Lehrplan PLUS

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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Vergleichsansicht

Vergleichsauswahl 2

Betriebswirtschaftslehre/Rechnungswesen 12 (W)

gültig ab Schuljahr 2018/19

BwR12 Lernbereich 1: Sich im Unternehmen orientieren und betriebliche Zielsetzungen überprüfen (ca. 4 Std.)

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beschreiben unter Einbezug persönlicher und beruflicher Vorerfahrungen den Industriebetrieb als Organisation, in der durch das Zusammenwirken der Funktionsbereiche die betrieblichen Produktionsfaktoren im Sinne einer Leistungserstellung kombiniert werden.
  • identifizieren Unternehmensziele und deren Zielbeziehungen und setzen in Zielkonflikten begründete Prioritäten.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Funktionsbereiche eines Industriebetriebs: Materialwirtschaft, Produktion, Absatz, Finanzwirtschaft, Rechnungswesen, Personalwirtschaft und Unternehmensführung
  • ökologische Ziele, ethisch‑soziale Ziele, ökonomische Ziele

BwR12 Lernbereich 2: Material beschaffen sowie Fertigungsverfahren festlegen (ca. 10 Std.)

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • treffen mithilfe der ABC‑Analyse eine begründete Entscheidung, ob Materialien fertigungssynchron oder auf Vorrat beschafft werden.
  • analysieren den Beschaffungsmarkt auch nach ethisch‑sozialen Aspekten und führen Bestellungen so durch, dass die Lieferbereitschaft jederzeit gewährleistet ist und berücksichtigen dabei die Lagerhaltungs- und Bestellkosten.
  • treffen eine begründete Entscheidung, wie viele unterschiedliche Produkte mit welchem Fertigungsverfahren hergestellt werden, determinieren die Gründe für die gewählte Fertigungstiefe und nutzen dabei die Vorteile von Normung und Typung.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Materialklassifizierung (ABC‑Analyse); Bereitstellungsprinzipien (Vorratsbeschaffung und fertigungssynchrone Beschaffung)
  • Beschaffungsmarktanalyse mittels Lieferanten‑Matrix; Just‑in‑Time: Möglichkeiten und Grenzen; Bestellpunktverfahren, optimale Bestellmenge (rechnerisch, grafisch), Aufgaben der Lagerhaltung
  • Programmbreite und Fertigungstiefe; Fertigungsverfahren (Fertigungs‑ und Organisationstypen, Mass Customization als Kompromiss)

BwR12 Lernbereich 3: Personal beschaffen und einsetzen (ca. 10 Std.)

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • planen den effektiven Einsatz des vorhandenen Personals, indem sie eine begründete Entscheidung hinsichtlich denkbarer Arbeitszeitmodelle und Gestaltungsmodelle treffen. Dabei berücksichtigen sie auch die persönlichen Interessen der Mitarbeiter.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • flexible Arbeitszeitmodelle (u. a. Teilzeit, KAPOVAZ, Lebensarbeitszeit, Gleitzeit, Schichtarbeit);
    Gestaltungsformen eines flexiblen Personaleinsatzes (Job‑Enlargement, Job‑Rotation, Job‑Enrichment, teilautonome Arbeitsgruppen)

BwR12 Lernbereich 4: Mithilfe der Vollkostenrechnung Angebotspreise und das Betriebsergebnis ermitteln (ca. 24 Std.)

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • unterscheiden die in einem Betrieb anfallenden Kosten nach der Zurechenbarkeit auf die Kostenträger, um so die innerbetriebliche Rechnung vorzubereiten.
  • kalkulieren den Angebotspreis je Stück, der die Selbstkosten des Kostenträgers deckt und den Gewinn sowie die Vertriebskonditionen berücksichtigt. Sie beachten dabei unterschiedliche betriebswirtschaftliche Zielsetzungen.
  • berechnen den Maschinenstundensatz und gewährleisten so eine verursachungsgerechtere Kostenverrechnung im Fertigungsbereich. Dabei berechnen sie Maschinenkosten unter Berücksichtigung kalkulatorischer Kosten.
  • verteilen die Gemeinkosten mithilfe des Betriebsabrechnungsbogens auf die Kostenstellen des Unternehmens und ermitteln die Zuschlagssätze, um mit deren Hilfe die Gemeinkosten den Kostenträgern anteilig zuzurechnen.
  • berechnen die Abweichungen zwischen den tatsächlich angefallenen Gemeinkosten und den mit Vorkalkulationssätzen ermittelten Werten.
  • ermitteln mithilfe der Kostenträgerzeitrechnung den vorkalkulierten und tatsächlichen Erfolg des Betriebes.
  • leiten durch die Untersuchung der Abweichungen zwischen Kosten und Aufwendungen einerseits sowie Leistungen und Erträge andererseits die unterschiedlichen Zielsetzungen zwischen Betriebs- und Gesamtergebnisrechnung ab.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Kostenträgerstückrechnung (Vorwärts‑, Rückwärts‑ und Differenzkalkulation)
  • Maschinenkosten: kalkulatorische Abschreibungen (vom Wiederbeschaffungswert), kalkulatorische Zinsen, Raumkosten, Energiekosten, Instandhaltungskosten
  • einstufiger und mehrstufiger Betriebsabrechnungsbogen mit max. fünf Hauptkostenstellen (mit einfacher Kostenumlage ohne gegenseitiger Verrechnung)
  • Bestandsveränderungen an unfertigen und fertigen Erzeugnissen (auf Basis der Normalkosten)
  • Kostenträgerzeitrechnung (mit zwei Kostenträgern im Normalkostenbereich)
  • Abweichung zwischen Betriebs‑ und Gesamtergebnis anhand der Abschreibungen und der betriebsfremden Zinserträge

BwR12 Lernbereich 5: Entscheidungen mithilfe der Teilkostenrechnung vorbereiten und begründet treffen  (ca. 28 Std.)

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nutzen zur Vorbereitung betrieblicher Entscheidungen verschiedene Verfahren der Kostenrechnung in Kenntnis ihrer Vor- und Nachteile. Sie beurteilen die Auswirkungen getroffener Entscheidungen auf die Kostensituation des Betriebes.
  • berechnen den Deckungsbeitrag für einzelne Produkte und treffen anhand der Berechnungen sowie unternehmensinterner Besonderheiten verantwortungsvolle Entscheidungen über die Sortimentsgestaltung. Sie setzen kurz- und langfristige Preisuntergrenzen für Produkte fest, um in Abhängigkeit von Kapazitätsauslastung und Deckungsbeitrag über die Annahme von Zusatzaufträgen zu entscheiden.
  • zerlegen die Kosten in Abhängigkeit von der Beschäftigung, ermitteln die Gewinnschwellenmenge und identifizieren die Einflussgrößen, die diese bestimmen. Dazu berechnen sie die Auswirkungen von Änderungen der Einflussgrößen und differenzieren deren Ursachen.
  • entscheiden verantwortungsvoll anhand quantitativer und qualitativer Kriterien über Eigenfertigung und Fremdbezug von Erzeugnissen und zeigen sich in der konkreten Entscheidungssituation für Kompromisse aufgeschlossen.
  • entscheiden mithilfe der mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung über die Förderung und die Einstellung von Produkten.
  • bestimmen das optimale Produktionsprogramm bei Vorliegen eines Engpasses.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Vergleich Vollkostenrechnung und Teilkostenrechnung
  • Stück‑ und Gesamtdeckungsbeitrag
  • Break‑even‑Analyse (Stück‑ und Gesamtbetrachtung rechnerisch und grafisch) im Einproduktunternehmen
  • quantitative Kriterien: Ermittlung der kritischen Menge (rechnerisch und grafisch); qualitative Kriterien (u. a. Lieferbereitschaft, Qualität)
  • mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung
  • Engpass in den Bereichen: Beschaffung, Produktion, Absatz

BwR12 Lernbereich 6: Marketingprozesse planen und steuern (ca. 20 Std.)

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • analysieren die Marktsituation verschiedener Produkte eines Unternehmens. Dazu nutzen sie gezielt neben Daten des internen Rechnungswesens auch vorliegende Ergebnisse aus der Marktforschung, um hieraus geeignete Normstrategien abzuleiten.
  • treffen auf Grundlage festgelegter Marketingziele Entscheidungen über Marketingmaßnahmen. Dabei wenden sie auch neue Formen des Marketings an, indem sie neue Informationsmedien und Kommunikationsmittel nutzen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Marktwachstum‑Marktanteils‑Portfolio; Normstrategien: Offensivstrategie, Investitionsstrategie (Wachstumsstrategie), Defensivstrategie (Abschöpfungsstrategie), Desinvestitionsstrategie
  • Marketinginstrumente des Marketingmix:
    Produktpolitik (Produktinnovation, ‑variation, ‑differenzierung, ‑diversifikation und Produktelimination, Produktgestaltung und Verpackung);
    Distributionspolitik (direkter und indirekter Absatz, Vergleich Reisender und Handelsvertreter);
    Kontrahierungspolitik (Preispolitik, Konditionenpolitik);
    Kommunikationspolitik (Werbung, Sales Promotion, Public Relations, Social‑Media‑Marketing, Sensation Marketing, (z. B. Virales Marketing, Guerilla Marketing)

BwR12 Lernbereich 7: Jahresabschlussarbeiten durchführen und das Gesamtergebnis einer Unternehmung ermitteln (ca. 48 Std.)

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • berechnen handelsrechtliche Bewertungsmaßstäbe, um die Bewertung vorzubereiten.
  • bewerten ausgewählte Positionen des Anlagevermögens nach HGB und berücksichtigen dabei die Bewertungsgrundsätze des HGB sowie unternehmerische Zielsetzungen.
  • bewerten ausgewählte Positionen des Umlaufvermögens nach HGB und berücksichtigen dabei die Bewertungsgrundsätze des HGB.
  • bewerten Rückstellungen für die Altersversorgung als ausgewählte Position des Fremdkapitals.
  • führen die zur Bewertung von Vermögen und Fremdkapital notwendigen Berechnungen und Buchungen durch.
  • ermitteln das Gesamtergebnis (Jahresüberschuss) auch in Staffelform, bestimmen so dessen wesentliche Einflussfaktoren und bereiten die Ergebnisverwendungsrechnung vor.
  • entwerfen und diskutieren Vorschläge zur Verwendung des Jahresüberschusses bei der Aktiengesellschaft unter Berücksichtigung der gesetzlichen Regelungen des HGB und des AktG. Dabei berücksichtigen sie sowohl die unternehmerischen Interessen als auch Interessen der weiteren relevanten Anspruchsgruppen und sind so bei ihrer Entscheidung um einen fairen Interessenausgleich bemüht.
  • beurteilen die Bestandteile der Rechnungslegung hinsichtlich des Informationsgehalts für interne und externe Adressaten.
  • beachten im Rahmen der Geschäftsbuchführung stets eine sorgfältige Arbeitsweise.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Anschaffungskosten, Herstellungskosten, beizulegender Wert
  • Bewertung des nicht abnutzbaren Sachanlagevermögens (einschließlich außerplanmäßige Abschreibung und Wertaufholung); Bewertung des abnutzbaren Anlagevermögens (einschließlich lineare Abschreibung und außerplanmäßige Abschreibung; keine Wertaufholung); Bewertung des Finanzanlagevermögens (am Beispiel der Wertpapiere des Anlagevermögens bei vorgegebenen Anschaffungskosten)
  • Bewertung von Forderungen; Bewertung von Roh‑, Hilfs‑, Betriebsstoffen sowie Fremdbauteilen mithilfe des Durchschnittswertverfahrens
  • vorbereitende Abschlussbuchungen, Abschlussbuchungen
  • Gewinn‑ und Verlustrechnung nach Gesamtkostenverfahren (§ 275 (2) HGB)
  • Ergebnisverwendungsrechnung und Eigenkapitalausweis vor, nach teilweiser und nach vollständiger Ergebnisverwendung
  • Bilanz, Gewinn‑ und Verlustrechnung, Anhang und Lagebericht

BwR12 Lernbereich 8: Finanzierungs- und Investitionsvorgänge analysieren, liquide Mittel beschaffen und Investitionen tätigen  (ca. 24 Std.)

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • identifizieren unterschiedliche Investitionsanlässe und die Notwendigkeit von Investitionen für ein Unternehmen.
  • diskutieren Finanzierungsmöglichkeiten im Hinblick auf die Erreichung der finanzwirtschaftlichen Ziele der Unternehmung und treffen eine begründete Finanzierungsentscheidung.
  • entscheiden sich für geeignete statische Investitionsrechenverfahren, um anstehende Investitionsalternativen zu beurteilen, wobei sie auch Risikogesichtspunkte und nicht quantifizierbare Einflussgrößen berücksichtigen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Ersatz‑, Rationalisierungs‑ und Erweiterungsinvestition
  • Finanzierungsarten nach Rechtsstellung der Kapitalgeber und Kapitalherkunft: Beteiligungsfinanzierung (am Beispiel der ordentlichen Kapitalerhöhung einer AG), Kreditfinanzierung (Annuitätendarlehen, Abzahlungsdarlehen, Kontokorrentkredit), offene und stille Selbstfinanzierung, Finanzierung aus Rückstellungen, Finanzierung aus Abschreibung und sonstiger Vermögensumschichtung (kein Lohmann‑Ruchti‑Effekt);
  • Finanzwirtschaftliche Ziele: Rentabilität (kein Leverage‑Effekt), Liquidität, Sicherheit, Unabhängigkeit
  • statische Investitionsrechenverfahren: Kostenvergleichs‑, Gewinnvergleichs‑, Rentabilitäts‑ und Amortisationsrechnung; nicht quantifizierbare Einflussgrößen, z. B. ökologische Aspekte, Serviceleistungen des Lieferanten
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