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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Pädagogik/Psychologie Vorklasse (S)

gültig ab Schuljahr 2017/18

PP10 Lernbereich 1: Selbstmanagementstrategien effektiv nutzen
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • wenden zur Aneignung fachlicher Kompetenzen aus Schule und Beruf Lernstrategien an und gestalten somit eigene Lernprozesse selbstreguliert und effizient.
  • verfügen über eine Strategie effektiven Lesens, die es ihnen ermöglicht, Informationen besser aufzunehmen und Inhalte leichter zu verstehen.
  • nutzen Lern- und Arbeitsphasen effektiv, indem sie diese im Sinne von Selbstkontrollstrategien planen, überwachen und bewerten.
  • gestalten ihr Lernumfeld je nach Situation und Möglichkeiten lernförderlich. Sie greifen bei Bedarf auf mediale und personale Unterstützungsmöglichkeiten zurück.
  • beachten die Relevanz physiologischer Aspekte im Hinblick auf Lernen und Leistung. Sie nehmen ihre körperlichen Signale wahr, vermeiden gesundheitsschädigendes Verhalten und verbessern somit ihre Leistungsfähigkeit.
  • reflektieren eigene Erfolge und Misserfolge im schulischen und beruflichen Kontext vor dem Hintergrund von Kausalattribuierungen und nehmen dadurch bewusst Einfluss auf ihren Lernerfolg.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Lernstrategien: Wiederholungs-, Organisations- und Elaborationsstrategien auf der Grundlage eines Gedächtnismodells; Mnemotechniken, z. B. Loci-Technik, Geschichtentechnik
  • Lesetechniken, z. B. SQ3R-Methode, elaboriertes Lesen
  • Zeitpläne, Pausen, Zeitmanagement (Zeitkiller), Selbstkontrollstrategien
  • Lernumfeld wie, Materialien, Medien, unterstützende Personen
  • physiologische Aspekte für erfolgreiches Lernen, z. B. gesunde Ernährung, Bewegung, genügend Schlaf, ausreichende Erholungsphasen
  • Theorie der Attribution nach Rotter (Locus of control)

PP10 Lernbereich 2: Ressourcenorientiert arbeiten in sozialpädagogischen Handlungsfeldern
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen die Vielfalt verfügbarer Ressourcen bei sich und in ihrem sozialen Umfeld wahr. Sie würdigen diese und nutzen eigene Kompetenzen zielgerichtet.
  • reflektieren ressourcenfördernde individuelle Grundhaltungen und deren Auswirkungen auf Bezugspersonen. Sie leiten daraus Erziehungskonsequenzen für eine gelingende Lebensbewältigung bei Kindern und Jugendlichen ab. Durch die gewonnenen Einsichten begegnen sie Bezugspersonen in Familie, Schule und Beruf wertschätzend und verständnisvoll.
  • verdeutlichen den Befähigungsansatz anhand von Beispielen aus der Praxis Sozialer Arbeit. Dabei problematisieren sie die Thematik der Verteilungsgerechtigkeit und richten ihren Fokus auf die Verbesserung individueller sowie gesellschaftlicher Verwirklichungschancen. Sie treten vor dem Hintergrund dieses Ansatzes für soziale Gerechtigkeit ein.
  • recherchieren über ein Handlungsfeld Sozialer Arbeit und erkunden die Umsetzung des ressourcenorientierten Vorgehens in diesem Praxisbereich. In herausfordernden Lebenssituationen greifen sie gezielt auf geeignete Möglichkeiten zur Optimierung von Ressourcen zurück.
  • analysieren vorhandene persönliche und soziale Ressourcen in verschiedenen Lebensbereichen, aktivieren und optimieren diese zur Erreichung individueller Ziele und zur Bewältigung schulischer Anforderungen und Probleme im Alltag.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Arten von Ressourcen: personale Ressourcen (z. B. physische, psychische Ressourcen, Bildung); Umweltressourcen, z. B. soziale, ökonomische, sozial-ökologische, kulturelle Ressourcen
  • ressourcenfördernde Grundhaltungen und Konsequenzen für die Erziehung, z. B. Wertschätzung, Akzeptanz, Echtheit, Verständnis, Fokussierung auf Kompetenzen, Rückmeldung von Stärken, Formulieren klarer Regeln
  • grundlegende Begriffe und Annahmen des Befähigungsansatzes (Capability Approach) nach Sen und Nussbaum
  • ressourcenförderndes Arbeiten in Handlungsfeldern Sozialer Arbeit, z. B. Kinder- und Jugendarbeit, Schulsozialarbeit, Beratung
  • Training der individuellen Ressourcenwahrnehmung und Ressourcenaktivierung, z. B. Ressourcenkarte (Birgit Venezia), Das innere Team (Schulz v. Thun u. a.), Familien-Ressourcen-Hand (Vogt et al.)

PP10 Lernbereich 3: Emotional belastende Situationen bewältigen
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • verdeutlichen die Komponenten von Emotion an ausgewählten Basisemotionen. Dabei ist ihnen das Zusammenwirken von Kognition und Emotion sowie deren Einfluss auf das Verhalten bewusst. Sie handeln dadurch in Belastungssituationen souveräner und wenden am Beispiel Prüfungsangst konkrete Maßnahmen zur Angstreduktion an.
  • vergleichen geschlechts- und kulturbedingte Unterschiede im mimischen Ausdruck von Emotionen. Sie sind sich der Risiken für Missverständnisse und Konflikte aufgrund möglicher Fehlinterpretationen bewusst.
  • erklären die Entstehung von Emotionen mithilfe einer kognitiven Theorie, um zu begreifen, dass die individuelle Bewertung eines Ereignisses meist für das emotionale Empfinden ausschlaggebend ist. Sie leiten auf der Grundlage dieser Theorie Möglichkeiten ab, um mit stressreichen Situationen gelassener umzugehen.
  • erläutern anhand von Aggression bzw. Wut in schulischen, beruflichen oder privaten Situationen den Prozess der Emotionsregulation auf der Grundlage eines theoretischen Modells. Durch gezielte Selbstreflexion lenken sie ihre Aggression bzw. Wut in sozial akzeptierte Bahnen. Im Rahmen eines Emotions- oder Selbstbehauptungstrainings eignen sie sich Strategien und Techniken an, um in sozialen Situationen mit negativen Emotionen adäquat umzugehen.
  • setzen Stressbewältigungsstrategien gezielt ein, um mit Belastungssituationen in verschiedenen Bereichen ihrer Lebensgestaltung angemessen umzugehen und präventiv ihre Gesundheit zu fördern.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Komponenten von Emotion
  • Auswirkungen von Emotionen auf Körper, Verhalten und Erleben
  • Maßnahmen zur Reduktion von Prüfungsangst
  • Emotionen im mimischen Ausdruck unter Berücksichtigung geschlechts- und kulturbedingter Unterschiede
  • Entstehen von Emotionen: eine kognitive Emotionstheorie (z. B. Lazarus, Weiner)
  • Emotions- und Handlungsregulation: Prozessmodell der Emotionsregulation nach Gross/Thompson am Beispiel von aggressivem Erleben und Verhalten
  • Training zur Bewältigung negativer Emotionen (z. B. Aggressionstraining) oder Selbstbehauptungstraining
  • Stress und Gesundheit: Umgang mit emotionalen Belastungen in Stresssituationen, Stressbewältigungsstrategien

PP10 Lernbereich 4: Wertschätzend und konfliktlösend kommunizieren
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen die unterschiedlichen Ebenen einer Nachricht wahr und sind sensibilisiert für die Entstehung möglicher Kommunikationsstörungen. Sie erklären diese an konkreten Situationen im Privatleben sowie in Schule und Beruf mithilfe der Theorie nach Schulz von Thun.
  • verfügen in Kommunikationssituationen über Techniken gelingender Kommunikation, wodurch sie Missverständnisse erkennen, Konfliktgespräche erfolgreich führen und mit Kommunikationsstörungen konstruktiv umgehen.
  • reflektieren ihre Kommunikation vor dem Hintergrund des Modells des inneren Teams und nutzen diese Erkenntnisse, um nach außen klar und authentisch zu kommunizieren.
  • nehmen in Kommunikationssituationen eine empathische Grundhaltung ein. Sie nehmen ihre eigenen Bedürfnisse und die des Kommunikationspartners wahr und artikulieren diese klar und einfühlsam. Unter Wahrung der eigenen Integrität wenden sie Schritte der gewaltfreien Kommunikation an, um Konflikte friedlich zu lösen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Kommunikationstheorie nach Schulz von Thun: "Die vier Seiten einer Nachricht", Empfang auf vier Ohren und mögliche Störungen
  • gelungene Kommunikation auf der Grundlage der Kommunikationstheorie nach Schulz von Thun (aktives Zuhören und Metakommunikation)
  • Modell des inneren Teams nach Schulz von Thun (Grundlagen und Möglichkeiten des Umgangs damit), z. B. innere Führung, innere Teamkonflikte und inneres Konfliktmanagement
  • Grundlagen der gewaltfreien Kommunikation nach Rosenberg: Modell der vier Schritte der gewaltfreien Kommunikation (Beobachtung, Gefühl, Bedürfnis, Bitte)