Lehrplan PLUS

Direkt zur Hauptnavigation springen, zur Seitennavigation springen, zum Inhalt springen
Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Vergleichsansicht

Vergleichsauswahl 2

Aspekte der Psychologie 12 oder 13 (erweiterndes Wahlpflichtfach T, ABU, W, IW, GH)

gültig ab Schuljahr 2018/19

PP Lernbereich 1: Selbstmanagementstrategien effektiv nutzen

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • wenden zur Aneignung fachlicher Kompetenzen aus Schule und Beruf Lernstrategien an und gestalten somit eigene Lernprozesse selbstreguliert und effizient.
  • verfügen über eine Strategie effektiven Lesens, die es ihnen ermöglicht, Informationen besser aufzunehmen und Inhalte leichter zu verstehen.
  • nutzen Lern- und Arbeitsphasen effektiv, indem sie diese im Sinne von Selbstkontrollstrategien planen, überwachen und bewerten.
  • gestalten ihr Lernumfeld je nach Situation und Möglichkeiten lernförderlich. Sie greifen bei Bedarf auf mediale und personale Unterstützungsmöglichkeiten zurück.
  • beachten die Relevanz physiologischer Aspekte im Hinblick auf Lernen und Leistung. Sie nehmen ihre körperlichen Signale wahr, vermeiden gesundheitsschädigendes Verhalten und verbessern somit ihre Leistungsfähigkeit.
  • reflektieren eigene Erfolge und Misserfolge im schulischen und beruflichen Kontext vor dem Hintergrund von Kausalattribuierungen und nehmen dadurch bewusst Einfluss auf ihren Lernerfolg.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Lernstrategien: Wiederholungs-, Organisations- und Elaborationsstrategien auf der Grundlage eines Gedächtnismodells; Mnemotechniken, z. B. Loci-Technik, Geschichtentechnik
  • Lesetechniken, z. B. SQ3R-Methode, elaboriertes Lesen
  • Zeitpläne, Pausen, Zeitmanagement (Zeitkiller), Selbstkontrollstrategien
  • Lernumfeld wie Materialien, Medien, unterstützende Personen
  • physiologische Aspekte für erfolgreiches Lernen, z. B. gesunde Ernährung, Bewegung, genügend Schlaf, ausreichende Erholungsphasen
  • Theorie der Attribution nach Rotter (Locus of control)

PP Lernbereich 2: Emotional belastende Situationen bewältigen

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • verdeutlichen die Komponenten von Emotion an ausgewählten Basisemotionen. Dabei ist ihnen das Zusammenwirken von Kognition und Emotion sowie deren Einfluss auf das Verhalten bewusst. Sie handeln dadurch in Belastungssituationen souveräner und wenden am Beispiel Prüfungsangst konkrete Maßnahmen zur Angstreduktion an.
  • vergleichen geschlechts- und kulturbedingte Unterschiede im mimischen Ausdruck von Emotionen. Sie sind sich der Risiken für Missverständnisse und Konflikte aufgrund möglicher Fehlinterpretationen bewusst.
  • erklären die Entstehung von Emotionen mithilfe einer kognitiven Theorie, um zu begreifen, dass die individuelle Bewertung eines Ereignisses meist für das emotionale Empfinden ausschlaggebend ist. Sie leiten auf der Grundlage dieser Theorie Möglichkeiten ab, um mit stressreichen Situationen gelassener umzugehen.
  • erläutern anhand von Aggression bzw. Wut in schulischen, beruflichen oder privaten Situationen den Prozess der Emotionsregulation auf der Grundlage eines theoretischen Modells. Durch gezielte Selbstreflexion lenken sie ihre Aggression bzw. Wut in sozial akzeptierte Bahnen. Im Rahmen eines Emotions- oder Selbstbehauptungstrainings eignen sie sich Strategien und Techniken an, um in sozialen Situationen mit negativen Emotionen adäquat umzugehen.
  • setzen Stressbewältigungsstrategien gezielt ein, um mit Belastungssituationen in verschiedenen Bereichen ihrer Lebensgestaltung angemessen umzugehen und präventiv ihre Gesundheit zu fördern.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Komponenten von Emotion
  • Auswirkungen von Emotionen auf Körper, Verhalten und Erleben
  • Maßnahmen zur Reduktion von Prüfungsangst
  • Emotionen im mimischen Ausdruck unter Berücksichtigung geschlechts- und kulturbedingter Unterschiede
  • Entstehen von Emotionen: eine kognitive Emotionstheorie (z. B. Lazarus, Weiner)
  • Emotions- und Handlungsregulation: Prozessmodell der Emotionsregulation (nach Gross/Thompson) am Beispiel von aggressivem Erleben und Verhalten
  • Training zur Bewältigung negativer Emotionen (z. B. Aggressionstraining) oder Selbstbehauptungstraining
  • Stress und Gesundheit: Umgang mit emotionalen Belastungen in Stresssituationen, Stressbewältigungsstrategien

PP Lernbereich 3: Wertschätzend und konfliktlösend kommunizieren

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen die unterschiedlichen Ebenen einer Nachricht wahr und sind sensibilisiert für die Entstehung möglicher Kommunikationsstörungen. Sie erklären diese an konkreten Situationen im Privatleben sowie in Schule und Beruf mithilfe der Theorie nach Schulz von Thun.
  • verfügen in Kommunikationssituationen über Techniken gelingender Kommunikation, wodurch sie Missverständnisse erkennen, Konfliktgespräche erfolgreich führen und mit Kommunikationsstörungen konstruktiv umgehen.
  • reflektieren ihre Kommunikation vor dem Hintergrund des Modells des inneren Teams und nutzen diese Erkenntnisse, um nach außen klar und authentisch zu kommunizieren.
  • nehmen in Kommunikationssituationen eine empathische Grundhaltung ein. Sie nehmen ihre eigenen Bedürfnisse und die des Kommunikationspartners wahr und artikulieren diese klar und einfühlsam. Unter Wahrung der eigenen Integrität wenden sie Schritte der gewaltfreien Kommunikation an, um Konflikte friedlich zu lösen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Kommunikationstheorie nach Schulz von Thun d(ie vier Seiten einer Nachricht, Empfang auf vier Ohren und mögliche Störungen)
  • gelungene Kommunikation auf der Grundlage der Kommunikationstheorie nach Schulz von Thun (aktives Zuhören und Metakommunikation)
  • Modell des inneren Teams nach Schulz von Thun (Grundlagen und Möglichkeiten des Umgangs damit, z. B. innere Führung, innere Teamkonflikte und inneres Konfliktmanagement)
  • Grundlagen der gewaltfreien Kommunikation nach Rosenberg: Modell der vier Schritte (Beobachtung, Gefühl, Bedürfnis, Bitte)

PP Lernbereich 4: Personenwahrnehmungen und Einstellungen hinterfragen und Vorurteile abbauen

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • decken eigene Wahrnehmungsfehler in Bezug auf andere Personen auf und sind dadurch imstande, ihre Personenwahrnehmungen kritisch zu überprüfen.
  • erklären fehlerhafte Attributionen und korrigieren diese. Sie überprüfen ihre Selbstwahrnehmung und hinterfragen eigene Ursachenzuschreibungen kritisch.
  • erkennen kulturelle Hintergründe als wesentlichen Einflussfaktor für Wahrnehmungsverzerrungen, um Menschen aus anderen Kulturen offen und verständnisvoll zu begegnen.
  • identifizieren und reflektieren die Komponenten sozialer Einstellungen in ihrem sozialen Umfeld. Sie hinterfragen Vorurteile und wirken der Diskriminierung von Menschen aktiv entgegen.
  • verdeutlichen die Funktionen von Einstellungen an Beispielen aus Schule, Alltag und Beruf und reflektieren deren Bedeutung für ihr eigenes Leben.
  • begründen auf der Grundlage einer kognitiven Theorie Möglichkeiten zur Veränderung sozialer Einstellungen bzw. Vorurteile, um anderen Menschen unvoreingenommen zu begegnen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Wahrnehmungseffekte und -fehler, z. B. erster Eindruck, Kontrastfehler, Halo-Effekt, Ähnlichkeitsfehler, Primacy-Effekt, Selffulfilling Prophecy; Stereotype, z. B. von Geschlechtsrollen oder Nationalitäten
  • kausale Attributionen und Attributionsfehler
  • kulturbedingte Unterschiede bei der sozialen Wahrnehmung, z. B. kulturbedingte Kanäle nonverbaler Kommunikation, Kultur und implizite Persönlichkeitstheorien, Kultur und Attributionsverzerrungen, Korrespondenzverzerrung
  • soziale Einstellungen: Komponenten (Strukturmodell)
  • Merkmale von Vorurteilen
  • Funktionen sozialer Einstellungen
  • Einstellungsänderung anhand einer kognitiven Theorie, z. B. Elaboration Likelihood Model, kognitive Dissonanztheorie
Zur Anzeige des Inhalts fehlen weitere Angaben, bitte vervollständigen Sie Ihre Auswahl.