Lehrplan PLUS

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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Vergleichsansicht

Vergleichsauswahl 2

Betriebswirtschaftslehre/Rechnungswesen 13 (W)

gültig ab Schuljahr 2019/20

BwR13 Lernbereich 1: Den Jahresabschluss analysieren und weitere Formen der Finanzierung nutzen  (ca. 40 Std.)

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • ermitteln Kennzahlen zur Beurteilung eines Unternehmens aus den Interessenslagen relevanter Anspruchsgruppen. Dazu bereiten sie den Jahresabschluss des Unternehmens in einer analysegerechten Form auf.
  • führen Bilanz-, Liquiditäts- und Erfolgsanalysen durch, indem sie auf die dazu notwendigen Informationen gezielt zugreifen. Dabei bewerten sie die Kennzahlen kritisch im Hinblick auf Planung, Steuerung und Kontrolle des unternehmerischen Finanzwesens und beurteilen deren Aussagefähigkeit unter Zuhilfenahme geeigneter Vergleichswerte.
  • leiten aus den Ergebnissen der Jahresabschlussanalyse und den finanzwirtschaftlichen Zielen unternehmenspolitische Handlungsempfehlungen ab und bewerten diese kritisch hinsichtlich ihrer Wirksamkeit.
  • entscheiden über den Einsatz von Leasing und berücksichtigen hierzu auch die Liquiditätsbelastung und den Gesamtaufwand während der gesamten Nutzungsdauer.
  • entscheiden über den Einsatz von Factoring und beurteilen die Auswirkung auf die Bilanzstruktur und den Erfolg.
  • nutzen den Lohmann‑Ruchti‑Effekt, um die Kapazität zu erweitern.
  • berücksichtigen bei Investitions‑ und Finanzierungsentscheidungen den Faktor Zeit.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Strukturbilanz
  • Bilanzkennzahlen (Anlage‑/Umlaufquote, Eigen‑/Fremdkapitalquote, statischer Verschuldungsgrad, Anlagedeckungsgrad I und II, Working Capital); Liquiditätskennzahlen (Liquiditätsgrade 1 bis 3); Kennzahlen der Finanz‑ und Ertragskraft (Eigen‑ und Gesamtkapitalrentabilität, Leverage‑Effekt, Umsatzrentabilität, Kapitalumschlag, ROI, Cashflow, dynamischer Verschuldungsgrad, EBIT); Kennzahlenvergleich
  • Maßnahmen zur Erreichung finanzwirtschaftlicher Ziele
  • Operate Leasing, Financial Leasing (Bilanzierung nur beim Leasinggeber), rechnerischer Vergleich zwischen Kreditfinanzierung und Leasing
  • Funktionen des Factorings
  • Kapazitätserweiterungseffekt: Gesamtkapazität, Periodenkapazität, Kapazitätserweiterungsfaktor
  • dynamische Investitionsrechenverfahren: Kapitalwertmethode

BwR13 Lernbereich 2: Mithilfe des Controllings das Unternehmen operativ und strategisch steuern (ca. 40 Std.)

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erstellen ausgehend von dem bestehenden Unternehmensleitbild und einer strategischen Situationsanalyse (z. B. SWOT‑Analyse) eine Balanced Scorecard, um die strategischen Ziele für alle Mitglieder der Organisation greifbar und den Grad ihrer Erreichung messbar zu machen.
  • berücksichtigen, im Sinne der Ganzheitlichkeit, verschiedene Perspektiven des Unternehmens und formulieren situationsbezogen für diese Perspektiven strategische Ziele. Hieraus entwickeln sie selbständig konkrete operative Maßnahmen und bestimmen geeignete Messgrößen (Scores) zur Messung der Zielerreichung.
  • hinterfragen kritisch die angewandten Kennzahlen in Bezug auf das Erreichen der zugrunde liegenden strategischen Ziele.
  • erläutern die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Perspektiven der Balanced Scorecard mithilfe von Ursache‑Wirkungsketten, um die Auswirkungen auf den Erfolg des Unternehmens zu verdeutlichen.
  • ermitteln und analysieren auf der Grundlage von Planwerten Abweichungen im Rahmen der flexiblen Plankostenrechnung auf Vollkostenbasis. Zur Veranschaulichung und Auswertung stellen sie die Ergebnisse in Stück‑ und Gesamtbetrachtung grafisch dar. Hierbei decken sie unwirtschaftliches Handeln auf und benennen die Verantwortlichkeiten.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Perspektiven der Balanced Scorecard: Finanzen, Kunden, interne Prozesse, Mitarbeiter
  • Messgrößen der Perspektiven:
    Finanzen (Kennzahlen zur Analyse der Bilanzstruktur, der Liquidität und der Finanz‑ und Ertragskraft);
    Kunden (u. a. Wiederbestellungsquote, Reklamationsquote, Weiterempfehlungsquote);
    interne Prozesse (u. a. Durchlaufzeit, Fehlerquote, Produktivität, Budgeterfüllung);
    Mitarbeiter (u. a. Dauer der Betriebszugehörigkeit, Anzahl der Krankheitstage, Anzahl der Weiter‑und Fortbildungstage)
  • Beschäftigungsabweichung, Verbrauchsabweichung, Gesamtabweichung

BwR13 Lernbereich 3: Den Faktoreinsatz optimieren, Kosteneinflussgrößen unterscheiden und bei Änderung der Beschäftigung die optimale Anpassungsform ermitteln (ca. 40 Std.)

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • unterscheiden im industriellen Fertigungsprozess zwischen leistungsabhängigen und nicht leistungsabhängigen Produktionsfaktoren, erstellen Verbrauchsfunktionen und leiten daraus die Kostenfunktion ab.
  • schätzen ab, wie sich die Kosten bei Veränderung der Kosteneinflussgrößen ändern.
  • unterscheiden bei Änderung der Beschäftigung zwischen konstanter und variabler Betriebsgröße und wählen dann die für die jeweilige Situation relevanten Anpassungsformen aus. Dabei berücksichtigen sie den Einfluss der fixen Kosten auf die Anpassungsentscheidung.
  • berechnen für die relevanten Anpassungsformen die Kosten und Erlöse, ermitteln hierzu auch die Funktionsterme und ermitteln so den Anpassungsvorschlag, der zur Optimierung des betrieblichen Ergebnisses führt. Dazu stellen sie die Situation auch grafisch dar.
  • berücksichtigen für die Anpassungsentscheidung auch nicht betriebsergebnisrelevante Entscheidungsgrößen und treffen schließlich eine begründete Anpassungsentscheidung.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • limitationaler Einsatz der Produktionsfaktoren und Produktionsfunktion vom Typ B, linearer Gesamtkostenverlauf
  • Kosteneinflussgrößen: Faktorqualität, Faktorpreise, Fertigungsprogramm, Betriebsgröße und Beschäftigung
  • Anpassungsformen bei konstanter Betriebsgröße: zeitlich, intensitätsmäßig, quantitativ, selektiv;
    Anpassungsformen bei Betriebsgrößenvariation: quantitativ, qualitativ (selektiv und mutativ)
  • Nutzkosten, Leerkosten und Kostenremanenz; grafische Darstellung (Gesamt‑ und Stückbetrachtung), lineare Kostenfunktion
  • nicht betriebsergebnisrelevante Entscheidungsgrößen, z. B. gesellschaftliche Kosten

BwR13 Lernbereich 4: Personal sach- und personenorientiert führen und zukunftsorientiert entwickeln (ca. 20 Std.)

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • entwerfen auf Grundlage verschiedener Theorien Konzepte, um die Mitarbeiter zu motivieren. Dabei berücksichtigen sie auch die speziellen Bedürfnisse des Unternehmens.
  • beurteilen Führungsverhalten und Managementtechniken im Hinblick auf die Zusammenarbeit im Unternehmen unter Berücksichtigung der Unternehmenskultur und entscheiden sich für ein angemessenes Leitungskonzept.
  • entwerfen ein unternehmensspezifisches Konzept zur Aus-, Weiter- und Fortbildung zum Ausgleich bestehender und zukünftiger Fähigkeitsdefizite und zum Aufbau eines Flexibilitätspotenzials, um eine Verstetigung des individuellen Lernens zu erreichen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Motivationstheorien:
    Inhaltstheorie (Zweifaktorentheorie von Frederick Herzberg);
    Prozesstheorie (Zielsetzungstheorie von Edwin Locke und Gary Latham)
  • Menschenbild nach Douglas McGregor (Theorie X und Y);
    aufgabenorientierte, personenorientierte Führungsstile;
    ein- und zweidimensionale Führungsstile (eindimensional: autoritärer, kooperativer Führungsstil; zweidimensional: Verhaltensgitter nach Robert R. Blake und Jane Mouton);
    Management by Exception, Management by Delegation, Management by Objectives
  • Ziele der Personalentwicklung (PE):
    fachliche, methodische, soziale Kompetenz;
    Ausbildung, Fort- und Weiterbildung, Umschulung;
    Instrumente der Personalentwicklung (PE into‑the‑job, PE on‑the‑job, PE near‑the‑job, PE off‑the‑job, PE along‑the‑job, PE out‑of‑the‑job)
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