Handwerkliches Arbeiten und gestaltetes Umfeld sind bedeutsame Bestandteile des menschlichen Lebens und der Kultur. Als praktisches Fach leistet Werken und Gestalten dazu einen wichtigen Beitrag. Es stellt in den Jahrgangsstufen 5 und 6 eine Basis für die berufsorientierenden Wahlpflichtfächer der Mittelschule ab der Jahrgangsstufe 7 dar.
Die Schülerinnen und Schüler erwerben handwerkliche und gestalterische Kompetenzen. Sie planen und gestalten Arbeitsvorhaben und lernen dabei Zusammenarbeit schätzen.
Der Schwerpunkt des Faches Werken und Gestalten der Mittelschule liegt in der praktischen Tätigkeit. Im handelnden Umgang mit Materialien, Werkzeugen und Geräten erwerben die Mädchen und Jungen auch überfachliche Kompetenzen. Gleichzeitig verfeinern sie ihre motorischen Fähigkeiten und werden durch kooperative Arbeit im sozialen Lernen gestärkt. Sie erkennen eigene und fremde Leistungen an und entwickeln mehr und mehr eine realistische Selbsteinschätzung für ihre Fähigkeiten und ihr handwerkliches Geschick. Die Freude über ein selbst gefertigtes Werkstück ermutigt die Schülerinnen und Schüler zu praktischer Tätigkeit und bietet auch konkrete Anregungen zur sinnvollen Freizeitgestaltung.
Die Schülerinnen und Schüler analysieren Gestaltungselemente und -prinzipien objektbezogen, wählen Materialien im Hinblick auf die Verwendungseignung aus und setzen sich aktiv mit der Handhabung von Werkzeugen und Arbeitsgeräten auseinander. Sie planen Arbeitsabläufe, entwerfen Gestaltungsvorhaben und fertigen individuelle Werkstücke. Zur Planung und Durchführung ihrer Arbeitsvorhaben nutzen die Schülerinnen und Schüler Arbeitsanleitungen und Computer.
Bei der gemeinsamen Planung von Arbeitsvorhaben wird den Schülerinnen und Schülern die Notwendigkeit gemeinsamer Absprachen deutlich und lässt sie die damit verbundenen Vorteile erkennen. Sie kommunizieren in der Gruppe zu gestalterischen und technischen Sachverhalten, beraten und beurteilen sich gegenseitig im Hinblick auf ein gutes Arbeitsergebnis. Im projektorientierten Arbeiten entwickeln die Schülerinnen und Schüler überfachliche Kompetenzen, wie z. B. soziale Kompetenz, Problemlösekompetenz, Methodenkompetenz.
Während des Arbeitsprozesses können die handwerklichen und gestalterischen Begabungen und Neigungen der Schülerinnen und Schüler gezielt beobachtet werden. Die Rückmeldungen der Lehrkraft ermöglichen den Mädchen und Jungen eigene Fähigkeiten und Fertigkeiten einzuschätzen und ihre persönliche Arbeitsweise weiterzuentwickeln. Dabei ist dem systematischen Üben von Arbeitstechniken eine wichtige Rolle zugedacht.
Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf erhalten Aufgaben in angemessener Komplexität sowie veränderte und visualisierte Arbeitsanweisungen. Mithilfe von spezifischen Hilfsmitteln, individuellen Vorrichtungen und Adaptionen für Werkzeuge und Maschinen wird die persönliche Handlungsfähigkeit erweitert. Sowohl die Lehrkraft als auch die Mitschülerinnen und Mitschüler leisten verbale und handelnde Unterstützung.