Lehrplan PLUS

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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Kunst 8

Der nachstehende Fachlehrplan ist für die Wahlpflichtfächergruppe IIIb mit dem Profilfach Kunst konzipiert. Wird Kunst als ein Fach des Bereichs musisch-ästhetische Bildung unterrichtet, liegt es in der pädagogischen Entscheidung der Lehrkraft, welche Schwerpunkte sie in den einzelnen Jahrgangsstufen setzen will. Je nach der Verteilung der Unterrichtsstunden auf bestimmte Jahrgangsstufen können Lehrplaninhalte der nicht unterrichteten vorhergehenden oder nachfolgenden Jahrgangsstufen in angemessener Weise im Unterricht behandelt werden. Sowohl im Fach Kunst als Profilfach wie auch als musisches Fach sollte jeder der drei Lernbereiche im Unterricht angemessen Berücksichtigung finden. Bei der Auswahl der Inhalte empfiehlt es sich, die Aspekte Bildkompetenz und kulturelle Teilhabe, Allgemeinbildung und Entwicklung der Persönlichkeit zu bedenken. Das Anliegen des Fachs, Wissen und Kenntnisse mit praktischen Erfahrungen zu verknüpfen, soll grundsätzlich beachtet werden.

Ku8 Lernbereich 1: Bildnerische Auseinandersetzung mit Wirklichkeit und Fantasie (ca. 34 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • wenden ihre Kenntnisse über Bildgestaltung (z. B. spannungsreiche Bildkomposition) in eigenen praktischen Arbeiten zu Gefühlen und persönlichen Vorstellungen an, indem sie verschiedene Techniken bewusst wählen und miteinander kombinieren.
  • analysieren anhand von Skizzen die Wirkung von verschiedenen Kompositionsmöglichkeiten, bewerten sie und setzen ihre Erkenntnisse bildwirksam um, z. B. bei der eigenständigen Zusammenstellung von einfachen Gegenständen zu einem Stillleben.
  • erzeugen mithilfe von bildnerischen Mitteln den Eindruck von Plastizität und Räumlichkeit, um die Wirklichkeit abzubilden.
  • entschlüsseln und bewerten die Bedeutung von Image und Zeitgeist für die Gesellschaft und für die eigene Persönlichkeit anhand künstlerischer Darstellungen und der Erprobung verschiedener Möglichkeiten der Selbstinszenierung, z. B. mit Porträtfotografie, Szenischem Spiel, Ausstellungen.
  • bewerten wertschätzend eigene und fremde bildnerische Arbeiten und begründen dabei, inwiefern die gewählten gestalterischen Verfahren die beabsichtigte Bildwirkung umsetzen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Gegenstand:
    Mensch (z. B. Selbstinszenierung, Image, Zeitgeist, Porträt, Selbstporträt), Gefühle, eigene Vorstellungen, Stillleben, Detailstudien, Innenräume
  • Gestaltungselemente und -prinzipien:
    Komposition: Wirkung, Formateinteilung, Bildschwerpunkt, Bildspannung, Anschneiden von Bildgegenständen
    Farbe: Ausdruckswert von Form und Farbe
    Raum: Räumlichkeit durch Zentral-, Farb-, Luftperspektive, Plastizität (Modellierung nach Licht und Schatten)
    Porträt: Einsatz und Wirkung von Körpersprache, Mimik, Kopfhaltung, Gestik, Körperhaltung, Porträttypen, Komposition, Bildausschnitt, Blickwinkel/Perspektive, Beleuchtung, Bildhintergrund, Accessoire
    Wirklichkeitsnahes Abbilden: Proportionen, Körperachsen, Form, Stofflichkeit, Modellierung nach Licht und Schatten
  • Techniken und Verfahren:
    Malerei (Farbmodulierung, Tonwertabstufungen), Grafik (Kompositionsskizze, Linie, Textur, Schraffur durch z. B. Formstrich, Kritzelstrich), Druckgrafik (z. B. Verlorener Schnitt), verschiedene Mischtechniken, Collage
  • Werkzeuge und Materialien:
    Farben (z. B. Gouache oder Acryl), Pinsel oder selbst gebaute Malwerkzeuge, verschiedene Malgründe (z. B. auf farbigem Grund, Karton, Holz), Stifte (z. B. Farb-, Blei- und Faserstifte, Kugelschreiber), Kohle und Kreiden (z. B. Ölpastell- oder Pastellkreide), Feder und Tusche, Druckmaterial (z. B. Linolschneider, Druckplatte, Druckwalzen, Linoldruckfarbe), Schere, Klebstoff, Digitalkamera, Computer, ggf. digitales Text- und Bildbearbeitungsprogramm

Ku8 Lernbereich 2: Bildende Kunst (ca. 26 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • wenden fachspezifische Verfahren der Bildbetrachtung hinsichtlich Form, Farbe, Licht, Raum und Komposition an, um einen systematischen Zugang zu Kunstwerken zu erlangen.
  • analysieren Beispiele der Malerei in Renaissance und Barock unter Berücksichtigung der zeitgeschichtlichen Hintergründe (u. a. in Ausstellungen, bei Atelierbesuchen) hinsichtlich wesentlicher Inhalte (z. B. Porträt, Stillleben) und typischer Stilelemente, um diese Erkenntnisse für eigene Gestaltungsvorhaben zu nutzen.
  • vergleichen Bildwerke aus Renaissance und Barock mit Bildern anderer Epochen in Bezug auf beobachtete Inhalte, Gestaltungsmittel sowie den Zusammenhang von Absicht und Wirkung nach den grundlegenden Kriterien der systematischen Bildanalyse, um deren kulturhistorische Bedeutung einzuschätzen.
  • sammeln gezielt Informationen zur Zeit- und Kulturgeschichte der Epochen sowie zum Wirken bedeutender Künstlerpersönlichkeiten (Leonardo da Vinci, Albrecht Dürer u. a.) und nutzen diese, um deren Bedeutung für die Entwicklung der Kunst zu würdigen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Gegenstand:
    Stilmerkmale und kultureller Kontext von Renaissance und Barock
    Werke bedeutender Künstler der Renaissance (Leonardo da Vinci, Michelangelo Buonarroti als Universalgenies) und einige weitere wichtige Künstlerpersönlichkeiten dieser Epoche (Sandro Botticelli, Albrecht Dürer u. a.)
    Hauptwerke des Barock mit dem Schwerpunkt Malerei (Caravaggio, Peter Paul Rubens, Pieter Claesz, Rembrandt u. a.), moderne und zeitgenössische Bildwerke im Vergleich (z. B. Pablo Picasso, Maria Lassnig, Daniel Spoerri, Cindy Sherman), Stillleben (z. B. Vanitasstillleben), Darstellung des Menschen (z. B. Selbstporträt, Herrscherporträt), Innenräume (z. B. Fresken, Stuck)
  • Gestaltungselemente und -prinzipien:
    Renaissance: Idealisierung, Proportion, Kompositionsschemata in geometrischen Grundformen, Goldener Schnitt, Zentralperspektive, Farbperspektive, Luftperspektive, Lokalfarbe
    Barock: Gesamtkunstwerk, Illusionsdarstellung, Stofflichkeit, Farb- und Lichtwirkung

Ku8 Lernbereich 3: Angewandte Kunst (ca. 20 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • ordnen Werbung in ihrer Vielfalt als Teil ihrer Lebenswelt ein. Dabei ergründen sie gezielt Gestaltungsmittel und Gestaltungsabsicht, um Werbebotschaften (z. B. Imagebildung) zu entschlüsseln und zu hinterfragen.
  • analysieren und beschreiben anhand von ausgewählten Beispielen (z. B. Mode, Gebrauchsgegenstand, Bauwerk, Webseite) den Zusammenhang von Gestaltung, Funktionalität, Zielgruppe und Image, um Design und Architektur als Ausdruck des Zeitgeistes zu erkennen.
  • entwerfen eine Werbebotschaft (Bild-Text-Kombination) oder ein eigenes Produktdesign (auch als Umgestaltung) mit den bekannten Gestaltungsmitteln und stellen ihr Ergebnis als Entwurf, ausgearbeitetes Layout (z. B. Grafik, Malerei, Collage, digitale Text- und Bildbearbeitung) oder dreidimensionales Modell vor.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Gegenstand:
    Werbung (z. B. Plakat, Visitenkarte, Flyer, Logo, Anzeige, Produktwerbung, Imagewerbung, Webseite)
    Jugendkultur (Image, Identität)
    Design/Architektur (z. B. Mode, Möbel, Gebrauchsgegenstände, Bauwerke), Methoden der Ideenfindung, Planung und Umsetzung
  • Gestaltungselemente und -prinzipien:
    Werbegrafik: Anordnung von Text und Bild im Format, Logo, Eyecatcher, Slogan, Typografie (Satzspiegel, -ausrichtung, Schriftarten, Schriftgröße u. a.), Motivwahl, Funktionalität, Zielgruppenorientierung, Farbwirkung
    Produktgestaltung: Zusammenwirken von Form und Funktion/Nutzung (form follows function)
  • Techniken und Verfahren:
    Entwurfszeichnung, Layout, Schrift, Collage, Modellbau, Fotografie, digitale Text- und Bildbearbeitung, Präsentation
  • Werkzeuge und Materialien:
    siehe Lernbereich 1, Pappe, Papier (Zeitung), Recycling- und Verpackungsmaterial, Materialien für Modellbau (z. B. Styrodur, Hartschaumplatten, Holz)