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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Soziallehre

SL9 Lernbereich 1: Der Einzelne im Werte- und Normensystem
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erfassen ausgehend von der eigenen Lebenssituation die Ubiquität von Werten und Wertentscheidungen mit dem dadurch entstehenden Wertepluralismus und entwickeln auf dieser Basis eine Einsicht in die Sinnhaftigkeit toleranten Verhaltens.
  • erkennen anhand aktueller Ereignisse (z. B. Migration) das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Wertesysteme bzw. ‑hierarchien und nutzen ihre bisher gewonnenen Erkenntnisse, um Lösungsvorschläge für mögliche Wertekonflikte zu entwickeln.
  • differenzieren mithilfe von Fallbeispielen Kann-, Soll- und Muss-Normen, erkennen daran deren unterschiedliche Grade der Verbindlichkeit und können so in verschiedenen Situationen jeweils adäquat reagieren.
  • erschließen den Zusammenhang von Werten und Normen und die Funktion von Normen bzw. deren Bedeutung zum Schutz von Werten (u. a. Freiheit, Gleichheit, Sicherheit) mithilfe des Grundgesetzes (Grundrechte) und allgemeiner Gesetze (z. B. BGB, StGB), um sie als Rahmenbedingungen für ein geordnetes Zusammenleben zu begreifen.
  • analysieren Veränderungen von Werten und Normen an konkreten Fällen gesellschaftlichen Wandels (z. B. anhand von Grundgesetzänderungen), um den Sinn von Veränderungen als Anpassung an gewandelte Realitäten zu erfassen und kritisch zu reflektieren.
  • diskutieren mithilfe von Fallbeispielen den Prozess der Internalisierung von Werten und Normen in verschiedenen Sozialisationsinstanzen (u. a. Familie, Schule, Beruf), um sich der Bedeutung einer verantwortlichen Erziehung bzw. Sozialisation bewusst zu werden.
  • beurteilen anhand von z. B. Rollenspielen, Quellen (u. a. Fallbeispielen) und eigenen Erfahrungen verschiedene Arten von Sanktionen sowie Sinn, Funktion und Problematik von Strafandrohung und ‑vollzug, um in ihrem privaten Leben und in der Öffentlichkeit verantwortungsvoll zu handeln.
  • wenden die Grundlegenden Begriffe Sanktion, Normen und Werte sicher und zielgerichtet an, um u. a. Inhalte zu diesen fachspezifischen Themen im sozialwissenschaftlichen Kontext sachgerecht zu verorten und sozial verantwortlich zu handeln.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Werte und Wertentscheidungen: Entstehung, Bedeutung, Wertekategorien, Wertehierarchie, Wertepluralismus, Wertekonflikte
  • Normen: Funktion und Bedeutung, Arten (Muss-, Soll-, Kann-Normen)
  • Zusammenhang von Werten und Normen: Veränderungen von Werten und Normen (u. a. als Folge des sozialen Wandels)
  • Vermittlung von Werten und Normen: Prozess der Internalisierung, Sozialisationsinstanzen
  • Sicherung der Normen: Sanktionen in verschiedenen sozialen Gruppen (Familie, Schule, Beruf) und Gesellschaft, Strafandrohung und -vollzug (Sinn, Funktion, Problematik)

SL9 Lernbereich 2: Der demokratische Verfassungsstaat
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • analysieren die Bedeutung von Grund- und Menschenrechten für das friedliche Zusammenleben in der Gesellschaft und die freie Entfaltung der Persönlichkeit des Individuums, um anhand aktueller Beispiele (z. B. aus den digitalen Medien) mögliche Beschränkungen zu diskutieren.
  • leiten Kennzeichen demokratischer Verfassungsstaaten, u. a. die Kontrolle der Macht durch Gewaltenteilung, Föderalismus, Medien und Opposition sowie die Rechtsstaatlichkeit, aus tagespolitischen Beispielen (z. B. Zeitungsartikeln) ab und beurteilen deren Funktionen.
  • nutzen ihre Erkenntnisse, die sie in der Auseinandersetzung mit den Grund- und Menschenrechten gewonnen haben, und diskutieren mögliche Zielkonflikte, die bei der Realisierung von Grundrechten entstehen können, z. B. am Spannungsverhältnis zwischen Freiheit und Sicherheit. Aus den Ergebnissen leiten sie mögliche Rückschlüsse für staatliches und privates Handeln ab.
  • beurteilen aktuelle Herausforderungen für Rechtsstaat und Demokratie (u. a. anhand von Karikaturen) und erfassen so die Notwendigkeit der Verteidigung dieser Prinzipien von individueller und staatlicher Seite.
  • wenden die Grundlegenden Begriffe Demokratie, Gewaltenteilung, Rechtsstaat und Sozialstaat sicher und zielgerichtet an, um u. a. Inhalte zu diesen fachspezifischen Themen im sozialwissenschaftlichen Kontext sachgerecht zu verorten und sozial verantwortlich zu handeln.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Demokratie: Grund- und Menschenrechte, Gewaltenteilung, Föderalismus, Medien und Opposition
  • Rechtsstaatlichkeit: Rechtsweggarantie und Verfassungsgerichtsbarkeit
  • Herausforderungen für die Demokratie: u. a. Extremismus und Populismus
  • streitbare Demokratie: Schutzmechanismen (u. a. Art. 21 GG und Art. 79 Abs. 3 GG)

SL9 Lernbereich 3: Mitwirkungsformen und Interessenvertretung des Einzelnen in der Politik
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beurteilen Vor- und Nachteile des Mehrheits- und Verhältniswahlrechts (u. a. anhand von Schaubildern) und bewerten das bundesdeutsche Wahlsystem auf der Basis grundsätzlicher Kenntnisse zu den Merkmalen und Funktionen demokratischer Wahlen.
  • untersuchen plebiszitäre Elemente in der Bayerischen Verfassung, um Chancen und Herausforderungen der direkten Demokratie zu diskutieren.
  • nutzen ihre Kenntnisse über politische Mitwirkungsmöglichkeiten (u. a. in Parteien), um deren Chancen und Grenzen zu beurteilen und die Einsicht in die Sinnhaftigkeit einer aktiven Teilnahme am politischen Prozess zu erhöhen.
  • beurteilen die Möglichkeiten organisierter Interessensvertretungen, um Meinungsvielfalt als ein wichtiges Merkmal der Demokratie wertzuschätzen. Dabei entwickeln sie zunehmend die Bereitschaft, sich am politischen Geschehen zu beteiligen.
  • schätzen Rolle und Wertigkeit der Medien in der Demokratie ein, indem sie die Massenmedien und soziale Netzwerke in Bezug auf Information, Meinungsbildung, Einflussnahme und Kontrolle untersuchen. Dabei entwickeln sie u. a. die Einsicht in die Bedeutung von Meinungs- und Pressefreiheit und einer pluralen Medienlandschaft.
  • wenden die Grundlegenden Begriffe Massenmedien, Mehrheits- und Verhältniswahlrecht, Partei und Pluralismus sicher und zielgerichtet an, um u. a. Inhalte zu diesen fachspezifischen Themen im sozialwissenschaftlichen Kontext sachgerecht zu verorten und sozial verantwortlich zu handeln.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Wahlen: Wahlrechtsgrundsätze, Wahlsysteme
  • Elemente der direkten Demokratie: Volksbegehren und Volksentscheid, Bürgerbegehren und Bürgerentscheid
  • Parteien in der Demokratie: Aufgaben, Grundhaltungen
  • Interessenvertretung: Verbände, Religionsgemeinschaften, Sozialpartner und Bürgerinitiativen
  • Massenmedien und soziale Netzwerke: Information, Meinungsbildung, Einflussnahme und Kontrolle

SL9 Lernbereich 4: Die staatliche Ordnung in der Bundesrepublik
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nutzen ihr Wissen zu den am politischen Prozess beteiligten Verfassungsorganen, um deren Zusammenwirken, Gestaltungsmöglichkeiten und Arbeitsweisen an aktuellen Beispielen (u. a. Karikaturen, Schaubildern) nachzuvollziehen.
  • erfassen an einem tagespolitischen Beispiel (u. a. mithilfe digitaler Medien) den Gang der Gesetzgebung und bewerten dabei das Zusammenwirken von Bund und Ländern, um Chancen und Grenzen des Föderalismus einzuschätzen.
  • analysieren Möglichkeiten und Grenzen des unmittelbaren und mittelbaren Einflusses von Bürgerinnen und Bürgern auf das politische Geschehen im Freistaat Bayern auf Landesebene und kommunaler Ebene (u. a. Kommunalwahl), um sich bewusst am politischen Prozess zu beteiligen.
  • wenden die Grundlegenden Begriffe Bundestag, Bundesrat, Bundesregierung, Bundespräsident, Bundesverfassungsgericht und Föderalismus sicher und zielgerichtet an, um u. a. Inhalte zu diesen fachspezifischen Themen im sozialwissenschaftlichen Kontext sachgerecht zu verorten und sozial verantwortlich zu handeln.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Institutionen des Bundes: Bundestag, Bundesrat, Bundesregierung, Bundespräsident, Bundesverfassungsgericht
  • Gang der Gesetzgebung: Initiative, Hauptverfahren in Bundestag und Bundesrat
  • Stellung des Bundeskanzlers: u. a. Kanzler-, Ressort- und Kollegialprinzip
  • Staatsorgane im Freistaat Bayern: Staatsregierung, Landtag, Bayerischer Verfassungsgerichtshof
  • Kommunalwahl: Kumulieren und Panaschieren

SL9 Lernbereich 5: Ziele und Maßnahmen der Wirtschaftspolitik in der Sozialen Marktwirtschaft
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • analysieren bei der Auseinandersetzung mit dem magischen Vieleck Zielkonflikte in der Sozialen Marktwirtschaft, die durch politisches und wirtschaftliches Handeln entstehen (z. B. Umweltschutz vs. Wirtschaftswachstum), und reflektieren dabei die ethische und ökonomische Dimension dieses Handelns.
  • wenden ihr Wissen über das Bruttonationaleinkommen und wirtschaftliche Steuerungsmöglichkeiten an, um die jeweiligen Chancen und Grenzen der Sozialen Marktwirtschaft auszuloten.
  • diskutieren anhand von Quellen (u. a. Schaubildern, Karikaturen) wirtschaftspolitische Entscheidungen, um zu beurteilen, inwieweit diese einer ökologisch-sozialen Marktwirtschaft gerecht werden.
  • wenden die Grundlegenden Begriffe Soziale Marktwirtschaft, magisches Vieleck und Bruttonationaleinkommen sicher und zielgerichtet an, um u. a. die Notwendigkeit ethischer Grundsätze in der Wirtschaftspolitik zu erkennen und sozial verantwortlich zu handeln.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Soziale Marktwirtschaft: Ziele (magisches Vieleck) und Schwierigkeiten der Realisierung, Bruttonationaleinkommen
  • Wirtschaftliche Steuerung: Möglichkeiten und Grenzen durch Wettbewerbspolitik, Geldpolitik, Steuer- und Haushaltspolitik
  • Soziale Marktwirtschaft im Wandel: Herausforderungen einer ökologisch-sozialen Marktwirtschaft