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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Islamischer Unterricht 7

IU7 Lernbereich 1: Miteinander leben – Partnerschaft gestalten
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • unterscheiden verschiedene Arten von Liebe und Freundschaft.
  • tauschen sich über den Umgang mit den Schattenseiten von Liebe und Freundschaft aus, um ihr eigenes und fremdes Verhalten besser zu verstehen.
  • verstehen und reflektieren die Voraussetzungen einer guten Partnerschaft im Islam.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Arten von Liebe, z. B. Liebe zu Gott, Gottesliebe (al-wadūd), Liebe zur Familie und zu Freunden, Liebe zwischen Menschen, verschiedene Definitionen von Liebe und Freundschaft, z. B. persönliche, spirituelle, wissenschaftliche, philosophische und literarische Definition
  • Schattenseiten, z. B. Enttäuschungen, Verletzungen, Nicht-Akzeptanz durch Eltern, Trennungen, unerwiderte Liebe, Untreue, Eifersucht
  • Voraussetzungen einer guten Partnerschaft, z. B. Einklang von rahma, hubb und nafs; Gleichberechtigung von Mann und Frau

IU7 Lernbereich 2: Religiöses Leben – Rhythmen des Lebens erklären
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erkennen die Bedeutung des Fastens im Islam.
  • beschreiben grundsätzliche Regeln des Fastens und Besonderheiten während des Ramadans.
  • nehmen wahr, dass das Leben durch natürliche und kulturelle Rhythmen geprägt ist.
  • reflektieren ihre Zeiteinteilung.
  • unterscheiden verschiedene Kalender.
  • erklären den islamischen Kalender, insbesondere mit den im Koran verankerten Festen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Bedeutung des Fastens, z. B. Weg zur Läuterung der Seele, Übung für Verzicht, Geduld, Selbstkontrolle und gutes Benehmen, Motivation für die Unterstützung von Bedürftigen, Suche nach Gottes Nähe, Offenbarung des Korans
  • Regeln, z. B. K 2:183-185; Besonderheiten: Zakāt-ul-fitr, Koranlesen, Moscheebesuch, nächtliches Gebet
  • natürliche Rhythmen, z. B. Sonne/Mond-Wechsel, K 10:5 (Zeiteinteilung des Lebens durch Gott); kulturelle Rhythmen, z. B. religiöse und nicht-religiöse Feste während des Jahres
  • Gestaltung der eigenen Zeit, z. B. Stundenplan, religiöse Pflichten, Freizeit, Hobby, Sport, Familie, Freunde
  • verschiedene Kalender, z. B. Sonnenkalender und Mondkalender
  • Feste in den Monaten Dhul-Hiddscha (Pilgerfahrt), Ramadan (Nacht der Bestimmung, K 96:1-5) und Muharram (Neujahrsfest, 1. Muharram)

IU7 Lernbereich 3: Glaubenslehre des Islams – Offenbarungen reflektieren
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • schildern und reflektieren auf altersgemäße Weise den für Musliminnen und Muslime sachgerechten Umgang mit dem Koran.
  • beschreiben das Selbstverständnis der prophetischen Rede als Offenbarung des ursprünglichen Wortes Gottes und vergleichen die unterschiedlichen Manifestationen in den Schriften von Judentum, Christentum und Islam.
  • benennen die Bedeutung des Korans für Musliminnen und Muslime als Wegweiser (Rechtleitung) und Unterstützung für das Leben.
  • erklären, wie der Koran selbst Beziehungen zu Schriften der anderen monotheistischen Religionen und ihrer Gültigkeit herstellt.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • für Musliminnen und Muslime angemessener Umgang mit dem Koran (innere und äußere Reinheit) und Einsatzmöglichkeiten, z. B. Koran als Grundlage für das rituelle Gebet, die formale Rezitation und das Studium des Inhalts
  • vergleichbare Offenbarungen in verschiedenen Schriften: passende Textstellen, z. B. Ex 32,15, Dtn 4,2; Mt 5,18; K 17:105, K 2:79 und parallele Erzählungen sowie Legenden, z. B. Legende von den sieben Schläfern, K 18:9-26, Erzählungen über Jesus (LK 2, 41-52), K 3:45-49, Erzählung über Yūnus (Jona), K 21:87-88, K 37:139-148
  • Bedeutung der Offenbarung im Koran als unvergängliche, unveränderliche und wahre Botschaft Gottes für Musliminnen und Muslime
  • Bezug zu Schriften des Judentums und des Christentums im Koran

IU7 Lernbereich 4: Propheten – Orientierung gewinnen
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beschreiben die ethische Lebensweise aller Gesandten als richtungsweisend für Musliminnen und Muslime und übertragen vorbildliche Verhaltensweisen und Handlungen auf das tägliche Leben.
  • erkennen die Gleichstellung aller Propheten als ein wesentliches Prinzip des Islams und leiten daraus Gemeinsamkeiten der monotheistischen Religionen ab, die zu einem friedlichen Miteinander beitragen.
  • tauschen sich über zentrale Fragestellungen ihrer eigenen Erfahrungswelt aus und reflektieren, inwiefern Prophetenworte aus muslimischer Sicht Lösungsansätze dafür bieten können.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Vorbildcharakter aller Gesandten im Koran, Verhalten und Handlungen, z. B. Orientierung an guten und vernünftigen Zielen, Achtsamkeit gegenüber allen Mitmenschen und der Schöpfung, selbstverantwortliches Handeln, Barmherzigkeit und Vergebung
  • der gemeinsame Gott; Prophetenverständnis, z. B. Ibrahim – Abraham, Musa – Moses; Isa als Gesandter im Islam, Jesus als Christus im Christentum
  • Fragestellungen aus der eigenen Erfahrungswelt, z. B. Wahl des Freundeskreises, Verantwortung für das eigene Tun, verantwortlicher Umgang mit der Schöpfung

IU7 Lernbereich 5: Muhammads Leben und Wirken – Konflikte lösen
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beschreiben die Auswanderung (Hidschra) Muhammads von Mekka nach Medina.
  • schildern die Probleme in der medinensischen Gesellschaft und würdigen die Darstellung Muhammads als Streitschlichter.
  • diskutieren darüber, wie Konflikte zwischen verschiedenen Parteien geregelt werden können, und erkennen, dass eine gewaltlose Lösung durch Beratung eine religiöse Pflicht für Musliminnen und Muslime darstellt.
  • erklären Ursachen und Konsequenzen von Migration und tauschen sich über mögliche eigene Migrationserfahrungen aus.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Ursachen, Ablauf und Folgen der Auswanderung nach Medina; 622 n. Chr., Gesellschaftsstruktur in Medina: rivalisierende arabische Stämme (z. B. Banū Aus und Banū Chazradsch), rivalisierende jüdische Stämme (z. B. Banū Nadir), Ansār (medinensische Musliminnen und Muslime, Helfer), Muhādschīrun (muslimische Auswanderer), Gemeindeordnung von Medina, Anerkennung der Religion der „Anderen“, K 109, Aufbau des ersten islamischen Gemein- und Staatswesens, medinensische Umma
  • Lösung von Konflikten, z. B. Streitschlichter, Klassenrat; Beratung als religiöse Pflicht, z. B. K 42:36-43 (Schlichtungsvertrag von Hudaibiyya)
  • eigene Migrationserfahrung, z. B. individuelle Gründe wie Liebe und Bildung, wirtschaftliche Gründe, Krieg, politische, religiöse und ethnische Verfolgung; Beispiele: Gastarbeiter in Deutschland seit den 1950ern, Geflüchtete; Konsequenzen für die Auswanderer und die aufnehmende Gesellschaft

IU7 Lernbereich 6: Koran und Schrifttradition – Überlieferungen nachgehen
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erschließen anhand ausgewählter Textstellen zentrale Themen und Textarten des Korans.
  • erklären die Bedeutung der Überliefererkette für die Klassifizierung einzelner Hadithe.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • zentrale Themen und Textarten im Koran, z. B. Aussagen über Gott und seine Schöpfung, Gleichnisse, Erzählungen von früheren Gesandten und ihren Völkern, Regeln für die Lebensführung, Warnung vor dem Jüngsten Gericht
  • Aufbau: Überlieferer (isnād), Text (matn); Bedeutung des Überlieferungswegs: Aufteilung der Hadithe in drei Kategorien entsprechend der Vollständigkeit der Überlieferungskette und der Zuverlässigkeit der Gewährsleute: sahīh (echt, authentisch), hasan (gut, aber nicht einwandfrei zuverlässig), daīf (schwach, bedenklich)

IU7 Lernbereich 7: Geschichte und Geographie des Islams – Kulturelle Errungenschaften kennen
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beschreiben die wissenschaftlichen und kulturellen Errungenschaften der islamischen Welt im Mittelalter.
  • erläutern die Auswirkungen der Errungenschaften der islamischen Welt für das Abendland und die heutigen Wissenschaften.
  • diskutieren, wie heute der Austausch zwischen Religionen und Kulturen stattfindet, und leiten daraus Ziele und Anliegen ab, die Menschen unabhängig von nationaler, kultureller oder religiöser Zugehörigkeit haben.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • wissenschaftliche und kulturelle Errungenschaften, z. B. Mathematik (Algebra, arabische Zahlen, Geometrie), Medizin (Blutkreislauf, Ärzteausbildung, Organfunktionen), Mechanik (Windmühlen, Wassermühlen, Springbrunnen), Seefahrt (Kartographie, Astronomie, Astrolabium), Chemie (Destillation, Namen chemischer Elemente), Orte des Wissenstransfers, u. a. Toledo, Cordoba, Venedig, Jerusalem, Bagdad
  • Auswirkungen auf das Abendland, z. B. arabische Lehnworte in der deutschen Sprache, medizinische Heilung und verbesserte Behandlungsmöglichkeiten, arabische Zahlen, Erfindung der Zahl 0, preiswertes Schreibmaterial für breitere Bevölkerungsschichten infolge der Ausweitung der Papierherstellung
  • Ziele und Anliegen: einander kennen, einander verstehen, einander wertschätzen, z. B. Frieden, Schöpfungsbewahrung

IU7 Lernbereich 8: Religionen und Weltanschauungen – Feste reflektieren
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • sind sich der Anlässe und der Bedeutung von Festen in ihrem Leben bewusst und schätzen diese als Bereicherung ihres Lebens.
  • diskutieren und reflektieren die Bedeutung von staatlichen und religiösen Feiertagen in der heutigen Gesellschaft.
  • beschreiben verschiedene religiöse Symbole und achten ihre Bedeutung für die jeweilige Glaubensgemeinschaft.
  • erkennen die Bedeutung verschiedener religiöser Rituale, Pflichten und Vorschriften als Grundlage des menschlichen Zusammenlebens und setzen sich mit dem Einfluss von Religion auf den persönlichen Lebensalltag religiöser Menschen auseinander.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Anlässe zum Feiern im Leben der Schülerinnen und Schüler: private, kulturelle, religiöse Feste
  • Ursprung und Bedeutung staatlicher (z. B. Tag der Deutschen Einheit) und verschiedener religiöser Feste, z. B. Opferfest, Ramadanfest; Pessach, Bar/Bat Mitzwa; Weihnachten, Ostern, Pfingsten
  • Ursprung und Bedeutung des wöchentlichen Feiertags: Freitag im Islam, Sabbat im Judentum, Sonntag im Christentum
  • religiöse Symbole und ihre Bedeutung, z. B. Mondsichel, Davidstern, Kreuz
  • Rituale verschiedener Religionen, z. B. Gebete, Initiation, Hochzeitsrituale, Bestattungsrituale
  • religiöse Gebote und Pflichten, z. B. Fünf Säulen, Zehn Gebote, Doppelgebot der Liebe
  • Vorschriften in verschiedenen Religionen, z. B. Speisezubereitung (halāl und koscher), Kleidungsvorschriften, Arbeitsverbot am Sabbat