texten das biblische Bild eines Gottes, der die Begegnung mit Menschen sucht und sich in Jesus Christus mitteilt.
  • reflektieren unterschiedliche Darstellungen des drei-einen Gottes aus der Kunst, deuten deren Glaubensbotschaft und formulieren eigene Bekenntnisse.
  • erschließen Aussagen über Gott in christlichen Gebeten und suchen eigene Wege des Sprechens mit Gott.
  • nehmen an Beispielen aus Musik, Film oder Literatur das Ringen um das angemessene Sprechen von Gott wahr und drücken ihre Vorstellungen kreativ aus.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Gottesbilder in der Werbung und in der (sakralen) Kunst; historischer und biografischer Wandel; eigene Gottesvorstellungen; Bilderverbot im Judentum und im Islam
  • Gottesbegegnung und -offenbarung: Elija (1 Kön 19,4-13), Jakob (z. B. Gen 28,10-19; 32,23-31), Mose (Ex 3,1-15), Jesus Christus als Ebenbild des „un-sichtbaren Gottes“ (Kol 1,15-16); Maria (Lk 1,34-38) oder Paulus (Apg 9,1-9)
  • traditionelle und moderne Darstellungsweisen des drei-einen Gottes, z. B. Symbole der Dreifaltigkeit, Kreuzzeichen als Bekenntnis; eigenes Credo
  • Gottesbilder in der christlichen Gebets- und Schrifttradition: Gott als Schöpfer (Ps 104), Jesus Christus als Gottes Sohn (Joh 1,14), Heiliger Geist (Joh 14,15-17), der Drei-eine (Credo); weitere Bilder, z. B. Vater (Vater unser), Mutter (Hos 11,4), Hirte (Ps 23), „Quelle des Lebens“ (Ps 36,10)

KR8 Lernbereich 3: „Ich lege meine Worte in deinen Mund“ – Prophetinnen und Propheten  (ca. 12 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beschreiben wesentliche Merkmale der alttestamentlichen Prophetie und ordnen wichtige Vertreter in den historischen Kontext ihres Auftretens ein.
  • deuten ausgewählte Berufungsgeschichten von Propheten als Beauftragung und Ermutigung durch Gott und beziehen deren Aussagen auf eigene Erfahrungen von Überforderung und Hilflosigkeit.
  • analysieren prophetische Reden aus dem Alten Testament unter Beachtung der jeweiligen Sprachform, interpretieren sie vor dem Hintergrund der Geschichte Israels sowie der Zehn Gebote als Gottes Rede und positionieren sich selbst, indem sie eine „Rede an die Menschheit“ verfassen.
  • zeigen an mindestens einem nichtbiblischen Beispiel auf, wie Missstände von prophetischen Menschen angeklagt werden.
  • verstehen und identifizieren prophetisches Handeln als christlichen Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung, beurteilen heutige Verhältnisse und zeigen sich dadurch bereit, selbst in ihrem Lebensumfeld „prophetisch“ zu wirken.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Geschichte Israels in der Zeit der Könige und des Exils; der Prophet als „gerufener Rufer“ und kritischer Beobachter, z. B. Amos, Jesaja, Jeremia
  • Berufungsgeschichten, z. B. Am 7,12-17, Jer 1,4-10, Jes 6,1-13, Ez 1,18-3,3
  • Inhalte biblisch-prophetischer Rede: Abkehr von Gott (Jer 8,4-7), soziale Ungerechtigkeit (Am 4,1-3), Kultkritik (Am 5,21-27), z. B. Umkehr und Glaube (Jer 7,1-11), Verkündigung von Frieden (Jes 11,1-12)
  • Struktur prophetischer Rede: Botenformel – Klagewort – Drohspruch bzw. Gerichtsrede; Heilsworte, z. B. Verheißungstexte
  • prophetische Menschen in Geschichte und Gegenwart, z. B. Malala Yousafzai, Bartolomé de Las Casas, Oscar Romero, Martin Luther King
  • Möglichkeiten „prophetischen Wirkens“ und dessen religiöse Dimension, z. B. Einsatz für benachteiligte Mitschüler, für Menschen- bzw. Kinderrechte, für Umwelt- und Tierschutz

KR8 Lernbereich 4: Jesus Christus – das Sakrament Gottes (ca. 10 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • tauschen sich aus, wie in ihrem Leben Personen oder Gegenstände eine besondere Bedeutung gewonnen haben, erschließen deren Verweischarakter und wenden ihre Erkenntnisse auf christliche Symbole an.
  • unterscheiden anhand von Beispielen die Begriffe „Zeichen“, „Symbol“ und „Sakrament“, um das Spezifische eines Sakraments zu verstehen.
  • deuten die Sakramente als Heilszeichen einer Begegnung von Gott und Mensch, verstehen, dass in ihnen Christus wirkt und durch die Kirche handelt.
  • erläutern, dass Jesus von Nazareth mehr ist als ein Wanderprediger aus Galiläa, sondern der Sohn Gottes, Christus, das personale (Ur-)Sakrament, in dem alle Sakramente wurzeln.
  • beschreiben Rituale und Gesten in der christlichen Frömmigkeit als Ausdruck, den Glauben sinnlich zu erfahren, und deuten ihr Leben im Lichte dieses Glaubens.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Symbole und deren Verweischarakter in der Lebenswelt junger Menschen, z. B. Handy, Tattoos, Schmuck; christliche Symbole, z. B. Kreuz, Brot, Fisch, Kerze, Ring
  • die sieben Sakramente als von Christus eingesetzte Heilsmittel, in denen Gott im Leben jedes einzelnen wirkt und seine Liebe vergegenwärtigt (vgl. z. B. Lebensstufen bei Thomas von Aquin); Bedeutung des Firmsakraments und seiner liturgischen Zeichen
  • Verweischarakter der Worte und Taten Jesu (Mk 14,17-25 par): „Ich-bin-Worte“ Jesu (z. B. Joh 6,48-51; 8,12-20; 10,7-18); Selbstoffenbarung Jesu in Zeichen (z. B. Joh 2,1-12; 9,1-12)
  • Sakramentalien und Formen des Segens (z. B. Sich-Bekreuzigen, Aschekreuz, Reisesegen) als Hilfen zur christlichen Gestaltung von Zeit und Alltag

KR8 Lernbereich 5: Hinduismus und Buddhismus – aus dem Rad der Wiedergeburten ausbrechen (ca. 12 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • stellen, ausgehend von vielfältigen Erscheinungsformen hinduistischer und buddhistischer Lebensart in westlichen Gesellschaften, Fragen nach Lebensauffassung und Glaubensvorstellungen asiatischer Religionen.
  • erläutern, wie der Hinduismus das Dasein in zyklischen Vorstellungen deutet, nehmen die hinduistische Götterwelt als Ausdruck einer Vielgestaltigkeit des Göttlichen wahr und erschließen die religiöse Begründung der hinduistischen Gesellschaftsordnung und deren Konsequenzen für den Alltag.
  • skizzieren die Erzählung des Lebensweges Siddhartha Gautamas, stellen die existenzielle Erschütterung als Auslöser seiner Suche nach Erleuchtung heraus und vergleichen seine Einsichten zur Frage nach der Überwindung von Leid mit der Erlösungsvorstellung des christlichen Glaubens.
  • beschreiben religiöse Weisheiten und Praktiken beider Religionen und beurteilen Lebensentwürfe von Menschen, die sich im Geiste ihrer Religion für Gerechtigkeit, Menschlichkeit und Nachhaltigkeit engagieren.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Verbreitung asiatischer Religionssymbole und -praktiken, z. B. Buddha-Statuen, Mandala, Zen und deren Umdeutung in der westlichen Kultur
  • Hinduismus: Wiedergeburt, Dharma, Karma, Samsara; Kastenwesen; polytheistische Gottheiten, z. B. Brahma, Shiva, Vishnu, Ganesha; Bedeutung des Polytheismus für Frömmigkeits- und Lebensformen
  • Buddhismus: Lebensgeschichte des Siddhartha Gautama; die vier edlen Wahrheiten, buddhistische und christliche Erlösungsvorstellung im Vergleich: Selbst- bzw. Fremderlösung
  • Legenden und Gleichnisse, z. B. „Der Ochse und sein Hirt“; Meditationstechniken, z. B. Yoga, Zen; Alltag buddhistischer Mönche im Rahmen der drei Zufluchten (Buddha, Dharma, Sangha) und im Vergleich zu den christlichen Ordensgemeinschaften, z. B. Askese
  • Leben und Botschaft Mahatma Gandhis und des Dalai Lama