Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- benennen Beispiele für das Prinzip des „Höher–Schneller–Weiter“, hinterfragen es hinsichtlich seiner Folgen und erörtern seine Widersprüchlichkeit vor dem Hintergrund des biblischen Menschenbildes.
- beschreiben Grenzen menschlicher Machbarkeit, diskutieren diese im Hinblick auf eigene Lebensperspektiven und entdecken den Geschenkcharakter menschlichen Lebens in all seinen Facetten.
- nehmen die Bedrohung der Menschenwürde in Grenzsituationen zu Beginn und am Ende des Lebens wahr und formulieren unter Berücksichtigung des biblischen Menschenbildes und der christlichen Ethik eigene Standpunkte.
- erläutern anhand sozialethischer Problemfelder die Bedeutung sinnvoller Grenzen menschlichen Handelns als Voraussetzung für die Achtung der Menschenwürde und der Schöpfung.
- verstehen und charakterisieren die Kardinaltugenden als Hilfe, das rechte Maß für gelingendes Leben zu finden, und übertragen dies auf ethische Problemfelder.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- Ambivalenzen der Moderne, z. B. „perfekter Lebensplan“ – Brüchigkeit des Lebens; Wunderwerke der Technik – Unfälle und Katastrophen, z. B. Titanic, Fukushima
- Grenzen des Machbaren, z. B. Überhöhung der Medizin versus unheilbare Krankheiten, Schönheitswahn versus Alter und Tod
- Maßstäbe biblischer Ethik: Gottebenbildlichkeit und Verantwortung für die Schöpfung (Gen 1,27-28), Goldene Regel (Mt 7,12) oder Liebesgebot (Mk 12,28-34)
- ethische Urteilsbildung, z. B. nach Heinz Eduard Tödt; Güterabwägung bei Wertekonflikten; kirchliche Verlautbarungen, z. B. zu Bioethik, PID, Schöpfung
- Fragestellungen des Lebensschutzes, z. B. ungewollte Schwangerschaft, moderne Fruchtbarkeitsmedizin, Sterbehilfe, Organtransplantation, Todesstrafe
- gesellschaftliche und ökologische Herausforderungen, z. B. Armut, Kriegseinsatz der Bundeswehr, gentechnische Veränderungen
- Kardinaltugenden: Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Mäßigung