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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Betriebswirtschaftslehre/Rechnungswesen 9 (II)

In dieser Jahrgangsstufe soll eine praxisorientierte Maßnahme, z. B. Erkundung eines Kreditinstituts, durchgeführt werden.

BwR9 Lernbereich 1: Unternehmensführung und Einkommen des Unternehmers (ca. 12 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erläutern die Aufgaben der Unternehmensführung und stellen den hierarchischen Aufbau eines Unternehmens schematisch dar.
  • beschreiben unterschiedliche Führungsstile und Führungstechniken als Instrument der Personalführung in Unternehmen.
  • begründen die Notwendigkeit eines angemessenen Unternehmerlohns in einem Einzelunternehmen und dessen Berücksichtigung bei der Preisgestaltung.
  • erfassen Privatentnahmen und Privateinlagen des Unternehmers buchhalterisch.
  • schließen am Ende des Geschäftsjahres das Privatkonto über das Eigenkapitalkonto ab und ermitteln die daraus resultierende Eigenkapitalveränderung unter Berücksichtigung des Unternehmenserfolges.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Aufgaben der Unternehmensführung, Unternehmensphilosphie
  • Aufbauorganisation: Leitungssysteme (Liniensysteme), Organigramm
  • Personalführung: Führungsstile (autoritativ, kooperativ), Führungstechniken („Management-by-Konzepte“ am Beispiel von „Management by Exception, by Delegation und by Objectives“)
  • angemessener Unternehmerlohn (u. a. Berücksichtigung von Existenzsicherung, Unternehmerrisiko)
  • Privatentnahmen (Einkommen als vorweggenommene Gewinnentnahme, private Absicherung, Einkommen- und Kirchensteuer) und Privateinlagen (3001 P)
  • Abschluss des Privatkontos, Eigenkapitalveränderung mit Berücksichtigung des Unternehmenserfolges

BwR9 Lernbereich 2: Anlagenbereich (ca. 19 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erläutern, ausgehend von der Erkenntnis, dass Sachanlagen der Wertminderung unterliegen, deren Refinanzierung über den Abschreibungskreislauf.
  • charakterisieren verschiedene Methoden zur Quantifizierung der Abschreibung und berechnen deren Höhe nach dem linearen Abschreibungsverfahren.
  • nutzen vereinfachte Methoden der Investitionsrechnung als Hilfsmittel, um Kaufentscheidungen zu begründen. In diesem Zusammenhang berücksichtigen sie auch nichtökonomische Investitionsziele.
  • ermitteln die beim Kauf eines Sachanlagegutes relevanten Anschaffungskosten und erfassen diese buchhalterisch.
  • verteilen die Anschaffungsnebenkosten bei der Beschaffung unbeweglicher Anlagegüter anteilsmäßig korrekt auf Grundstück und Gebäude, um die Bemessungsgrundlage für die jährliche Abschreibung zu erhalten.
  • erfassen die planmäßigen jährlichen Abschreibungen auf das abnutzbare Anlagevermögen buchhalterisch.
  • erfassen Mietzahlungen und Reparaturkosten für Sachanlagegüter sowie Versicherungsbeiträge buchhalterisch.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Bedeutung von Sachanlagegütern im Rahmen des betrieblichen Leistungserstellungsprozesses
  • Abschreibungen und deren Auswirkungen: Selbstfinanzierung/Substanzerhaltung, Steuerersparnis
  • Investitionsrechnung: vereinfachte Amortisationsrechnung, Kostenvergleichsrechnung
  • Investitionsziele (ökonomische, soziale und ökologische Ziele)
  • Kauf von Anlagegütern: Anschaffungskosten einschließlich der Anschaffungsnebenkosten und Anschaffungspreisminderungen; Anlagenkarte
  • lineares Abschreibungsverfahren: Abschreibungsbetrag, Abschreibungssatz, AfA-Tabelle, zeitanteilige Abschreibung, Erinnerungswert
  • buchhalterische Erfassung von Gegenständen des Anlagevermögens einschließlich Kleingüter und geringwertiger Wirtschaftsgüter (0890 GWG, 6800 BMK)
  • Buchung der Abschreibungen auf Sachanlagen und auf geringwertige Wirtschaftsgüter; direkte Abschreibung (6520 ABSA, 6540 ABGWG)
  • Begriffe Abschreibung und Absetzung für Abnutzung
  • Buchungen im Zusammenhang mit Anlagegütern: Reparaturen, Miete, Versicherungen (6160 FRI, 6700 AWMP, 6900 VBEI)

BwR9 Lernbereich 3: Möglichkeiten der Finanzierung (ca. 20 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • stellen Vor- und Nachteile verschiedener Formen der Eigen- und Fremdfinanzierung gegenüber, um vor dem Hintergrund eines Investitionsvorhabens eine begründete Empfehlung für eine Finanzierungsmöglichkeit abzugeben.
  • ermitteln rechnerisch die gesamten Kosten von Bankkrediten, um sich für ein geeignetes Finanzierungsangebot zu entscheiden. Dabei nutzen sie auch den effektiven Zinssatz, reflektieren aber dabei kritisch dessen Aussagekraft.
  • bilden die Buchungssätze für die Aufnahme von Bankkrediten und für den Schuldendienst.
  • weisen die hohen Kosten des Lieferantenkredits nach, indem sie rechnerisch die Aufwendungen für die Inanspruchnahme des Kontokorrentkredites mit dem Nettoskonto vergleichen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Kennzeichen von Eigen- und Fremdfinanzierung, Eigenkapitalquote, Goldene Finanzierungsregel
  • Eigenfinanzierung am Beispiel von Einzelunternehmen (z. B. stiller Gesellschafter) und Aktiengesellschaften (z. B. Ausgabe junger Aktien)
  • Fremdfinanzierung: Kreditaufnahme (Disagio als Vorabzug, Auszahlungsbetrag), Schuldendienst (Zinsen, Laufzeit, Tilgung), Fest-, Abzahlungs- und Annuitätendarlehen
  • Zinsrechnung im Kreditbereich
  • alternative Finanzierungsmöglichkeiten: Factoring, Leasing, öffentliche Förderprogramme
  • Kreditvergleich mithilfe des effektiven Zinssatzes
  • kurzfristige und langfristige Bankverbindlichkeiten, Kosten des Geldverkehrs, Zinsaufwendungen (6750 KGV, 7510 ZAW)
  • Kontokorrentkredit, Dispositionskredit
  • Lieferantenkredit

BwR9 Lernbereich 4: Kapitalanlage (ca. 19 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • treffen reflektierte Kapitalanlageentscheidungen, indem sie die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Anlagemöglichkeiten unter Berücksichtigung der Geldanlagekriterien abwägen. Erträge von verzinsten Geldanlageformen und vermieteten Immobilien erfassen sie buchhalterisch.
  • führen Berechnungen im Rahmen des Kaufes und Verkaufes von Aktien durch. Dabei reflektieren sie die Chancen, Grenzen und Risiken der Geldanlage in Aktien.
  • erfassen den Kauf und Verkauf von Wertpapieren des Anlagevermögens sowie die damit verbundenen Dividendenerträge und Depotgebühren buchhalterisch.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • grundlegende Kapitalanlageformen: Sichteinlagen, Termineinlagen, Wertpapiere, Edelmetalle, Immobilien (5710 ZE, 5400 EMP)
  • magisches Dreieck der Geldanlage, nachhaltige Geldanlage: Einbeziehung ökologischer, sozialer und ethischer Kriterien; Diversifikation
  • Zinsrechnung im Bereich der Geldanlage
  • Börse
  • wichtige Aktienindizes (u. a. DAX, Dow Jones)
  • Kauf- und Verkaufsabrechnungen im Aktienverkehr, Auswertung von Bankabrechnungen
  • Buchungen bei Aktiengeschäften von Finanzanlagen: Aktienkauf, Dividende, Aktienverkauf (1500 WP, 5780 DDE, 5650 EAWP, 7460 VAWP)

BwR9 Lernbereich 5: Ausfall und Bewertung von Forderungen (ca. 14 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • stellen die Grundzüge des Insolvenzverfahrens und dessen Folgen für Unternehmer, Gläubiger und Mitarbeiter dar.
  • belasten Kunden, die im Zahlungsverzug sind, mit Mahngebühren und Verzugszinsen und erfassen diese buchhalterisch.
  • analysieren und klassifizieren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mithilfe geeigneter Indikatoren im Hinblick auf die Bonität der Schuldner, um sie dementsprechend zu bewerten.
  • nehmen bei Erkennen eines Ausfallrisikos eine buchhalterische Umbuchung von Forderungen auf zweifelhafte Forderungen vor.
  • berechnen und buchen einen teilweisen oder vollständigen Ausfall von Forderungen während eines Geschäftsjahres unter Berücksichtigung der Umsatzsteuerkorrektur.
  • buchen den Zahlungseingang auf eine bereits abgeschriebene Forderung unter Berücksichtigung der Umsatzsteuer.
  • berechnen die notwendige Höhe der Einzelwertberichtigung zweifelhafter Forderungen zum Bilanzstichtag und erfassen sie buchhalterisch, um erwartete Verluste korrekt auszuweisen.
  • berechnen und buchen die Pauschalwertberichtigung von einwandfreien Forderungen zum Bilanzstichtag, um das allgemeine Ausfall- bzw. Kreditrisiko des Unternehmens bei einwandfreien Forderungen zu berücksichtigen.
  • charakterisieren Factoring als Möglichkeit, das Risiko eines Forderungsausfalls zu übertragen bzw. die Liquidität zu erhöhen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Grundzüge des Insolvenzverfahrens
  • Zahlungsverzug (5430 ASBE)
  • einwandfreie, zweifelhafte und uneinbringliche Forderungen (2470 ZWFO)
  • direkte Abschreibung uneinbringlicher Forderungen; Umsatzsteuerkorrektur (6950 ABFO)
  • Zahlungseingang einer abgeschriebenen Forderung (5495 EFO)
  • Bewertung der Forderungen (indirekte Abschreibung): Einzelwertberichtigung zweifelhafter Forderungen und Pauschalwertberichtigung einwandfreier Forderungen zum Bilanzstichtag: Berechnungen und Buchungen (Neubildung) (3670 EWB, 3680 PWB)