Lehrplan PLUS

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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Vergleichsansicht

Vergleichsauswahl 2

Deutsch 13

gültig ab Schuljahr 2019/20

D13 1.1 Verstehend zuhören

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • hören in rhetorisch und inhaltlich anspruchsvollen Gesprächen, auch zu fachspezifischen Themen, aufmerksam zu, um Aussage, Intention und ggf. Argumentation zu erfassen und Wertschätzung auszudrücken. Sie geben strukturiert und differenziert Feedback und bewerten ihr eigenes Gesprächsverhalten.
  • erfassen thematische Zusammenhänge, sprachliche Gestaltung und Aussageabsicht gesprochener literarischer und pragmatischer Texte sicher. Sie erläutern wesentliche, das Textverständnis vertiefende Aspekte bzw. erörtern Strittiges.

D13 1.2 Zu und vor anderen sprechen

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • lesen bzw. tragen pragmatische und literarische Texte sinn- und formgerecht vor, verdeutlichen Inhalt und Aussageabsicht und reflektieren so im mündlichen Gestalten die ästhetische Dimension von Sprache. Sie nutzen Möglichkeiten des interpretierenden Vortrags für die Erschließung von literarischen Texten.
  • sprechen, referieren und präsentieren frei adressaten- sowie themengerecht (ggf. auch in Form einer Rede), indem sie z. B. ihre Beiträge eigenständig und schlüssig strukturieren sowie wichtige Informationen zusammenfassen. Dabei verwenden sie einen differenzierten Wortschatz zielgerichtet und nutzen Visualisierungen effektiv.
  • verwenden rhetorische und nonverbale Mittel reflektiert, um Zuhörer von ihrer Position zu überzeugen bzw. dem Inhalt des Gesagten Gewicht zu verleihen.

D13 1.3 Mit anderen sprechen

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • analysieren, auch mithilfe von komplexen Kommunikationsmodellen, eigenes und fremdes Gesprächsverhalten im Hinblick auf erfolgreiche und misslingende Kommunikation, z. B. durch die Analyse aufgezeichneter Gespräche oder von Dramendialogen. Ferner hinterfragen sie Kommunikationssituationen im Hinblick auf deren gruppendynamische Prozesse kritisch, um z. B. die Herausbildung von Meinungsführern sowie Lagerdiskussionen zu erkennen.
  • handeln in der jeweiligen Gesprächssituation verbal und nonverbal gewandt, konzentriert und verantwortungsbewusst. Sie stellen eigene Überlegungen und Standpunkte aspektreich, schlüssig sowie differenziert dar, indem sie ein breites Spektrum an kommunikativen Strategien (z. B. taktisches, moralisches, plausibles, rationales Argumentieren, ggf. im Wechsel mit informierenden oder erzählenden Passagen) anwenden. Zudem planen und moderieren sie eigenständig Diskussionen, agieren dabei situations-, partner- und sachgerecht und fassen Gesprächsergebnisse zusammen.

D13 1.4 Szenisch spielen

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nutzen die Möglichkeiten szenischer Interpretationen und literarischer Rollenspiele für das vertiefte Verständnis eines literarischen Werkes. Dabei wenden sie theatrale Techniken und Gestaltungsmittel (z. B. choreografische und chorische Techniken) kompetent an und analysieren deren Wirkung auf Spieler und Zuschauer.
  • setzen gewandt unterschiedliche szenische Verfahren zur eigenständigen Deutung bzw. Gestaltungsarbeit ein, z. B. szenisches Schreiben.

D13 2.1 Lesetechniken und -strategien anwenden

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • verfügen über ein breites Repertoire an Texten sowie Themen und ermitteln auf dieser Basis beim Lesen diachrone und synchrone Zusammenhänge zwischen Texten.
  • entwickeln und überprüfen im Leseprozess Verstehensentwürfe und Deutungshypothesen zu anspruchsvollen literarischen und pragmatischen Texten, reflektieren Mehrdeutigkeit und überwinden Verständnisprobleme u. a. durch das Heranziehen von Kontextwissen, z. B. zu Form, Gattung, Motiven, Themen und geschichtlichen, gesellschaftlichen oder biografischen Hintergründen.
  • setzen dem Leseziel entsprechend gezielt unterschiedliche Lesestrategien ein, z. B. kursorisches oder analytisches Lesen. Sie dokumentieren ihr Textverständnis zielgerichtet.

D13 2.2 Literarische Texte verstehen und nutzen

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erfahren Literatur als Simulationsraum bzw. Gegenentwurf zur Wirklichkeit und damit als Möglichkeit der individuellen und kulturellen Identitätsfindung, indem sie eigene Einstellungen, Verhaltensweisen sowie Wertvorstellungen reflektieren und sich mit Grundfragen menschlicher Existenz auseinandersetzen.
  • erschließen auf der Basis von bekannten Kategorien und Gestaltungsmitteln (v. a. Textgattung, Thema/Konflikt, Erzählperspektive, Erzähl-/Sprechhaltung, Gesprächsverhalten, Handlungsstruktur, Raum- und Zeitgestaltung, sprachlich-stilistische und formale Gestaltung, Figurengestaltung) epische, dramatische sowie lyrische Texte und nutzen ihre Ergebnisse für eine schlüssige Deutung. Sie beziehen ggf. historische, gesellschaftliche, poetologische, philosophische oder biografische Hintergründe in ihre Untersuchungen ein und erkennen und vergleichen zentrale Themen sowie Motive.
  • bewerten die ästhetische Qualität von Texten auf der Grundlage inhaltlicher, formaler und sprachlicher Kriterien und überprüfen damit eigene Geschmacksurteile.
  • erschließen und verstehen literarische Texte, indem sie differenziert und zielgerichtet handlungs- und produktionsorientierte Verfahren nutzen, z. B. szenisches Interpretieren, Rollenspiel, kreative Schreibformen.
  • erschließen exemplarische Texte der Epochen Barock, Aufklärung (auch hinsichtlich der Relevanz für die Herausbildung des modernen Individuums) und Sturm und Drang. Sie berücksichtigen dabei ggf. Zeitbezug, Leitideen und Motivik.
  • begreifen anhand exemplarischer Texte philosophische und ästhetische Grundideen der Klassik und Romantik (z. B. Humanitäts- und Harmonieideal, Bildungsidee, Absolutsetzung des Subjekts und daraus resultierende Gefährdung, Blick nach innen) und setzten sich mit dem idealistischen Bildungsideal auseinander.
  • erschließen exemplarische Texte ausgewählter Epochen bzw. Strömungen des 19., 20. und 21. Jahrhunderts. Sie erkennen dabei ggf. den Einfluss divergierender gesellschaftlicher und kulturgeschichtlicher Entwicklungen auf die Literatur, Zusammenhänge zwischen Literatur und Politik bzw. die jeweilige Rolle des Individuums in der Literatur.
  • diskutieren ggf. literaturgeschichtliche Epochenbezeichnungen und -gliederungen auch mit Blick auf andere Künste bzw. Kulturräume, um sich der Berührungs- bzw. Unterscheidungspunkte zwischen den Epochen und Strömungen sowie der Grenzen dieser Systematisierungen bewusst zu werden.
  • erweitern ihr Verständnis von Literatur durch die Auseinandersetzung mit mindestens zwei Ganzschriften (mindestens ein episches oder dramatisches Werk aus dem 20. oder 21. Jahrhundert und ein Werk aus einer der oben genannten früheren Epochen), die durch Bezüge zu bereits gelesenen Texten thematische bzw. motivgeschichtliche Zusammenhänge herstellen. Zudem wird die Analyse eines Films empfohlen.

D13 2.3 Pragmatische Texte verstehen und nutzen

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • werten pragmatische Texte auch zum tieferen Verständnis literarischer Texte zielgerichtet und differenziert aus (z. B. politische, sprachtheoretische oder biografische Texte) und machen die Ergebnisse der Lektüre für den eigenen Erkenntnisprozess und für die Produktion eigener Texte nutzbar.
  • analysieren und kategorisieren sicher unterschiedliche pragmatische Texte, indem sie ihre Kenntnisse über Textsorten nutzen und den Zusammenhang von Intention, Adressat, Argumentationsweise und sprachlicher Gestaltung verdeutlichen.
  • reflektieren fundiert die sprachliche, inhaltliche bzw. gedankliche Qualität von Texten unter Berücksichtigung von Textsorte, medialer Form, Kontext bzw. Verfasserintention. Sie vergleichen kriteriengeleitet themengleiche Texte, setzen sich im Anschluss daran mit zentralen Aspekten kritisch auseinander und entwickeln so einen eigenen Standpunkt auf der Grundlage reflektierter Werthaltungen.

D13 2.4 Weitere Medien verstehen und nutzen

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nutzen die modernen Informations- und Kommunikationsmedien effizient und verantwortungsbewusst zum Informationsgewinn und greifen zielgerichtet auf Angebote von Hochschulen und anderen Institutionen zurück. Sie bewerten verständig und problembewusst die Qualität von medial vermittelten Informationen. Sie bibliografieren die Quellen korrekt.
  • diskutieren Vorzüge und Probleme der Mediengesellschaft sowie Konsequenzen der eigenen Mediennutzung, um als Produzent und Konsument von Informationen mündig und reflektiert in der modernen Medienwelt handeln zu können.
  • erkennen den ästhetischen Eigenwert von Texten unterschiedlicher medialer Form und beurteilen sowie analysieren z. B. Theaterinszenierungen, Hörspiele, Filme (auch Literaturverfilmungen). Sie wenden dabei auch Methoden der Filmanalyse an, z. B. Filmstruktur, Spannungslenkung, Kamera-, Montage-, Farb- und Lichtstrategien sowie Toneinsatz.

D13 3.1 Über Schreibfertigkeiten und -fähigkeiten verfügen

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • wenden die Grundformen schriftlicher Darstellung (Erzählen, Informieren, Argumentieren) souverän an und kombinieren sie der Schreibsituation sowie der Textsorte angemessen für die individuelle Textproduktion, um auch komplexe Aufgabenstellungen zu bewältigen, z. B. bei der Auseinandersetzung mit vorgegebenen Materialien.
  • setzen adressaten- und situationsgerecht unterschiedliche sprachliche Mittel ein und bilden dabei, auch im kreativen Umgang mit Sprache, ihren eigenen Stil weiter aus, indem sie sich zielgerichtet an Vorbildern aus Journalismus und Literatur orientieren oder ggf. bewusst davon abweichen.
  • arbeiten methodisch korrekt, indem sie Aussagen belegen, unterschiedliche Formen der Redewiedergabe souverän und abwechslungsreich verwenden sowie Quellen vollständig und gemäß wissenschaftlicher Standards angeben.

D13 3.2 Texte planen und schreiben

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nutzen geeignete Schreibstrategien (z. B. assoziatives oder prozessorientiertes Vorgehen) zur adressatengerechten Konzeption ihrer Texte und wenden diese Strategien eigenständig oder im Team an, um auch komplexe Aufgaben bewältigen zu können.
  • strukturieren und gliedern ihren Schreibprozess selbständig und sicher, um eine schlüssige und differenzierte Darstellung zu erreichen. Sie wählen geeignete thematische Entfaltungen, um die gedankliche Struktur ihrer Texte der Textfunktion gemäß zu gestalten. Sie bilden die Struktur ihrer Texte ab, indem sie unterschiedliche formale Gliederungssysteme verwenden.
  • informieren unter Einbeziehung eigener Kenntnisse und auf der Grundlage geeigneter Materialien adressatenbezogen über fachspezifische Sachverhalte und Probleme.
  • informieren umfassend über Inhalt, Struktur, Argumentationsweise, sprachliche Gestaltung und Intention anspruchsvoller pragmatischer Texte zu gesellschaftlichen, sozialen, politischen, kulturellen und philosophischen Themen.
  • informieren differenziert über Inhalt, Struktur und sprachlich-stilistische Gestaltung sowie die erzählerische, dramaturgische bzw. formale Gestaltung anspruchsvoller literarischer Texte, um zu einem fundierten Textverständnis zu gelangen. Sie vergleichen mithilfe von geeigneten Untersuchungskriterien literarische Texte miteinander. Sie nutzen dazu weitere Materialien bzw. bringen ggf. ihr literarisches Vorwissen (z. B. Lektürewissen) ein und berücksichtigen die Fiktionalität sowie Mehrdeutigkeit literarischer Werke.
  • verfassen informierende und argumentierende Texte, auch zu kulturellen und philosophischen Fragestellungen, in unterschiedlichen Formen (z. B. Erörterung, Kommentar, Rede) differenziert, stilsicher und strategisch überlegt, auch mit Bezugnahme auf vorgegebene oder selbst recherchierte Materialien, z. B. zur Vorbereitung eines Vortrags, zur Präsentation eines abgeschlossenen Projektes.
  • setzen gezielt gestalterische Mittel im Sinne einer adressatenorientierten thematischen Entfaltung ein, auch im Rahmen einer handlungs- und produktionsorientierten Auseinandersetzung mit literarischen Texten.
  • legen auf der Basis ihrer Erschließungs- und Analyseergebnisse begründet ihre Deutungen anspruchsvoller literarischer und pragmatischer Texte dar, auch unter Berücksichtigung gattungs- und epochenspezifischer Merkmale und ggf. auch weiterer Materialien, z. B. zu philosophischen, historischen oder weltanschaulichen Themen. Sie formulieren beschreibend-erklärend und argumentierend eine eigenständige Interpretation literarischer Texte und achten auf einen kausallogischen Zusammenhang sowie auf eine differenzierte und stimmige Gedankenführung.

D13 3.3 Texte überarbeiten

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beurteilen und verbessern eigene sowie fremde Texte selbständig und sicher hinsichtlich inhaltlicher, sprachformaler und stilistischer Kriterien sowie im Hinblick auf die Geschlossenheit der Darstellung.
  • nutzen souverän ein Spektrum vielfältiger Methoden und Techniken der Überarbeitung von Texten, z. B. im Hinblick auf logische Zusammenhänge, Stil und Sprachrichtigkeit.

D13 4.1 Sprachliche Verständigung untersuchen und reflektieren

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • untersuchen und reflektieren ausgewählte Probleme der Gegenwartssprache, indem sie sich z. B. mit der Vielfalt von Sprachvarietäten, Sprachwandel, aktuellen Entwicklungstendenzen des Deutschen und dem Einfluss digitaler Medien auseinandersetzen. Sie nutzen die Kenntnis sprachphilosophischer Positionen zur differenzierten Auseinandersetzung mit sprachkritischen Fragestellungen, z. B. Möglichkeiten und Grenzen der kognitiven Funktion von Sprache.
  • untersuchen und reflektieren den Zusammenhang zwischen der sprachlich-stilistischen Gestaltung eines Textes und deren Wirkung bzw. deren Funktion für die Textkohärenz.
  • untersuchen und reflektieren auf der Basis kommunikationstheoretischer Grundlagen (z. B. der Sprechakttheorie) das Gelingen bzw. Misslingen von Kommunikation.

D13 4.2 Sprachliche Strukturen untersuchen und reflektieren

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beschreiben und reflektieren Sprache als Mittel der Darstellung und Verständigung sowie als Medium und Gegenstand des Denkens und vertiefen so ihr Sprachbewusstsein.
  • erläutern komplexe sprachliche Strukturen und Bedeutungen auf der Basis eines gesicherten Grammatikwissens und der Kenntnis semantischer Kategorien (u. a. Konnotation und Denotation, Antonymie, Synonymie), um Texte zu analysieren und zu erschließen sowie die eigene Textproduktion abzusichern.
  • erweitern ihren aktiven und passiven Wortschatz sowie ihr Ausdrucksvermögen, indem sie sich vertieft mit anspruchsvollen literarischen und pragmatischen, auch wissenschaftlichen Texten auseinandersetzen.

D13 4.3 Richtig schreiben

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • wenden ihr grammatikalisches und orthographisches Regelwissen, Rechtschreibstrategien bzw. Methoden der Fehleranalyse sicher und systematisch für die korrekte Gestaltung von Texten an und beheben individuelle orthographische Schwierigkeiten.
  • verfassen ihre Texte stilistisch angemessen und reflektieren dabei die eigene Wortwahl und syntaktische Strukturen.
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