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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Katholische Religionslehre R7

KR7 Entwicklungsbezogene Kompetenzen
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Die aufgeführten Kompetenzen beschreiben das Ergebnis eines fünfjährigen Lernprozesses. Die Auswahl der angestrebten Kompetenzen trifft die Lehrkraft in pädagogischer Verantwortung auf der Basis der ermittelten Lernausgangslage sowie des individuellen Förderbedarfs der einzelnen Schülerin bzw. des einzelnen Schülers. Die Kompetenzen werden anhand der Inhalte aus den Lernbereichen im Unterricht angebahnt.

KR7 Motorik und Wahrnehmung
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erfahren die biblischen Geschichten und setzen sie in Beziehung zu eigenen Erfahrungen, um Vertrauen für ihr Leben zu gewinnen.
  • schaffen es selbständig, ihren Bewegungsdrang über längere Zeit unter Kontrolle zu halten. Aufmerksamkeitsphasen werden weiter ausgebaut sowie für Erholungsphasen selbständig gesorgt.

KR7 Denken und Lernstrategien
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • bringen in eigenen Worten und Symbolen ihre Vorstellungen von Gott zum Ausdruck.
  • nehmen wahr, dass die Erfahrung der liebenden Nähe Gottes Menschen zum Umgang mit Grenzen im Leben und zur Auseinandersetzung mit der Theodizee-Frage befähigt.
  • deuten die Auferweckung Jesu Christi als Hoffnungszeichen für Christen.
  • sehen ein, wie Menschen dem Beispiel Jesu folgen und entdecken darin Leitimpulse für ihr eigenes Handeln.

KR7 Kommunikation und Sprache
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • differenzieren durch biblische Geschichten und eigene Erfahrungen ihr Gottesbild weiter und erläutern dies.
  • bringen ihr eigenes Leben reflektiert im Gespräch mit Gott zum Ausdruck, gestalten vertieft eigene Formen des Betens.
  • lernen Fachbegriffe aus dem Fachbereich Religion kennen, leiten sie ab und setzen sie treffend ein.
  • nehmen biblische Geschichten wahr und verstehen sie und weiten so ihr Sprachverständnis und ihre Kommunikationsfähigkeit aus.

KR7 Emotionen und soziales Handeln
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • reflektieren aus der Perspektive des Glaubens Stärken und Schwächen und entdecken, wie gewinnbringend ein respektvoller und verantworteter Umgang miteinander sein kann.
  • geben und erhalten Rückmeldungen, was sie an anderen schätzen und was andere an ihnen schätzen (Selbst- und Fremdwahrnehmung).
  • sind eingebunden in Gemeinschaften und gestalten Beziehungen verantwortungsvoll. Sie begegnen Menschen mit anderen kulturellen und religiösen Hintergründen mit Achtung und Respekt.
  • entwickeln Gottesbeziehungen aus eigenen Lebenssituationen und Erfahrungen.
  • erschließen ihre eigene Würde und die jedes Menschen im Kontext des biblisch-christlichen Menschenbildes und zeigen so Bereitschaft, auf der Grundlage reflektierter Werte und Normen Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.
  • bewältigen eigene Konflikte und Konflikte von anderen gewaltfrei und können diese konstruktiv lösen.
  • reflektieren die Botschaft biblischer Texte als Orientierungshilfen und entwickeln Haltungen für ihr eigenes Leben.

KR7 Lernbereich 1: Meine Identität – als Christ in der Gemeinschaft leben
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen ihre eigenen Schwächen und Stärken wahr und respektieren die Eigenheiten anderer.
  • erschließen die biblische Sicht von Schuld und Vergebung und beziehen diese auf ihre eigenen Alltagserfahrungen.
  • erkennen und erläutern, dass die Hinführung zum Sakrament der Versöhnung eine zentrale Aufgabe der Kirche ist, die Umkehr und Neuanfang ermöglicht.
  • nehmen beeindruckende Persönlichkeiten in ihrer Umgebung wahr und entdecken in ihnen vorbildhafte Verhaltensweisen.
  • empfinden und erkennen die positive Wirkung von Aufmerksamkeit und Zuwendung und gehen mit anderen verantwortungsbewusst um.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Stärken und Schwächen – meine Identität (z. B. Persönlichkeitsstern)
  • Schwächen als Herausforderung und Chance
  • Schuld und Vergebung in der Bibel: Lk 15,11-32 (Barmherziger Vater) oder Lk 7,36-50 (Jesus und die Sünderin) oder 2 Sam 11 f. (David und Batseba)
  • Formen und Feiern der Vergebung in der Kirche (z. B. Sakrament der Versöhnung, Bußgottesdienst, Schuldbekenntnis)
  • Menschen aus meiner Umgebung als Vorbilder für mein Leben
  • Selbsterfahrung, Empathie und Team (Elemente aus der Schulerlebnispädagogik)
  • ggf. Firmvorbereitung

KR7 Lernbereich 2: Aufbruch und Neues wagen – im Vertrauen auf den, der mitgeht
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • bedenken ihren bisherigen Lebensweg, beschreiben markante Erfahrungen und Einschnitte und sind sich dadurch eigener Sehnsüchte und Lebensziele bewusst.
  • zeigen am Beispiel exemplarischer Abrahamserzählungen auf, dass man im Vertrauen auf einen bedingungslos liebenden Gott Leben wagen kann.
  • begreifen und beschreiben die Zusage eines mitgehenden und liebenden Gottes als Rückhalt und Unterstützung für ihren eigenen Lebensweg.
  • drücken die Zusage Gottes, sie zu begleiten, in kreativer Form aus.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Weg-Erfahrungen (z. B. durch erlebnispädagogische Annäherungen, Vertrauensübungen)
  • eigene Sehnsüchte und Lebensziele
  • Glaube und Vertrauen – Abrahams Wagnis und Mut zum Aufbruch; Abrahams besondere Gottesbeziehung (z. B. Gen 12 (Berufung), Gen 18 (Eichen von Mamre), Gen 22,1-19 (Opferung des Isaak))
  • Leben wagen – von Gott begleitet und unterstützt: Gestaltungen (z. B. zu Ps 18, Ps 23, Ps 139 in Auswahl)

KR7 Lernbereich 3: Die Evangelien – Glaubenszeugnisse im Kontext der Reich-Gottes-Botschaft
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • skizzieren in wesentlichen Grundzügen die Entstehung der Evangelien.
  • entdecken an ausgewählten Perikopen, dass die Evangelientexte als Glaubensaussagen verstanden werden müssen, deren Wahrheitsgehalt sich anders erschließt als in beschreibenden und berichtenden Textformen.
  • verstehen und charakterisieren die Reich-Gottes-Botschaft anhand zentraler Texte der Verkündigung Jesu in ihrem inhaltlichen und symbolischen Kontext.
  • deuten mithilfe neutestamentlicher Texte, wie das Reich Gottes sich entwickeln und umgesetzt werden kann, und gestalten Kernpunkte der Reich-Gottes-Botschaft als Hoffnungszeichen für ihr eigenes Leben oder das Leben anderer Menschen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • redaktionelle Arbeit und Schwerpunkte (z. B. Markus – „Bibelwerkstatt“, Lukas – Blick auf das Kleine und Unscheinbare, Matthäus – Judenchristen, Johannes – Sondergut); Redaktion, Sitz im Leben, Adressaten
  • synoptische Evangelien als Glaubenszeugnisse, die Leben, Tod und Auferstehung Jesu Christi und seine Botschaft deuten
  • Botschaft vom Reich Gottes: Mk 1,14 f.
  • Seligpreisungen: Mt 5,3-10
  • Gleichnis vom Reich Gottes (z. B. Mt 13,1 f. (Sämann), Lk 13,18-19 (Senfkorn))
  • Wunderheilungen im Kontext des Reiches Gottes (z. B. Mk 2,1-12 (Gelähmter Mann), Lk 13,10-17 (Gekrümmte Frau))
  • das Reich Gottes heute in der Welt (z. B. regionale Beispiele von Projekten, beispielhaft handelnde Menschen)

KR7 Lernbereich 4: Verschiedene Konfessionen – ich und meine Identität
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • verstehen und skizzieren historischen Hintergründe für die Aufspaltung der Christen in Konfessionen.
  • vergleichen Kirchenraum, Gottesdienst und Glaubensleben der katholischen, evangelischen bzw. orthodoxen Gemeinde und benennen wesentliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
  • beschreiben die besondere Bedeutung von Maria und der Heiligen im katholischen Glaubensleben.
  • erläutern, was ihre eigene konfessionelle Zugehörigkeit prägt, bringen dies kreativ zum Ausdruck und benennen Möglichkeiten gelingender Ökumene.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Entwicklung der Reformation – Veränderung der Kirche durch Martin Luther
  • Gemeinsamkeiten und Unterschiede (z. B. Kirchenraum, Kirchen- und Amtsverständnis, Papsttum, Sakramentsverständnis, Glaubensbekenntnis, Bibel, Gebete)
  • Sakrament der Taufe auch als Zeichen christlicher Identität
  • Heiligen- und Marienverehrung
  • Feste und Feiern – wie feiert wer? (z. B. Buß- und Bettag, Reformationstag, Fronleichnam, orthodoxe Riten); alltägliche Erfahrungen mit anderen christlichen Konfessionen, z. B. Schulklasse, Familie, Freundeskreis
  • biblische Grundlagen für ein konfessionelles Miteinander (z. B. Eph 4,3-6 (Aufruf zur Einheit) oder Joh 17,21 (Alle sollen eins sein))
  • ökumenische Zusammenarbeit in der Schule (z. B. Ausstellung, Gottesdienst)

KR7 Lernbereich 5: Muslime und Christen – einander begegnen und miteinander leben
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen Erscheinungsformen muslimischen Glaubenslebens im eigenen Umfeld wahr, beschreiben wesentliche Aspekte des Islam und deren Bedeutung für die Lebensgestaltung der Muslime.
  • stellen Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Islam und Christentum dar und setzen sie in Beziehung zu zentralen Glaubensinhalten des Islam und zu ihrer eigenen Glaubensüberzeugung.
  • beziehen die christliche Haltung der Nächstenliebe auf die Begegnung mit Menschen anderer Religionen, um sich für ein Zusammenleben, das von Achtsamkeit und Respekt geprägt ist, zu engagieren.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Leben und Bedeutung Muhammads
  • Lehre: der Koran (z. B. Entstehung, authentisches Wort Allahs, Koran als Wille Gottes und Anleitung zu einem gelingenden Leben), die fünf Säulen des Islam
  • Glaubensleben (z. B. muslimische Feste, Freitagsgebet, Opferfest, Zuckerfest, Geburt, Beschneidung, Hochzeit, Beerdigung); Bedeutung und Ausstattung der Moschee
  • Gemeinsamkeiten (z. B. Bekenntnis zum einen Gott; gemeinsame Glaubensgestalten in Koran und Bibel) und Unterschiede (z. B. Jesus im Koran – Jesus, der Christus; Glaube an den dreieinigen Gott)
  • Alltag von Musliminnen und Muslimen (z. B. Gebetsschnur, Speisevorschriften, Kleidung, Schulleben, Freizeitgestaltung, Familienleben)
  • christliche Nächstenliebe als Maßstab für die Begegnung mit Menschen anderer Religionen (z.  B. Mt 7,12a – Goldene Regel); Ansätze für ein Weltethos
  • ggf. Besuch einer Moschee oder eines Gebetsraums; Exkursion zu einem muslimischen Gräberfeld; Beispiele gelingenden Zusammenlebens in Schule, Nachbarschaft, Gemeinde; gemeinsame Aktionen und Projekte