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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Islamischer Unterricht 6

IU6 Lernbereich 1: Miteinander leben – Konflikte erkennen und lösen
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen wahr, dass sie in verschiedenen sozialen Beziehungen leben, in denen es auch Konflikte geben kann, und tauschen sich über persönliche Erfahrungen aus.
  • zeigen Möglichkeiten der friedlichen Bewältigung von Konflikten auf und stellen an konkreten Beispielen dar, welche davon in der jeweiligen Situation sinnvoll sind.
  • erläutern Koranstellen und Hadithe, die Anweisungen für den richtigen Umgang mit Mitmenschen beinhalten, deuten diese vor dem Hintergrund des göttlichen Schöpfungsprinzips der Friedfertigkeit und stellen Bezüge zu Konfliktsituationen in ihrem Umfeld her.
  • erkennen und reflektieren die Bedeutung von Regeln und Gesetzen für das zwischenmenschliche Leben und geben Beispiele aus ihrer eigenen Erfahrungswelt.
  • vergleichen Regeln in anderen Religionen miteinander und erkennen, dass die Gestaltung zwischenmenschlicher Beziehungen ein wesentliches Grundprinzip von Religion ist.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • soziale Beziehungen, z. B. Familie, Freundeskreis, Klassengemeinschaft, Menschen einer anderen Weltanschauung
  • Haltungen zur friedlichen Konfliktbewältigung, z. B. sich in die Lage anderer versetzen, kompromissbereit sein, Fehler eingestehen, sich entschuldigen, sich gegenseitig achten, sich nicht beleidigen
  • Erläuterung anhand ausgewählter Koranstellen, z. B. K 5:1; und Hadithe, z. B. Als Gott die Schöpfung beschloss, schrieb er als Regel für sich selbst in sein Buch, das bei ihm ist: Meine Gnade sei größer als mein Zorn. (Sammlung Bukhārī); Friedfertigkeit, Ehrlichkeit und Hilfsbereitschaft als islamisches Grundprinzip
  • Sinn und Notwendigkeit von Regeln und Gesetzen, z. B. Klassenrat, Menschenrechte, Kinderrechte
  • Regeln in anderen Religionen und Weltanschauungen, z. B. Zehn Gebote in Christentum und Judentum, Leitlinien von Liebe und Barmherzigkeit sowie das Doppelgebot von Gottes- und Nächstenliebe im Christentum, Goldene Regel, Gebot der Fairness

IU6 Lernbereich 2: Religiöses Leben – Gebet verstehen
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen die Notwendigkeit eines geregelten Tagesablaufs wahr und tauschen sich über ihren eigenen aus.
  • erläutern aus muslimischer Perspektive die Bedeutung und den Nutzen des täglichen Pflichtgebets, insbesondere für einen geregelten Tagesrhythmus.
  • beschreiben Anlässe, Vorbereitungen, Zeiten und Ablauf des muslimischen Pflichtgebets.
  • unterscheiden Formen des islamischen Gebets.
  • tauschen sich anhand passender Koranstellen und Hadithe über Körperpflege und Hygiene als Bestandteil der Glaubenspraxis aus und diskutieren über die Bedeutung von Sauberkeit und Hygiene im Alltag.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • vom Sinn der Regelmäßigkeit und der Gewöhnung an eine innere und äußere Ordnung, z. B. K 2:43-46, Hadithe; Tagesrhythmus in der Natur; Geschichte von Muhammads Himmelfahrt (mirādsch)
  • Anlässe, u. a. Freitagsgebet, Festtagsgebet; Schlagworte: ghusl, wudū, salā, rakaāt
  • rituelle Anbetung Gottes (salā), freie Anrufung (dhikr), tradierte Bittgebete (duā) aus Koran und Hadith
  • Diskussionsthemen, z. B. Schutz vor Infektionen und Krankheiten

IU6 Lernbereich 3: Glaubenslehre des Islams – Göttliche Begleitung verstehen
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beschreiben den Glauben an die Engel im Islam und erarbeiten anhand passender Koranstellen Namen, Eigenschaften und Aufgaben von Engeln.
  • beschreiben die besondere Rolle des Engels Gabriel und geben in eigenen Worten das Ereignis der ersten Offenbarung wieder.
  • vergleichen und reflektieren die Vorstellung von Engeln in anderen Religionen.
  • diskutieren kritisch über den Glauben an Engel in der Volksfrömmigkeit und den Umgang mit Engeln in ihrer Lebenswelt.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Glaube an die Engel als Glaubensartikel, z. B. K 4:136, Engel im Koran
  • Dschibrīl (Gabriel) als Überbringer der Offenbarung, Begleiter bei Muhammads Himmelsreise, Gabriel-Hadith als Grundlage für die Fünf Säulen des Islams
  • andere Religionen, z. B. die Rolle des Erzengels Gabriel in Christentum oder Judentum
  • Engel im Film, in der Kunst und im alltäglichen Sprachgebrauch

IU6 Lernbereich 4: Propheten – Botschafter und Botschaften reflektieren
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beschreiben Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den im Koran erwähnten Gesandten Gottes.
  • beschreiben die gemeinsame Kernbotschaft der im Koran erwähnten Gesandten.
  • erschließen aus einschlägigen Korantexten, dass jedem Volk ein Auserwählter gesandt wurde, um es an die Kernbotschaften zu erinnern, und dass sich alle Auserwählten aufeinander beziehen.
  • diskutieren anhand ausgewählter Beispiele darüber, wie Propheten mit Vorwürfen umgegangen sind, und leiten daraus Konsequenzen für Musliminnen und Muslime ab.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Gemeinsamkeiten, z. B. übermitteln die Botschaft Gottes, beziehen sich aufeinander
  • Unterschiede, z. B. Empfangen einer Schrift, Wunder
  • Kernbotschaft: Einzigkeit des Schöpfers, z. B. K 112, die Verantwortung des Menschen sich und seiner Umwelt sowie der Schöpfung gegenüber, der Glaube an das Jenseits
  • Texte zu ausgewählten Propheten und Gesandten
  • Vorwürfe, z. B. Lügner, Betrüger, Besessener
  • vorbildliches Verhalten, z. B. anhand von Hadithen, keine Beschimpfungen, friedliche Konfliktlösung auch im Falle von Beleidigungen

IU6 Lernbereich 5: Muhammads Leben und Wirken – Offenbarung deuten
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beschreiben das erste Offenbarungserlebnis des Propheten.
  • systematisieren ihr individuelles Vorwissen mithilfe der Kenntnis über das Berufungserlebnis, die Folgen und die Umstände, unter denen dies geschah, und über die Bedeutung des ersten Offenbarungsverses.
  • reflektieren auf altersgemäße Weise die Bedeutung der Offenbarung für Musliminnen und Muslime.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Schlüsselwörter: Höhle auf dem Berg Hira, Monat Ramadan, Probleme in Mekka, 40 Jahre alt, Reaktionen in Mekka, Engel Dschibrīl, K 96:1-5
  • Bedeutung: Barmherzigkeit Gottes, Aufklärung des Menschen, z. B. Was ist der Mensch, was ist sein Wesen, seine Bestimmung, seine Aufgabe, sein Ziel?

IU6 Lernbereich 6: Koran und Schrifttradition – Überlieferung erklären
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • stellen die Bedeutung des Korans für die Musliminnen und Muslime dar und leiten daraus den respektvollen Umgang mit dem Koran für Musliminnen und Muslime ab.
  • erläutern die Herkunft der Bezeichnung Koran.
  • geben Auskunft über das Themenspektrum der Hadithe.
  • unterscheiden die Begriffe Hadith, Sīra und Sunna.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Bedeutung des Korans: für Musliminnen und Muslime letztgültige Offenbarung, hebräische Bibel und die Evangelien als heilige Schriften, Beschreibung des Verhältnisses zwischen Gott und den Menschen, Antwort auf die sog. großen Fragen, aber auch Belehrung, Unterstützung, Lebenshilfe und Leitfaden für die Menschen; Glaube an den Koran als Glaubensartikel, z. B. K 4:136
  • Umgang mit dem Koran, z. B. äußerliche/innerliche Reinheit
  • Koran als Ableitung der arabischen Vokabel qarn (geschlossene Einheit, die vollständige Sammlung), qaruna („das eine zum anderen fügen“, das Zusammengefügte) und qara’a („vortragen, rezitieren“, das Vorzutragende)
  • Themen, z. B. Glaube, Umwelt, Natur, Schöpfung, Lebensführung
  • Hadith: Literaturgattung, in der Aussagen und Beschreibungen des Propheten Muhammad festgehalten sind; Sīra: Prophetenbiographie auf Basis einer Vielzahl von Hadithen; Sunna: Traditionen und tradierte Gewohnheiten des Propheten Muhammad, die auf Hadithen beruhen

IU6 Lernbereich 7: Geschichte und Geographie des Islams – Heterogenität wahrnehmen
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beschreiben mithilfe einer Weltkarte die Verbreitung des Islams.
  • unterscheiden exemplarisch verschiedene kulturelle Ausprägungen in den unterschiedlichen muslimischen Ländern.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Ausbreitung, z. B. Südostasien, China, Pakistan, Indien, Türkei, Naher Osten, (Nord-) Afrika
  • kulturelle Ausprägungen, z. B. Kleidungsstil, Architektur, Sprache, Speisen, Traditionen

IU6 Lernbereich 8: Religionen und Weltanschauungen – Judentum und Christentum verstehen
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • verstehen und beschreiben wesentliche Glaubensinhalte des Judentums und bringen sie in Verbindung mit dem gelebten Judentum.
  • verstehen und beschreiben wesentliche Glaubensinhalte des Christentums und erläutern, inwiefern der Umgang Jesu mit den Armen, Schwachen und Ausgestoßenen Konsequenzen für ihr gegenwärtiges Handeln haben kann.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • wichtige Elemente jüdischen Glaubens und Lebens: Gottes Bund mit dem Volk Israel, Tora und Schrift, Gebote, Hoffnung auf Gottes neue Welt und den Messias, Gebet, Sabbat, Pessach; ein Beispiel für jüdisches Leben heute, z. B. Umgang mit Glaubenstraditionen, jüdisches Gemeindeleben, ein Fest
  • Jesus Christus als zentraler Glaubensinhalt des Christentums: Leben und Wirken Jesu: z. B. Geburt, Taufe; Umgang mit Armen, Schwachen und Ausgestoßenen, z. B. Umgang mit dem Zöllner Zachäus (LK 19,1-10),); Leben und Botschaft Jesu: z. B. Kreuzigung und Auferstehung, Doppelgebot der Liebe (Mt 22,34-40), Barmherziger Samariter (LK 10,2-37), Vaterunser