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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Evangelische Religionslehre 9

ER9 Lernbereich 1: Arbeit und Freizeit
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen ihre gegenwärtige Situation bewusst als eine Phase der Orientierung hinsichtlich ihrer beruflichen Zukunft und ihrer zunehmenden Selbständigkeit wahr und formulieren die damit verbundenen Chancen und Schwierigkeiten.
  • erläutern christliche Impulse zum Thema Arbeit und Leistung und beziehen diese auf die aktuelle schulische Situation und ihre Vorstellung vom zukünftigen Berufsleben.
  • diskutieren, welchen Raum Arbeit und Freizeit in ihrem Leben einnehmen sollen, und leiten aus dem Gedanken der Lebenszeit als Gabe Gottes Möglichkeiten einer sinnvollen Freizeitgestaltung ab.
  • nehmen wahr, wie Medien zur Kommunikation und Freizeitgestaltung genutzt werden, reflektieren Chancen und Gefahren des (eigenen) Mediengebrauchs und diskutieren aus christlicher Perspektive Möglichkeiten eines differenzierten und ausgewogenen Umgangs damit.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Chancen und Schwierigkeiten der gegenwärtigen Situation: Gestaltungsmöglichkeiten, Notwendigkeit Entscheidungen zu treffen, Ängste
  • christliche Impulse zum Thema Arbeit und Leistung, z. B. aus Gen 1-3 (Grenzen der Arbeit, Arbeit als Gestaltungschance, Mühe der Arbeit), Gleichnisse (Lk 15,11-32; Lk 19,12-27; Mt 20,1-16), Aussagen Luthers
  • Verhältnis Arbeit und Freizeit: Beispiele aus dem näheren und weiteren Umfeld
  • Lebenszeit als Gabe Gottes, dazu Impulse aus Pred 3,1-15: Alles hat seine Zeit
  • sinnvolle Freizeitgestaltung, z. B. eigene Fähigkeiten weiterentwickeln, Freundschaften pflegen, soziales Engagement, kulturelle Aktivitäten, Ruhe und Müßiggang
  • Kommunikation mit Medien: verschiedene Formen der Social Media, Computerspiele
  • Möglichkeiten eines differenzierten und ausgewogenen Umgangs aus christlicher Perspektive, z. B. respektvoller Umgang mit Daten und Bildern anderer, Eintreten gegen Verleumdung, Bloßstellung

ER9 Lernbereich 2: Judentum
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen historische Spuren und gegenwärtige Formen jüdischer Kultur und Religion in ihrem Umfeld wahr und erklären die Grundzüge jüdischen Glaubens und Lebens.
  • geben einen Überblick über ausgewählte Aspekte der Geschichte Israels und des Judentums und stellen Bezüge her zu jüdischem Selbstverständnis.
  • reflektieren kritisch unterschiedliche Formen der Judenfeindschaft und beziehen begründet eine Position gegen den Antisemitismus.
  • erläutern das Verhältnis der Bibel zur jüdischen Religion, und diskutieren die Bedeutung des christlich-jüdischen Dialogs heute.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Spuren und Formen jüdischer Kultur und Religion im näheren oder weiteren Umfeld, z. B. in Architektur, Kunst, Literatur, Film; ggf. Besuch einer jüdischen Einrichtung
  • Grundzüge jüdischen Glaubens und Lebens, z. B. Glaube an den einen Gott (Schma Israel), Tora, Sabbat, jüdische Feste (z. B. Pessach, Jom Kippur, Purim)
  • Aspekte der Geschichte Israels und des Judentums in Auswahl, z. B. aus dem Frühjudentum, Exil, Verbreitung und Bedeutung des Judentums in Europa, Holocaust
  • Formen der Judenfeindschaft, z. B. Antisemitismus, Antijudaismus
  • Verhältnis der Bibel zur jüdischen Religion: differenzierter Blick auf übereinstimmende Texte und gemeinsame Themen, z. B. Schöpfung, Bund und Gesetz, Messias, Erlösung

ER9 Lernbereich 3: Tod und Auferstehung
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beschreiben, wie vielfältig mit Abschied, Trauer und Tod umgegangen werden kann, und bringen dabei eigene Erfahrungen zum Ausdruck.
  • erklären verschiedene Vorstellungen vom Tod und dem, was danach kommt, und diskutieren mögliche Konsequenzen für Lebensgefühl und Lebensgestaltung.
  • geben Auskunft über zentrale Aussagen der biblischen Osterbotschaft und tauschen sich über die christliche Hoffnung auf die Auferstehung der Toten als mögliche Perspektive für das eigene Leben aus.
  • setzen sich mit biblischen Bildern für das Leben nach dem Tod auseinander und bringen eigene Vorstellungen kreativ zum Ausdruck.
  • diskutieren an konkreten Beispielen, was die christliche Vorstellung des Lebens als Gabe Gottes für die Wertschätzung und Gestaltung des eigenen Lebens in dieser Welt sowie für den Umgang und das Zusammenleben mit anderen bedeutet.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Umgang mit Abschied, Trauer und Tod, z. B. christliche Bestattung und andere Rituale, Traueraufgaben, Sterbebegleitung, Hospizarbeit, Palliativstationen
  • verschiedene Vorstellungen aus anderen Kulturen, Weltanschauungen oder Religionen, ggf. Nahtoderfahrungen
  • zentrale Aussagen der biblischen Osterbotschaft, z. B. Auferstehung Jesu (nach den Evangelien), Leben nach dem Tod (1 Kor 15; 1 Thess 4,13-18)
  • biblische Bilder für das Leben nach dem Tod, z. B. Lebendigwerden der Toten (Ez 37), Haus mit vielen Wohnungen (Joh 14,1-3), Das neue Jerusalem (Offb 21,1-5), Weizenkorn (Joh 12,24 und 1 Kor 15,35 ff.)
  • Wertschätzung des eigenen und fremden Lebens, z. B. Umgang mit Gesundheit und Sucht, Risikosportarten, Organspende, Sterbehilfe

ER9 Lernbereich 4: Gelebter christlicher Glaube
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • benennen verschiedene Bedeutungen von „glauben“ in der Alltagssprache und unterscheiden diese vom evangelischen Glaubensverständnis.
  • stellen auch anhand biblischer Bezüge die Vielfalt christlicher Glaubenspraxis im Alltag dar, tauschen sich über ihre persönlichen Erfahrungen aus und gehen eigenständig mit Ausdrucksformen des Glaubens um.
  • geben Auskunft über ausgewählte Beispiele christlicher Frömmigkeit in ihrer Umgebung wie auch in anderen Ländern und beurteilen deren Relevanz für ihr eigenes Leben.
  • reflektieren auf der Basis des Doppelgebots der Liebe, wie gelebter Glaube im Alltag in Spiritualität und zwischenmenschlichem Verhalten Gestalt gewinnt, und entwickeln daraus Ideen, wie sie sich im christlichen Sinn in ihrem Umfeld einbringen können.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • verschiedene Bedeutungen von „glauben“ in der Alltagssprache, z. B. für wahr halten, überzeugt sein, vermuten, nicht wissen
  • evangelisches Verständnis von „glauben“, z. B. auf Gott vertrauen, mit Zweifeln leben, Glauben-Können als Geschenk, M. Luthers Auslegung zum 1. Gebot
  • Glaubenspraxis, z. B. Erntedank (Dtn 26,2-3a.10f); Pilgern, Singen/Beten (Ps 122); Vaterunser, Fasten (Mt 6,1-18); Gottesdienstbesuch, Schriftlesung, Auslegung (Lk 4,16-21); Taufe, Abendmahl, Gebet, Teilen (Apg 2,41-47)
  • christliche Frömmigkeit, z. B. Mitarbeit in der Kirchengemeinde, Jugendkirchen, Kirchentag, Taizé
  • gelebter Glaube im Alltag: Doppelgebot der Liebe (Lk 10,27), Luthers Position, dass das ganze Leben eines Christenmenschen ein Gottesdienst sei; dazu z. B. Gal 5,6
  • Bedeutung der Bibel für den christlichen Glauben
  • Engagement im christlichen Sinn, z. B. im schulischen Umfeld: Streitschlichter, Tutoren, Aktionen gegen Mobbing und Rassismus

ER9 Lernbereich 5: Liebe, Partnerschaft und Sexualität
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen unterschiedliche Erwartungen und Einstellungen zu partnerschaftlichen Beziehungen wahr und begründen, inwiefern Kommunikation darüber besonderer Achtsamkeit bedarf.
  • beschreiben anhand biblischer Texte Partnerschaft und Sexualität als Geschenk Gottes und als eine Ausdrucksform der Liebe und zeigen Konsequenzen auf für den Umgang damit.
  • erläutern vor dem Hintergrund einer evangelischen Sicht auf Ehe grundlegende Werte verlässlicher Partnerschaft und verantwortlich gelebter Sexualität und setzen eigene Vorstellungen dazu in Beziehung.
  • diskutieren die Bedeutung individueller Grenzen für verantwortlich gelebte Partnerschaft und Sexualität und zeigen Möglichkeiten auf, die Einhaltung ihrer Grenzen selbstbewusst einzufordern und Grenzverletzungen entschieden entgegenzutreten.
  • erläutern, wie Sexualität in den Medien dargestellt wird, erklären damit verbundene mögliche Schwierigkeiten und beziehen Position gegenüber einer auf Konsum orientierten, die Würde des Menschen verletzenden Sexualität.
  • unterscheiden die Vielfalt von sexueller Orientierung und Formen des Zusammenlebens und nehmen einen Standpunkt ein gegen diskriminierende Äußerungen und Umgangsweisen im Bereich von Partnerschaft und Sexualität.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Partnerschaft und Sexualität als Geschenk Gottes: Gott der Liebe (1 Joh 4,16b); Agape, Eros, Sexus (z. B. Gen 1,31a; Ex 2,18; Lk 6,27; 1 Kor 13), Ausschnitte aus dem Hohelied Salomos
  • evangelisches Eheverständnis, z. B. Trauversprechen, EG 824-828, kirchliche Texte in Auszügen
  • grundlegende Werte verantwortlich gestalteter Partnerschaft und Sexualität, z. B. Gleichwertigkeit von Mann und Frau (z. B. Gen 1,27), Freiwilligkeit, Verantwortung, Respekt, Achtsamkeit, Verlässlichkeit, Treue
  • die eigene Sexualität als schützenswertes Gut: das Recht „Nein“ zu sagen; Grenzüberschreitungen und sexuelle Gewalt (auch im gesprochenen oder geschriebenen Wort); Möglichkeiten, sich zu schützen und entschieden entgegenzutreten
  • Sexualität in den Medien als „Konsumgut“, z. B. Werbung, Casting-Shows, Pornografie
  • Vielfalt von sexueller Orientierung, z. B. Heterosexualität, Homosexualität, Bisexualität
  • Formen des Zusammenlebens, z. B. persönliche und rechtliche Aspekte zu Ehe und Lebenspartnerschaften