Erläuterung
Erläuterung_9.3_Liebe
a) Konzeption
Der Lernbereich KR 9.3 thematisiert innerhalb des Gegenstandsbereichs „Mensch und Welt“ ein Thema, das für Heranwachsende zu jeder Zeit, besonders aber angesichts der Herausforderungen, vor die soziale Medien und gesellschaftliche Entwicklungen den Menschen des 21. Jahrhunderts stellen, von brisanter Aktualität ist.
Sexualität ist mit all ihren Formen und Ausprägungen in den modernen Medien, insbesondere im Internet, omnipräsent. Daneben bleiben jedoch die Grundbedürfnisse des Menschen nach Liebe und Angenommensein fundamental für die persönliche Entwicklung eines Jugendlichen und ein gelingendes Zusammenleben. Hinzu kommt, dass sich der aktuelle gesellschaftliche Diskurs immer wieder um die Rolle von Sexualität und Geschlecht im Menschenbild des 21. Jahrhunderts dreht. In Anbetracht dieser Tendenzen gewinnt das sensible Thema Sexualität ungemein an Bedeutung für den katholischen Religionsunterricht.
In der ersten Kompetenzerwartung setzen sich die Schülerinnen und Schüler zunächst mit Geschlechterrollen sowie in Medien und Peergroups tradierten Vorstellungen von Sexualität auseinander. An dieser Stelle wird bereits offenkundig, vor welchen Herausforderungen sie hinsichtlich der Entwicklung ihrer sexuellen Identität stehen. Das christliche Menschenbild ist daher der ermutigende Referenzpunkt, anhand dessen wertschätzende Sexualität gemessen werden kann. Dessen zentrale Bedeutung spiegelt sich in der zweiten Kompetenzerwartung wider, die den Blick auf den besonderen Wert von Partnerschaft und Liebe im Kontext des christlichen Menschenbildes lenkt und vor diesem Hintergrund Anforderungen formuliert, die sich darauf für den Umgang mit der eigenen Sexualität ergeben. In diesem Kontext sollten die Schülerinnen und Schüler auch dafür sensibilisiert werden, dass die verantwortliche Gestaltung menschlicher Beziehungen nicht zuletzt eine wertschätzende Sprache voraussetzt.
Mithilfe der christlichen Vorstellung von der Bestimmung des Menschen wird auch deutlich, welche Vorstellungen von Sexualität ein gelingendes Leben und Lieben ermöglichen und welche einen für den Einzelnen zerstörerischen Charakter aufweisen. Dieser Aspekt, der im Zentrum der dritten Kompetenzerwartung steht, ist grundlegend für die Zukunft der Schülerinnen und Schüler, da sie sich mehr denn je mit einer Vielfalt von Ideen und „Optionen“, Partnerschaft zu gestalten, auseinandersetzen müssen. Zum Schluss werden in der vierten Kompetenzerwartung die bereits entwickelten Ideen im kirchlichen Eheverständnis gebündelt. Die sakramentale Ehe, die als Raum für verantwortlich gelebte Sexualität gedeutet werden kann, steht damit am Ende dieses Lernbereichs.
b) Kooperationsmöglichkeiten
Einzelne Aspekte dieses Lernbereichs wurden bereits im Biologieunterricht der Jahrgangsstufe 8 (vgl. B 8.3) thematisiert. Da KR 9.3 deutliche Ähnlichkeiten mit ER 9.5 hat, ist hier eine Zusammenarbeit leicht möglich.
Zuordnung zum Lehrplan
- Gymnasium
- Fachlehrpläne