Lehrplan PLUS

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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Kunst 9

Der nachstehende Fachlehrplan ist für die Wahlpflichtfächergruppe IIIb mit dem Profilfach Kunst konzipiert. Wird Kunst als ein Fach des Bereichs musisch-ästhetische Bildung unterrichtet, liegt es in der pädagogischen Entscheidung der Lehrkraft, welche Schwerpunkte sie in den einzelnen Jahrgangsstufen setzen will. Je nach der Verteilung der Unterrichtsstunden auf bestimmte Jahrgangsstufen können Lehrplaninhalte der nicht unterrichteten vorhergehenden oder nachfolgenden Jahrgangsstufen in angemessener Weise im Unterricht behandelt werden. Sowohl im Fach Kunst als Profilfach wie auch als musisches Fach sollte jeder der drei Lernbereiche im Unterricht angemessen Berücksichtigung finden. Bei der Auswahl der Inhalte empfiehlt es sich, die Aspekte Bildkompetenz und kulturelle Teilhabe, Allgemeinbildung und Entwicklung der Persönlichkeit zu bedenken. Das Anliegen des Fachs, Wissen und Kenntnisse mit praktischen Erfahrungen zu verknüpfen, soll grundsätzlich beachtet werden.

Ku9 Lernbereich 1: Bildnerische Auseinandersetzung mit Wirklichkeit und Fantasie (ca. 34 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • veranschaulichen innere Bilder, Vorstellungen und Empfindungen mit bildnerischen Mitteln (ggf. Inszenierung, Bildfolge, Film), um sich eigener Einstellungen und Emotionen bewusst zu werden und sich mit ihnen handelnd auseinanderzusetzen.
  • nehmen die sichtbare Wirklichkeit oder Darstellungen (z. B. zu dem Verhältnis Mensch und Natur) differenziert wahr und gestalten auf dieser Grundlage Bilder nach eigenen Vorstellungen (z. B. durch Veränderungen, Verfremdungen), um eigene Stellungnahmen bildnerisch auszudrücken.
  • realisieren Bilder durch geeignete Verfahren, um Abstrahierung als Mittel zur Steigerung des Ausdrucks zu verstehen.
  • setzen sinnlich erlebte Erfahrungen (z. B. Klänge) bildnerisch um und reflektieren den eigenen Gestaltungsprozess nach festgelegten Kriterien, um ihre persönlichen Ausdrucksmöglichkeiten zu erweitern.
  • beurteilen wertschätzend die Umsetzung der Bildidee und den sachgerechten Einsatz von bildnerischen Verfahren an eigenen Arbeiten und den Ergebnissen von Mitschülerinnen und Mitschülern, z. B. indem sie relevante Kriterien der Bewertung auch selbst erkennen und unter Einbeziehung der Fachsprache diskutieren. Dabei nehmen sie auch eigene Eindrücke wahr und beziehen sie in ihre Aussagen ein.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Gegenstand:
    Mensch, Natur, Landschaft, Verfremdung gegenständlicher Motive (z. B. Metamorphosen, Überzeichnungen, Übermalungen, Weiterführen eines Bildausschnitts, Abstrahierung und Abstraktion), Stimmungen, ggf. Plastik (z. B. Auguste Rodin, Alberto Giacometti)
  • Gestaltungselemente und -prinzipien:
    Farbe: differenzierte Farbtöne, Erscheinungsfarbe, Farbmodulierung, Tonwertabstufungen
    Form: Abstrahierung und Abstraktion der Form, Oberflächengestaltung
    Raum: Farb- und Luftperspektive
  • Techniken und Verfahren:
    Malerei (differenzierte Farbmischungen, pastoser, deckender, lasierender Farbauftrag, gestische Malweise), Grafik (Skizze, Linie), Druckgrafik (z. B. Kaltnadelradierung), Mischtechniken (Verbindung von Malerei, Zeichnung, Collage, Frottage), dreidimensionales Gestalten (z. B. Modellieren, Objektmontage), Oberflächengestaltung, ggf. digitale Bildbearbeitung
  • Werkzeuge und Materialien:
    Deckfarben (z. B. Gouache oder Acryl), selbst hergestellte Farben (Bindemittel, Pigmente und Zusätze, wie z. B. Sand), Pinsel oder selbst gebaute Malwerkzeuge, Spachtel, Schwämme, Kämme, verschiedene Malgründe (z. B. auf farbigem Grund, Karton, Holz), Stifte (z. B. Farb-, Blei- und Faserstifte, Kugelschreiber), Kohle und Kreiden (z. B. Ölpastell- oder Pastellkreide), Feder und Tusche, Druckmaterial (z. B. Radiernadel, Rhenalonplatte, Kupferdruckfarbe), ggf. Modelliermasse, Materialien zur Objektmontage/Konstruktion, ggf. Digitalkamera, Computer, Bild- und Filmbearbeitungsprogramm

Ku9 Lernbereich 2: Bildende Kunst (ca. 26 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • ordnen Werke bedeutender Maler aus wichtigen Strömungen des 19. Jh. (Klassizismus, Romantik, Realismus, Impressionismus, Wegbereiter der Moderne) aufgrund der Analyse von kulturgeschichtlichen Hintergründen, Zielen und Stilmerkmalen begründet in den kulturhistorischen Kontext ein.
  • analysieren (u. a. in Ausstellungen, bei Atelierbesuchen) Bildinhalte und Bildaussagen der Malerei verschiedener Epochen (z. B. zum Verhältnis Mensch und Natur) auch vergleichend mithilfe der systematischen Bildanalyse. Sie entwickeln aus ihren Erkenntnissen eigene Stellungnahmen und wenden die beobachteten Gestaltungsprinzipien in eigenen bildnerischen Arbeiten an.
  • arbeiten im Rahmen einer anschaulichen und aussagekräftigen Präsentation als komplexe Gestaltungsaufgabe zentrale Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Bildwerken verschiedener Epochen heraus, indem sie die Fachbegriffe der systematischen Bildbetrachtung verwenden.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Gegenstand:
    Werke, Künstlerpersönlichkeiten, Stilmerkmale und kultureller Kontext der folgenden Epochen/stilbildenden Strömungen der Malerei:
    Klassizismus (Jacques-Louis David), Romantik (Caspar David Friedrich, William Turner, Eugène Delacroix) und Realismus (Adolph von Menzel, Gustave Courbet, Wilhelm Leibl), Impressionismus (Edgar Degas, Claude Monet, Pierre Auguste Renoir, Max Liebermann), Wegbereiter der Moderne (Paul Cézanne, Paul Gauguin, Vincent van Gogh)
  • Gestaltungselemente und -prinzipien:
    Farbe: Erscheinungsfarbe, Ausdrucksfarbe, optische Farbmischung, Farbauftrag (alla prima, lasierend, deckend und pastos), Duktus, Modulation
    Raum: Farb- und Luftperspektive
    Motiv: Rückenfigur

Ku9 Lernbereich 3: Angewandte Kunst (ca. 20 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • entschlüsseln Bildbotschaften der Alltagswelt in den Medien, in Architektur und Städtebau anhand ihrer erworbenen Bildkompetenz und beurteilen die Mittel der Gestaltung und der Beeinflussung/Manipulation. Dabei verstehen sie Bildwerke als einflussreiche Kommunikationsmittel und die Bedeutung des verantwortungsbewussten Umgangs damit.
  • analysieren Filme (z. B. als Standbild, Sequenz) hinsichtlich formaler Stilmittel und ihrer Wirkung (Bildaussage und -absicht) und setzen Fachbegriffe gezielt ein.
  • begreifen Architektur- und Städteplanung als bedeutendes Mittel der Gestaltung ihrer Lebens- und Arbeitswelt. Sie bewerten Funktion und Ästhetik anhand eigener Beobachtungen und dokumentieren diese.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Gegenstand:
    Fotografie, Film, Bilder in den Medien (z. B. Printmedien, Werbeclips), Layout, Architektur und Städtebau, Manipulation
  • Gestaltungselemente und -prinzipien:
    Fotografie/Film: Bildgestaltung (Einstellung, Perspektive, Komposition, Licht, Kameraführung), Montage, Storyboard, Inszenierung
    Layout: Seitengestaltung (Aufbau, Text- und Bildgestaltung)
    Architektur/Städtebau: Typus, Standort, Raum
  • Techniken und Verfahren:
    Grafik, Schrift, Collage, Fotografie, Präsentation, ggf. Film, ggf. digitale Bild- und Filmbearbeitung
  • Werkzeuge und Materialien:
    siehe Lernbereich 1, Digitalkamera, Computer, ggf. Bild- und Filmbearbeitungsprogramm