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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Textiles Gestalten 6

TG6 Lernbereich 1: Eine textile Fläche bilden – Stricken (ca. 20 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • ordnen textile Rohstoffe nach tierischer (z. B. Schafwolle), pflanzlicher (z. B. Baumwolle) und synthetischer Herkunft (z. B. Polyacryl) und nehmen ihre Eigenschaften durch visuelle und haptische Untersuchungen wahr, um gezielt Material für einen Strickgegenstand auswählen zu können.
  • entnehmen den Banderolen von Wolle und Garnen gezielt Informationen verwendeter Rohstoffe, wichtiger Pflegesymbole, Maschenprobe, Materialbedarf und Stricknadelstärke, um diese Kenntnisse bei der Herstellung gestrickter Gegenstände zu berücksichtigen.
  • kennen die Bedeutung einfacher Pflegesymbole bei textilen Kleidungsstücken (z. B. Zeichen für Handwäsche, Bügeln, Trocknen) und beachten diese bei der Durchführung von Pflegemaßnahmen.
  • beziehen bei der Planung und Ausführung von Strickarbeiten gezielt Materialreste mit ein, um einen Beitrag für die verantwortungsvolle Nutzung von Ressourcen zu leisten.
  • wenden strickspezifische Gestaltungsmittel, wie Musterung, Farbwechsel, unterschiedliche Garnstärken und -qualitäten, gezielt an, um ihren Strickgegenstand individuell und kreativ zu gestalten.
  • planen den Arbeitsprozess für eine einfache Strickarbeit im Team, greifen dabei gegenseitig sinnvolle Vorschläge auf und gliedern den Arbeitsprozess in sinnvolle Teilschritte.
  • führen einfache Strickarbeiten fach- und materialgerecht aus und achten dabei auf eine körpergerechte Arbeitshaltung. Sie arbeiten dabei genau und rhythmisieren Arbeits- und Entspannungsphasen. So erhöhen sie ihre individuelle Konzentration und Leistungsfähigkeit.
  • fertigen Strickgegenstände anhand von einfachen Musterschriften mit Symbolsprache an, um eine Grundlage für die Durchführung anspruchsvollerer Strickarbeiten zu erhalten.
  • erkennen Fehler in der Arbeitstechnik und in der Herstellung von Strickgegenständen und analysieren deren mögliche Ursachen, um ihre Arbeit in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren und mögliche Fehler ausbessern zu können.
  • vergleichen gekaufte Strickware mit selbst hergestellten Textilien (z. B. Schal) hinsichtlich Qualität, Individualität, Ökologie und Preis und bahnen somit nachhaltiges Konsumverhalten an.
  • suchen aus verschiedenen Quellen (z. B. Internet, Zeitschriften) gezielt Informationen zur Arbeitstechnik Stricken in verschiedenen Kulturkreisen heraus, beschreiben Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf nachvollziehbare Weise und drücken sich dabei wertschätzend aus.
  • präsentieren in einer einfachen Modenschau den selbst hergestellten Strickgegenstand ihren Mitschülerinnen und Mitschülern, bewerten eigene und fremde Ergebnisse nach technischen (z. B. Maschenbild) und gestalterischen Kriterien (z. B. Farbwirkung) und formulieren positive wie negative Kritik achtsam und anerkennend.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • kulturhistorischer und interkultureller Hintergrund
  • Materialien: z. B. Wolle, Garne, Bänder, Schnur, Materialreste
    Materialkunde: Herkunft, Gewinnung und Eigenschaften textiler Rohstoffe (pflanzlich: z. B. Baumwolle, tierisch: z. B. Seide, synthetisch: z. B. Polyacryl)
  • Techniken: Stricken, Vernähen, Schließen einer Naht
  • Fachbegriffe: Maschenanschlag, rechte und linke Masche, Anfangs- und Schlussrandmasche, Abketten, Muster, Farbwechsel, Reihe, Runde, Abkürzungen, Banderole, internationale Pflegesymbole, Maschenprobe, Musterschrift
  • technikspezifische Werkzeuge und Geräte: verschiedene Stricknadeln, ggf. Strickbrett

TG6 Lernbereich 2: Eine textile Fläche gestalten – Drucken (ca. 12 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • stellen selbständig einen individuellen Druckstempel mithilfe eines Druckstockes (z. B. Holzstück) und unterschiedlichen Materialien (z. B. Moosgummi) her, um eine Vielzahl von kreativen Gestaltungsvarianten für ihr Druckvorhaben zu erzielen.
  • untersuchen durch die Anfertigung von „Probedrucken“ unterschiedliche Stoffe für das Stoffdruckverfahren bezüglich ihrer Eignung für den Druck (z. B. Saugfähigkeit), um so entsprechendes Material für ihr Druckvorhaben auswählen zu können.
  • entwickeln über den gezielten Austausch im Team Regeln für eine fach- und sachgerechte Ausführung der Stoffdrucktechnik, um diese bei der Fertigung ihres Druckvorhabens sinnvoll und in prozessoptimierender Art und Weise einzusetzen.
  • fertigen Probedrucke in verschiedenen Drucktechniken an (z. B. Materialdruck, Stempeldruck) und wählen gezielt ein Verfahren für ihr Werkstück aus, um ein individuelles und kreativ gestaltetes Ergebnis zu erhalten.
  • wenden Gestaltungselemente (z. B. Form, Farbe) und Gestaltungsprinzipien (z. B. Reihung, Streuung) beim Bedrucken eines Stoffes oder eines vorgefertigten textilen Gegenstandes selbständig und kreativ an, um ein individuelles Arbeitsergebnis zu erzielen.
  • planen die Durchführung eines Druckvorhabens im Team, indem sie es in sinnvolle Teilschritte (z. B. Material- und Stempelauswahl, Entwurf) gliedern.
  • führen die Arbeitstechnik Drucken fach- und materialgerecht aus und beenden die Druckarbeit durch Trocknen und Bügeln des textilen Materials (z. B. T-Shirt), um die Stoffdruckfarbe zu fixieren und den Gebrauchswert des bedruckten Gegenstandes zu erhöhen.
  • präsentieren ihren Mitschülerinnen und Mitschülern in Form einer einfachen Ausstellung ihre bedruckten Arbeitsergebnisse, bewerten sie nach technischen (z. B. präziser Stempelabdruck) und nach gestalterischen (z. B. Rapport) Gesichtspunkten. Sie formulieren positive wie negative Kritik achtsam und anerkennend.
  • analysieren und vergleichen traditionelle, handgefertigte und maschinelle Drucke (z. B. durch den Besuch eines Textilmuseums, Industriebetriebes), um Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Technik wahrzunehmen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • kulturhistorischer und interkultureller Hintergrund
  • Materialien: Stoffdruckfarben, z. B. Leinen, Baumwollstoffe, Seide, Viskose (appreturfrei und gebügelt), vorgefertigte textile Gegenstände
  • Techniken: Stempeldruck und/oder Materialdruck und/oder Schablonendruck, freies oder mustergebundenes Drucken oder kombinierte Druckverfahren
  • Fachbegriffe: Stempel, Schablone, fixieren, lichtecht, wasch- und bügelfest
  • technikspezifische Werkzeuge und Geräte: selbst gefertigte und/oder vorgefertigte Stempel, Stempelkissen, Bügeleisen, ggf. Druckstock oder Druckpresse

TG6 Lernbereich 3: Eine textile Fläche gestalten – Färben (ca. 12 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erproben mit einfachen Tauchversuchen verschiedene Stoffarten hinsichtlich ihrer Eignung für das Färben, um gezielt notwendige Eigenschaften für das zu wählende Material ableiten zu können.
  • führen verschiedene Reservierungstechniken, wie z. B. Plangi, Tritik, Batik, Shibori, fachgerecht durch, erkennen deren Charakteristik in Muster und Wirkung und wählen darauf aufbauend eine oder mehrere Techniken zur Gestaltung ihres textilen Werkstückes gezielt aus. Sie achten dabei auf eine sinnvolle und saubere Arbeitsplatzgestaltung.
  • setzen gezielt geeignete Gestaltungsmittel (z. B. Muster, Farbkombinationen) für das Färben eines Werkstückes (z. B. Kissenhülle, T-Shirt) ein, um unterschiedliche und einzigartige Färbeergebnisse zu erhalten.
  • analysieren gemeinsam einfache, farbbasierte Gestaltungsvarianten (z. B. Muster, Farbkombinationen) für ein Werkstück (z. B. Kissenhülle, T-Shirt) und berücksichtigen diese während des Herstellungsprozesses.
  • planen weitgehend selbständig den Arbeitsprozess der ausgewählten Färbetechnik, gliedern diesen in sinnvolle Teilschritte und begründen dabei die Auswahl der erforderlichen Werkzeuge und Hilfsmittel.
  • bewerten das Färben von Stoffen und Textilien in Billiglohnländern hinsichtlich ökologischer und ökonomischer Gesichtspunkte und ziehen daraus Konsequenzen für ein nachhaltiges Konsumverhalten.
  • präsentieren ihre Färberesultate in einer Ausstellung und bewerten eigene Arbeitsergebnisse und die ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler nach technischen (z. B. gleichmäßigen Abbinden) und gestalterischen Kriterien (z. B. Musterwirkung), um bei weiteren Werkstücken vergleichbare Fehler zu vermeiden.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • kulturhistorischer und interkultureller Hintergrund
  • Material: z. B. appreturfreie Stoffe aus Naturfasern, Japanpapier, Textilfarben, Wachs, textile Gegenstände
  • Techniken: z. B. Plangi (Reservierung durch Abbinden), Tritik (Reservierung durch Abnähen), Batik (Reservierung durch Wachs), Shibori (Reservierung durch Falten)
  • Fachbegriffe: Textur, Farbflotte-Farbbad, reservieren, fixieren, lichtecht, farbecht, Grundfarben, Mischfarben
  • technikspezifische Werkzeuge und Geräte: Werkzeuge zum Abklemmen, Abnähen, Abbinden, Wachsauftrag, Bügeleisen

TG6 Lernbereich 4: Eine textile Fläche verarbeiten – Hand- und Maschinennähen (ca. 24 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • analysieren mittels haptischer Untersuchungsmethoden (z. B. reißen, knittern, waschen, bügeln) die Eigenschaften verschiedener Stoffqualitäten, um gezielt Material für einen Gebrauchsgegenstand (z. B. Badetasche, Matchbeutel) entsprechend der Funktion auswählen zu können. Sie beschreiben dabei die Gebrauchseigenschaften mit den entsprechenden Fachbegriffen (z. B. Strapazierfähigkeit, Waschbarkeit).
  • berücksichtigen bei der Auswahl des Materials für einen textilen Gebrauchsgegenstand ökologische Aspekte, wie z. B. die Verwendung von Restbeständen oder das „Upcyceln“ von gebrauchten Gegenständen (z. B. Nähen einer Tasche aus einer gebrauchten Jeans), um dadurch mit einfachen Mitteln nachhaltiges Handeln anzubahnen.
  • rüsten die Nähmaschine weitgehend selbständig auf und beachten bei der Arbeitsplatzgestaltung ergonomische Grundsätze (z. B. Arbeitshaltung, Lichteinfall, Beleuchtung), um optimale Arbeitsbedingungen beim Nähen zu schaffen.
  • stellen einen Schnitt für einen einfachen Gegenstand durch Abpausen einer Vorlage her und verwenden diesen fach- und sachgerecht.
  • planen und strukturieren die Arbeitsabläufe für einen textilen Gebrauchsgegenstand und stellen ihn fach - und materialgerecht her. Sie verwenden dabei spezifische Nähtechniken (z. B. Verstürzen, Hotelverschluss, Saum nähen) und erweitern so ihre nähtechnischen Möglichkeiten, die sie für die Anfertigung textiler Gegenstände vielfältiger Art und für Ausbesserungsarbeiten (z. B. Hosensaum kürzen) nutzen können.
  • verarbeiten selbst gefärbte und/oder selbst bedruckte Stoffe zu einfachen, textilen Gegenständen (z. B. Haarband, Spielfigur).
  • setzen Gestaltungsmittel, wie Zierstiche, Ziernähte, Materialmix, bewusst ein, um ihren Gegenstand individuell zu gestalten und schöpferische Freude zu empfinden.
  • präsentieren ihre fertigen Gegenstände in Form einer kleinen Ausstellung (z. B. Thema: Recycling – „Zu schade für die Tonne“) und bewerten die eigenen Arbeitsergebnisse und die ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler nach technischen, gestalterischen Gesichtspunkten. Sie berücksichtigen dabei besonders die Ideenvielfalt hinsichtlich des Nachhaltigkeitsaspektes.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • kulturhistorischer und interkultureller Hintergrund
  • Materialien: z. B. gebrauchte Jeans, alte Wachstischdecken, feste und strapazierfähige Köperstoffe, Jeansstoffe, selbst gefärbte und/oder selbst bedruckte Stoffe, Stoffreste, gebrauchte Kleidungstücke oder Textilien, Nieten
  • Techniken: Nähmaschinennähen, Handnähen, Techniken zur individuellen Gestaltung, z. B. Vernieten, Sticken, Bemalen, Bedrucken
  • Fachbegriffe: Recyceln, Upcyceln, Ökologie und Ökonomie, Schnittvorlage, Textur, Saum verstürzen, Hotelverschluss, einfache Naht, Heftstich, Steppstich, Stoffbruch, Webkante, Schnittkante, Fadenlauf, Nählinie, Nahtzugabe, Zickzackstich
  • technikspezifische Werkzeuge und Geräte: z. B. Tacker, Vernietwerkzeug, Werkzeuge zum Bemalen und/oder Bedrucken, Besticken, Bügelbrett, Bügeleisen, Nähmaschine